Brauche dringend Rat von Pflegeeltern

E

Engelflügel

Guest
Hallo,

unser Sohn wohnt seit September 2002 bei seiner leiblichen Oma.
Es war hier einfach nicht mehr möglich, er prügelte täglich seinen Brude, schlug ihm ein blaues Auge, warf ihn die Treppe herunter usw. Es war nichts mehr möglich, ich konnte kein vernünftiges Wort mehr mit ihm wechseln.

Es wurde ein Vertrag gemacht, wo drin stand, dass wir ihn alle 4 Wochen sehen können. Seitdem haben wir ihn jedoch nur 3 mal ganz kurz gesehen. Wir haben schriftlichen Kontakt und gestern durfte er nach Monaten mal wieder anrufen.
Uns wurde im Mai gesagt, dass das erste Treffen im September stattfindet. Jetzt haben wir erfahren, dass es wohl noch lange dauern wird, weil das Kind wohl heimweh hat.

Meiner Meinung nach bekommt das Kind heimweh, weil es so lange keinen Kontakt zu uns haben darf.

Oder sehe ich das falsch.

Die Oma holt sich Rat beim Jugendamt und beim Erziehungsberater. Dort wird gesagt, dass es so ist, dass, je öfter er uns sieht, das Heimweh schlimmer wird und das es am besten ist, wenn er gar keinen oder so gut wie möglich keinen Kontakt zu uns hat.

Ich sehe das ganz anders.

Ich möchte ihn endlich mal wieder sehen und bin mir sicher, dass es meinem Sohn danach besser gehen würde.

Bitte um Rat.

Danke.
 
M

Moka

Guest
Oh je Melli,

das hört sich ja hart an.

Wie ist denn sonst euer Kontakt zur Oma?

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du ihn auch sehen willst. Und das regelmäßig.

Ich kann jedoch nicht die Aussage des Erziehungsberaters verstehen.
Das wäre ja schon fast ein Grund, dass Trennungskinder nicht den Vater (oder die Mutter) sehen dürfte.
Sicherlich wäre es am Anfang schwierig für den Kleine wenn er nach eurem Besuch wieder zur Oma geht.
Aber daran würde er sich auch gewöhnen und die Zeit mit euch sehr genießen.

Über wen habt ihr diesen Vertrag gemacht?


P.S.: Ich bin zwar keine Pflegemama, aber bei Deinem Beitrag konnte ich mich dann jetzt nicht zurück halten. Nimmt mich richtig mit.
 
E

Engelflügel

Guest
Hi Moka, und an alle anderen,

der Kontakt zur Oma ist eigentlich nicht so toll. Naja, irgendwie schon. Ich hatte längere Zeit überhaupt keinen Kontakt und jetzt, wo wir wieder Kontakt haben, reden wir nur über Marvin.

Ja, ich will ihn regelmäßig sehen und deswegen werden ich später das Jugendamt anrufen.

Meine Schwiegermutter hatte gestern abend mit meiner Ex-Schwiegermutter telefoniert.
Wir haben vertraglich festgehalten, dass wir Marvin jedes 2. Wochenende im Monate sehen dürfen. Meine Schwiegermutter hatte sie darauf angsprochen, doch meine Ex-Schwiegermutter sage, dass das so nicht stimmen würde.

:wand

Die Aussage des Erziehungsberaters verstehe ich auch nicht. Ich verstehe nicht, was es für einen Sinn macht, wenn das Kind nicht seine Mutter sehen darf.

Gut, irgendwo verstehe ich beide Seiten.
Wir hatten ne zeitlang monatelang gar keinen Kontakt. Da ging es Marvin richtig gut, er lachte viel.
Dann hatten wir angefangen mit Briefkontakt. Jedesmal wenn er ein Brief von mir bekam oder mir zurückgeschrieben hat, wurde er danach aggressiv und hatte Heimweh...

...ist ja auch kein Wunder, wenn das Kind mich nicht sehen darf und das Kind genau weiß, so, wie lange muß ich jetzt wieder warten.

...oder sehe ich das falsch?

Was ist richtig und was falsch?

Bitte helft mir doch, ich brauche dringend Rat.

