Amniozentese ja oder nein

crisi

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich geselle mich jetzt auch mal zu euch.....
Bin 35 und in der 14. Woche..... und quäle micht seit einiger Zeit mit der Frage Amniozentese ja oder nein bzw. ersatzweise einen Triple-Test.
Ich habe viel über das Thema gelesen und heraus gefunden, dass 35 eigentlich noch ein Alter ist, wo die Geister sich scheiden, ob das Risiko einer Fehlgeburt durch die AC höher ist oder die Gefahr ein behindertes Kind zu bekommen. Sprich, es gibt einige Fachleute die wohl der Ansicht sind, dass das Risiko einer Fehlgeburt mit 35 noch höher ist als das einer Erbschädigung.
Aber egal, ich denke, die Facts sind auf dem Tisch, das Kind sieht laut Ultraschall völlig gesund aus, insofern besteht kein Grund eine AC durchführen zu lassen.
Und ich habe einerseits Angst dass beim Eingriff was passiert, andererseits weiß ich aber aucht nicht, was ich machen würde wenn das Ergebnis jetzt positiv wäre.
Sprich, eigentlich würde ich die AC nur machen lassen um Sicherheit zu haben, sprich ich bin mir absolut nicht sicher ob ich ein Kind mit Down-Syndrom abtreiben lassen würde.....
Was tun? Nur wegen der Sicherheit das Risiko eingehen, dass bei der AC was passiert und ein gesundes Kind abgeht? Oder einfach nichts machen und sich dann überraschen lassen? Eine 100 % ige Sicherheit gibts ja mit der AC auch nicht.... Mein Freund würde übrigens jede Entscheidung mit tragen..... Das ist schön, macht mir die Entscheidung aber auch nicht einfacher.....

Vielleicht macht sich jemand ähnliche Gedanken.....

Viele Grüße
Crisi ?(
 
E

eliza*day

Guest
Hallo Crisi,

ich persönlich würde mich wohl gegen eine Amniozentese entscheiden. Ich finde, ein Fehlgeburtsrisiko ist mit 0,5 doch recht hoch (man stelle sich vor, es gäbe irgendeinen Test mit einer derart hohen Sterblichkeitsrate der bei einem Baby durchgeführt werden sollte! - das würde keine Sau machen). Und jede Schwangerschaft, jeder Embryo ist nun mal einzigartig.

Ausserdem denke ich, es gibt einem ohnehin nur eine Scheinsicherheit. Eine schwere Behinderung kann z.B. durch Sauerstoffmangel auch unter der Geburt noch passieren. Ausserdem habe ich mal gelesen, dass die Ärzte nur feststellen können, inwieweit die Chromosomen eine Behinderung nahelegen (Genotyp). Ob das dann tatsächlich (oder wie ausgeprägt) der Fall ist (Phänotyp), weiss man dann nicht mit genauer Sicherheit.

Ich weiss auch nicht, ob ich eine Abtreibung als letzte Konsequenz übers Herz brächte. Ich würde andere Mittel der pränatalen Diagnostik wählen (z.B. ein selbst bezahltes aufweniges 3D-Ultraschallen), um mehr über mehr zu erfahren.

Hier im Netz hatte ich bisher den Eindruck, dass viele der Amnioc. sehr positiv gegenüberstehen, und habe auch bisher noch über keinen Fall gelesen, wo unmittelbar eine Fehlgeburt im Zusammenhang steht, aber irgendwo muss die o.g. Zahl ja herkommen...

Schwierige Entscheidung! Lieben Gruss, eliza*day

P.S. Vom Triple-Test halte ich nix. Ich kenne einige, die ein schlechtes Ergebnis hatten und sich dann - obwohl sie das eigentlich nicht wollten - einer Amnioc. unterzogen haben - und es war alles okay.
 
M

martini

Guest
Hallo Crisi,

bei mir ist es schon ein Weilchen her. Ich war knapp 30 mit meinem 2. unterwegs. Allerdings bestand nach der Feindiagnostik der Verdacht auf Trisomie 21. Und dann kam nämlich die entscheidende Frage: entscheidet man sich für ein möglicher Weise behindertes Kind oder nicht???
Wir haben gesagt NEIN. Also wurde Fruchtwasseruntersuchung gemacht und zusätzlich Blut aus der Nabelschnur entnommen (ich war schon in der 21. und da wurde es von der Zeit ja knapp).
Kurz davor und danach bekam ich extra Magnesium, um Krampfungen ("Wehen") zu unterdrücken. Also ich hatte nicht eine, habe mich aber auch einigermaßen geschont.

