Traurig -  Fürsorglichkeit

zweiflügel

Aktives Mitglied
Hmmm,


also, um von vorne anzufangen: Ich habe viele Jahre im soz. Bereich
gearbeitet und eigentlich mein ganzes Leben lang nichts anderes getan, als
anderen Menschen zu helfen. Vielleicht kann man es tatsächlich als das achso
berühmte Helfersyndrom bezeichenen, - ist ja auch egal.

Jedenfalls habe ich davon so die Schnauze voll. Ich will nicht mehr. Ich kann
auch nicht mehr.

Mein Problem ist jetzt aber: Ich kann noch nicht einmal mehr meinem Mann
gegenüber fürsorglich sein. Liebevoll fürsorglich. Ich schaffe es gerademal
rational zu helfen. Da fährt dann ein Programm in meinem Kopf ab: Was ist zu
tun und wie kann ich helfen, damit schnellst möglich das Problem beseitigt ist.

Leider Gottes ist das aber in den meisten Krankheitsfällen gar nicht norwendig.
Ich weiss ganz genau, dass ein Streicheln und liebevolle Hinwendung
manchmal durchaus ausreichend wären. - Aber ich schaffe es nicht. Es ist wie
eine innerliche Blockade...

...vielleicht auch einfach, weil ich das Gefühl habe, dass ich die restliche Kraft,
die mir noch zur Verfügung steht für mich selbst benötigt wird? Manchmal fühle
ich mich so derart erschöpft und am Rande meiner Kräfte, dass ich mich alt
fühle und matt. - Und mein armer Mann wird mit Paracetamol voll gestopft...

Wäh, ich hätte so gerne einen Weg dazwischen.
Anscheinend gibt es aber wiedermal nur die Extreme.

?(
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Das hört sich für mich so an, als bräuchtest Du wirklich mal etwas Zeit für Dich. Manchmal sind die Batterien nun einfach mal leer. Dein Bericht hört sich total traurig, frustriert, enttäuscht von Dir selber an. So viele Gefühle. Hast Du vielleicht die Möglichkeit, Dir mal eine kleine Auszeit zu nehmen, wo nur Du gepflegt und umsorgt wirst?? Vielleicht eine Kur??
Ich kann leider nicht sehr viel dazu schreiben, weil ich nicht aus dem Pflegebereich komme, aber als Grundschullehrerin bin ich auch manchmal total ausgepowert. Dann hilft bei mir nur ENTSPANNUNG!!
Gibt es keine Möglichkeit dazu?
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Guten Morgen,

@Carola:
Ja, Du hast mit Sicherheit Recht. Nur ist mom. kein Platz für Entspannung
und Erholung. Nein. Es wird sogar noch mehr werden in den kommenden
wochen. Es steht ein Umzug zurück nach DTL an, da werde ich in der 36.SSW
sein...Wir werden erstmal in Räume ziehen, die jetzt noch vollstehen mit allem
möglichen Kram. - Dann werde ich mein Kind bekommen, da wird meine Tochter
gerade einmal 14 Monate alt sein. Und: Mein Kleines wird höchst wahrscheinlich
mit einem stark vergrösserten Nierenbecken zur Welt kommen und spezielle
Untersuchungen, bzw. OPs brauchen. - Du siehst: Es wird eher noch anstrengender.

Aber ich werde versuchen, so gelassen wie möglich zu bleiben.
Und das Gute sehen.


@ die stille
Um
ehrlich zu sein, geht mir Dein Text unheimlich nahe und auch ich musste
weinen. Es ist doch immer wieder ein Wahnsinn, was sich in uns abspielt.
Da helfen wir unser Leben lang, denken, wir könnten mit alldem umgehen (mit
Siechtum, Krankheit, Tod und Teufel), aber wenn wir selbst betroffen sind,
wenn es uns selbst angeht stehen wir wie vor einer Wand, wie vor einer
ungeheuren Mauer...Wir schützen uns selbst, indem wir wie Feldwebel
Anweisungen erteilen...