Ich würde ihn wirklich gerne endlich mal regelmäßig sehen, doch meine Ex meint, dass er dann heimweh bekommt und einfach noch nicht so weit ist.

Sie möchte jetzt ganz langsam anfangen, dass er mich alle 4 Wochen anrufen darf. Und wenn er nicht mehr ausflippt, darf er uns irgendwann sehen.

Na toll. Ich würde auch als Kind ausflippen, wenn ich nur Briefe bekomme, oder ich mit meiner Mama telefonieren darf und sie aber nicht sehen darf.

Was meint Ihr?
 
E

Elchen

Guest
Hallo Melli,

Dein Sohn wohnt praktisch bei der Mutter Deines verstorbenen Mannes,sehe ich das richtig???
Also ich würde ehrlich gesagt auch mein Kind regelmäßig wollen,ist doch ganz klar.Ich weiß leider nicht,inwieweit da jetzt was Schriftliches Gemacht worden ist.
Ich denke im übrigen(ich weiß nicht mehr genau,wie alt Marvin ist),daß er ,wenn er älter ist,Dich sicher eh sehen will und wissen will,warum er bei Oma aufwächst.
Ich würde mir auf jeden Fall Hilfe vom Jugenamt hoplen,irgendeiner muss das doch betreuen,oder???
Natürlich geht es zum Wohle von Marvin,aber ich denke,man sollte ihn schon an euch ranführen,soweit es geht.Soll Marvin denn irgendwann wieder bei euch leben,oder soll er bis zur Volljährigkeit bei der Oma bleiben???
Ist sicher hart für Dich Melli.....
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Melli

Also nachzuvollziehen ist das wirklich nicht. Es gibt sicherlich solch eine Regelung, wo die Eltern erst einmal 4-6 Wochen keinen intensiven Besuch bei den Eltern haben sollen, nämlich dann, wenn Kinder in eine Jugenhilfeeinrichtung kommen. Viele Kinder würden bei einem starken Kontakt zu den Eltern, sich auf die neue Situation nicht einlassen.

Da es sich aber hier um Verwandtschaft handelt und dem Kind ja nicht fremd ist, ist das kaum notwendig. Im Gegenteil, dieser Beziehungsbruch macht das Kind nur unsicherer. Wenn sich durch einen Kontakt zeigen würde, das er sich sperrt gegenüber der Oma, dann gäb es auch noch andere Möglichkeiten, als das Unterbinden von dem Kontakt zu Dir.

Zumal Du ja freiwillig Dein Kind in Pflege gegeben hast und Dir ja das Umgangsrecht bleibt, oder?

Liebe Grüße

Sadhana
 
E

Engelflügel

Guest
Elchen, ja, Marvin wohnt bei den Eltern von meinem Exmann (Ex-Schwiegermutter).
Schriftlich festgehalten wurde, dass wir ihn am Anfang die ersten 2 Monate in Ruhe lassen. Das war letztes Jahr September und Oktober.
Und das er jedes 2. Wochenende zu uns kommt, was noch nicht der Fall war.
Er ist im März 8 geworden und nichtmal da durfte ich ihn anrufen geschweige denn sehen.
Das ganze wird vom Jugendamt und vom Erziehungsberater betreut, jedoch brauch ich da nicht auf Hilfe zu hoffen, weil die auch der Meinung sind, dass das Kind noch nicht so weit ist.
Die Krönung kommt ja erst noch. Die gehen immer mit ihm in der Nähe in ein Schwimmbad und uns is es verboten worden dort hinzugehen, wenn sie da sind. Ich soll gefälligst eine sms schicken wenn wir vorhaben dort zu schwimmen um zu checken, ob sie da sind :argue
Festgehalten wurde, dass er bis zu seinem 12. Lebensjahr dort bleibt, also 5 Jahre. Und dann lassen wir ihn selbst entscheiden, wo er bleiben möchte.
Ich glaube ich warte erstmal ab. Da wir ja die ganze Zeit keinen Kontakt hatten und jetzt erst wieder mit dem telefonieren anfangen.
Ich habe mich damit abgefunden und es wäre sicher nicht gut, wenn ich ihn jetzt treffen will und Marvin dann wieder ganz von vorne anfangen muß, weil er vielleicht wirklich noch nicht so weit ist.