Also hin oder her, Du kennst ja die Risiko-% und so läuft es eben auf die Frage hinaus. Die Sicherheit bezüglich AC und Trisomie ist ja schon ziemlich hoch, kein Vergleich zum Triple Test.
Es ist toll, dass Dein Freund jede Entscheidung mitträgt!!!

Ich will auch noch mal meine Meinung bezüglich eines behinderten Kindes erläutern. Oft wird man ja noch schief beguckt, wenn man sich dagegen entscheidet. Ich sage nur HUT AB zu jeder Mutter bzw. Eltern, die ein behindertes Kind haben. Und es ist auch nicht jede Behinderung gleich. Aber trotzdem, nur wer wirklich Kontakt zu Behinderten hatte (eben auch Trisomie und und und, die ja schon recht "schlimm" ausfallen können), kann auch nur in etwa einschätzen, was auf einen zu kommt. Und auch die noch so gute genetische Beratung (die wir hatten) kann einen das verdeutlichen.

Liebe Crisi, das ist wirklich eine schwierige Entscheidung. Das schlimme ist, eine Garantie gibt einem niemand. Das Kind kann sich ja auch mit 3 und 5 und ... noch sonst was "aufgabeln". Vielleicht machst Du Dir auch schon Gedanken wegen dem Alter. Ist es Dein Erstes?

Ganz liebe Grüße, auch wenn ich eigentlich nur meine Meinung kund getan habe, die Dir vermutlich nicht so unbedingt hilft.
 
E

eliza*day

Guest
Hallo Moni,

ich verstehe schon dass nicht jeder mit einem Behinderten Kind leben kann oder will.

Ich persönlich finde aber eine solche Entscheidung in der 21. Woche (ab der 25. werden die schon als Frühchen aufgepäppelt !!) einfach zu spät. Das ist dann in meinen Augen schon keine Abtreibung mehr.

Aber schön, dass alles gut ging und ihr nicht vor diesem Horror gestanden habt!

Lieben Gruss!
 
E

eliza*day

Guest
http://www.schmetterlingskinder.de/dcforum/DCForumID9/7802.html

Hier auch ein paar interessante Antworten - allerdings klar, dass die überwiegend gegen eine AZ sind...das sind alles Frauen, die aufgrund ihrer Vorgeschichte kein Risiko eingehn wollen.

Und dies aus einem anderen Forum:

"12.08.2003 09:30 TinaE schrieb:
Hallo...nehmt ihr mich bitte auf....
Hallo Ihr,
Ich hab vor einer Woche einen Spötabort gehabt.
Brauch etwas Unterstützung in der Aufarbeitung und verarbeitung.
23.Woche und Grund war eine Sepsis,die Folge einer FU war.
Hab mein Baby zur Welt bringen müssen,und bin dann fast selber gestorben.
Ich bin sehr sehr traurig,da Lisa-May ein großer Wunsch war und dieser jetzt kaputt gegangen ist.
Alles ist jetzt so anders und erscheint wertlos.
Gruß Martina"

..wahrscheinlich hört man in den Foren immer mehr von denen, wo die FU gut lief und Erleichterung auslöste al svon denen, wo eben mal eine FG folgte...

Ne, also ich glaube ich würd's nicht machen (bin übrigens 38 und es kann sein, das ich mir die Frage noch stellen muss)
 

