Für Mick

T

Tanja

Guest
Hallo Mick!

Vielleicht können wir hier weiterdiskutieren, dann wird er Mausi-thread nicht so unübersichtlich?!!!

Zu allererst finde ich es wirklich gut, dass ihr eine Eheberatung anfangt.
Wirklich, ich denke, das wird Euch helfen.
Ich persönlich kann nicht so gut nachvollziehen, über eine Nebenbeziehung Bescheid zu wissen und sie zu tolerieren und sich selber dann auch noch so sehr zurückzunehmen und das ganze Leiden auf sich zu nehmen, der Frau Alibis vor den Kindern zu verschaffen, nur damit sie...
Ja, weswegen hast du das eigentlich alles getan?
Um sie zu halten?
Weil du Angst vor einem Leben ohne sie hattest?
Deine Begründung mit den wenigen Sexualpartnern deiner Frau überzeugt mich wenig.
Ich meine, ehrlich, Mick, wie masochistisch warst Du?
Und wie unsensibel war deine Frau?

Ich bin sehr froh, dass Du letztendlich so nicht mehr weitermachen konntest und die Notbremse gezogen hast.
Und dass Deine Frau ihr Verhältnis sofort beendet hat, hat ja auch gezeigt, was ihr wirklich wichtig ist.

Ich wünsche Euch, dass Euch die Beratung hilft!
Liebe Grüße, Tanja.
 
U

User1

Guest
Hallo Tanja,
das was ich getan habe, tat ich aus Liebe...
Auch wenn das sicherlich für die meisten Menschen sehr schwer, oder gar nicht zu verstehen ist..., auch ich war ztw. bereit diesen Weg zu gehen! Meine Frau hat mir in dieser Zeit trotzdem auch sehr oft das Gefühl gegeben, das Sie mich liebt..., wir hatten oft schönen Sex, wir haben uns sehr verwöhnt..., auch schwer zu verstehen, ich weiß!
Ich häng als Datei mal eine Erklärung von "Wolfgang Sterneck" an..., lest es euch mal durch und lasst es wirken..., auf mich hatte das einen starken Einfluss!
Das Gespräch mit der Ehe/Sexualberaterin gestern Abend war echt gut..., sie sagte, das sie so einen Mann wie mich noch nicht in der Beratung gehabt hat..., die meisten würden erst kommen, wenn der Partner eigentlich schon weg ist und verstehen nicht warum!!! Genau dahinter möchten wir kommen, oder zumindestens näher ran..., wir wollen einfach mehr verstehen voneinander...
Wir sind eigentlich überzeugt, das ist der richtige Weg..., würden wir jetzt so tun, als ob das nicht passiert wäre, wir würden uns doch im Kreise drehen..., wir aber wollen weiterkommen in unser Partnerschaft/Liebe und das geht ganz bestimmt nicht mit "Augen zu und durch"!!!
Die Nebenbeziehung ist ja erst mal vorbei, das bringt ja auch erst mal Abstand und Ruhe, um mal tief in sich selbst reinzuschauen..., wir haben im Moment eine gewisse Distanz zueinander..., gehen uns aber keinesfalls aus dem Weg...

lieben Gruß
Mick

*Das Leben ist eine Baustelle*
 
T

Tanja

Guest
Ja, Mick,
ein interessanter Anhang.

Ich glaube auch, dass es einige Paare gbt, die erfolgreich eine offene Ehe (oder offene Beziehung) leben und beide damit zufrieden sind.
Nur hat es bei Dir ja auch nicht geklappt, Deine Liebe zu ihr so hoch zu stellen und ihr zu wünschen, dass sie sich anderweitig auslebt.
Denn Du hast darunter gelitten.
Und da bin ich uneins mit dem Autor:
Ich denke nicht, dass zu einer offenen Beziehung Leiden gehört oder gehören sollte-
für mich ganz gewiss nicht.
Ich sehe eine offenen Beziehung eher so, dass beide gleichberechtigt und frei ihren Wünschen und Bedürfnissen nachgehen können und dabei gewisse Regeln einhalten, die sie vorher gemeinsam (und gemeinschaftlich) aufgestellt haben.

Trotz allem wäre für mich eine offene Beziehung nichts.
Ich bin in der Tat zu eifersüchtig, würde mich immer wieder mit einer vermeintlichen anderen Person vergleichen und ja, ich hätte Verlustängste.
Das mag man als Minderwertigkeitskomplex deuten oder wie auch immer,
aber wieso soll ich mich in einer Beziehung kleiner machen als mein Partner?

Wenn ein Partner fremdgehen möchte, dann bitteschön entweder so, dass es nicht auffliegt und man mit der "Schuld" und den "Schuldgefühlen" alleine leben kann, ohne eine Absolution vom Partner erfahren zu müssen, indem man beichtet -
oder aber so, dass beide das Recht haben, mit anderen Partnern was auch immer zu tun.

Wie würde Deine Frau es denn finden, wenn du auch mal mit anderen Frauen eine Beziehung hättest, also, wie würde sie zu einer offenen Ehe stehen?
Einmal davon abgesehen, ob Du überhaupt eine andere Frau möchtest oder nicht.
 