Sadhana, erstmal herzlich Willkommen hier bei uns.
Das Sorgerecht habe ich und so bleibt es auch.
Sicher wäre es für Marvin einfacher und für uns auch, wenn wir regelmäßigen Kontakt haben.
Es ist ja so, dass, wenn absolute Funkstille ist, sich Marvin richtig wohl fühlt und nur am lachen und am singen ist.
Und dann kommt wieder Kontakt, schriftlich oder telefonisch und dann wird er nach 1-3 Tagen wild und weint weil er heimweh hat.
Und das soll angeblich immer weniger werden, weil er sich wohl irgendwann an die Situation gewöhnen soll.
Bleibt nur die Frage offen, wann ?(
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Melli

Danke für Dein Willkommen. Ich bin doch sehr über die Argumentation vom Jugendamt bzw. der Erziehungsberatung erstaunt. Ein Beispiel: Für Scheidungskinder ist es doch auch ok. mal beim Vater und mal bei der Mutter zu sein. Da würde keiner Empfehlen den Kontakt für eine längere Zeit ruhen zu lassen. Das Kind mag sich vielleicht eher auf die Schwiergereltern einlassen und sich an die Situation gewöhnen, aber (und das musste jetzt kommen :] ) es bedeutet auch eine Umstellung, dann wieder den Kontakt zu suchen.

Ich denke es könnte hilfreich sein sich mal an Eurer Stelle beraten zu lassen. Bei Pro Familia oder beim Kinderschutzbund, um mal zu klären wie sinnvoll das jetzt so ist. Wer weißt denn wie Deine Ex-Schwiegermutter argumentiert. Weißt Du Melli 5 Jahre ist ein langer Zeitraum. Der allein schon kommt mir seltsam vor, denn vielmehr sollte das Jugensamt so unterstützen, dass das Kind wieder bei den Sorgeberechtigten sein kann. Dazu werden sogenannte Hilfepläne gemacht und zwar eigentlich alle 6 Monate, und wenn es gute Möglichkeiten gibt, wird entschieden, ob eine Pflegschaft weiter bestehen soll oder eine Rückführung erfolgt. Eine 5jahres-Planung finde ich schon komisch.

Naja das sind nur Überlegungen. Ich hoffe es nervt Dich nicht.

Liebe Grüße

Sadhana
 
E

Elchen

Guest
Also ich finde das alles auch ein starkes Stück.Es kann doch nicht Sinn der Sache sein,sein Kind zum 8.Geburtstag nicht gratulieren zu dürfen....Das dürfen getrennt lebende Paare doch auch.Und das mit dem Schwimmbad geht ja nun wirklich soweit,sowas habe ich ja noch nie gehört.....Was sagt denn Deine Ex-Schwiegermutter dazu.Will sie denn nicht,daß ihr regelmäßig Kontakt zu ihm habt???Will sie sich vielleicht irgendwie rächen(wegen dem Tod ihres Sohnen???)Mir kommt das alles etwas merkwürdig vor...Die Idee von Sadhana,über Pro Familia oder ähnliches Hilfe zu holen,finde ich ganz gut.Denn diese Situation belastet ja nicht nur Deinen sohn,sondern auch Dich.Du bist seine Mutter!!!
 
F

Fay

Guest
Hallo Melli,

weißt Du wenn das Jugendamt dermaßen bekloppt reagiert, dann würde ich einen Anwalt einschalten. Es ist mir völlig unklar, wie sie so handeln können. Hast Du eine Pflegschaft übertragen?

ich hatte Dir vor einiger Zeit schonmal zu dem Thema geschrieben, dass ich der Meinung bin, Du solltest unbedingt Kontakt zu Deinem Sohn haben. Der Idealfall wäre doch wirklich, wenn er Dich halt immer erreichen z.B. anrufen kann, wenn er Sehnsucht nach Dir hat.

Er ist ja auch alt genug, zu verstehen, dass er woanders wohnt, aber Du trotzdem für ihn da bist. Du musst Dich da wirklich durchsetzen. Vertrag hin oder her-solange Du das Sorgerecht hast-kann Dir keiner etwas vorschreiben.

Wenn er Heimweh hat und nicht anrufen darf, finde ich das untragbar. Wenn er dann aggresiv reagiert, ist es ja kein Wunder.


