Hallo, Dragonlady!
Ich lebe auch genauso wie früher, aber.... Ich finde das Argument: Ich habe nichts zu verbergen, daher interessiert es mich nicht, ob man mich überwacht oder nicht, ziemlich naiv. Wir geben immer einbißchen mehr her und irgendwann wird es einfach zu viel sein und nicht mehr rückgängig zu machen. Ich möchte persönlich nicht auf dem Marienplatz beim Einkaufen auf Video aufgenommen werden und ich möchte bei meinen Telefongesprächen mit meinen Eltern und meinem Mann nicht abgehört werden. Ich finde die Idee abstößig und erschreckend, dass wildfremde Menschen das Recht haben sollen, mein privates Leben festzuhalten und zu dokumentieren. Es ist MEIN Leben und ich will nicht, dass andere Leute nachhaltig daran teilhaben. Was die Gesetzesgebung angeht, ob man solche Maßnahmen durchsetzen kann oder nicht, hängt es nicht nur von den Ländern und dem Bund ab, sondern auch davon, wie sehr bereit die Bevölkerung Deutschlands ist, für ihre Rechte auf die Straßen zu gehen. Und soviel ich sehe, ist sie nicht bereit. Ihr ist es lieber, fünf mal am Flughafen den Reisepass zu zeigen, als dass sie sich überlegt, ob das gerechtfertigt ist oder nicht und was man durch diese Art von Kontrollen aufgibt. Es kann natürlich sein, dass meine Empfindlichkeit dahher rührt, dass die letzte Diktatur in Griechenland so alt ist wie ich. Ich habe ihre Folgen mitgekriegt und für mich ist meine Privatsphäre heilig. Es stört mich, wenn die Polizei mich ohne Grund beim Autofahren anhält (ich weiss, sie hat das Recht) und mich stört es, wenn der Bundesgrenzschutz ohne Grund mich innerhalb der EU kontrolliert. Ich finde das nicht gut und ganz ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass es der Sicherheit dient.
Schönen Gruss
Michaela