Ergotherapie / Spieltherapie

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lailamausi

selten da...
Wir hatten letzte Woche Entwicklunggespräch im Kindergarten. Lena (3 1/2 J.) ist erst seit September dabei und wir waren total gespannt, was die Kindergärtnerin über ihre Entwicklung zu berichten hat. Aber leider hört sich das meiste nicht so toll an.

Erst kam so der (eigentlich einzige) positive Punkt. Lena ist sprachlich perfekt und schon fit für die 1. Klasse. Schön - wußten wir aber eigentlich :] Dann kam das, was wir eigentlich auch schon wußten - sie hat Kontaktschwierigkeiten mit anderen Kindern. Dass das allerdings so krass ist, hätten wir nicht ganz erwartet. :schiel

Sie spielt fast gar nicht mit anderen Kindern, liebt es, alleine zu hammern und zu fädeln, spielt und redet mit den Kindergärtnerinnen und quatscht die anderen Kinder belehrend voll. Aber spielen und auf kindlicher Ebene reden ist nicht. Sie hat mit einem Kind aus der anderen Gruppe, den sie eigentlich nur einen Tag in der Woche sieht ein riesen Problem. Er hat sie einmal angeschrien und das vergißt sie ihm nicht. Sie hat sich letzte Woche geschlagene 45 min. im Zelt versteckt, damit er sie nicht sieht. Sie hätte sogar auf's essen verzichtet. :shake

Die Kindergärtnerin empfiehlt uns eine Ergotherapie oder Spieltherapie, weil Lena mit ihrem eigenen Körper nicht viel anfangen kann, aber bei allen anderen sieht, was nicht paßt. Zieht ein anderes Kind, die Schuhe falsch herum an, kritisiert sie das sofort, bei sich selbst merkt sie es nicht. Sie kann nicht locker spielen, ist total verkrampft, überlegt bei allem was sie tut, ob das richtig ist und welche Konsequenzen es haben könnte. Sie ist einfach nicht Kind. :traene

Kennt jemand eine Spieltherapie?



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yoricko

Namhaftes Mitglied
Kenne mich leider nicht aus, wußte ich gar nicht, dass sowas gibt.


Irgendwie wäre ich jetzt nicht so überrascht, wenn ich in Paar Jahren über Lena lesen würde, dass sie ziemliche HB hat. Sehr viele von HB-Kinder haben auch ähnliche Probleme -- und ich finde es sehr wichtig sie dann grade in dieser sozialen Bereichen zu fördern. ICh finde den Vorschlag der Kindergärtnerinnen daher richtig gut jetzt, in diesem zarten Alter schon damit professionell zu beschäftigen.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von lailamausi
Sie ist einfach nicht Kind.

Liest sich ein bißchen so, ja. Liest sich aber auch ein bißchen als ob du meine kleine Tochter vor 7 Jahren beschreibst...

Kennt jemand eine Spieltherapie?

Ja: http://de.wikipedia.org/wiki/Spieltherapie

Meine Tochter hat zwei Jahre nondirektiv 'gespielt' und ist heute ein normal integriertes Schulkind ;-)

Ich würde dir dringend einen Kinderpsychologen empfehlen, der kann eine ufangreiche Diagnostik fahren und schauen ob HB oder anderes vorliegt, in jedem Fall kann man deiner Tochter helfen. Und das würde ich so schnell als möglich tun, weil ansonsten verfestigt sich ihr Verhalten und Erleben und es wird immer schwerer sie da wieder arus zubekommen.

LG,

Tina
 

lailamausi

selten da...
@Hextina
Vielen Dank für den Link, werd mich gleich mal dort umgucken.

...und ist heute ein normal integriertes Schulkind
Na, das macht doch Hoffnung. :] Ist nondirektiv das, was meine Tochter macht? Ich kann mit dem Begriff grad nix anfangen.

