Erziehung in den 70er / 80er

S

Steffie

Guest
Hallo zusammen,

ich würde gerne wissen, wie ihr früher erzogen wurdert von Euren Eltern?

Ich bin in den 70er / 80er aufgewachsen und wurde von meinen Eltern für die damalige Zeit noch sehr streng erzogen. Wenn ich irgendetwas ausgefressen hatte oder schlechte Noten hatte, bekam ich zu Hause meinen Hintern versohlt.

Damals hatte ich immer Angst davor, den Hintern versohlt zu bekommen, aber aus heutiger Sicht muß ich sagen, dass es damals o.k. war, wenn ich ein paar hintendrauf bekommen habe und es letztendlich auch geholfen hat. Besonders wenn ich mal faul bei den Schulaufgaben war, konnte eine Tracht Prügel mit dem Teppichklopfer Wunder bewirken.

Viele Grüße

Steffie
 
D

die_stille

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Das kann aber doch wohl nicht dein ernst sein oder? Prügel sind niemals ein Erziehungsmittel, eher sind sie ein Armutszeugnis für die Eltern.
 
G

Gankerl

Guest
Prügel als Erziehung

Meine Eltern waren auch nicht besser. Ich hab aber noch nie gehört dass ein roter Arsch besser für die Hirntätigkeiten ist. Die Erfahrung von damals wird von mir als Hinweis für mein Leben benutzt. Macht man ja im Berufsleben auch nicht.. Beispiel: Ich war lange Zeit als Oberfeldwebel bei der Bundeswehr. Wenn ich da jedem eine zentriert hätte, der mich aufgeregt hat, dann hätte ich nach nem Monat einen grün und blau geschlagenen Zug gehabt.
Wenn Du den Punkt "ich seh gleich rot" überwunden hast und ruhig und ausgeglichen über eine andere Lösung nachdenkst, dann wirst Du auch sehen, dass es Dir besser gehen wird.
LG Gankerl
 
M

malima

Guest
Ich hab einmal von meiner Mutter eine Watsche bekommen weil ich blöde Kuh zu ihr gesagt habe (ich war glaub ich 13 oder 14). Und von meinem Vater hab ich mal mit dem Teppichklopfer den Hintern versohlt bekommen weil ich am Nachmittag nicht schlafen wollte (zu Weihnachten - damit ich am Abend länger aufbleiben kann) und von meinem Vater hab ich mal 3 Watschen bekommen da ich mal nicht heimgekommen bin und mich total gegen meine Eltern gestellt habe (da war ich glaub ich 14 oder 15). Ansonsten bin ich streng erzogen worden.
 
E

Elchen

Guest
Über meine Erziehung rede ich hier lieber nicht.Nur soweit..heute bin ich in einer Therapie(das sagt ja alles aus...)
Ich denke schon,daß sich die Erziehungsmethoden drastisch geändert haben.Zum Glück,kann ich nur sagen.....Und anzupreisen,daß Schläge mit nem Teppichklopfer helfen ist echt schon ein starkes Stück,wie ich finde....Im übrigen kann man wegen sowas heute angezeigt werden.....
Ich habe es einmal im Leben mit einem Kochlöffel auf den Rücken bekommen,und dieser zerbrach.Weiß nicht,was daß in meiner Erziehung besser gemacht haben soll,ausser daß ich Angst vor meiner Mutter haben,und das teilweise heute noch..mit 32 Jahren...
 
S

Steffie

Guest
Hallo,

danke für Eure Antworten.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, denn ich weiß, dass es manche Eltern in der Erziehung mit der Prügel bei ihren Kindern übertrieben haben und sie misshandelt haben. Das lehne ich auch ab!!!

Meine Eltern haben mich nur auf den Hintern geschlagen. Ich habe bei einer Tracht Prügel auch nie mehr als 10 Schläge bekommen. Im Grundschulalter gab es die Schläge mit der flachen Hand, später dann mit dem Kochlöffel, Teppichklopfer oder dem Kleiderbügel. Spuren auf meinem Hintern waren selten zu sehen und auch schnell wieder verschwunden.

Eine Tracht Prügel war bei meinen Eltern immer der letzte Ausweg, aber der hat dann in vielen Fällen geholfen.

Viele Grüße

Steffie
 
S

Sila

Guest
Ich denke das viele Eltern damals so erzogen haben,auch ich habe oefer mal eins an die Ohren bekommen,auch Kochloeffel war dabei.
Ich habe keinen Schaden erlitten und weiss warum ich das bekommen habe.

