Original von ripley
Hi ersteinmal Wow wenn ich doch schon so weit währe , ich hasse das Gefühl der Unterlegene zu sein.ist es denn vielleicht ein ego Problem meinerseits? Ich möchte so gern gelassen aus dieser Situation rausgehen. Aber wiiiiieeeee? Gruß Ripley
Vielleicht bringt es die Erfahrung mit sich, immer war ich ja auch nicht so.
Ich will Dir ein Beispiel sagen:
Es liegt jetzt ein paar Jahre zurück. Ich habe damals noch gearbeitet und wir waren ein prima Team und haben wunderbar zusammengearbeitet. Dann kam eine weitere Mitarbeiterin - nach dem dritten Kind, also nach neun Jahren - zurück und von da an war auf einmal nichts mehr wie vorher. Ich kannte sie noch aus der Zeit vor den Kindern und hatte gehofft, sie hätte sich geändert, hatte sie offensichtlich nicht. Sie hatte ständig etwas auszusetzen, kritisierte die Arbeitsmethoden der Kollegen und der Dienstplan war ihr auch nie recht. Hierbei wurden natürlich die Kinder berücksichtigt, aber Kinder hatte nicht nur sie alleine und man kann einfach nicht ständig nur Rücksicht fordern, man muss dieselbe Rücksicht auch mal anderen zugestehen. Jedenfalls war schon nach ein paar Wochen die Stimmung in unserem bis dahin so tollen Team bis auf den Grund vergiftet. Als ich dann auch noch von verschiedenen Patienten hörte, dass sie VOR diesen Leuten die Arbeitsmethoden ihrer Kollegen kritisierte, stellte ich sie zur Rede und sagte ihr klipp und klar, dass ich das nicht haben möchte, weil es erstens ein schlechtes Bild auf das Team wirft und zweitens die Leute, die sich auf die Pflegequalität verlassen und ruhig auch verlassen dürfen, verunsichern würde.
Als Antwort drehte sie sich um, ging raus und warf die Tür hinter sich zu. Ich bin ihr nachgegangen und hab ihr gesagt, dass ich so nicht mit mir umspringen lasse. Und da sagte sie mir ins Gesicht........ und ich hör die Worte noch heute...... "wie schade, dass du nur fast und nicht wirklich gestorben bist." Ich muss dazusagen, dass ich einige Zeit vorher ziemlich krank gewesen war.
Ich war fassungslos, echt, ich stand da wie festgenagelt. Danach hab ich mich einfach umgedreht, bin dann an meinen Schreibtisch zurück und konnte vor Wut auch nur noch heulen. Als sie am nächsten Tag wieder zum Dienst erschien, hätte ich sie am liebsten gegen die Wand gedrückt, so eine Wut hatte ich. Aber ich blieb still, hab das Thema nie mehr angesprochen.
Der Zirkus mit ihr - und damit die ungute Stimmung im Team - ging noch ein paar Wochen so weiter, dann passte ihr mal wieder der Dienstplan nicht. Ich wollte mich echt nicht mehr rumärgern mit ihr und hab sie damit zum Chef geschickt. Später erfuhr ich, dass sie ihm den Plan auf den Schreibtisch geknallt und gesagt hätte: "Entweder ändert DIE (meine Wenigkeit :] ) diesen Plan oder ich gehe!" Der Chef hatte ihr nur geantwortet, dass er es bedauert, dass sie ihren Arbeitsplatz aufgeben möchte, dass er es aber natürlich durchaus verstehen könnte und ihr noch alles Gute für ihren weiteren Lebensweg gewünscht......... :wow Ehrlich, ihr Gesicht hätte ich damals gern gesehen.
Das war es, was mich gelehrt hat, dass es meistens einfach besser ist, ruhig zu bleiben und sich nicht im Zorn zu etwas hinreissen zu lassen, was man später u. U. bereut. Meist erledigen die Dinge sich ganz von allein.