crisi

Neues Mitglied
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten. Die Entscheidung ist wirklich nicht einfach. Ich habe aber heute den Termin für die AC abgesagt. Mit ein Grund war auch, dass wir am Freitag in einer Woche, sprich eine Woche nach der AC heiraten. Zwar nur standesamtlich, aber falls was passieren sollte, wäre das alles dann einfach zu traurig. Deshalb werden wir jetzt einen Triple-Test durchführen lassen und falls der ein kritisches Ergebnis bringt, evt. nach der Hochzeitsreise doch noch eine AC mit Schnelldiagnose durchführen lassen.
Ich hab auch lange hin und her überlegt. Ich bin ja schon ein bisschen auch der Sicherheitsfanatiker. Aber auf der anderen Seite erscheint mir ein Risiko von 1 % doch realtiv hoch. Und was noch dazu kommt: mit 35 wird man halt nicht mehr so einfach schwanger. Und: wie lange braucht man, um eine evt. Fehlgeburt aufgrund so eines Eingriffs zu verarbeiten um überhaupt wieder bereit dafür zu sein, es nochmals zu versuchen. Und, wie ihr ja auch schon geschrieben habt: das Maß der Schädigung ist ja nicht klar, d.h. Kinder mit leichtem Down-Syndrom müssen nicht unbedingt so geschädigt sein, dass gleich das Leben der ganzen Familie dadurch auf dem Kopf steht..... Insofern wäre für mich auch die Frage, was ich mit einem schlechten Ergebnis durch eine AC gemacht hätte.....
Na ja, wenn man erst mal anfängt sich Gedanken zu machen, kommt man vom 100 ins 1000ste..... denn auch wenn alles o.k. ist, kann immer noch bei der Geburt was passieren und ebenfalls geistige Behinderungen auslösen.....
Hoffe, dass ich mich richtig entschieden habe....... Aber ich hab immerhin ein gutes Gefühl in meinem 'Bauch'........ Das Baby findet die Entscheidung glaub ich gut
Liebe Grüße
Crisi
 
M

martini

Guest
Das Bauchgefühl hatte ich auch immer! Und zwar ein richtig gutes! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der süße Drops was hatte ;-) .

Ich und vorallem Angehörige (Mann, Schwiegermutter) hatten viel Kontakt mit Behinderten aller Coleur. Es sind wirklich riesige Unterschiede. Es ist schon ein riesiges Thema. Und Frühchen mit 25. Woche schon wieder das nächste.

Herzliche Grüße und Herzlichste Wünsche und viel Glück für Euch 2 1/2!
 
E

eliza*day

Guest
Ich drücke euch auch alle Daumen und wünsche euch schon mal einen schönen Tag nächsten Freitag!

Ist wirklich eine schwierige Entscheidung..!

Lieben Gruss sendet..eliza*day
 
E

efeu11310

Guest
Hallo Crisi,

habe die FU (in der 15.SSW) hinter mir. Wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht. Aber wir beide sind mittlerweile schon 36/37 Jahre. Hätte leider meine Kleine dabei fast verloren, denn ich hatte 5 Stunden nach der FU einen vorzeitigen Blasensprung, und es war kaum noch Fruchtwasser vorhenden. Mußte dann 5 Wochen im Krankenhaus liegend zubringen. Wie es aussieht hatten wir eine Horde Schutzengel, denn das Loch hat sich wieder verschlossen und Fruchwasser bildet sich ja eh dauernd neu. Bin nun seit 3 Wochen wieder zu Hause, zähle aber nun als Risikoschwangere und darf nichts machen, was körperlich anstrengend ist. Habe auch Arbeitsverbot und bin nun zu Hause. Die Hausarbeit bleibt nun an meinem Mann hängen bzw. kommt meine Mutti 1x pro Woche um mir zu helfen. Mir und unserer Kleinen geht es prima. Der Befund ergab, dass sie gesund ist. Bin nun in der 23. SSW und spüre sie manchmal schon ganz deutlich.

Ich habe mir zwar nach diesem Ereignis schlimme Vorwürfe gemacht, aber ich weiß auch nicht, ob ich die Kraft für ein behindertes Kind gehabt hätte.

Morgen gehe ich dann zur Feindiagnostik.

Liebe Grüße von Liane
 

crisi

Neues Mitglied
Hey, muss mich doch mal melden...
waren dann doch ein bisschen nervös bis wir das Testergebnis bekommen haben....
Aber der Bluttest sah absolut spitzenmässig aus: Risiko 0,04 %, also zu 99,96% ist alles i.O. .... das kann sich doch sehen lassen.....

Sind jetzt schon erleichtert, denn wenn ich jetzt doch noch ne AC hätte machen lassen müssen, wär das echt blöd gewesen...bin ja schon in der 19. Woche....