Ich würde mich ganz schnell darum kümmern und zusehen, dass ihr das GEMEINSAM löst. Wenn man konsequent zu Ende denkt, wie es jetzt läuft, dann wirst Du irgendwann überhaupt keinen Einfluß auf die Situation haben und ausserdem, was kann es denn schaden, wenn er Dich anruft, wenn er Heimweh hat-dann kannst Du ihm am Telefon ja beruhigen-und er hat die Sicherheit, dass Du ja für ihn nicht aus der Welt bist.

Natürlich wird er bestimmt oft mit der Situation hadern, aber wenn Du ihm erklärst, dass es in seinem Sinne ist, dann wird er es irgendwann verstehen-auch wenn es erst passiert, wenn er älter ist. Aber so, wie es jetzt läuft, was wird er denken, in ein paar Jahren????

Ich möchte Dir kein schlechtes Gewissen machen!!!!!! Ich kann mich nur daran erinnern, dass es das Thema schonmal gab, und da durftest Du auch noch keinen Kontakt haben. Und wenn Du schreibst, alles hat zwei Seiten.......ich verstehe die andere Seite einfach nicht-wo liegt der Sinn??? doch nur darin, das er Dich vergißt und die Oma als Mutter annimmt. Aber sie ist eben die Oma, die eine wichtige Rolle nun für ihn hat. Da kann die Mutter trotzdem nebenbei in seinem Leben existent sein.

Liebe Grüsse
Fay
 
E

Engelflügel

Guest
das ganze kann man nicht mit einem Scheidungskind vergleichen, weil Marvin den Wohnort und sogar die Schule gewechselt hat. Das Kind muß erst einmal begreifen, wo es wohnt, wo sein neues zu Hause ist und das geht nicht von heute auf morgen. Ich habe schon öfter gehört, dass die Eingewöhnungszeit ca. 1 Jahr dauern kann, oder noch länger.

Pro familie oder Kinderschutzbund. Dann müsste ich dort auch alles wieder erzählen. Klar, das wäre nicht schlimm und ich denke das sie mir vielleicht auch raten würden, dass ich ihn öfters sehe, aber ich möchte nichts kaputt machen. Habe Angst, dass wenn ich ihn jetzt sofort sehen will, dass Marvin einen Rückfall bekommt und das ganze wieder ganz von vorne los geht.

Die 5 Jahre haben wir festgehalten, weil Schwiegermutter Angst hatte, daß ich mir das ganze vielleicht doch anders überlege und ich ihn zurück haben möchte, wenn er sich gerade eingewöhnt und eingelebt habe und das wäre nun wirklich nichts für Marvin.

elchen, ich durfte ihm ja zum Geburtstag gratulieren, aber nur schriftlich. Wir haben ihm ein Päckchen geschickt.

Nein, sie will sich nicht rächen. Regelmäßigen Kontakt möchte sie nicht. Es wird vom Jugendamt, vom Erziehungsberater und auch von seiner Therapeutin geraten, doch die Therapie wurde vor 2-3 Monaten abgebrochen.

Meinen Chef (Anwalt) schalte ich ganz bestimmt nicht ein. Noch habe ich Geduld, weil ja längere Zeit gar kein Kontakt war und jetzt fangen wir eben an und telefonieren regelmäßig. Es wird schon klappen.
Ich höre am Telefon wie gut es ihm geht, wie glücklich er ist.
Sollte ich das kaputt machen, indem ich einen Anwalt einschalte? Dann ginge das ganze noch vors Familiengericht und das will ich Marvin wirklich nicht zumuten.

Fay, die Pflegschaft habe ich nicht übertragen. Ich habe nach wie vor das Sorgerecht.

Ich weiß, ich wäre auch gerne für ihn da, wenn er mich braucht und mich anrufen will, aber dafür besteht ja auch noch Briefkontakt und Marvin hat keine Lust zum schreiben. Er hat mir in dem letzten 8 Monaten 4 Briefe geschrieben, also denke ich, dass es dann so schlimm ja nicht sein kann.