U

User1

Guest
@Tanja

Hi Tanja,
ich möchte hier bestimmt nicht für diese Beziehungsform werben, aber es ist doch wichtig und notwendig, sich mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu informieren...
Ja, bei uns ist das grandios gescheitert..., weil es den allerwenigsten Menschen gelingt, 2 Menschen gegenüber die gleiche Liebe und Leidenschaft zu empfinden..., die Theorie klingt einleuchtend, jedoch die Praxis offenbart die Schwächen...
Im Nachhinein bin ich immer noch von der überwiegenden Richtigkeit meines Tuns überzeugt, denn hätte ich meine Frau, die sich ja nicht aus niederen Beweggründen( So jetzt erniedrige ich meinen Mann und zerstöre mal eben meine Familie!!!) verliebt hat..., das hat ja andere Gründe und die aufzuspüren, das ist es doch allemal wert...!
Ich hätte meine Frau ja auch mit Vorwürfen und üblen Beschimpfungen begegnen können..., Ihr die Koffer vor die Tür stellen können, Schloß auswechseln usw...!!!! Aber..., wo wären wir dann...? Und die Kinder?
Jetzt ist Sie bei mir und den Kindern..., wir erzählen viel von uns, denken viel nach..., sehen eigene Fehler der Vergangenheit..., drehen uns nicht mehr im Kreis und die Kinder sind nicht unglücklich!
Wir kommen beide sehr viel weiter, auch wenn der Ausgang noch ungewiss ist...

liebe Grüße
Mick

*Das Leben ist eine Baustelle*
 
U

User1

Guest
@Tanja

@Tanja
ich vergass, auf Deine Frage: "Was würde denn Deine Frau davon halten, wenn Du mal mit ner anderen Frau... ?

Dazu hat Sie anfangs gesagt, das Ihr das nichts ausmachen würde..., ich hatte Ihr geantwortet, das man das niemals sagen kann, denn der Schmerz und das Gefühl lassen sich nicht beeinflussen..., wenn ich wirklich eine Liebesnacht mit
einer anderen Frau verbringen würde..., dann würde Sie das ganz sicher auch treffen!!!
Ich hab ja auch feststellen müssen, das in dem Moment, wenn Sie zu Ihm gefahren ist (Sie hat sich jedesmal mit einem Kuß von mir verabschiedet), der Boden unter meinen Füßen plötzlich weg war..., obwohl ich das wenige Minuten vorher noch locker wegstecken wollte...!!!
Mittlerweile sagt sie, das Sie das niemals könnte, obwohl sie mir das ja jetzt moralisch nicht mehr vorwerfen könne, wenn ich mal mit einer anderen Frau schlafen würde...
Aber danach steht mir mein Kopf auch überhaupt nicht, für mich ist Sex ohne Liebe nicht mehr befriedigend :love2
 
T

Tanja

Guest
RE: @Tanja

Hallo Mick!

Naja, aber immerhin würde es ihr nicht gefallen, wenn sie erfahren würde, dass Du mit einer anderen Frau schlafen würdest.
Ob Du es Dir überhaupt vorstellen kannst oder ob nicht.
Ich kann mir Sex ohne Liebe eigentlich schon vorstellen, ob ich es letztendlich dann praktizieren würde, keine Ahnung, aber in meiner Vorstellung müsste es doch funktionieren, aus völliger Lust heraus mit einem anderen Partner zu schlafen, ohne verliebt zu sein oder gar zu lieben.
Natürlich wäre das für mich kein Basis für eine Beziehung.
Naja, das nur mal so am Rande!
Ich drück Euch die Daumen für Eure Paarberatung!
Findest Du es eigentlich komisch, mit einem Fremden Eure Probleme zu besprechen?

Liebe Grüße, Tanja.
 
U

User1

Guest
Hallo Tanja,
die Paarberaterin ist ja auch eine "Fremde"...!
Ich möchte mich möglichst auch bei Leuten wie "Du und ich" informieren, wie das so ist..., nicht nur profesionelle Hilfe, so wichtig die auch ist!
Ich hab auch schon einige Freundinen dazu befragt (bin halt ein offener Typ!) und habe auch da interresante Antworten bekommen..., nur mit meinem Bruder, Vater oder Kumpel??? Die würden mich ja alle nur für verrückt erklären, wegen der Toleranz meiner Frau gegenüber, nee ich glaub auch, das die meisten Männer da noch die alten Klischees verinnerlicht haben..., wenn ich mir die Männer in unseren Bekanntenkreis so angucke..., mit denen könnte man nicht darüber reden...
Letztens ist meine Schwägerin mir gegenüber in Tränen ausgebrochen..., Ihr Mann, mein Schwager, redet einfach nicht mehr mit Ihr..., schon länger..., ist einfach soon Schweiger geworden... :wand , schau Dich doch mal um in den Dir bekannten Beziehungen...

lieben Gruß,
Mick

*Das Leben ist eine Baustelle*
 
T

Tanja

Guest
Ja, Mick, das scheint es oft zu geben, dieses gegenseitige Schweigen oder einfach nur noch genervt sein nach zig Jahren Ehe und Partnerschaft.
Aber ich glaube, bei den Paaren hat von Anfang an die Kommunikation nicht gestimmt.