Ich schlage meine kinder nicht,mir ist bei meiner Grossen einmal die Hand ausgerutscht,oh das tat mir hinterher sehr leid,habe mich auch entschuldigt.

Aber ich bin meinen Eltern heute nicht mehr boese darueber,ich lebe ja noch.
 
E

Engelflügel

Guest
ich wurde in meiner Kindheit auch verprügelt und durfte nicht das was ich wollte. z.B. mein Traumberuft, wollte reiten gehen, wollte ein Mofa...nichts durfte ich. Ich hatte eine Horrorkindheit und möchte da jetzt nicht weiter drauf eingehen.
 
M

Moka

Guest
Hallo Steffie,

für Dich scheint es absolut normal zu sein, daß Du so bestraft worden bist.

Und dann auch noch mit Gegenständen!!!
Sowas ist doch schrecklich.

Ich habe von meiner Mutter nie Schläge bekommen. Wie es mit meinem Vater ist weiß ich nicht, ich erinnere mich allgemein auch ungern an ihn.

Ich habe zweimal in meinem Leben was auf den Popo bekommen. Einmal von meiner Oma, der ich es aber ganz schnell verziehen habe, da ich wußte, daß ich mich ihr gegenüber wirklich unmöglich benommen habe. Und ein anderes mal von einer Freundin meiner Mutter, der ich es aber so quasi bis heute nicht verziehen habe (kann auf diese Frau auch sonst gut verzichten), da sie mich für etwas mitbestrafte, was ihre Tochter angestellt hatte.

Bei meiner Tochter gibt es vielleicht mal einen Klaps (!) auf den Po. Und auch nur, wenn wirklich nichts anderes mehr hilft. Ein Klaps ist immer noch viel, aber bitte keine Schläge. Es gibt doch genügend anderer Erziehungsmethoden!

Als sie gerade zwei war (und erst ein paar Monate bei uns lebte), rieß sie sich auf einem Parkplatz von meiner Hand und rannte lachend Richtung Straße.
Wir hatten ihr immer wieder gesagt, daß sie bei Straßen bei uns bleiben solle und nicht draufgehen solle. Gut, bei einem zweijährigen Mädchen kann man nicht erwarten, daß sie es wirklich versteht.
Aber ich hatte ihr, aus lauter Panik und Angst, als ich sie wieder eingefangen hatte, einen leichten Klaps auf den Po gegeben. Was mir im nachhinein unheimlich leid tat. Aber in diesem Moment..........lieber einen Klaps als von einem Auto überfahren.

Grüße
 
E

Elchen

Guest
Hallo Steffie,

Du sagst,Du hast keine Schäden erlitten,kannst Dich aber noch ganz genau daran erinnern,daß Du nie mehr als 10 Schläge erlitten hast.Na das ist ja super von Deinen Eltern,daß sie Dir nicht noch ein 11tes Mal draufgekloppt haben...Sorry für meinen Sarkasmus,aber es wiederspricht sich..
Leider haben meine Kinder,wenn ich auch nicht mehr weiter wusste,auch schon mal einen Klaps auf den Popo bekommen...Was es nützt??Eigentlich gar nichts.Sie weinen noch mehr und mich plagt me8in schlechtes Gewissen...es ist eifgentlich unentschuldbar....
 
F

fussel

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hmm..also ich bin jahrgang 75...meine eltern waren auch streng.es gab auch mal nen klaps oder so..aber mit gegenständen??und 10 mal :wow oweia...
am meisten musste meine grosse schwester und mein brudere leiden,sie sind jahrgang 67/69.meine eltern waren besonders stren gzu ihnen...aber es hatte einen vorteil:ich durfte dadurch etwas mehr(zum bsp.früher zur disko usw?
lg fussel :sonne
 
M

mamamia

Guest
Ich wurde auch noch mit Schlägen erzogen. Das ist auch der Grund, warum ich meine Kinder ziemlich Gewaltfrei erziehe. Ziemlich deshalb, weil ich schon eine strenge Mutter mit Regeln bin, weil das übertreten mit Strafe geahndet wird. Und autorität ist ja auch eine Art von Gewalt.

Aber bitte nicht falsch verstehen. Nicht im Sinne von Einsperren oder so, sondern du hast das gemacht die Konsequenz daraus ist ...
(du hast den Saft verschüttet, obwohl ich dir ein paar mal gesagt habe hör bitte mit dem hampeln am Tisch auf? Lappen holen, aufwischen, wenn du ruhiger bist gibt es wieder was.)Und wenn es ganz dicke kommt, gibt es eine Auszeit.
 
E

Engelflügel

Guest
ich habe soeben einen neuen Beitrag zu meiner Kindheit geschrieben.
 