Liebe Grüße an euch alle
Crisi
 
L

leuchtturmstgt

Guest
Hallo Crisi
also ein paar Fakten haben mir die Entscheidung leicht gemacht.....um 2 kranke Kinder bei der Fruchtwasser zu finden gehen 8 gesunde hab......und 99 von 100 Frauen über 40 !!! bekommen ein gesundes Kind. Außerdem kenn ich wirklich ein paar Frauen um die 40 die alarmierende Ergebnisse hatten bei der Fruchtwasser, vieles war unklar, fast alle wurde zur Abtreibung geraten und alle (ich glaube es sind 6) haben heute gesunde Kinder.
Ich bin 40 und schwanger. Ich brauch auch Gewissheit und will mir nichts vormachen. Ich lasse in der 13. und 16.Woche einen Spezialultraschall (feindiagnostik) machen, war ein harten Kampf mit meinem Doc aber hat sich gelohnt. Ich gehe dann kein zusätzliches Fehlgeburtsrisiko ein und kann vieles wirklich eindeutig angklären.
Lieben Gruß:bye:
 

Melli***

Neues Mitglied
Leider bin ich selber nicht schwanger. Vor 2 Jahren mit 36 war ich schwanger, hatte leider eine FG in der 10 Woche. Ich bin damals auch gefragt worden, wegen einer Fruchtwasseruntersuchung, da ja das Risiko höher ist, ein behindertes Kind zu bekommen, als wenn man jünger ist.

ich habe ohne Überlegung Nein sagen können. Ich möchte nie und könnte nie vor der Entscheidung stehen, das Kind abtreiben zu lassen, wenn es eine Behinderung hat. Ich glaube ich könnte nicht damit leben. Was ist wenn es bei der Geburt einen Sauerstoffmangel hat und auch behindert ist? Gibt man es dann zurück? Es kann das ganze Leben was passieren. Nirgentwo gibt es einen Garantieschein, das man immer gesund ist. Und wenn ich das Glück haben sollte, das es nochmal klappt, ich würde mich wieder gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entscheiden. Für mich gibt es nur dann einen Sinn, wenn man sich 100% sicher ist, kein Behindertes Kind zu wollen.

Die Entscheidung bleibt jeden selber überlassen.

Wünsche Dir viel Glück für deine restliche Schwangerschaft.

lisibeth
 

Erika38

Aktives Mitglied
Ich stand letzte Woche vor der Frage FU ja oder nein.Ich habe auch nein gesagt,weil ich nicht abtreiben könnte.Es wäre so als wenn man diesem kleinen lebenden Wümchen sagt,sorry,Du bist leider nicht vollkommen und dafür mußt Du sterben.*grausig*Und wie Melli sagt,es passiert schon öfter eher was bei der Geburt und wohin dann mit dem Baby?Da gehe ich lieber *blauäugig* an die Sache ran und sag mir,da ist nix und wenn doch.......wirds auch weitergehen.
Ich habe eine Schwester mit Down Syndrom und sie führt heute mit 28 ein fast normales Leben.Passieren kann immer was,auch später,das ist das Risiko am Leben.

LG Erika

Mein Bauch sagt übrigends,alles im grünen Bereich ;-)
 

crisi

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
nun sinds nur noch 2 Wochen bis zum Termin... Der Kleinen scheints allerdings so gut zu gefallen, dass sie sich noch Zeit lassen will.
Allerdings sind wir jetzt schon so langsam ziemlich aufgeregt...
Hoffen natürlich auch, dass alles gut geht und die Kleine jetzt auch gesund zur Welt kommt. Im Moment sieht alles ganz klasse und normal aus....
Liebe Grüße
Crisi
 
L

leuchtturmstgt

Guest
Hallo Crisi
ich wünsch dir auch eine schnelle erträgliche Geburt!
Meld dich wenn das Baby da ist, wir sind alles sehr gespannt wie es lief ;-)
 

kikra

Namhaftes Mitglied
FU - ich hab sie hinter mir...

Uff, es ist vollbracht - ich habe die Fruchtwasseruntersuchung hinter mich gebracht.

Ehrlich gesagt hatte ich anfangs ein etwas flaues Gefühl in der Magengegend. Jetzt allerdings - und das, obwohl ich das Ergebnis erst in 10 - 12 Tagen bekomme - bin ich froh, dass ich sie haben durchführen lassen, denn ich fühle mich einfach besser. Man liest und hört einfach zuviel über Risiken von Spätgebärenden (bin selber 38 und zum ersten Mal schwanger; z. Z. 15 SW).

Meine Ärztin hatte mir - trotz unauffälliger NT-Messung - dazu geraten, die FU vornehmen zu lassen. Da ich eigentlich eher der Think-pink-Fraktion angehöre, habe ich mich von einem 0,3%igen Fehlgeburtsrisiko auch nicht abschrecken lassen, sondern darauf vertraut, dass alles gut geht. Restängste blieben zwar ein paar - aber ich denke, die sind normal und schlichtweg bei so etwas nicht auszuschalten.

