Kompliziert -  Eine offene Beziehung

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Sadhana

Guest
Lieber Franky

Ich trete Dir doch immer wieder in die Fußstapfen, das weißt Du doch. :rofl
Oder in den Arsch? :rolleyes: Ich glaube da muss ich nochmal drüber nachdenken. :confused

Sadhana
 
S

SusanneGr.

Guest
Spannendes Thema, das ihr hier bequatscht. Fakt ist, dass Menschen unterschiedlich sind und dass es hier nicht um recht haben oder nicht recht haben gehen kann.

Mein Mann und ich sind seit 12 Jahren zusammen und probieren seit 5 Jahren eine mehr oder weniger "offene Beziehung". Wir haben vieles dadurch gelernt, unsere eigene Beziehung wurde intensiver dadurch, wir haben mehr geredet, unsere Sexualität wurde besser. Allerdings war es auch nie leicht, es ging eben doch nie ganz ohne Eifersucht bei uns. Der Stress, der entstanden ist, hat uns auch weitergebracht, aber vielleicht haben wir uns auch viel vorgemacht? Ich bin mir im Moment nicht mehr so sicher.

Wir haben uns von Anfang an auf bestimmte Regeln geeinigt. Die Regeln waren:
1.) Ab und zu ein Seitensprung ist ok, aber keine Parallel-Beziehung.
Problem dabei: Was ist ab und zu? Wie oft mit einem anderen ist ok, ohne dass es eine Parallel-Beziehung wird?
2.) Absolute Offenheit: Untreue war es für uns nicht, mit einem anderen was zu haben, aber dies heimlich zu tun wäre ein Vertrauensverlust gewesen. Auch einem dritten gegenüber wird nichts vorgemacht. Der oder die weiß immer, woran er oder sie ist.
3.) Wenn der andere ein Veto einlegt, also wenn ihm irgendetwas zu viel ist, muss Schluß sein.

Nun ist es aber so, dass für ihn die Seitensprünge rein sexuell sind, selten mehr als einmal mit einer Frau und er hat auch nicht so den Drang danach, wie ich. Mir geht es dabei mehr um das Gefühl von Verliebtsein, vom langsamen sich näher kommen und einen neuen Menschen kennen lernen, herauszufinden, wie er reagiert usw, als per se mit sehr viel Nähe und Intensität verbunden und nach einer Nacht auch nicht befriedigt. Was schon ziemliche Probleme aufwirft, denn natürlich ist dann so ein Fremdgehen deutlich verletzender für den anderen, als ein One-night-stand. Vor einigen Wochen war unsere Beziehung aufgrund so einer Verliebe-Geschichte dann fast am Ende. Wir haben nochmal die Kurve gekriegt, aber es muss was passieren. So wie es war, geht es nicht weiter. Dabei bin ich in meiner Ehe absolut glücklich - habe den besten Mann erwischt - und will sie unbedingt erhalten. Andererseits zieht es mich immer wieder raus und ich kann diesen Drang kaum unterdrücken. Ich weiß auch nicht, woran das liegt.

Mittlerweile denke ich, diese Offenheit funktioniert für uns eben doch nicht, wenn ich mich immer wieder verliebe (ohne, dass ich aufhöre, meinen Mann zu lieben). Aber wie ich ganz und gar darauf verzichten soll, weiß ich auch noch nicht....
 

foisa

Mitglied
hi zusammen,

habe durch die letzte affäre mit meiner frau das thema offene beziehung besprochen.

ich finde mal einen ONS in 40 jahre ehe geschenkt. aber zig ONS oder echte affären dann halte ich die partnerschaft für ein großes mißverständnis. wie ist es denn, wenn der sex außerhalb immer besser ist als mit dem partner?

finde beide ansätze mit totaler monogamie wie polygamie als perfekt. wer dies wirklich leben kann und beide partner gesund und glücklich dabei bleiben, ist es einfach sehr schön.

um ehrlich zu sein, schwanke ich zwischen beiden haltungen. es kippt jedoch für mich, wenn ich den eindruck hätte mein frau hat "anderen" sex als mit mir.

gruss
foisa
 

foisa

Mitglied
hi zusammen,

ich würd mal sagen, wenn der sex außerhalb rockt, zuhause hausmannskost läuft und der eine partner mehr experimente will anstatt nur standard, dann ist für mich offene beziehung eher selbstbetrug.

versteht ihr was ick meine?