Zum Kinderpsychologen wollten wir schon vor einem Jahr. Haben aber keinen Termin bekommen mit der Begründung, das Kind sei viel zu jung. Da ging es allerdings mehr darum, daß sie schon immer ängstlich war, teilweise geradezu Angstattacken hatte und sich kaum noch von uns beruhigen lies. Eigentlich hätte ich mehr den Psychologen gebraucht, um zu wissen, wie ich damit richtig umgehe.

Sie war schon immer sehr schnell vom Verstand, aber sehr schlecht in der Motorik. Begann erst mit 22 Monaten zu laufen.

Wir haben am Donnerstag einen Termin beim Kinderarzt und hoffen auf schnellen Therapiebeginn.
 

lailamausi

selten da...
Habe gerade mal in der Rubrik "Hochbegabung" geschmökert und bin auf einige Links gestoßen, in denen Sachen stehen, die ich unserer Tochter zuordnen kann. Aber selbst wenn sie hochbegabt sein sollte, möchte ich sie trotzdem nicht testen lassen und es somit "offiziell" machen. Ich werde sie bei allem fördern, wozu sie Lust hat, aber möchte nicht, daß irgend jemand fordert.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von lailamausi
Ist nondirektiv das, was meine Tochter macht? Ich kann mit dem Begriff grad nix anfangen.

Es gint nondirektive und direktive Spieltherapien. Bei den direktiven wird dem Kind wird das Kind angeleitet und gelenkt, bei den nondirektiven spielt das Kind einfach drauflos.
Welche da nun wann indiziert ist weiß ich leider auch nicht ;-)

Wenn du zu nondirektiven etwas wissen willst google zu Axline oder hier ist ein Buch was mich mal sehr fasziniert hat http://www.ciao.de/Dibs_Droemer_Axline_Virginia_M__Test_2606813

Zum Kinderpsychologen wollten wir schon vor einem Jahr. Haben aber keinen Termin bekommen mit der Begründung, das Kind sei viel zu jung. Da ging es allerdings mehr darum, daß sie schon immer ängstlich war, teilweise geradezu Angstattacken hatte und sich kaum noch von uns beruhigen lies. Eigentlich hätte ich mehr den Psychologen gebraucht, um zu wissen, wie ich damit richtig umgehe.

*weia*

Ich hoffe ihr findet jetzt einen kompeteteren und sensibleren Psychologen.
Mag sein das das Kind zu jung war, aber dir hätte jemand helfen können und müssen.
Ich denke aber mehr denn je das gehört abgeklärt und zwar umfassend.

Wir haben am Donnerstag einen Termin beim Kinderarzt und hoffen auf schnellen Therapiebeginn.

Hmmm, habt ihr schon mal daran gedacht das Kind in einem SPZ vorzustellen? Mich würde sehr interessieren was der KiAzu all den Symptomen sagt und was der als Therapie so vorschlägt.

Ich drück euch die Daumen.

LG,

Tina
 

Liliki

Mensch
Als Mutter zweier Kinder, die sich auch immer anders verhalten haben als der Altersdurchschnitt im Kindergarten, bin ich ein wenig ambivalent.

Auf der einen Seite finde ich es gut, sich Gedanken zu machen, Diagnostik und ggf Therapie einzuleiten und zu sehen, wie man wo fördern kann. Eine Testung und stehende Diagnose helfen dabei eher in meinen Augen.

Auf der anderen Seite finde ich es schwierig, schon eine 3 1/2-jährige so sehr "auf Defizite hin" im KiGa anzusehen, weil Kinder nun mal per se sehr unterschiedliche Charaktere und Resourcen haben.

Mein Jüngster (9) hat zB fast 2 Jahre "nur zugesehen", bevor er sich integrieren und wirklich Kontakt aufnehmen mochte (seine autistische "Erkrankung" ist nun seit 4 Jahren diagnostiziert) und unser damaliger Kindergarten hat ihm einfach diese Zeit gelassen und in erster Linie dafür gesorgt, dass es ihm gut geht und ihm die Türen konstant offen gehalten wurden.

