brauche Rat -  Ait- Hörttraining

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banjina

Guest
Hallo, ich habe dieses Forum neu gefunden und will mich mit dieser Frage gleich mal vorstellen.
Mein älterer Sohn ist 12 und hat ADHS bereits früh diagnostiziert bekommen. Er ist in einer sonderpädagogischen Schule, wo er sich sehr wohl füht und sein Lerntempo berücksichtigt wird. Es wurde bei ihm ein IQ von 80 festgestellt, er hat immer mit extremen Ängsten zu kämpfen, wird aber in der Schule bestens betreut.
Mein jüngerer Sohn 10 war ein sehr unauffälliges Kind- bis zum Tag seiner Einschulung. Seither haben wir nur Probleme. Er träumt die meiste Zeit vor sich hin, hat daher sehr viel Hausaufgaben, weil er alles nacharbeiten muss. Unter den Mitschülern ist er zu populär, hält sich für den größten und stärksten und eckt dadurch immer wieder an. Bereits in der ersten Klasse wäre er fast von der Schule verwiesen worden. Der Schulpsychater hat einen sehr hohen IQ festgestellt mit einer Mischung sehr großen Selbstbewußtsein. Er wurde daher nicht verwiesen, ist in psychologischer Beratung. Wir leben seither auf einem Drahtseil, weil er bei jedem Zwischenfall suspendiert werden könnte.
Durch meine Erfahrungen mit meinem ersten Sohn bin ich eine sehr konsequente Mutter mit geordneten Regeln. Das ist für unser Zusammenleben eine gute Basis- wir halten zusammen, auch wenn der Druck von Aussen oft sehr stark wird.
Ich habe mich jetzt über das AIT(Training mit Kopfhörern)schlau gemacht und würde gern aus der Praxis wissen, ob es so mancher schon angewendet hat.
Auf Antworten würde ich mich freuen,
liebe Grüße Banjina
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo Banjina,

kannst du mal genauer erklären, was dieses AIT Training ist????
 
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iriso

Guest
Ich habe davon auch noch nichts gehört. Bin aber gespannt was das ist .
LG Iriso
 
B

banjina

Guest
Hallo!
Das gute daran ist, das man es jetzt auch Zuhause machen kann. Früher war es nur bei einer speziellen Fachkraft möglich.
Ein Gerät zum Einstellen von Hochtönen, versch. Frequenzen und Kopfhörern, CD´s und Literatur- das alles kann man Mittel´s Leihgebür nach Hause geliefert bekommen.
Am Anfang hören die Kinder klassische Musik z.B.: Mozart, danach geht´s weiter je nach dem, für welchen Zweck es eingesetzt werden soll.
Legasthenie- eine Cd und das dazugehörende Buch dazu zum Mithören und Mitlesen wäre ein solches Beispiel. Da gibt es aber einige Variationen.
Es sollen sehr gute Erfolge dadurch erzielt werden und das ganze dauert schon eine geraume Zeit.
Kenne aber niemanden näher, der es bereits probiert hat.
Darum würde ich gerne Berichte aus der Praxis lesen.
Liebe Grüße, Banjina
 
S

Stöpsel

Guest
und für was kann man dieses Training nutzern???? LRS hat banjina schon gesagt, und was noch?????
 
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ute heidorn

Guest
Audiva

Zu diesem sehr guten Training gibt es eine gute Homepage: http://www.audiva.de

Da wird alles ausführlich und gut verständlich erläutert.

Übrigens: Seine Finger mit im Spiel bei AUDIVA hat Dr.Henning Rosenkötter, ein ausgewiesener Spezialist in dem Bereich und Leiter des SPZ in Ludwigsburg.

Gruß Ute
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo Ute,
ich habe mal kurz die Seiten überflogen. Zu mehr reicht die Zeit jetzt nicht. Muss ich morgen nachholen.
Aber mal eine Frage. Ich habe für meine Tochter einen Termin zur Testunf der auditiven Wahrnehmung. Sie hat ziemliche Probleme mit dem Schreiben, da sie viele Buchstaben verwechselt. (sie auch Thread vertauschte Buchstaben). Sie verwechselt immer g und k, d und t, und ch und r. Sie schreibt also nor statt noch. Groß Probleme bereitet auch das h. Sie schreibt z. b. Weinarzmann oder liest nur aus statt Haus.
Jetzt habe wir ja wie gesagt den Termin für diesen Test, aber der kostet 68,17 Euro. Der Arzt sagte mir, das ist keine Kassenleistung. Kann ich das trotzdem irgendwie über die KAsse abrechnen. Wir machen den Test auch wenn wir es selbst bezahlen müssen, keine Frage, aber es ist doch eine Menge Geld.
Es wäre schön, wenn du mir da einen Tipp geben könntest. Danke!!!!
 
U

ute heidorn

Guest
Die Krankenkasse

zahlt da nicht, da hast du keine Chance. Evtl, wenn du privatversichert bist, oder zusatzversichert, sonst nicht.