Und mit der engsten Familie würde ich auch nicht (mehr) über Partnerschaftsprobleme sprechen.
Als ich die Affaire meines Mannes entdeckte, da waren meine Eltern und mein Bruder darin bestens informiert.
Irgendwie ist es heute, trotz Aussprachen und der Tatsache, dass wir besser denn je miteinander klarkommen, noch immer eine gewisse Distanz zu spüren.
Schade eigentlich, dass sie meinem Mann so sehr übelnehmen, was er getan hat.

Liebe Grüße, Tanja.
 
E

eyrie

Guest
darf ich?

Hallo, Mick, hallo Tanja!

darf ich auch meine Meinung dazu geben? An anderer Stelle habe ich ja schon Prügel bezogen für meine Darstellung hinsichtlich dr offenen Ehe.
Mick: hier findest Du auch noch Infos

http://www.timos.gmxhome.de/fliebe/oehe.htm

ihr seid schon sehr weit gegangen und ich bewundere Euren Mut. In meiner ersten Ehe bin ich an dem Punkt, "gehen lassen" über fast meine Grenze hinaus gescheitert im Ertragen der Eifersucht, der andere bekommt eigentlich von außen mehr Zuwendung als ich. Meine Frau hatte es leichter, Beziehungen zu haben, als ich. Sie war attraktiver (für Männer) als ich (für Frauen).
Ja, man kann mehrere Menschen lieben, auch gleichgeschlechtliche (ohne Sex=Freundschaft), auch ist der Sex nicht so wesentlich, wie wir ihn machen.
Es ist das "mehr", was die Situation so schwierig macht.
Ich habe mich mit O´Neill auseinandergesetzt und noch die vielen anderen, habe jetzt auch den Text von Sterneck gelesen. Es rührt an alten Gefühlen.
Das liest sich gut. Aber es sind Ideale und wir Menschen sind nicht ideal, wir sind verletzlich. Wir haben unsere Macken. Und selbst, wenn wir uns von der Idee des Besitzes von materiellen Dingen einschl. Menschen trennen könnten, hieße das nicht, dass wir keine Probleme mehr haben. Ich glaube, dass das "Besitzen wollen" "haben wollen" eine Grundprinzip des Menschen ist, nicht nur anerzogen (Wurzel Fressneid?), in sogenannten "freien" Gesellschaften herrschen oft ganz rigide Regeln und stärkere soziale Kontrolle als bei uns (kleiner Gesellschaften, Inselvölker, sehr schön bei Fromm beschrieben, Anatomie der menschl. Destruktivität).
Wir leben in einer kapitalistischen Gesellschaft und sind zu sehr geprägt von ihr. Besitz schafft uns, wenn auch trügerische, Sicherheit. Wir müssen in diesem stetig bröckelnden Spannungsverhältnis leben. Damit sind wir käuflich, manipulierbar. Das soll so sein. Andererseits hatte der Einzelne noch nie so viel freie Gestaltungsmöglichkeit wie jetzt (solange die Wirtschaft noch florierte, vielleicht hört das ja bald auf und wir erleben momentan den Anfang des Zusammenbruchs der kapitalistischen Gesellschaft :rofl )
Oft wird das Konzept der "offenen Ehe" nicht aufrichtig gelebt. So kommt es zu dem Phänomen: Ist das Paar jung, attraktiv und erfolgreich und gesellig, haben beide gelegentlich "Nebenbeziehungen", gerät das "Gleichgewicht" in Schieflage, bricht meistens die Beziehung. Frauen haben mit dem Problem zu kämpfen, dass sie mit fortgeschrittenem Alter an (gesellschaftlicher) Attraktivität verlieren, sind ihre Männer erfolgreich (als Künstler oder wirtschaftlich), steigt deren Attraktivität, suchen die sich entsprechende junge Partnerinnen. Es bricht also das "Besitzdenken" als Wertenorm wieder durch.
Das Konzept "freie Liebe" wird also nur solange gelebt, als es der eigenen Bedürfnisbefriedigung dient.

Das Konzept "freie Liebe" ist antibürgerlich und antikapitalistisch und rein nur verwirklichbar in einer Enklave sozialistischer, revolutionärer Gruppierungen.

ja,Tanja,
das scheint es oft zu geben, dieses gegenseitige Schweigen oder einfach nur noch genervt sein nach zig Jahren Ehe und Partnerschaft.
, einerseits sind die Menschen gefangen in Besitzgier und Bequemlichkeit und andererseits haben sie völlig irrationale Ansprüche an den Partner und investieren nichts. Willst Du eine gute, wenn auch angepasste Beziehung führen, so mußt Du investieren, daran arbeiten.
Wir haben die gesellschaftlichen Werte so sehr internalisiert, dass wir sie auf den Partner übertragen haben: er ist nichts mehr wert, weil er häßlich wird, weil er niedrige Arbeiten verrichtet (nur Hausfrau und Kinder), weil er nicht erfolgreich genug war und zuwenig Geld nach Hause bringt, und ... und .. und ...
Hier kann uns das Konzept der christlichen Liebe hilfreich sein.

Mick: ein schwieriger Weg. Du kannst persönlich nur gewinnen. Dir dafür alles Gute.
 