Es ist aber auch so, dass, immer wenn er Kontakt hatte, sei es telefonisch, oder schriftlich, dass er dann nach ein bis 3 Tagen anfängt zu weinen und das muß besser werden.
Erst dann treffen wir uns wieder an einem neutralen Ort.
Nur meiner Meinung wird es danach noch schlimmer, weil Marvin Angst davor hat, dass der nächste Kontakt jetzt wieder erst nach Monaten ist. Ich weiß echt nicht was da richtig und was falsch ist.

Vor einem viertel bis halben Jahr hat Marvin sich damit abgefunden, dass er bei Oma wohnt und hat es auch akzeptiert.

Ich weiß, dass es das Thema schon mal gab.

Wenn er mich vergessen sollte, würde wohl die Oma ihm verbieten zu schrieben, ich dürfte dann schreiben und telefonieren erst recht nicht.
 
E

Elchen

Guest
Sorry Melli,ich verstehe Dich nicht.Marvin ist Dein Sohn und Du hast das Sorgerecht.Wenn Du die 5 Jahre übertragen hast,weil Deine Schwiegermutter gedacht hat,Du überlegst es und holst Marvin zu Dir zurück....naja,es ist ja schließlich auch Dein Sohn.
Also eines kannst Du mir glauben,ich weiß ,daß Du für Marvin nur das Beste willst.Aber Du bist mit der Situation nicht glücklich und Marvin scheinbar auch nicht...,aber wenn er mein Kind wäre,würde ich um ihn kämpfen,mit allen Mitteln....
Ist er denn eigentlich mal gefragt worden,ob er Kontakt haben will.Ich denke,mit 8 Jahren kann er das bestimmt schon beurteilen...
Melli,laß Dich da echt nicht unterbuttern,denn ich habe das Gefühl,Dein Sohn soll Dir mit voller Absicht entfremdet werden,und das willst Du sicher nicht....
 
E

Engelflügel

Guest
Elchen, ich habe ihr nicht das Sorgerecht übertragen, da hast Du wohl was missverstanden.

Es ging hier einfach nicht mehr.

Die Gründe dürften doch inzwischen bekannt sein. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bessert.

Ich finde es gut, dass er bei Oma ist nur hätte ich gerne ein bißchen mehr Kontakt, aber ich denke er braucht halt seine Zeit.
 
D

die_stille

Guest
Also, eigentlich wollte ich mich ja diesmals raushalten, schließlich hab ich mir bei diesem Thema schon einmal den Mund verbrannt.

Zunächst einmal kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kind, welches in diesem Alter fünf Jahre lang woanders gelebt hat, mit zwölf Jahren wieder zum Mutter möchte. Weiter ist ein Aspekt hier noch gar nicht aufgetaucht....... könnte es nicht sein, dass die Oma das Kind irgendwie als Ersatz für den früh verstorbenen Sohn ansieht?

Und Melli, wenn es ihm - wie Du ja selber schreibst - schlecht geht, nachdem er mit Dir gesprochen hat, dann solltest du das wahrscheinlich tatsächlich lassen. Ich kann mir vorstellen, dass dann alles wieder bei ihm aufbricht.
 
E

Engelflügel

Guest
schön, Stille, dass wir diesmal einer Meinung sind.

Genau deswegen finde ich es mittlerweile gut wie es jetzt ist. Er muß sich erst einmal an die Situation gewöhnen. Schließlich war ja die ganze Zeit kein Kontakt.

Und vielleicht sollten wir deswegen jetzt langsam beginnen.

Eigentlich habe ich ja gehofft, dass ich hier ein paar Ratschläge von Pflegeeltern bekomme, damit ich erfahre, wie es üblich ist.

Wenn Marvin nach den 5 Jahren bei Oma bleiben möchte, kann er das gerne tun. Es ist dann ihm überlassen.

Ich glaube nicht, dass sie Marvin als Ersatz von ihrem verstorbenen Sohn sieht. Es war ja auch keine Entscheidung von jetzt auf gleich.
Wir haben alle mehrer Monate überlegt, was am besten für Marvin ist.
 
F

Fay

Guest
ich bin selber keine Pflegemutter-aber meine Freundin hat ein Pflegekind.
Das Kind schläft jedes zweites Wochenende bei seiner leiblichen Familie. Das ist freiwillig. Das Jugendamt sagt, Kontakt wird erwünscht und unterstützt aber es besteht kein Rechtsanspruch, weil in diesem Fall eine Pflegschaft auf meine Freundin übertragen wurde und das Sorgerecht beim Jugenamt liegt.