Ich weiß, dass 70 Euro eine Menge Geld sind. Trotzdem möchte ich dir folgendes sagen:

Der Test ist sehr aufwändig - vor allem bei der Auswertung, was der Patient dann nicht sieht. Die Spezialisten (Pädaudiologen) die das über die Kasse abrechnen können, haben Wartezeiten bis zu einem Jahr - es gibt halt viel zu wenige.

Ich bin erstaunt,d ass der test so wenig kostet! Bitte erfrage vorher genau, was da abgeprüft wird. Ein einfacher Hörtest, der die "Ohrmachanik" abtestest, reicht hier bei weitem nicht. Es muss die "Hörverarbeitung getestet werden, also, ob das Kind die akustischen reize, die es aufnimmt, auch verarbeiten kann. Ganz einfach gesagt: Hört es ein "A", wenn du A sagst, oder hört es vielleicht "Ä"??? Hört sich einfach an, hat aber äußerst gravierende Auswirkungen auf Schule, Noten und Selbstbewusstsein etc., wenn es nicht oder nicht so früh wie möglich erkannt wird. Dazu noch ein AD(H)S mit gestörter Aufmerksamkeit - das schafft das Kind nicht allein, daa brauch es Hilfe.

Leider erlebe ich sehr regelmäßig, wie solche "unversorgten" Kinder dran sind.

Im Teuteburger Wald gibt es eine Klinik, die testet das an einem Tag rundum ab, incl. legasthenie und Dykalkulie, schreibt die Gutachten und macht einen Therapievorschlag. Wartezeit auf einen Termin: max. 3 Wochen. Da arbeiten nur Spezialisten. Aber der Tag kostet 500 €, die Kasse zahlt nicht.

Eher würde ich auf den Urlaub, Weihnachtsgeschenke oder sonst etwas verzichten, bevor ich das Geld dafür nicht ausgebe.

Wenn man mal überlegt, wieviel Zeit und Mühe, Fahrtkosten etc. man später aufbringen muss, um langwierige Training und Therapien zu besuchen, und wenn man sich überlegt, wiviel Streß man dem Kind damit erspart, lohnt sich das allemal.

Die Krankenkassen sind nur für die Regelversorgung da, und nur für Krankheiten, nicht z.B. für Pädagogik. D.H., wenn das Kind lange genug gefrustet ist und total unten, geht es in die Psychiatrie. Dort wir dann auf Grund dieser massiven Probleme eine bestehende oder drohende seeelische behinderung festgestellt. Daraufhin kann evtl. das Jugendamt das Training bezahlen. Über die Psychiatrie kommt man dann auch an die Tests - aber dazu muss das Kind so krank sein, dass da ein akuter Bedarf besteht.

Andernfalls hat man in der KInder- und Jugendpsychiatrie oder in den Sozialpädiatrischen Zentren durchaus auch die Möglichkeit, das Kind auf Kassen (Psychiatrie)- bzw. Steuerkosten (SPZ) testen zu lassen - leider mit den entsprechenden Wartezeiten. Die Anzahl dieser Einrichtungen richtet sich nämlich nicht nach dem Bedarf, sondern nach der Finanzlage der Kassen bzw. der öffentlichen Hand - und da sieht es mau aus. Da können auch die dort oft sehr engegierten MitarbeiterInnen nichts dran machen.

Gruß von Ute
smilie_weihnfenster2.gif
 
S

Stöpsel

Guest
Danke euch beiden erst mal für die Auskünfte. Aber irgendwie bin ich jetzt verunsichert. Die Ergotherapeutin hat mir den Arzt wo ich mit Lena hin soll empfohlen. Sie sagt er hat diese Geräte die speziell für das Austesten der Wahrnehmungsstörungen entwickelt wurden und wäre auch zur Weiterbildung bei dem Entwickler dieser Geräte gewesen. Ist das jetzt nun der richtige Test????? Oder ist das wieder nur eine halbe Sache???? Ich habe aber dort ausdrücklich einen Hörverarbeitungstest angemeldet.
Dieser Sehbahnen Test, was ist das genau??? Lena trägt eine Brille und wir waren jetzt noch zum Testen auf eine Winkelfehlsichtigkeit bei einem Optometristen. Sie hat eine leichte Differenz aber der O. sagte wir sollen noch keine Prismenbrille machen, damit sich das Auge auch noch was anstrengt und er möchte die Meinung der Augenärztin dazu hören. Dort haben wir aber erst nächstes Jahr wieder einen Termin.
Ich zahle die Kosten für den Test, das ist gar keine Frage, aber wie viele Eltern können das einfach nicht. Ich finde es einfach ungeheuerlich, dass sie Kassen teure Therapien zahlen und einfachste Sachen bekomt man nicht.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sich bei Lena um ein LRS oder die Wahrnehmungsstörung handelt, wobei ich eher auf die Warhnehmung tippe, denn geübte und bekannte Wörter schreibt sie richtig, nur frei vom Hören klappt es nicht. Sie hatte eigentlich eine normale Sprachentwicklung nur die oben genannten Buchstaben wollten nicht so. Also sie hat es immer falsch ausgesprochen. Wir haben es aber am Anfang auf den Dialekt geschoben.
 
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