gruss
foisa
 

Seemann

Neues Mitglied
hoppla, es geht ja weiter in diesem spannenden Thread

vielleicht gehört das Thema welches ich heute in "Probleme in der Partnerschaft" eröffnet habe doch eher hierher......

hallo SusanneGr.
Wenn ich nicht genau wüßte, daß es nicht sein kann, könnte dein Text von meiner Frau stammen....einfach unglaublich deckungsgleich wie du deine (Neben)Beziehung lebst.
Wir stehen allerdings dort wo Du/Ihr vor 5 Jahren begonnen habt

foisa
Zuhause nur Hausmannskost..... so funktioniert offene Beziehung sicherlich nicht. Erfüllter Sex muß in der Hauptbeziehung auch möglich sein, ansonsten wird nur versucht in der Affäre ein Mangel abzudecken.

gruss seemann
 

foisa

Mitglied
sadhana,

aber über die sex sehnsüchte nicht zu sprechen und sie per offener beziehung auszuleben ist der anfang vom ende.

kommunikation ist alles. aber sich auch verstehen ist das größte.

gruss
foisa
 
M

Marie Valérie

Guest
Also,ich kann das überhaupt nicht verstehen,daß man nicht mit seinem Partner Sex hat,sondern mit anderen,die man ja wahrscheinlich dann gar nicht besonders gut kennt. :uebel Daß man sexuelle Fantasien,in denen andere als der Partner die erste Geige spielen,kann ich gut verstehen,nicht aber,daß man es Realität werden läßt,weil doch eine Menge Vertrauen dazu gehört,sexuelle Intimität mit ener anderen Person auszuleben.
Zudem gibt schließlich gibt es auch Krankheiten sex.Natur,die trotz Kondom-Gebrauch übertragen werden.
Manche sollten die Energien,die sie in Sex außerhalb der Beziehung stecken,mal für karitative Zwecke aufsparen-das wäre aber natürlich zu viel verlangt.
 
M

Marie Valérie

Guest
Sex wird überbewertet

Mich regt einfach auf,daß es nur um Sex,Sex,Sex geht.Soll man Analverkehr ausprobiern oder nicht?Soll ich in den Swingerclub oder nicht?Soll ich meinem langweiligen Mann betrügen...etc,etc......
Ich denke,die meisten sind nicht bereit,außerehelichen Sex(bzw außerhalb der Partnerschaft)zu akzeptieren und wenn man sich austoben will,soll man gefälligst Single bleiben,weil Eifersucht unwillkürlich hervorgerufen wird,selbst,wenn ein Paar eine "offene Beziehung"vereinbart.
 
T

tuvalu

Guest
RE: Sex wird überbewertet

@ Marie Valérie

Die meisten Beispiele, die du genannt hast stammen aus dem Forum "Besserer Sex für mehr Spass" und da geht es sachbedingt nunmal nur um SexSexSex. Informationen über karitatives Engagement oder die Europawahl wird man da wohl nicht finden. ;-)

Ansonsten empfinde ich deine Meinung als etwas unlogisch. Wenn ich mal etwas blauäugig davon ausgehe, dass eine offene Beziehung auf dem Einverständnis aller Partner gegründet ist, dann könnt ich vielleicht auch schlussfolgern, dass alle bereit sind "außerehelichen Sex zu akzeptieren". Da gibt es KEIN Argument für die Forderung Single bleiben zu sollen.

Was die Unwillkürklichkeit der Eifersucht angeht, ist das auch nur eine Vermutung. Vermutlich erleben viele dieses Gefühl, vielleicht auch die Meisten. Aber gegen deren ausdrückliche Aussage zu unterstellen, dass alle so fühlen ist etwas überheblich. Und von irgendwelchen merkwürdig konstruiert mechanischen Zusammenhängen (wer nicht eifersüchtig ist, liebt nicht) halte ich genauso wenig.
 

Damiana

Aktives Mitglied
Hallo Marie,

verstehen musst Du das ja auch gar nicht! Auch kein Verständnis haben.
Toleranz wäre angebracht und nicht aufgrund irgendwelcher Lebenseinstellungen per se über Leute urteilen, die du nicht kennst!