U

User1

Guest
@Horst
Du darfst... :respekt

Also, ich hab mich wirklich sehr über diese Beziehungsform informiert, war auch von der Theorie ziemlich in Bann gezogen...
Der Versuch der offenen Beziehung ist bei uns so grandios gescheitert, weil sich eigentlich immer ein Ungleichgewicht einstellte..., es ist illusorisch zu meinen, die Aussenbeziehung käme lediglich "dazu", ansonsten würde sich gar nichts ändern, denn nichts bleibt wie es war...
Ich halte es mittlerweile für Selbstbetrug, denn insgeheim erhofft man sich doch, das der Partner sich nach einer gewissen Zeit von der Aussenbeziehung abwendet und reumütig wieder eine Zweierbeziehung als das "einzig glückbringende" erkennt!
Heute, wo meine Frau diese Beziehung beendet hat (hat Sie das wirklich?)..., kann ich nur sagen, das folgendes bei mir momentan nicht mehr da ist: "Vertrauen", die "behagliche Nähe", das "vertraute, wohlige Gefühl Ihrer Nähe"... 0)
Soll nicht heißen, das sich das nicht alles wieder irgendwann einstellen könnte, aber es wird bestimmt ein langer Weg sein, zurück zum Glück :sonne

Gruß
Mick
 
E

eyrie

Guest
Hallo, Mick, suchen wir da nicht das, was wir verloren haben, indem wir geboren wurden? Diese Form von Nähe und Geborgenheit finden wir nie wieder, wie die im Mutterleib. Indem wir geboren werden, werden wir "hinausgeworfen" in die Welt in die Vereinzelung. Wir sterben ganz allein, ohne diese geborgenheit.
Original von Mick
"Vertrauen", die "behagliche Nähe", das "vertraute, wohlige Gefühl Ihrer Nähe"... 0)
Gruß
Mick
Ist das unsere Sehnsucht nach Nähe? Inzwischen glaube ich, dass es für die persönliche Weiterentwicklung NICHT notwendig ist, seinen verschiedenen Sehnsüchten (Verliebtheiten) nachzugehen.
Alles, was mir innerlich fehlt, lächelt mich von außen an und erscheint mir begehrenswert. Auch Menschen. Ich meine, meine Aufgabe ist es, ganzheitlich zu werden. Du wirst sehen, die äußeren "Verführungen" lassen dramatisch nach. An diese Stelle tritt eine Liebe zur, sagen wir Schöpfung. Sie ist weiter als die "freie Liebe", sie bezieht alle Lieben ein (Philia, Agape, Eros).
Dieser Weg ist genauso fordernd und "anstrengend" wie der Weg der freien Liebe.
aber es wird bestimmt ein langer Weg sein, zurück zum Glück
:] kürzer, Vergessen ist im Menschen gleichzeitig Fluch und Segen. ;D hier Segen. Ich weiß es.
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
@Mick

Ein Paar Gedanken zu diesem Thema:

Nach ca. zwei Jahren meiner eigenen inzwischen fast 8jaehrigen Beziehung ist es mir auch passiert, mich fuer jemanden anderen zu begeistern. Es war kein Verlieben, keine Liebe. Man koennte es Begeisterung oder auch Lust nennen. Da habe ich mir folgende Frage gestellt: Was unterscheidet den Menschen von anderen Tieren?
Ich muss dazu schreiben, dass ich eine grenzenlose Liebe fuer Tiere empfinde. Also will ich an dieser Stelle keine Werbung fuer den Menschen machen. Also was unterscheidet uns Menschen von den Tieren. Tiere gehen ihrem sexuellen Trieb nach und verkuppeln sich um Nachwuchs zu bekommen, auch wenn da keine Liebe im Spiel ist. Manche Tiere, wie die Schimpansen verkuppeln sich auch aus purer Lust. Sie gehen auch fremd, was bei ihnen heisst, dass sich Individuen verschiedener Familien verkuppeln. Wieso sollte der Mensch da anders sein? Wieso sollte er auch nicht die Freiheit geniessen hier und da, in oder ausserhalb einer Beziehung, Sex mit Dritten zu haben. Sex ohne Liebe ist beim Menschen genauso Realitaet, wie bei den Schimpansen. Wieso also nicht sich so verhalten, wie die Tiere? Was macht den Unterschied?
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Unterschied nichts mit Besitz, Zwang oder Egoismums zu tun hat, sondern mit der eigenen Selbstdisziplin. Was mich vom Tier unterscheidet, ist dass ich die Wahl habe mit jemanden ins Bett zu springen oder nicht. Ich kann mit meinen Gedanken meine Gelueste steuern und ich weiss wieso und wann ich sie zulasse. Also habe ich auch die Wahl in einer freien Beziehung zu leben oder auch nicht, mich wie ein Tier zu verhalten oder nicht.
Wie gesagt: Ich liebe Tiere, ich respektiere sie aus Gruenden, die ich an dieser Stelle nicht erwaehnen moechte. Aber ich bin kein Tier. Ich bin ein Mensch und moechte mich von den Tieren unterscheiden.
Ich habe es also mit meiner Begeisterung sein lassen und blieb meinem Freund treu. Es hat also in meinen Augen nichts damit zu tun, ob man jemanden besitzen moechte, mit Egoismus oder mit Gefuehlen, die dem Partner anzurechnen sind. Es hat damit zu tun, ob man die bewusste Entscheidung treffen kann, jemandem fuer das ganze Leben treu zu bleiben. Und eine bewusste Entscheidung hat fuer mich viel mehr wert, als jede andere.

Ich hoffe, ich habe Dir noch was zum Nachdenken gegeben...

