Hallo zusammen,
Bin 35, ein Mann, eher der sensible Typ.
Ich weiss nicht, was los ist mit mir. Ich bin am Anschlag - und hab eigentlich keinen Grund dazu: Sohn (6 Monate) ist gesund und eigentlich ein ruhiges Kerlchen. Frau liebt mich, bin der grösste für sie. Habe einen guten Job, der zwar etwas stressig ist. Finanziell alles paletti.
Eigentlich müsste ich glücklich sein und mein Papa-Dasein geniessen können. Ich bin es aber nicht. Wenn ich andere Beiträge lese über "wirkliche Probleme" gehts mir noch schlechter, weil ich mich schäme.
Vergangenheit:
Wir lernten uns vor ca. 5 Jahren kennen. Wunderschöne Beziehung: Seelenverwandtschaft und so. Vor zwei Jahren Hochzeit, alles pico bello. Letztes Jahr kam unser Sohnemann auf die Welt. Die Geburt und die ersten Tage waren extrem anstrengend für beide: 2 Wochen übertragen, 36h Wehen und dann doch noch Kaiserschnitt, ich zusätzlich noch ausgekotzt von 2 monatigem Umbau im Haus (neben 100% Job).
Vor der Geburt gab ich mein zeitintensives aber geliebtes Hobby auf (2-3 Stunden pro Tag), weil ich sonst von der Familie nichts hätte und erst um 21:00 nach hause käme.
Seit ca. 1 Jahr läuft beim Sex so gut wie nichts mehr. Da meine Versuche in der Regel ins leere laufen habe ich mitlerweilen resigniert. Zeitweise ekelte es mich auch, wenn sie mich umarmen oder anfassen wollte. Hatten mal darüber gesprochen, dann ging's wieder etwas besser. Es ist aber nicht so, dass ich seit der Geburt keinen Sex will, gar nicht.
Ich weiss, ich bin auf eine Art eifersüchtig auf den Kleinen, weil er alle Aufmerksamkeit der Frau erhält. Dann war das ganze Drama mit der Geburt schon etwas traumatisierend - vermutlich für beide. Und vermutlich mach ich unbewusst auch Schuldzuweisungen weil ich mein Hobby aufgeben "musste".
Ich bin/war auch immer der Kinder-Typ. Ich hatte riesig freude an und mit (fremden) Kindern. Auch meine Frau staunte ab und zu, wie offen Kinder auf mich zukamen.
Gegenwart
Ich ertrage absolut nichts. Wenn der Kleine mal schreit, bin ich gleich auf 180 und habe Mühe, mich zu kontrollieren. Alle 1-2 Wochen kommt's vor, dass ich mit der Faust gegen irgend ein Holzbrett oder eine Wand schlagen muss, um die Aggressionen rauszulassen. Heute habe ich ihn das erste Mal angeschrien, als ich ihn hüten musst. Ich wollte meine Ruhe - ober besser: brauchte sie dringend. Habe natürlich damit das pure Gegenteil bewirkt und hatte danach ein mächtig schlechtes Gewissen und musste umso mehr auf die Zähne beissen, um ihn zu beruhigen.
Was mich dabei so beunruhigt ist, dass ich früher (vor Kind) nie solche Aggressionen hatte. Das ist etwas völlig neues für mich.
Wenn ich eine Krise habe, ist meine Frau in der Regel überrascht. Ich versuche zwar sie nicht damit zu belasten aber wenn ich ganz miese Stimmung habe, merkt sie's manchmal schon. Aber die Aggressionen lebe ich nur alleine aus - das darf niemand mitbekommen.
Durch das ganze wächst die emotionale Distanz zu meiner Frau immer mehr. Zu Beginn dachte ich nur, dass ich jetzt Männer verstehe, die in solchen Situationen einen Seitensprung machen. Aber mitlerweilen fühle ich immer weniger für sie - vielleicht aus dem Grund, dass ich selber unzufrieden mit mir bin - ich weiss es nicht.
Ich überleg mir oft, wieso einem nie gesagt wurde, wie besch*ssen es einem mit Baby gehen kann. Immer wird einem alles nur durch eine rosa Brille erzählt: "süüs, jööö, hutzi putzi".
Auf ein zweites habe ich im Moment auf jeden Fall herzlich wenig Lust - obwohl es geplant ist/war. Ich weiss nicht, ob dies unsere Beziehung aushalten würde.
Ich weiss auch nicht, wieviel der fehlende Sex damit zu tun hat. Ich hege schon einen rechten Groll, dass seit 1 Jahr nichts mehr lief. Aber es ist auch vieles andere in unserer Beziehung weggefallen. Wir hatten uns häufig den Rücken oder das Genick massiert. Im Moment gibt's aber nur noch eine Massage: Babymassage. Juhuuiii...
Bei meinen Internetrecherchen habe ich nichts derartiges gefunden. Entweder ist es ein absolutes Tabu-Thema oder ich bin am durchknallen. Ich möchte von euch wissen, ob es jemand anders mit ähnlichen Problemen gibt, was man ggf. tun könnte oder ob ich mal zu einer professionellen Beratung (Psychologe o.ä.) sollte.
Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung auseinander bricht. Aber es sind da schon ein paar dunkle Wolken am Himmel....