Wir sind glücklich verheiratet und leben trotzdem eifersuchtsfrei unsere sexuellen Phantasien auch mal mit anderen Menschen aus. Dabei sind wir keine Swinger-Club-Gänger. Dank Internet gibt es andere Möglichkeiten, nette, tolerante und gleichgesinnte Menschen zu finden. Wir tun damit niemanden weh, alle Beteiligten sind eingebunden und einverstanden. Wo ist da das Problem? Die Moral???

Für moralisch bedenklich halte ich nur Heimlichkeiten und die gibt es bei uns nicht. Wir sind halt einfach so "versaut", dass wir uns all unsere "heimlichen" Wünsche erzählen und gemeinsam ausleben können. Und was die Gesundheit angeht, da sorgt wohl jeder erstmal für sich selbst. Ich würde es für wesentlich bedenklicher halten, wenn jemand ungeschützt fremd geht und danach ggf. noch unwissentlich die Partnerin/den Partner ansteckt! Hat mein Mann oder ich aber gar nicht nötig, da wir ja auch nichts vermissen.

Übrigens sind wir beide karitativ sehr aktiv - ob Du es glaubst oder nicht! Ich bezweifel auch sehr, dass das etwas mit Sexualität zu tun hat! Du schiebst Menschen damit in eine Schublade und das finde ich gelinde gesagt ganz schön arm.
 
M

Marie Valérie

Guest
RE: Sex wird überbewertet

@tuvalu
Aus meinen Beiträgen geht eigentlich klar hervor,daß es sich um meine eigene Meinung handelt und ich hier keine Dogmen aufstellen will.Du magst es überheblich finden,aber ich finde auch deine Meinung überheblich!Man kann auch mal Standpunkte vertreten,die nicht jedem in den Kram passen! :wand
 
M

Marie Valérie

Guest
Das ist meine Meinung!

Und ich finde ganz schön arm,daß man hier absolut keine eigene Meinung haben darf!Es geht aus meinen Beiträgen klar hervor,daß es sich um meine Auffassung handelt und nichts zum Dogma erkläre!Das ist mir schon klar,daß man eine offene Beziehung unterhalten kann,ohne daß eine/-r vor Eifersucht platzt,aber für mich wäre es nichts,weil ich viel zu cholerisch bin,um eine offene Beziehung auch nur in Erwägung zu ziehen.Ich muß aber zugeben,wenn ich von Natur aus mehr sex.Verlangen hätte,würde ich wohl anders denken.
 
S

sanne

Guest
Liebe Sadhana,

ich kann dir in den meisten Sätzen nur zustimmen.
Es ist so, dass Menschen sich und ihre Gefühle verändern und trotzdem guut mit einem Partner lange zusammen bleiben können - vielleicht am ehesten, wenn sich der Partner mit verändert oder wenn sie sich Freiheiten im Ausleben ihrer Gefühle zugestehen.

Ich glaube, fast jeder träumt von einer gewissen Art offenen Beziehung. Egal, ob es nur um platonische Freundschaften oder ONS geht - ganz monogam sind Menschen garantiert nicht.
Nur wird der Traum meistens durch Eifersucht gestört. Die Eifersucht kann entweder durch respektloses Verhalten des Partners hervorgerufen werden oder duch mangeldes Selbstwertgefühl und daraus resultierenden Verlustängsten entstehen.
Fühlen sich zwei Menschen ihres Partners sicher und als Mensch in ihrer Umgebung wertvoll, können sie sich wohl am ehesten Freiheiten gewähren, ohne einander dadurch weh zu tun.
 
T

tuvalu

Guest
Original von Thunder123
Tach auch ... und Back to the Roots ... ich habe die ganzen Postings ehrlich gesagt nur überflogen, will aber nochmal auf das Erste zurückkommen.

Original von tuvalu

Unsere Beziehung ist äußerst intensiv, wir sind nur sehr selten getrennt und in unserer Freizeit meistens zusammen. Wir waren uns immer einig, dass eine Beziehung auf Vertrauen basiert, das bedeutet natürlich auch über alles zu sprechen. Das schließt den Sex mit anderen ein.

Würdest du einer offenen Beziehung eine Chance geben, wenn man (noch) nur sehr selten zusammen ist? Auch wenn der Rest der Beziehung wahnsinnig intensiv ist?