Die Düsseldorfer Praxis, in der der Eingriff vorgenommen wurde, war bilderbuchmäßig. Die Mitarbeiter dort waren so etwas von lieb, zuvorkommend und auskunftsfreudig, dass mir so richtig das Herz aufging :lough1. Schließlich hatte ich vor gar nicht allzulanger Zeit ziemlich blöde Negativerlebnisse mit der Ambulanz im KH machen dürfen (hatte dazu einen eigenen Beitrag verfasst). Hier also das volle Kontrastprogramm im positiven Sinn.

Zu Anfang befragte mich eine Ärztin sehr ausführlich zu meiner Krankengeschichte, der meines Partners und auch der unserer Familien (bis hin zur dritten Generation). Anschließend wurde ich sehr detailliert zu Komplikationen, Schwierigkeiten, Sorgen und Ängsten während des bisherigen Schwangerschaftsverlaufes interviewt. Dabei erhielt ich wirklich sehr hilfreiche Tipps (so z. B. zum Verhalten bei Migräneattacken, an denen ich leider gelegentlich leide). Ich konnte ihr Löcher in der Bauch fragen, ohne dass ich auch nur eine Sekunde den Eindruck hatte, ich wäre lästig oder die Zeit drängte. Dann wurde ich noch eingehend über die anstehende Punktion informiert.

Es folgte eine Blutabnahme (die erforderlich ist, um auszuschließen, dass es sich bei den aus dem Fruchtwasser untersuchten Zellen um meine und nicht die des Babies handelt).

Und dann ging es in den Untersuchungsraum, wo mich zwei ausgesprochen nette Ärzte in Empfang nahmen. Ich durfte mich hinlegen und meine kleine Kugel freimachen. Das übliche US-Gel wurde mir auf den Bauch gepampt und dann sah ich sage und schreibe 40 Minuten Baby-Fernsehen. Solch ein ausführliches US habe ich noch nie erleben dürfen. Es war absolut faszinierend. Der Arzt erklärte mir wirklich alles - und das auf eine völlig witzige Art und Weise, so dass mein Baby so manches Mal von meinem herzhaften Lacheln durchgeschüttelt wurde. :hihihi

Ich konnte alles sehr bequem über eine große Leinwand sehen und musste meinen Kopf nicht - wie sonst beim FA üblich - verrenken, um gucken zu können. Hochaufgelöst und superdeutlich konnte man alles erkennen. Angefangen vom Gehirn (Schädel und Kleinhirn), über Ober- und Unterarme sowie Ober- und Unterschenkel, Fingerchen und Zehen, Herzfrequenzen, das Herz als solches mit allen 4 Kammern (vorne, hinten, rechts und links), den Weg, den das Blut zurückläuft in rot und blau (Blutfluss mal von oben nach unten, dann von unten nach oben), das Öffnen und Schließen der Herzklappen, die Nieren (incl. ihrer intakten Funktion, da man die Blase als dunklen Punkt ausmachen konnte, der offensichtlich mit Urin gefüllt ist).. einfach alles bis hin zum Nasenbein, dessen Vorhandensein in entsprechender Länge als erstes Indiz dafür gewertet wurde, dass KEINE Trisomie 21 vorliegt. Na, und noch vieles mehr halt.. das Tollste an alledem ist, dass ich jetzt schon weiß, dass wir ein Mädchen bekommen werden.. :applaus :applaus :lough1

Als wirklich alles abgecheckt war, gab der Arzt sich grünes Licht für die Punktion. Auch hier erklärte er mir wieder sehr ausführlich, was auch mich zukommt und nahme mir - stoisch gelassen und einfach nur lieb - meine Angst vor ach-ich-weiß-nicht-was-allem. Der Einstich (übrigens ohne Betäubung) täte weniger weh als bei einer Blutabnahme, ein wenig unangenehm sei die eigentliche Entnahme und ebenfalls genauso das Herausziehen der Spritze. Und genauso war es auch. Man kann es supergut aushalten. Der Pieks ist ein Klacks. Ich müsste das zwar nicht öfter haben.. aber Angst vor dem eigentlichen Eingriff braucht man definitiv nicht zu haben.