Was meint ihr ?
Bin 35, ein Mann, eher der sensible Typ.
Ich weiss nicht, was los ist mit mir. Ich bin am Anschlag - und hab eigentlich keinen Grund dazu: Sohn (6 Monate) ist gesund und eigentlich ein ruhiges Kerlchen. Frau liebt mich, bin der grösste für sie. Habe einen guten Job, der zwar etwas stressig ist. Finanziell alles paletti.
Eigentlich müsste ich glücklich sein und mein Papa-Dasein geniessen können. Ich bin es aber nicht. Wenn ich andere Beiträge lese über "wirkliche Probleme" gehts mir noch schlechter, weil ich mich schäme.
Vergangenheit:
Wir lernten uns vor ca. 5 Jahren kennen. Wunderschöne Beziehung: Seelenverwandtschaft und so. Vor zwei Jahren Hochzeit, alles pico bello. Letztes Jahr kam unser Sohnemann auf die Welt. Die Geburt und die ersten Tage waren extrem anstrengend für beide: 2 Wochen übertragen, 36h Wehen und dann doch noch Kaiserschnitt, ich zusätzlich noch ausgekotzt von 2 monatigem Umbau im Haus (neben 100% Job).
Vor der Geburt gab ich mein zeitintensives aber geliebtes Hobby auf (2-3 Stunden pro Tag), weil ich sonst von der Familie nichts hätte und erst um 21:00 nach hause käme.
Seit ca. 1 Jahr läuft beim Sex so gut wie nichts mehr. Da meine Versuche in der Regel ins leere laufen habe ich mitlerweilen resigniert. Zeitweise ekelte es mich auch, wenn sie mich umarmen oder anfassen wollte. Hatten mal darüber gesprochen, dann ging's wieder etwas besser. Es ist aber nicht so, dass ich seit der Geburt keinen Sex will, gar nicht.
Ich weiss, ich bin auf eine Art eifersüchtig auf den Kleinen, weil er alle Aufmerksamkeit der Frau erhält. Dann war das ganze Drama mit der Geburt schon etwas traumatisierend - vermutlich für beide. Und vermutlich mach ich unbewusst auch Schuldzuweisungen weil ich mein Hobby aufgeben "musste".
Ich bin/war auch immer der Kinder-Typ. Ich hatte riesig freude an und mit (fremden) Kindern. Auch meine Frau staunte ab und zu, wie offen Kinder auf mich zukamen.
Gegenwart
Ich ertrage absolut nichts. Wenn der Kleine mal schreit, bin ich gleich auf 180 und habe Mühe, mich zu kontrollieren. Alle 1-2 Wochen kommt's vor, dass ich mit der Faust gegen irgend ein Holzbrett oder eine Wand schlagen muss, um die Aggressionen rauszulassen. Heute habe ich ihn das erste Mal angeschrien, als ich ihn hüten musst. Ich wollte meine Ruhe - ober besser: brauchte sie dringend. Habe natürlich damit das pure Gegenteil bewirkt und hatte danach ein mächtig schlechtes Gewissen und musste umso mehr auf die Zähne beissen, um ihn zu beruhigen.
Was mich dabei so beunruhigt ist, dass ich früher (vor Kind) nie solche Aggressionen hatte. Das ist etwas völlig neues für mich.
Wenn ich eine Krise habe, ist meine Frau in der Regel überrascht. Ich versuche zwar sie nicht damit zu belasten aber wenn ich ganz miese Stimmung habe, merkt sie's manchmal schon. Aber die Aggressionen lebe ich nur alleine aus - das darf niemand mitbekommen.
Durch das ganze wächst die emotionale Distanz zu meiner Frau immer mehr. Zu Beginn dachte ich nur, dass ich jetzt Männer verstehe, die in solchen Situationen einen Seitensprung machen. Aber mitlerweilen fühle ich immer weniger für sie - vielleicht aus dem Grund, dass ich selber unzufrieden mit mir bin - ich weiss es nicht.
Ich überleg mir oft, wieso einem nie gesagt wurde, wie besch*ssen es einem mit Baby gehen kann. Immer wird einem alles nur durch eine rosa Brille erzählt: "süüs, jööö, hutzi putzi".
Auf ein zweites habe ich im Moment auf jeden Fall herzlich wenig Lust - obwohl es geplant ist/war. Ich weiss nicht, ob dies unsere Beziehung aushalten würde.
Ich weiss auch nicht, wieviel der fehlende Sex damit zu tun hat. Ich hege schon einen rechten Groll, dass seit 1 Jahr nichts mehr lief. Aber es ist auch vieles andere in unserer Beziehung weggefallen. Wir hatten uns häufig den Rücken oder das Genick massiert. Im Moment gibt's aber nur noch eine Massage: Babymassage. Juhuuiii...
Bei meinen Internetrecherchen habe ich nichts derartiges gefunden. Entweder ist es ein absolutes Tabu-Thema oder ich bin am durchknallen. Ich möchte von euch wissen, ob es jemand anders mit ähnlichen Problemen gibt, was man ggf. tun könnte oder ob ich mal zu einer professionellen Beratung (Psychologe o.ä.) sollte.
Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung auseinander bricht. Aber es sind da schon ein paar dunkle Wolken am Himmel....
Was meint ihr ?