Damit war eine Entwicklung aus meiner Sicht viel leichter möglich, als wenn der Fokus gewesen wäre "der entwickelt sich nicht "normal" und "muss" möglichst schnell anders werden" - vom Umgang mit dem Kind machen diese unterschiedlichen Einstellungen eine Menge aus.


Hast Du den Eindruck, dass die Erzieherinnen neben ihrem "fachlich guten Blick" auch das Herz für Kinder am rechten Fleck haben, ohne allzu schnell zu kategorisieren?



Nicht jedem Kind ist es bestimmt, sich "ganz normal" zu entwickeln und allen Altersnormen zu entsprechen ....


Euch viel Glück, Lili
 

lailamausi

selten da...
Ich finde die Kindergärtnerin super und sie hat mir genau das bestätigt, was Du auch schreibst Liliki. Man muß dem Kind Rückzugsmöglichkeiten bieten und Lena zeigen, daß man für sie da ist. Aber beim Entwicklungsgespräch hat sie uns eben geschildert, wie Lena sich verhält und es wurde wieder offensichtlich, welche Angst immer noch in ihr steckt und daß ihr das im Weg ist und sie somit nicht "normal" spielen kann. Sie ist ständig auf Beobachtungsposten, daß ihr niemand etwas tut.

Es sind bei ihr sehr viele Faktoren, die zusammen treffen. Sie hat Angst, sie ist intelligent und kann Konsequenzen recht gut einschätzen und sie ist in körperlichen Wahrnehmung offensichtlich noch nicht so weit, wie andere Kinder. Das Thema Hochbegabung (wenn's überhaupt ein Thema ist ;-)) ist derzeit eigentlich eher nebensächlich.
 

Liliki

Mensch
Das liest sich doch gut, wenn Du bei der Erzieherin so ein gutes Gefühl hast :druecker


Dieser gesamte Formenkreis aus "Angst", "schlechter Körperwahrnehmung", "ggf hoher Intelligenz" und "Verhaltensauffälligkeiten" kommt mir auch sehr bekannt vor - genetisch scheint das dann mit leicht autistischen oder hyperaktiven Zügen alles ziemlich dicht zusammen zu liegen.

Meine Kinder haben auch ziemlich heftig in diese große Kiste gegriffen und alle haben sich etwas anderes aus dem Formenkreis "ausgesucht" ... es geht ihnen *trotzdem* gut und sie entwickeln sich toll.


:druecker Lili
 

lailamausi

selten da...
Also, ich war heut mit Lena bei der Kinderärztin. Sie hat durch ein paar Geschicklichkeitstests festgestellt, daß Lena eine Links-Schwäche hat. Mit rechts haben alle Übungen super geklappt, mit links deutlich schlechter. Sie hat uns Ergotherapie verschrieben.

Wegen der Ängste und Kontaktschwierigkeiten meinte sie, daß Lena das einfach angeboren ist und sie diese Gefühle wohl nie ganz verlieren wird. Sie würde aber momentan nichts auf "Psycho-Ebene" machen. Sie denkt, daß man Lena nur Rückhalt geben muß und sie wird es dann schon packen.

Ich sprach sie auf HB an und sie meinte gleich: "Auf jeden Fall. Sie ist definitiv hochbegabt. Sie ist sehr intelligent." Allerdings würde sie in diesem Alter keine Tests machen (was ich ja auch nicht will) und Lena nicht in eine Rubrik stecken und sie abstempeln. In zwei Jahren könne man über eine Einschulung mit 5 nachdenken, was ich nicht möchte und sie eigentlich auch nicht empfiehlt.

Bei der Gelegenheit hat sie Lena auch gleich das Ohr gespült, weil sie einen Schmalzpropf hatte, der sie total schwerhörig gemacht hat :evil:. Lena hat super mitgemacht und fand die Ärztin ganz toll - ich auch! ;D
 
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