Melli, ich hab das Gefühl Du bist von den leitenden Stellen nicht richtig informiert worden. Geh doch bitte noch einmal zu einer anderen Institutinion, meinetwegen Pro Familia oder im Internet gibt es ja auch viele Seiten, wo Pflegeeltern sich austauschen. So wie es zur Zeit läuft ist es einfach nicht richtig.

Weißt Du es gibt auch eine Regelung, wonach das Kind nach einer gewissen Zeit nicht mehr so einfach zurückgeholt werden kann. Ich glaube, wenn es länger dort wohnte als bei Dir-informier Dich doch mal bitte.....

Alles Gute
Fay
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Melli

Ich bin (noch) keine Pflegemutter, kenne aber als Sozialarbeiterin die rechtlichen Bestimmungen. Deshalb war ich über die zuvor schon festgelegten 5 Jahre erstaunt. Wenn Pflegeeltern ein Kind 5 Jahre bei sich haben, dann ist eine Rückführung weniger möglich. Pflegeeltern können auf eine bestimmte Zeit bestellt werden, z.B. bei familiären Problemen, Krankheit oder auch Haft etc. Es gibt natürlich auch Pflegschaften die dauerhafter sind, z.B. dann wenn Eltern nicht bereit sind das Sorgerecht abzugeben und die Option offen haben wollen, dass Kind wieder zu sich zu nehmen. Nach fünf Jahre ist das allerdings so eine Frage, ob es zum Wohl eines Kindes ist, wieder aus der Pflegefamilie gerissen zu werden. Schon erst recht, wenn kaum Kontakt besteht.

Melli Du weiß überhaupt am Besten, was für Euch und auch für Marvin gut ist. Ich kenne Deine Vorgeschichte nicht wirklich. Pflegeeltern werden oft dann genutzt, wenn innerfamiliär auch mit Unterstützung, die Probleme weiter bestehen.

Eingangs hörte sich Dein Posting halt eher nach einem Hilferuf an. Jetzt erscheint es aber eher so, als seist Du mit der Situation im Reinen, abgesehen vom Kontakt.
Wichtig ist, was Du möchtest.

Liebe Grüße

Sadhana
 
E

Engelflügel

Guest
An dem Tag, wo ich das 1. Posting geschrieben habe hierzu, war ich einfach nur schokiert, weil ich glaubte ihn bald mal wieder zu sehen.

Ich war einfach nur sauer auf die Großelten und auf meine Schwägerin.

Inzwischen habe ich mich aber wieder beruhigt.

Aber ich habe nochmal im Netz geschaut und habe mir Informationen geholt und dort steht, dass es für das Kind besser ist, wenn es regelmäßigen Kontakt hat, vor allem dann, wenn er nach einem gewissen Zeitraum wieder in die Familie zurückkehrt.

Dann lag ich also doch richtig mit meinem Gefühl.

Wir haben den Vertrag ohne Jugendamt gemacht. Das Jugendamt wollte sich dort rauß halten und die Frau meinte nur, dass müssten wir unter uns ausmachen und könnten das schriftlich festhalten.

Warum ist eine Rückführung nach 5 Jahren weniger möglich?
Wie ich ja auch schon geschrieben habe, es ist ihm frei gestellt, wo er dann bleiben möchte.

Bleibt jetzt die Frage, was ich machen kann?
Soll ich den Kontakt erzwingen?
Was ist aber, wenn es ihm danach schlechter geht?

Ich bin jetzt etwas ratlos.

Ich muß dazu sagen, dass unser mittlerer, seit einigen Tagen, bzw. Wochen schwer zu kämpfen hat. Er sieht natürlich nur das gute in seinem großen Bruder und weiß nicht mehr was er ihm angetan hat. Der mittlere weint und möchte, dass sein Bruder wieder hier wohnt.

Ich wüsste gerne, was in so einem schwierigen Fall am besten für alle beteiligten ist.
 
F

Fay

Guest
Ach Melli, ist wirklich eine schwierige Situation für Dich.