Shoenen Gruss
Michaela
 
E

eyrie

Guest
Original von MichaelaK
Aber ich bin kein Tier. Ich bin ein Mensch und moechte mich von den Tieren unterscheiden.

Klasse! :] Wir sind eben frei! Und die Wahl macht es uns manchmal recht schwer! :rofl
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo, Horst!

Ich wollte nur klarmachen, dass meiner Meinung nach, treu bleiben zu wollen und dies vom Partner zu erwarten, nichts mit Besitzgier oder Egoismums zu tun hat...
Wir sind eben frei, wie Du sagst. Und gerade deswegen sollte wir uns selbst die Grenzen setzen. Ich sehe da keine Schwierigkeit, eine Entscheidung zu treffen... Entweder ist man bereit, sich selbst Grenzen zu setzen oder nicht.

Schoenen Gruss
Michaela
 
E

eyrie

Guest
Treue aus freiem Willen

Liebe Michaele, ich habe Dein posting ernst genommen, und finde toll, wie Du es auf den Punkt gebracht hast
Original von MichaelaK
Ich wollte nur klarmachen, dass meiner Meinung nach, treu bleiben zu wollen ... nichts mit Besitzgier oder Egoismums zu tun hat...
Wir sind eben frei,...Und gerade deswegen sollte wir uns selbst die Grenzen setzen.
erwarten können wir freilich nicht, dass der andere genauso denkt, wir können es uns wünschen und hoffen. Wir können nur für uns selbst entscheiden. Glück, wenn zwei der gleichen Meinung sind.
Besitzgier oder Egoismus gründen einerseits in unseren gesellschaftlichen Verhältnissen und andererseits aus unseren Minderwertigkeitsgefühlen. Viele Verhältnisse weisen somit destruktive Strukturen auf.
Es ist manchmal traurig, mit zu erleben, wie menschenverachtend Paare miteinander umgehen.
 
U

User1

Guest
@Horst

Hallo, Mick, suchen wir da nicht das, was wir verloren haben, indem wir geboren wurden? Diese Form von Nähe und Geborgenheit finden wir nie wieder, wie die im Mutterleib. Indem wir geboren werden, werden wir "hinausgeworfen" in die Welt in die Vereinzelung. Wir sterben ganz allein, ohne diese geborgenheit.
Jetzt driftest Du ganz schön ab in die Tiefenpsychologie..., dazu muß ich Dir sagen: Das man bei einer Frau auch Geborgenheit und Nähe suchen, hat für mich absolut nichts mit der Suche nach der Geborgenheit im Mutterleib zu tun, das halte ich für mich, entschuldige bitte, für ausgemachten Blödsinn...!
Ich kann mich auch gar nicht mehr an die Zeit in der Fruchtblase erinnern... :D
Nix für ungut, aber wenn meine Frau z.Bsp. sich nachts an mich rankuschelt, empfinde ich das sehr behaglich und empfinde dann eigentlich nur eines, nämlich
--> LIEBE :love2

Gruß
Mick
 
I

Idgie

Guest
Für mich hören sich Teile eurer Diskussion an, als könnten wir philosophisch die Art der Beziehung bestimmen, in der wir leben. Aber ein Seitensprung tut nun mal weh (oder nicht), zumindest tut er nach einer Diskussion über Beziehungsformen nicht weniger weh.
Sorry, aber ich bin ein gebranntes Kind. Eine von diesen supertoleranten Ehefrauen, die 2 Jahre mit der Affäre ihres Mannes leben, der sich mit Kuß verabschiedet, der sich nachts wieder neben mich kuschelt, der mir immer wieder beteuert, er würde nur mich lieben. Der fährt, kurz bevor ich eh ins Bett gehe ( so haben wir noch was vom Abend!), die den Kindern erzählt, der Papa besucht eine Freundin und die so perfekt verdrängt, daß es noch nicht einmal weh zu tun scheint.
Aber, verdammt, wir machen uns doch etwas vor, wenn wir denken, wir könnten mit den Affären leben. Wie würden wir uns denn fühlen, wenn wir neben dem verliebten Partner stünden und alles hören und sehen könnten?
Meine Toleranz hörte in dem Moment auf, in dem ich mir vorstellte, wie die beiden im Bett waren, wie sie Arm in Arm spazieren gingen, wie er sie liebevoll ansah. Seine Antwort war dann immer, stell es dir nicht vor, du stellst dir eh nicht die Wahrheit vor, sondern deine Bilder! Und jetzt bin ich ja hier!
Aber warum sollte es mir nicht doch etwas ausmachen, daß seine Hand noch vor 1 Stunde ihre Brust gestreichelt hat? Andersherum hätte es mir nämlich auch sehr wohl etwas ausgemacht, wenn seine Hand noch vor einer Stunde ein Tier gequält oder einen Menschen verletzt hätte.
Warum er nicht Schluß machen wollte? Weil er dann zwar körperlich treu gewesen wäre, aber in Gedanken nicht . Und das wäre mir gegenüber ja auch nicht fair gewesen, oder? Da ist es doch eigentlich besser, seine Gefühle offen und ehrlich auszuleben, oder etwa nicht?
Warum er überhaupt mehr als reines Verliebtsein im Herzen zugelassen hat? Hätte er das nicht, hätte er ja sein Leben beschnitten, hätte nicht mehr ganz er selbst sein können, hätte sich nicht ausleben können.
Nun ja, ich gebe mich ja auch meinen Gelüsten hin, trinke 2 Flaschen Sekt am Tag, weil mir danach ist, esse 2 Eis zum Frühstück und gehe mal eben 3 Tage nicht zur Arbeit, denn: ich will mich nicht beschneiden, ich will mich ausleben!
Tut mir leid, ich bin sehr konfus, zu vieles ist noch in mir drin, das noch nicht die richtige Reihenfolge gefunden hat, um heraus zu kommen!

