Original von Thunder123
Tach auch ... und Back to the Roots ... ich habe die ganzen Postings ehrlich gesagt nur überflogen, will aber nochmal auf das Erste zurückkommen.
Original von tuvalu
Unsere Beziehung ist äußerst intensiv, wir sind nur sehr selten getrennt und in unserer Freizeit meistens zusammen. Wir waren uns immer einig, dass eine Beziehung auf Vertrauen basiert, das bedeutet natürlich auch über alles zu sprechen. Das schließt den Sex mit anderen ein.
Würdest du einer offenen Beziehung eine Chance geben, wenn man (noch) nur sehr selten zusammen ist? Auch wenn der Rest der Beziehung wahnsinnig intensiv ist?
Ich denke, ich würde einer solchen Beziehung immer eine Chance geben, obwohl es im Moment schwer ist, mir so eine Art von Beziehung vorzustellen. Ich bin es im Augenblick nuneinmal gewohnt, dass meine Partnerin abgesehen von der grossen Liebe auch mein bester Freund und noch vieles andere ist. Allerdings könnte ich mir auch eine anders gearteten Beziehung als offen vorstellen. Möglicherweise wäre die Verbindung dabei auch wesentlich lockerer und leichter wieder am Ende. So etwas könnte man dann wohl nicht verhindern. Wenn die Beziehung sehr intensiv ist, man sich aber selten sieht, würde ich auch nicht anders denken. Ein Problem würde immer dort entstehen, wo ich den Eindruck hätte, die Beziehung würde sich zugunsten von etwas anderem verschlechtern, so das ein Partner oder beide unzufrieden werden. Aber auch das gilt ja nicht exklusiv für offene Beziehungen.
Es geht auch darum, welchen Stellenwert sexuelle Tätigkeiten ( ;-) ) außerhalb der Beziehung einnehmen würden. Ich sehe keinen Grund darin Sex eine höhere Gewichtung zu geben als irgendwelchen persönlichen Geheimnissen außerhalb der Beziehung. Es gibt platonische Freundschaften in denen viele Menschen Dinge teilen, die sie in ihrer Beziehung nicht haben. Das gilt gesellschaftlich als wesentlich anerkannter als ein sexueller Seitensprung. Es gibt ja auch intime Dinge während des Sex die nur in die Beziehung gehören und nicht nach außen getragen werden sollen. Aber der Sex an sich kann auch reiner Spass sein. Ein Erlebnis, dass man auch außerhalb der Beziehung haben kann.
Und auch wenn es schon um Verliebheit geht sehe ich keinen Grund irgendetwas einzuschränken zu wollen. Das es ist ohnehin nicht möglich die Gefühle seines Partners nur auf sich zu kanalisieren. Die Liebe zu einem Partner schließt nunmal nicht aus, dass auch Gefühle zu anderen entstehen können, in monogamen wie in offenen Beziehungen, ob nun Freundschaften, Verliebheit oder sogar Liebe. Vielleicht ist es ein Unterschied, wie weit man als Partner bereit ist zu mitzugehen. Aber ob ein Verbot wirklich eine wirksame Methode ist? Wenn man seine Beziehung nicht für etwas neues aufgeben möchte, dann sollte es doch eigentlich nicht das Verbot oder der Vertrag sein, der einen zurückhält. Ist es fair NUR aufgrund dessen eine Beziehung weiterzuleben? Wenn man sich aber aufgrund von Gefühlen, wie Liebe oder Vertrauen entschließt, in einer Partnerschaft zu bleiben, dann kann diese Entscheidung gleichermaßen in einer offenen als auch einer monogamen Beziehung getroffen weden. Ebenso wäre es umgekehrt bei einer Trennung.
Interessant finde ich immer wieder, dass die Definition der Beziehung nicht unbedingt einen Ausschlag dafür gibt, wie "extern" sie dann tatsächlich gelebt wird. Es gibt ja schließlich kein Zwang zum Seitensprung und die Persönlichkeit und individuellen Eigenschaften spielen eine wesentlich grössere Rolle. Möglicherweise hat man ja gar nicht das Bedürfnis nach ständigen externen Sexabenteuern. Vielleicht geht es vielmehr um das Gefühl der Offenheit, das Gefühl nichts verbergen zu müssen und nicht beschränkt zu sein. Allein über Phantasien mit einer anderen Person zu reden kann sehr schön sein.
Ich weiss nicht genau, ob es für mich in jeder Partnerschaft unbedingt genauso sein müsste, aber ich freue mich jedenfalls diese Art von Beziehung und diese Gefühle geniessen zu dürfen.
Jetzt bin ich mal wieder ganz schön abgedriftet... :whatever