Auch wenn ihr vertraglich festgelegt habt, das er nach 5 Jahren selber entscheiden kann-ist das nicht unbedingt bindend. Ein 12 järiger kann nicht einfach sagen, wo er leben will. Es ist dann nur ein Faktor von vielen. Wenn Deine Schwiegermutter auf die Idee kommt, das es besser für ihn ist (wegen der gewohnte Umgebung und dem bestehenden Kontakt zu ihr) bei ihr zu bleiben-hat sie gute Chancen, dann damit durchzukommen. Dannn ist er ja daran gewohnt-hat Freunde dort oder sonstwas.

Notfalls würde ich den Kontakt erzwingen. Falls es ihm danach schlechter geht, ist es eben so (mehr als die Sicherheit, dass er trotzdem von Euch geliebt wird, kannst du ihm kaum geben) Aber langfristig ist es der bessere Weg. So geht es ihm vielleicht temporär gut-aber er wird langfristig eher verlieren. Denn er wird einfach akzeptiert haben, das seine Wünsche-wie z.B. mit Dir zu reden, nicht erfüllt werden. Ganz zu schweigen von anderen Vorstellungen die man sich in dem Alter ja locker einredet-nicht erwünscht usw.

Du musst natürlich langsam vorbauen, ruf die Oma an und versuch mir ihr zusammen die beste Vorgehensweise zu bereden. Wie sie ihn auch am besten darauf vorbereiten kann. Sag ihr klipp und klar, dass es Kontakt geben wird und sie daran mitarbeiten muß.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es für Dich sehr schwierig ist-nach einem Besuch wieder zu gehen und ihn dazulassen, wenn er sicherlich mit Euch mitwill. Ich würde mich auch nicht an einem neutralen Ort treffen, sondern mir von ihm sein Zimmer zeigen lassen u.sw., Wenn es dann zum Abschied kommt, solltest Du ihm gleich ein neues Ziel geben. Das Du anruftst, schreibst oder wann Du wiederkommst. Vielleicht kannst du ihm auch etwas schenken, womit er die Zeit überbrücken kann. Du solltest ihm auf jeden Fall das Gefühl geben, dass er es bei der Oma gut hat-denn sonst wäre er ja nicht da.

Klar sieht der Bruder nur die guten Seiten. Sind halt Kinder und sie idealisieren schnell.

Ich habe auch mal im Netz geschaut, und dort gelesen, dass Jugendämter sogar verpflichtet sind, den Kontakt zu unterstützen. Sofern das Kind nicht durch die Eltern traumatisiert ist. Vielleicht haben die eine gute Idee, wie man den ersten Schritt macht-ohne die Oma zu verprellen oder das Kind zu überfordern. Frage aber bitte eine andere Stelle, als die die Du schon hast, die hatten ja eindeutig versagt.
 
E

Engelflügel

Guest
ok Fay, werde ich machen.

Ich werde mit der Oma reden. Sie möchte sowieso ein Gespräch und ruft nächste Woche nochmal an.

Besuchen können wir Marvin gar nicht, da das mein Ex-Schwiegervater nicht möchte. Mit ihm bin ich schon seit Jahren nicht im reinen.

Wir haben uns immer an einem neutralen Ort getroffen und einmal hier. Aber das war nach 3 Monaten und Marvin wollte natürlich hier bleiben.

Es ist wirklich eine schwierige Situation, da ich doch auch für Marvin nur das beste will und ich einfach nicht weiß, was richtig ist.

Und deswegen werde ich mir nochmal woanders Rat holen.
 
S

Sadhana

Guest
Hallo liebe Melli

Du hast jetzt einen Aspekt mehr genannt, der bei einer solchen Pflegschaft schwierig ist. Die Pflegeeltern sind, wenn das Jugendamt beteiligt ist, schon verpflichten den Kontakt und die Zusammenarbeit mit den leiblichen Eltern zu pflegen, wenn keine Gefahr im Verzug ist. Jedoch wäre Dir bei Gefahr im Verzug zumindest das Aufenthaltsbestimmungsrecht entzogen worden. Wenn der Schwiegervater Dir untersagt dort zu besuch zu kommen, ist das schon mehr als bedenklich. :(

Zudem finde ich es seltsam, dass das Jugendamt darin nicht beteiligt ist, oder zumindest ein Verein, der Aufgaben des Jugendamtes mit seiner Genehmigung übernimmt.