Ach ja, Mick, eine ganz, ganz kleine Warnung, obwohl ich mir durchaus bewußt bin, daß jede Beziehung anders ist.
Nach 14 Jahren Gemeinsamkeit und 5 anderen Frauen neben mir, ist die 5. jene, die er wohl all die Jahre gesucht hat und vielleicht war es eben doch gelogen: du bist die, die ich liebe und mit der ich alt werden will!
 
U

User1

Guest
Liebe Idgie,
ich muß Dir sagen: Du hast recht,- ohne jegliche Einschränkung!
Es tut einfach nur weh...

Mick
 

sunnyside

warten auf godot....
für mick und idgie...

es gibt nichts, was mehr wehtut....psychisch und physisch...

:maldrueck euch beide...
 
E

eyrie

Guest
Abgang

okay, habe ich auch mal mitgemacht: meine Frau signalisierte der Männerwelt: ich will Spaß. Habe ich ne Weile mitgemacht und mich Scheiße gefühlt. Ich habe nicht gewartet, bis dann "der bessere" kam sondern bin vorher ausgezogen.
War sehr schwer, weil zwei kleine Kinder da waren. Für mich war´s gut, für die Kinder schwierig: Patchworkfamilie, 2 Paare in elternähnlicher Konstellation für die Kinder, Stiefgeschwister, etc. etc.

Der tolerante ist doch immer der angeschissene: sein Partner hat Spaß beim anderen, Sicherheit zu Hause (die große Lüge: bei Dir fühl ich mich wohl, kuschel, kuschel, was kochst ´n morgen? etc oder er bringt die Brötchen nach Hause) Letztendlich hat er immer die Option, eine Wahl zu treffen.

Macht den Fremdgehern die Hölle heiß :firedevil , lasst sie mitleiden :heul . Die Bude muß richtig rauchen und wenn wieder klare Luft ist, müssen zwei sichtbar werden.

:idee aber: vielleicht braucht paar das, um seine Beziehung nicht in Friede, Freude, Eierkuchen enden zu lassen. Wo soll die Spannung herkommen, was ist das für ein Drahtseilakt :ausheck , eine lebendige Beziehung zu führen :maldrueck .
mein Gott.
 

sunnyside

warten auf godot....
RE: Abgang

super beschrieben, eyrie....

genauso ist es: du sitzt zuhause, weil kinder klein und wartest, nächtelang, der andere kommt irgendwann... eben wann er will....

du fragst nach: nichts - nur mit kollegen....
du fragst: kann ich nicht mal mit? nee, weiß immer nicht wann feierabend ist/nee, nur für kollegen......

er versucht, was aufgrund seiner dienstzeiten leicht ist, dir aus dem weg zu gehen: steht auf wenn du weg bist.....
plötzlich geht man öfter essen, immer mit kind... nur nicht allein, es könnten ja unangenehme fragen kommen...

du sorgst dafür, das der andere sich im hotel mama wohlfühlen soll, das immer was zu essen da ist,

oh man, manchesmal bekomme ch die wut!

und wenn der spaß dann vorbei ist, kommt man eben wieder zurück und tut, als sei nichts passiert.
dann kommt es raus und dann wird reumütig ein anderer gang eingelegt, ganz auf familie, du bist doch die einzige, es war doch nicht mit gefühl... und die schöne "heile welt" bleibnt nicht stehen, kein erdboden tut sich auf um den "sünder" zu verschlingen - es passiert nichts! für ihn geht alles seinen gang: hat er doch alles was er will: den spaß gehabt und die sicherheit...

sch... und was ist mit uns betrogenen? vielleicht kriegen wir noch zu hören: das mit uns hat mir nicht mehr gereicht, aber ich wollte dich nie verlassen, etc. wer kennt nicht die ausreden der fremdgeher...

und auch für uns soll das leben einfach so weitergehen, als sei nichts geschehn????
heftig!
 