Ich denke, ich würde einer solchen Beziehung immer eine Chance geben, obwohl es im Moment schwer ist, mir so eine Art von Beziehung vorzustellen. Ich bin es im Augenblick nuneinmal gewohnt, dass meine Partnerin abgesehen von der grossen Liebe auch mein bester Freund und noch vieles andere ist. Allerdings könnte ich mir auch eine anders gearteten Beziehung als offen vorstellen. Möglicherweise wäre die Verbindung dabei auch wesentlich lockerer und leichter wieder am Ende. So etwas könnte man dann wohl nicht verhindern. Wenn die Beziehung sehr intensiv ist, man sich aber selten sieht, würde ich auch nicht anders denken. Ein Problem würde immer dort entstehen, wo ich den Eindruck hätte, die Beziehung würde sich zugunsten von etwas anderem verschlechtern, so das ein Partner oder beide unzufrieden werden. Aber auch das gilt ja nicht exklusiv für offene Beziehungen.

Es geht auch darum, welchen Stellenwert sexuelle Tätigkeiten ( ;-) ) außerhalb der Beziehung einnehmen würden. Ich sehe keinen Grund darin Sex eine höhere Gewichtung zu geben als irgendwelchen persönlichen Geheimnissen außerhalb der Beziehung. Es gibt platonische Freundschaften in denen viele Menschen Dinge teilen, die sie in ihrer Beziehung nicht haben. Das gilt gesellschaftlich als wesentlich anerkannter als ein sexueller Seitensprung. Es gibt ja auch intime Dinge während des Sex die nur in die Beziehung gehören und nicht nach außen getragen werden sollen. Aber der Sex an sich kann auch reiner Spass sein. Ein Erlebnis, dass man auch außerhalb der Beziehung haben kann.
Und auch wenn es schon um Verliebheit geht sehe ich keinen Grund irgendetwas einzuschränken zu wollen. Das es ist ohnehin nicht möglich die Gefühle seines Partners nur auf sich zu kanalisieren. Die Liebe zu einem Partner schließt nunmal nicht aus, dass auch Gefühle zu anderen entstehen können, in monogamen wie in offenen Beziehungen, ob nun Freundschaften, Verliebheit oder sogar Liebe. Vielleicht ist es ein Unterschied, wie weit man als Partner bereit ist zu mitzugehen. Aber ob ein Verbot wirklich eine wirksame Methode ist? Wenn man seine Beziehung nicht für etwas neues aufgeben möchte, dann sollte es doch eigentlich nicht das Verbot oder der Vertrag sein, der einen zurückhält. Ist es fair NUR aufgrund dessen eine Beziehung weiterzuleben? Wenn man sich aber aufgrund von Gefühlen, wie Liebe oder Vertrauen entschließt, in einer Partnerschaft zu bleiben, dann kann diese Entscheidung gleichermaßen in einer offenen als auch einer monogamen Beziehung getroffen weden. Ebenso wäre es umgekehrt bei einer Trennung.

Interessant finde ich immer wieder, dass die Definition der Beziehung nicht unbedingt einen Ausschlag dafür gibt, wie "extern" sie dann tatsächlich gelebt wird. Es gibt ja schließlich kein Zwang zum Seitensprung und die Persönlichkeit und individuellen Eigenschaften spielen eine wesentlich grössere Rolle. Möglicherweise hat man ja gar nicht das Bedürfnis nach ständigen externen Sexabenteuern. Vielleicht geht es vielmehr um das Gefühl der Offenheit, das Gefühl nichts verbergen zu müssen und nicht beschränkt zu sein. Allein über Phantasien mit einer anderen Person zu reden kann sehr schön sein.
Ich weiss nicht genau, ob es für mich in jeder Partnerschaft unbedingt genauso sein müsste, aber ich freue mich jedenfalls diese Art von Beziehung und diese Gefühle geniessen zu dürfen.

Jetzt bin ich mal wieder ganz schön abgedriftet... :whatever
 

Thunder123

God bless the Becks ;)
Danke erstmal für eure Antworten. Ich werde sie erstmal sacken lassen müssen - und meine Schlüsse ziehen. Ich bin grundsätzlich auch nicht gegen "Offene Beziehungen" - hatte sie mir aber wesentlich einfacher vorgestellt ;) Aber so ist das wohl im Leben, alles was es schnell und einfach gibt, ist auch schnell wieder langweilig.

Ich denke, mein Hauptproblem bei der Sache ist zur Zeit die fehlende räumliche Nähe zu meiner Partnerin. Aber daran wird ja mit Hochdruck gearbeitet. Ohne diesen zentralen Lebensmittelpunkt kann ich mir so eine Beziehung einfach nicht vorstellen.
 
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