Die andere Seite ist, Dein Sohn soll sich einlassen, das ist schon ok. , aber viel wichtiger für das bestehen bleiben seines Vertrauens zu Euch, ist ein kontinuierlicher Kontakt. Irgendwann wird er sonst Fragen stellen. Fragen, wie warum hast Du mich zu den Großeltern gebracht und die anderen Kinder konnten bei Dir bleiben? Wichtig ist, dass bei Deinem Sohn nicht zu viele Fragezeichen entstehen, auf die er so keine Antwort bekommt. ?(

In dieser Situation würde ich nicht nur zu Pro Familia, oder zum Kinderschutzzentrum gehen, sondern auch zum Jugendamt, um Dich da mal über Deine Möglichkeiten beraten zu lassen.

Alles Liebe

Sadhana
 

Melle

Aktives Mitglied
Hallo Melli,

ich bin ehrlich gesagt ein bischen verwirrt.

Um Dir da tatsächlich etwas raten zu können, müsste ich viel mehr Hintergrundwissen haben!

Ist es richtig, dass Ihr (Du und Deine Exschwiegereltern) es intern beschlossen habt, dass Marvin bei den Grosseltern leben soll - und dass dann erst die Oma das Jugendamt/Erziehungsberatung zur Hilfe gezogen hat?

Oder hast Du erst Kontakt mit dem Jugendamt gehabt und dann entschlossen Marvin zur Oma zu geben?

Warum kamen gerade Deine Ex-Schwiegereltern in Frage?

Wer hat unbedingt etwas vertragliches festhalten wollen, und warum?
(Ich möchte mich hier fast Elchen anschliessen: Diese 5-Jahres-Klausel erweckt fast den Eindruck, die Grosseltern wollen Marvin als 'Ersatzsohn' und Dir somit entfremden.)

Hast Du das Sorgerecht u n d das Umgangsrecht, oder nurnoch das Sorgerecht?

Ist Marvin krank? Hat er ADS oder soetwas?

Ich kann Dir nur anhand von Mirco´s Beispiel etwas dazu sagen. Einige werden sich an 'meinen' MIRCO noch erinnern.

So wie ich die Jugendämter in diesem Fall erlebt habe (und ich hatte diesbezüglich mit dreien zu tun), setzen sie sich in erster Linie für einen regelmässigen Kontakt ein und fördern ihn sogar. Es sei denn, das Kind ist nicht gut aufgehoben oder sonst in irgendeinerweise 'gefährdet' Z.B. bei drogenabhängigen Eltern. (NUR EIN BEISPIEL)

Bei Mirco war es so, dass den Eltern das Umgangsrecht entzogen wurde, weil er gesundheitlich gefährdet und nicht ausreichend versorgt wurde. Doch selbst in der Zeit Bereitschaftspflege, durfte er regelmässig von den Grosseltern am Wochenende besucht werden.

Ich wäre immer für einen regelmässigen Kontakt, und das auch ein bischen häufiger, als nur alle paar Wochen.
Als meine Eltern sich trennten war ich 6 Jahre alt. Zunächst holte mich mein Vater alle 14 Tage am Wochenende ab - telefonieren durfte ich immer wenn mir danach war. Ein Jahr später bin ich sooft ich wollte mit dem Bus zu meinem Vater gefahren.

Wenn sich ein Kind der Liebe sicher ist und sich immer willkommen und angenommen fühlt, wird es wohl allgemein mit schwierigen Situationen umgehen können. Vielleicht wird anfangs das Heimweh grösser sein, aber ich denke, dass Marvin ganz genau weiss wo er (zur Zeit) hingehört.

Vielleicht wird auch in seiner Anwesenheit etwas zu viel gesprochen...!?

Melli, tut mir echt leid dass ich Dir da auch nicht viel weiterhelfen konnte, aber wie hier schon mehrfach erwähnt wurde - läuft bei Euch da wirklich was schief.

Bin gespannt was Deine Beratungsstellen dazu sagen.

LG
Melle


und weiter gehts mit: brauche dringend rat von pflegeeltern
 
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