I

Idgie

Guest
Lieber Mick,
dein Weg ist mir so vertraut, diese Suche nach dem, was "gut" ist, was lebbar ist. Nicht das radikale "Hau ab, du hast mich betrogen", sondern eine Suche nach einem anderen, einem neuen Weg, ohne eine offene Beziehung zu leben.
Heute denke ich, daß es für mich besser gewesen wäre, gleich nach dem ersten Seitensprung zu gehen, als noch keine Kinder da waren. Damals war es aber für mich die richtige Entscheidung zu bleiben.
Unseren Fehler, nämlich diese Affäre nicht aufzuarbeiten, hast du vermieden, indem ihr eine Beratung macht, wäre ich nur damals auch so schlau gewesen.
Deine Reaktion auf ihr Fremdgehen ist für mich ein Zeichen von großer Liebe, Überlegung und Verantwortung. Deine Suche ist nur verständlich, wenn eine "offene" Beziehung nicht dem Befreiungsschlag gleicht, nach dem du dich gesehnt hast.
Aber nach allem, was du geschrieben hast, ist deine Frau ja auch keine typische Fremdgeherin, die plötzlich nur noch die negativen Eigenschaften des eigenen Mannes sieht, seine Schwächen und in dem neuen, den Erretter aus einem Leben, das sie nicht mehr leben wollte.
Ich habe mich, als mein "Mann" dann seine letzte Liebe ausgelebt hat, an eine online-Beratung gewandt, weil ich zeitweilig dachte, ich fühle nicht mehr normal.
Denn der gesamte Freundeskreis hielt mein "Aushalten" entweder für total bescheuert oder bewundernswert, mein "Mann" redete immer davon, daß diese Beziehung letztlich nichts mit uns zu tun hätte und er keine Wahl gehabt hätte, da er mich, hätte er mich nicht körperlich betrogen (wobei er nie betrogen) gesagt hat, so doch in Gedanken, und da er mich so oder so betrogen hätte, sei es zumindes für ihn ehrlicher gewesen, seine Gefühle auszuleben und mir davon zu erzählen.
Ich selber war nur verletzt, eifersüchtig und hatte gleichzeitig das Gefühl, ichdürfte diese Gefühle nicht haben.
Wie auch immer, der Berater schrieb mir folgendes, vielleicht ist es auch eine Anregung für dich, auf deiner Suche?

Was Sie selbst durch die andere Liebesbeziehung ihres Mannes verlieren, ist die Ausschließlichkeit der liebevollen zärtlichen und sexuellen Beziehung mit ihrem Mann. Ihr Mann hat nun etwas, was er vorher nur mit ihnen hatte, auch mit einer anderen Frau. Die Berührung, die er nur mit Ihnen teilt, ist eine intime Berührung. Wenn er sie auch mit einer anderen teilt hat sie nicht mehr diese Bedeutung. Da ist ihr Gefühl ganz stimmig und verständlich.
Man kann solche Dreierbeziehungen, wenn überhaupt, nur dann leben, wenn es in der jeweiligen Beziehung genügend Intimität gibt, wenn er also mit ihnen vieles teilt, was er mit sonst niemandem teilt. Da gibt es sicher viel in ihrer Beziehung, die "100 Kleinigkeiten" und nicht zuletzt die gemeinsame Liebe zu ihren Kindern. Nur sie beide treffen sich in dieser Liebe. Da gibt es keine andere Frau.
Die sexuelle Intimität hat dem gegenüber allerdings eine besondere Bedeutung. Nirgends sonst ist man sich so nah wie hier. Und auch wenn es hier trotz der anderen Beziehung weiterhin vieles geben wird, was er nur mit ihnen hat, so ist es einfach schwer, diese Intimität dann hier noch zu erfahren.
Seine Beziehung zu der anderen Frau hat eine Bedeutung für ihre Beziehung. Das ist kein Nebenher, wo das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Lieber Mick,
ich wünsche dir, euch, so sehr, daß ihr es packt. Denn eine Trennung ist schrecklich, anstrengend, unendlich traurig und auch voller Wut.
Bis das Leben dann normal wieder weiter geht, vergehen Monate und Jahre.
Idgie
 

sunnyside

warten auf godot....
nicht nebenher

liebe idgie, lieber mick,

nun will ich mich doch noch mal einklinken:

was der online therapeut da geschrieben hat, ist eines der themen, die ich versucht habe, mit meinem mann im gespräch zu klären.
denn, es gibt wirklich kein nebenher. und das es sich schöngeredet wird: wie, es war doch nur sex, oder war nicht wichtig ist schlicht blödsinn.

eine nebenbeziehung zieht vieles von der hauptbeziehung ab und das schlimmste ist für mich wirklich, das ich meine ausschließlichkeit verloren habe. er ist kein anderer mensch gewesen, wenn er mit ihr zusammen war, auch wenn er meint es sei wie dr. jekyll und mr. hide gewesen. er hat keine anderen gefühle gehabt, die handlungen sind auch identisch, er hat nicht anders geküsst, etc. und es nahm zeit von unserer zeit, es hat dadurch keine bessere/andere stimmung zuhause gegeben, denn, jemand der so lange lügen will (er muß ja nicht!) kann sich nicht mehr normal verhalten. und kein partner kann mir erzählen, das er nicht was gemerkt hat, von den veränderungen. ich habe es gleich gemerkt, aber gehofft, es erledigt sich schnell. tat es nicht. ich habe gefragt und bekam lügen zu hören. ich hatte beweise und bin als krankhaft eifersüchtig hingestellt worden.. so fühle ich mich der "geliebten" gegenüber als sehr minderwertig, denn er hat sie dadurch und sich selbst in den schutz genommen. er hat einfach nicht mehr mich als menschen gesehen, sondern, als jemand, der "das hotel mama" führt. alles sollte bleiben, ich auch, aber es sollte auch der spaß, das abenteuer und die bewunderung einer anderen bleiben. die, die betrügen, haben vielleicht den sinn für die realität verloren, wenn sie uns betrogenen aufbürden, im grunde ein leben zu dritt zu führen, denn wenn auch weitestgehend unsichtbar, ist der /die dritte im grunde präsent. und mit feingefühl spürt man das. ich wußte in der zeit, das ich nur das trockendock war, wo man sich regeneriert. und das tut weh. als er zurückkam von seinem ausflug, freudestrahlend, in der hoffnung, sein abenteuer bliebe unentdeckt, und ich skeptisch war, wurde ich als nicht ganz richtig hingestellt. ich lernte die frau kennen, weil er sie nicht loswurde, musste sie unter kontrolle haben, damit sie nicht noch mehr schaden anrichtet. sie hat mich gedemütigt, in dem sie mir immer wieder andeutungen machte, auch die kollegen meines mannes, aber er stritt es ab. erst als sie merkte, sie bekommt ihn nicht, er will sie schon lange nicht mehr, da hat sie mich in vollem umfang, mit allen möglichen details informiert.