S

Steffie

Guest
Hallo Elchen,

bei uns zu Hause gab es feste Regeln, die ich einhalten mußte. Meine Eltern haben mich auch immer über die Konsequenzen aufgeklärt, wenn ich sie nicht einhalten würde. Und wenn eine Strafe dann mal fällig war - kam so alle zwei Monate vor - dann hat es anstatt Stubenarrest oder Fernsehverbot bei uns zu Hause was auf den Hintern gegeben. Damals fand ich das auch schlimm und hatte Angst davor, besonders wenn mein Vater mir mit dem Kleiderbügel den Hintern versohlt hat, aber aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass mir diese Erziehung nicht geschadet hat.

Denn nach einer Tracht Prügel habe ich immer versucht, die nächste Tracht Prügel zu vermeiden, was mir aber nicht immer gelungen ist.
 
E

Elchen

Guest
Ja,aber das ist es ja.Du hast aus Angst vor den nächsten Prügel pariert.Und das ist es doch,was ich eigentlich so schlimm finde...
Also ich kann mich an eine Sache erinnern.Ich habe drei 6er geschrieben,eine in Französisch,eine in Englisch und eine in Mathe...meine Mutter fragte laufend,ob ich meine Arbeiten zurückbekommen hätte und ich hatte Angst ihr zu sagen ,ja,hab ich.Also hat ssie mich ein paar Tage lang gefragt und dann eines tages gesagt:Ela,ich rufe jetzt Deine Klassenkameradin an und frage sie....In dem Moment hätte ich es ja eigentlich zugeben können,aber ich tat es nicht,obwohl ich wusste,daß ich die Konsequenzen tragen musste...Die habe ich dann auch anständig zu spüren bekommen mit dem Kochlöffel.Mein Rücken war voller Blutergüsse.Ich habe auf dem Boden gekniet,mit dem Rücken zu meiner Mutter,die immer wieder draufschlug.Meine Hände hatte ich über meinem Kopf,damit sie mich dort nicht trifft,und meine ein Jahr jüngere Schwester musste alles heulend mit ansehen..
Das Ende vom Lied war,daß ich ins Zimmer geschickt wurde und meine Mutter ihre Freundin anrief,und ihr schockierend berichtete,was sie mit mir gemacht hatte.Hinterher hat sie immer bereut.........Zumindest manchmal....
 
S

Steffie

Guest
Hallo Elchen,

meine Eltern haben mich für schlechte Noten in Klassenarbeiten oder auf dem Zeugnis nicht geschlagen! Aber wenn ich zum Beispiel aus reiner Faulheit meine Hausaufgaben nicht gemacht habe und meine Mutter es irgendwie rausbekam, z. B. dadurch dass ich sie vorzeigen sollte oder eine Info von der Schule kam, dann habe ich ein paar hintendrauf bekommen.

Meine Eltern haben mich auch immer nur auf den Hintern geschlagen - nicht auf andere Körperteile - ich wurde halt übers Knie gelegt oder mußte mich über den Küchentisch beugen.

Und nach den Schlägen hatte ich für 2 bis 3 Stunden einen roten Hintern, aber an Striemen oder so kann ich mich nicht erinnern.
 
E

Elchen

Guest
Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht fassen,Steffie,daß Du so locker darüber reden kannst und das Verhalten Deiner Eltern auch noch entschuldigst....oder meinst,Du hättest es ja schließlich auch verdient...weisst Du,was ich darüber in meiner Gesprächstherapie lerne???Das gerade die OPFER sich an allem die Schuld gegeben haben und das Verhalten der Eltern auch noch entschuldigt haben.Es ist aber nicht fair,ein Kind,egal welchen Alters,mit irgendwelchen Gegenständen zu schlagen,egal ob Po oder sonstwohin.Das ist und bleibt Kindesmisshandlung.Ich denke,Du bist ungefähr in meinem Alter??Kann das sein??Bin 71 geboren..damals waren die Erziehungsmethoden eindeutig viel krasser,deshalb ist es ja auch gut so,daß es heute Gesetze gibt,die sowas verhindern..........Hast Du Kinder??
Ich habe im übrigen zwei Geschwister,die eine 72 geboren,meine kleine :D 86.....Die hat weiß Gott solche Schläge nicht mehr bekommen.Weil meine Mutter jetzt immer sagt.DIE ZEITEN HABEN SICH GEÄNDERT:HAHAHA
 
S

Steffie

Guest
Hallo Elchen,

ich bin 74' geboren und habe noch zwei Schwestern (72' & 76'). Ich habe keine Kinder.