Meine Frage, ob sich das Baby nicht verletzen könne, beantwortet er ebenfalls - sehr plausibel, da ich sowohl Baby, als auch die Nadel, als auch den Platz dazwischen ständig auf dem Bildschirm sehen konnte. Das Baby hätte sich maximal an die Spritze anlehnen, aber niemals verletzen können. Da es aber ganz friedlich war (er hat diesen Eingriff wortwörtlich hinter seinem, ach nee, ihrem Rücken vorgenommen ;-) ), bestand dort wirklich keine Gefahr.

Tja, und das war's dann. Meine Frage, wie es um die Gefahr einer Infektion durch die Nadel stünde, quittierte er mit der Antwort, die sei ungefähr so groß, als wenn er davon ausginge, in zwei Wochen schwarze Locken zu kriegen. Ach, erwähnte ich, dass er kahlköpfig war? :gap

30 Minuten ging's dann noch in einen Ruheraum zum Liegen. Eine Assistentin brachte mir dann auch schon den Bericht incl. aller gemessenen Daten des US. Wie gesagt - den Befund bekomme ich in 10 - 12 Tagen, sehe das aber völlig relaxed. Mit einem sog. Schnelltest hätte ich das Ergebnis noch am selben Tag bekommen können. Für den wollen die aber 80 Euro haben. Die verwende ich aber jetzt lieber für Babysachen...

So, ich hoffe, ich hab euch nicht gelangweilt. Wollte nur mal ein wenig aus der Praxis plaudern, denn schließlich liest man meisten von Ängsten und Fragen zu dieser Untersuchung, aber weniger davon, wie sie tatsächlich abläuft.

Bis dato habe ich null Komplikationen. Mir geht es einfach nur gut und ich hoffe, unserem Baby ebenfalls... :sonne

Liebe Grüße und noch einen schönen Abend :winken:

Kikra
 
S

sanne

Guest
Hallo Kikra,

ich denke mir so einem beruhigenden Bericht kannst du vielen die Angst nehmen.

Ich hab' die Untersuchung auch machen lassen. Bei beiden Kindern - beim zweiten Mal war sie unangenehmer, das soll wohl häufig so sein...

Auch wenn ich keine großen Sorgen wegen der Untersuchung hatte (gut, ich bin auch sehr leicht schwanger geworden, vielleicht ist man dann großzügiger), ein behindertes Kind hätte mir sehr große Sorgen gemacht!

Ich finde, man braucht die US nur zu machen, wenn man weiß, dass man bei einem eindeutig sehr schlechtem Ergebnis abtreiben würde... :(
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Sanne,

natürlich habe ich mich auch gefragt, was ich wohl machen würde, wenn das Ergebnis negativ ausfällt. Mittlerweile - und erst recht nach dem Gespräch mit der Ärztin - differenziere ich da ziemlich.

Neben der Trisomie 21 gibt es ja auch noch andere Trisomien (13 und 18 ). Diese bedeuten derart schwere Behinderungen, dass - wie sagte die Ärztin - man im Straßenbild solche Kinder gar nicht zu sehen bekommt. :( 70 % von ihnen stürben ohnehin noch vor der Geburt, die anderen 30 % in den ersten Lebensmonaten. Ich denke, sollte ich solch ein Ergebnis erhalten, würde ich mich für eine Abtreibung entscheiden. Mein Baby hätte ohnehin keine Chance, und ich denke, so sehr man sich ein Kleines wünscht, muss man dann auch loslassen können (wobei sich sicherlich auch hierbei die Geister scheiden). Ich glaube, ich würde daran kaputt gehen, mein Baby leiden und vielleicht kämpfen zu sehen, ohne ihm helfen zu können und ohne, dass es auch nur den Hauch einer Chance hat.

Was die Trisomie 21 betrifft, habe ich mittlerweile einiges gelesen und weiß, dass sie in ihrer Ausprägung ganz unterschiedlich heftig ausfallen kann. Von minimalsten bis hin zu heftigsten Behinderungen kann ein solches Kind alles haben. Und hier weiß ich nun durch die FU schon, dass mein Baby zumindest keinen schweren Herzfehlern haben wird und auch dass die Nieren funktionieren.