nun will er mir klarmachen, es ging nur um sex und um die geschenke, die bekam und ihr dafür was zurückgeben mußte, er hätte nie die initiative ergriffen, nur sie, er hätteauch den sex eigentlich nicht gewollt, hätte sich aber immer mal wieder rumkriegen lassen,wichtiger war, das sie ihn wollte.....


ich habe hier in diesem teil des forums ja auch einige threads (die vor dem crash sind leider verloren und wie gesagt bei schönheit und attraktivität im forum besserer sex....

ich kämpfe darum, es zu verstehen, es aber auch zu vergessen. da ist der hemmschuh mein mann: er will es vergessen und nicht reden, weil es ihm zu peinlich ist, was passiert ist und genau das kann ich nicht. ich muss reden, denn sonst setzt sich bei mir fest, was sich eigentlich auflösen sollte....
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo, alle meiteinander!

Ich habe mich immer wieder zu diesem Thema gemeldet, bis jetzt allerdings immer neutral. Eigentlich kann es auch gar nicht anders sein, da ich mich nie in einer solchen Situation befand.
Wenn ich aber Eure Geschichten mir so anhöre, tut mir mein Herz weh. Was hält Euch an Euren Partnern? Ich will nicht absolut wirken. Vielleicht mache ich das selbe, wenn es so weit kommen sollte. Aber der Schmerz, den ich spüre, wenn ich Eure Geschichte lese, ist so groß, dass ich es bezweifle.
Wieso hält Ihr Eure Beziehung aufrecht? Tut das nicht mehr weh, als ein sauberes Ende und ein neuer Anfang? Ich glaube, dass ich es nicht schaffen würde, mit jemandem zu leben, wenn er mich so behandelt hätte.
Vielleicht spreche ich nur so, weil ich nicht betroffen bin. Aber mir gehen Eure Geschichten nicht vom Kopf. Ich kann es irgendwo nachvollziehen, dass Eure Partner sich so benehmen und alles haben wollen. Aber wieso macht Ihr mit? Liebt Ihr Eure Partner nocht? Und wenn ja, wie kommt denn das, nach allem was Ihr Euch angetan haben?

Ich verstehe es einfach nicht.

Schönen Gruß
Michaela
 

sunnyside

warten auf godot....
nochwas fiel mir ein: einfach ausgetauscht werden, wo man - vermeintlich - nicht mehr funktioniert. und da funktionieren, wo das neue unverbraucht bleiben soll - im alltag. ist das der schmerz, den wir haben? ist es das wir glaubten, alles zu tun und nicht die chance bekommen haben, das, was nicht stimmte, zu ändern? weil uns keiner gesagt hat, das er das o nicht mehr will?

ach michaela, ich glaube, wir verstehen uns selbst nicht, also ich kann das für mich nur sagen. ich liebe meinen mann und mir ist in 22 jahren noch nicht der gedanke gekommen, ihn nicht mehr haben zu wollen. ich konnte bis zu seiner affaire auch m,it seinen macken lieben, denn sie gehörten zu ihm, wie meine zu mir. nun aber frage ich mich, wer ist dieser mensch, von dem ich dachte, ich wüßte in teilen, wie es in ihm aussieht, bei und mit dem ich mich sicher fühlte, trotz so mancher schwierigkeiten. und ich frage mich, warum ich mich nicht eher gewehrt habe, vielleicht hätte ich einiges abwenden können. ich weiß es nicht.

ich gklaube, wir alle in dieser situation sind von der ohnmacht gefangen, einerseits den andern zu lieben und andereseits nicht zu verstehen, warum er uns das angetan hat. denn: wenn ich in gefahr wäre, wenn ich in der beziehung unzufrieden wäre, würde ich reden, versuchen zu retten, und wenn nichts zu retten ist, gehen. aber nicht betrügen. das ist ein teil meines unverständnisses, denn ich habe meinen mann immer wieder gefragt, was wir ändern können: nichts!

und fatal ist doch auch, das wir irgendwo glauben und hoffen, das der andere die gleichen gefühle für einen hat, wie man den anderen liebt. zu erkennen, das es soviel wege der liebe gibt, ist eines der probleme. das man niemals 1:1 zurücklieben kann, bzw, es vom anderen erwarten kann.

du siehst, es ist sehr vielschichtig und ich schrieb es schonmal: es ist wie karussellfahren: es kribbelt, man möchte eigentlich nicht aufhören, aber man weiß, man sollte und traut sich nicht zu springen... und irgendwo wird man dazu noch festgehalten....aber wovon? von der liebe zu dieser fahrt....
 
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