Meine beiden Schwestern haben natürlich auch ihren Hintenn versohlt bekommen, genau wie ich. Das war halt die Strafe, die es bei uns zu Hause für unsere Vergehen damals gab.

Übrigens die letzten Schläge gab es bei mir mit 14, bei meinen Schwestern war es ähnlich.

Meine Eltern haben mich bzw. uns auch nicht grundlos versohlt, es war immer das letzte Mittel, z. B. wenn ich nach der dritten Aufforderung mein Zimmer immer noch nicht aufgeräumt hatte und mir für den Fall der Hinternvoll angekündigt wurde.
 
S

Steffie

Guest
Erziehung und die anderen Beiträge

Hallo Elchen,

ich habe mir die anderen Beiträge (i. B. meine Kindheit von Melli) durchgelesen und bin auch entsetzt was Eltern mit ihren Kindern alles so machen. Obwohl meine Eltern mir früher öfters mal den Hintern versohlt haben möchte ich meine Erziehung nicht mit den anderen vergleichen, weil ich denke nicht, dass meine Eltern mich damals misshandelt haben. Ich bin gemeinsam mit meinen Schwestern von unseren Eltern mit viel Liebe und Geborgenheit erzogen worden. Mir haben die Schläge aus meiner Sicht nicht geschadet, ich würde sie aber bei meinen Kindern nicht anwenden.

Ich habe mich über das Thema die letzten Tage mal mit einer Freundin unterhalten. Sie ist zu Hause von ihrer Mutter auch geschlagen worden und zwar mit einem Rohrstock. Sie sagt, dass Sie auch keine Probleme damit hat udn ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, aber ihre Tochter (8 Jahre) wollte sie ohne Schläge erziehen. Ist ihr aber leider nicht gelungen.
 
B

britta31

Guest
Hallo Steffi,

ich bin 31 Jahre und damit auch in den 70ern aufgewachsen. Wenngleich ich sicherlich eine schöne Kindheit verlebt habe und meine Eltern mich sehr liebten, ging es bei uns zu Hause leider auch nicht ganz ohne Schläge ab. Während mein Vater nahezu alles tolerierte, war meine Mutter vergleichsweise streng. Im Grossen und Ganzen bleib es jedoch auch bei ihr zumeist bei einem ermahnenden Klaps auf den Po mit der Hand - tat meistens auch nicht wirklich weh. Ich kann mich nur an ein einziges mal erinnern, dass sie mich mit einem Gegenstand geschlagen hat. Da war ich so ca. 6 oder 7 Jahre alt und meine Mutter hatte mich auf frischer Tat dabei erwischt wie ich aus ihrem Portemonnaie Geld für den Jahrmarkt ungefragt entwenden wollte. Sie war so wütend, dass sie sich einen Kochlöffel aus der Küche schnappte und mir damit den Hosenboden versohlte. Tat höllisch weh aber bis heute habe ich nie wieder geklaut. Insofern mache ich ihr auch keine Vorwürfe. Auf keinen Fall war meine Mutter so eine Prügelmama, die bei jeder Gelegenheit zuschlug.
 

Spinetti

Aktives Mitglied
Ich bin auch Baujahr ´74. Bei uns war Schläge auch an der Tagesordnung, mit allem, was griffbereit war (Holzleiste, Gürtel, Bücher...), allerdings war es so, dass wir (meine Ma bekam nämlich auch Schläge) auch Schläge bekam, wenn wir nichts gemacht habe, einfach weil mein Vater schlechte Laune hatte, betrunken war und natürlich wenn ich Mist gebaut habe. Er hat mich solange geschlagen (1x sogar Krankenhausreif), bis ich mit, ich glaube ich war 13 oder 14, mit einem Küchenmesser vor ihm stand und ihm gedroht habe, er soll es ja nicht wagen, mich anzufassen! Nun gut, was ich von meinem Vater halte, habe ich bereits im Forum erwähnt. Meine Ma hat sich ´87 von ihm scheiden lassen, aber sie war dumm genug, ihn 3 Jahre später wieder bei uns einziehen zu lassen. Das gleiche Spiel begann natürlich von vorne, nur, das er mich nicht mehr geschlagen hat, sondern nur meine Ma und das auch nur, wenn ich nicht da war. Mit 20 bin ich dann von zu Hause weg, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Aber in dem einen Jahr, in dem mein Vater noch bei meiner Mutter gelebt hat, war ich verdammt oft da, denn wenn ich da war (jedenfalls nach der Messerattacke), hat er meine Ma komischerweise nie geschlagen. Gott sei Dank hat Sie es geschafft, ihn raus zu schmeißen.
Leider habe ich verdammt viel von meinem Vater, bin auch sehr aggressiv, und stark launisch (man nimmt halt das an, was man sein Leben lang vorgelebt bekommen hat, und das war mecker, Streit und Schläge), ich wollte schon immer eine Therapie machen, aber ich trau mich nicht, habe vieles verdrängt und lebe ganz gut damit, meistens jedenfalls, mein Freund hat auch gesagt, dass ich mich schon sehr stark gebessert habe, aber wenn ich Kinder habe werde ich garantiert eine Therapie machen, schon um vorzubeugen, dass ich nicht so werde, wie mein Alter.
Wenn ich mal ein von meiner Ma bekommen habe, war das oft eher lustig. Ich bin immer weg gelaufen, über Sofa, Bett und was auch immer, einmal ist die Fliegenklatsche kaputt gebrochen, bevor sie mich treffen konnte und wir mußten lachen. Schnell habe ich gemerkt, dass ich stärker bin als meine Ma und so habe ich mit ca. 11 Jahren einfach den Lauf in mein Zimmer gemacht und den Türgriff hoch gedrückt, meine Ma kam erst rein, wenn sie mir versprochen hat, mich nicht zu schlagen, und das Versprechen gab sie immer schnell.
Im Großen und Ganzen bin ich aber trotz allem der Meinung (auch in der heutigen Zeit), ein Klaps schadet nicht, solange es nicht in Schläge ausartet, den zwischen Schlagen und Schlagen sind riesige unterschiede.