Viele andere Berichte (auch hier in diesem Forum) haben mich darin bestärkt, auch ein solches Kind haben zu wollen, wenn es denn so sein sollte. Ich bin überzeugt, es genauso lieb haben zu können, wie ein gesundes Kind. Und dass diese Kinder ganz besonders liebenswert auftreten und einen ganz ureigenen Charme haben - ja, das kann ich aus eigener Erfahrung mit einem mongoliden Kind aus dem Freundeskreis nur bestätigen.

Natürlich ist es schwieriger und gerade in der heutigen Zeit wird einem das Leben mit einem behinderten Kind mit Sicherheit oftmals alles andere als leicht gemacht. Dennoch bin ich eine von denen, die fest daran glaubt, dass das Leben eines jeden einzelnen vorbestimmt ist und nichts zufällig passiert.

Für mich bedeutet die FU-Untersuchung also auch noch etwas ganz anderes: Sie gibt mir Zeit. Zeit, mich auf ein Leben mit einem eventuell behinderten Baby vorzubereiten und nicht erst nach der Geburt mit dieser Situation konfrontiert zu werden und dann völlig hilflos und überrumpelt da zu stehen. Ich würde Kontakte knüpfen, mir Anlaufstellen suchen, so dass ich auch ein solches Kind mit offenen Armen in Empfang nehmen und es willkommen heißen könnte...

Das alles mag jetzt etwas pathetisch klingen, aber ich habe mir vorab einfach die Zeit genommen, zu überlegen, warum ich diese Untersuchung überhaupt machen lassen will.

Liebe Grüße
kikra
 

Feuerhexe

Mitglied
hallo ich bin 38 schwanger und stehe auch gerade vor der Entscheidung - Fruchtwasseruntersuchung ja oder nein. Wobei ich nicht mit einem behinderten Kind leben könnte und sie aus diesem Grund wohl machen werde. Würde gerne wissen ob jemand im Frankfurter Raum (Ffm/M.) Erfahrungen mit einer Klinik hat. Wenn ja würde ich mich über antworten freuen. Danke
 
L

leuchtturmstgt

Guest
Hallo Feuerhexe
wie ging es bei dir weiter? Wie hast du dich entschieden?
 

Glühwürmchen

Morgennebel
Hallo,

hier wurde ja schon lange nichts mehr geschrieben, ich möchte trotzdem noch unsere Entscheidung hier hinzufügen, einfach, um das Stimmungsbild noch zu ergänzen.

Meine Frau war 40, als sie vor jetzt ca. 2 Jahren schwanger wurde - das letzte Kind war da 14 Jahre her. Das Thema "Risikoschwangerschaft" hatten wir recht schnell für uns ereldigt - ob man da dazugehört ist lediglich eine Sache von Grenzwerten, die die Medizin festlegt. Das Risiko einer Problemschwangerschaft bzw. einer Behinderung steigt einfach mit dem Alter, nur wo zieht man da die Grenze?
Ganz objektiv betrachtet einfach irgendwo... Und deswegen fanden wir, muss meine Frau sich jetzt nicht als zu einer besonderen (Rand-)Gruppe zugehörig fühlen und entsprechend das volle Programm ausnutzen, das die Medizin auf Lager hat.

Entsprechend haben wir uns auch gegen risikobehaftete Untersuchungen entschieden, eben auch weil wir uns VOR einer solchen Untersuchung die Antwort auf ein "negatives" Ergebnis gegeben hatten, nämlich dass wir das Kind dann trotzdem zur Welt gebracht hätten - es wurde oben von anderen ja auch schon erwähnt, dass das lange Warten auf das Untersuchungsergebnis eine Abtreibung schon über den Rand dessen drängt, was auch wir als noch vertretbar halten.

Und wenn ich das schon weiss, dass ich auch ein Kind mit z.B. Down-Syndrom zur Welt bringen würde, dann kann ich auch das Risiko einer entsprechenden Untersuchung einfach vermeiden, indem ich die Untersuchung sein lasse.

Wenn im Ultraschall nun sehr gravierende Deformierungen o.ä. erkennbar gewesen wären, dann sieht das natürlich anders aus, ich beziehe mich jetzt hier nur auf so "harmlose" Probleme wie Trisomie 21.

Unsere Tochter kam übrigens völlig gesund zur Welt und entwickelt sich völlig normal und wie Mädels das halt so machen, in rasantem Tempo.

Also: Schwanger mit 40 oder drüber? Nur zu! ;-)

Michael


hier wird über anmiozentese ja oder nein disskutiert
 
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