@Elchen: Ist so eine Therapie schlimm??? Ich meine, man muß doch alles wieder aufwühlen, alles noch mal durchleben, oder?
 
S

Steffie

Guest
Hallo Britta,

hast Du nach dem einen mal mit dem Kochlöffel auch nochmal so den Hintern versohlt bekommen, oder waren es nur einzele Klapse. Wie alt warst Du denn beim letzten Klaps? Wie wurden denn Deine Freundinnen erzogen?

Viele Grüße

Steffie
 
A

AnnKathrin

Guest
Ich möchte einfach mal sagen, dass mich das, was ich hier lese, richtig bedrückt und traurig macht.

Das Schlimme an Prügelstrafe ist natürlich, wenn man sie nun mal akzeptiert, wie fest waren denn die Schläge und wie oft maximal? Es dreht sich dann nur darum, wie schwer wurde ich körperlich verletzt? Und es ist ja ein elementares Bedürfnis, sich vor körperlichem Schmerz zu schützen....

Aber... für mich persönlich war immer die DEMÜTIGUNG das Schlimmste. Es ist so furchtbar DEMÜTIGEND, ganz "klein" gemacht zu werden. Mein jüngerer Bruder war ein rotzfrecher Bengel, an dem mehrere Kochlöffel zerbrachen, er hat dann auch so Sachen gesagt wie: ich mache es bestimmt nicht mehr! Oder hat sich geschützt oder ist davongelaufen.... Ich dagegen stand, als meine Mutter noch versucht hat, mich zu "züchtigen" stocksteif da und hab geguckt. Sie hat es dann auch sein gelassen und sich mehr auf Psychostress verlagert - nicht mehr mit mir reden o.ä.. Einmal hat sie zu mir gesagt: Ich wünsche dir nichts Schlimmes, aber hoffentlich kriegst du ein Kind, wie du es warst. Dich konte man mit gar nichts bestrafen!
Mir war es schon als Kind wichtig zu vermitteln: Du kriegst mich nicht!

Genau so ein Kind habe ich heute. Selbstverständlich habe ich mir gewaltfreie Erziehung vorgenommen, aber meine Impulsivität kommt mir manchmal in die Quere. Ich drohe oft Schläge, nach dem Motto: Gleich klatscht es, aber keinen Beifall.
Als er mit vier Jahren noch in die Hose gepinkelt hat, wo alle anderen schon trocken waren, war ich mal so mit dem Nerven am Ende, dass ich tatsächlich
auf ihn losgegangen bin. Er stand genau so vor mir wie ich damals vor meiner
Mutter. Und ich kam rechtzeitig zu Besinnung.

Verstandesmäßig halte ich gewaltfreie, aber konsequente geregelte Erziehung für das Beste, aber man ist als Mutter eben auch nicht immer "pädagogisch wertvoll". Auch Gewaltandrohungen sind ja aggressiv.

Ganz allgemein finde ich es schwer, das Gleichgewicht zu finden zwischen "Ich bin deine Vertraute, mein Kind" und autoritären Maßnahmen.

Liebe Grüße an alle

AnnKathrin
 
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