...mein Mann hat letzte Nacht übrigens auch von der Bandscheibe erzählt,
etc.pp und ich hatte genau dieselben Gedanken im Kopf...

Ich war zu Fremden immer so weich und zart, verständnisvoll und einig mit
mir selbst...Habe geholfen, mich gekümmert, aus vollstem Herzen gepflegt.
Heute könnte ich nur noch weglaufen, Türen zuschlagen, mir die Decke über
den Kopf ziehen und in einem Loch verschwinden, mich in Nichts auflösen...
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Weisst Du, es ist wie ein verdammter Automatismus.
Am besten ist immer noch meine Mutter. Die hat mich mit 3 Jahren schon in
das KH geschleppt, wo sie gearbeitet hat. Da hab ich dann live und in Farbe
gesehen, wie es so abgehen kann und wie ein Mensch aussieht, der älter ist,
als sein eigenes Leben...

...und nun sitze ich hier und kann mich noch nichtmal mehr liebevoll um meine
Familie kümmern, geschweigedenn um mich selbst.

Ich habe jahrelang aus der Not eine Tugend gemacht. Anscheinend entwickelt
sich das Ganze zu einem Bumerang...Ich bin bloss froh, dass mein Mann die
Problematik einigermassen nachvollziehen kann und mich gut genug kennt.

Wie geht denn Dein Mann damit um? Kennt er Deine Angst, etc.?
 

JOLA

Aktives Mitglied
zweitflügel & die stille

In dem Land meiner Herkunft ist ein Sprichtwort: "Ein Krug trägt so lange das Wasser bis das Ohr nicht abgerißen ist". Wenn ich eure Beiträge lese, kommt mir nichts anderes, als das, daß ihr beide ausgepauert seid. Ich denke, ihr seid an einen Punkt gekommen, wo es nichts mehr im Sicht ist. Nichts mehr in diesem Thema. Ihr braucht keie Pause, ihr braucht ein neues GLeis für euer Leben. Ihr sollt sofort damit aufhören, was ihr bis jetzt gemacht habt. Es kann nur schlimmer werden, auf jeden Fall nicht besser. Stille vielleicht suchst du was anderes für dich? Zweitflügel, du wirst jetzt viel Zeit für deine eigene Familie brauchen. bei dir sind noch die Hormone, die nach der Geburt was zu sagen haben werden. Der Umzug, die Sorgen um das Baby- aber das schaffst du. Dein Mutterinstinkt hilft dir dabei. Aber dann sollst du vielleicht auch nach eine andere Tätigkeit dich umschauen? Ich kann nur sagen, ihr tut mir leid :troest Aber schön ist, daß ihr euch hier gefunden habt. Mit den Beiträgen hilft ihr euch gegenseitig. Es ist schön zu wissen, daß man nicht ganz einsam zwischen den allen Menschen ist, oder?
Jola
 
I

Idgie

Guest
Stimme mal Jola zu, hört sich nach burn-out an, ich glaube, das ist relativ typisch für die sozialen Berufe. Das Leben besteht aus Geben und Nehmen, aber beides muß sich die Waagschale halten, eure Waage ist gekippt!

Idgie
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
[qoute]darf ich auch gar nicht, die Dienstvorschrift gilt leider über die Beendigung des Arbeitsverhältnisses hinaus.
[/qoute]
das wusste ich gar nicht, was kann er tun? Dich verklagen? Das kann ja nicht viel bringen.
Das heißt jetzt nicht, dass ich nicht respektiere, dass Du das nicht erzählen möchtest. Fand ich einfach nur interessant.
 
D

die_stille

Guest
Carola, darum geht es mir nicht, ich hab das unterschrieben und ich halte mich daran.
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Finde ich echt krass, aber sorry, das war hier ja auch gar nicht das Thema, ich war einfach mal wieder total neugierig. :wow
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Hi Jola,
vielen Dank für Deinen Beitrag. - Aber ist es nicht auch bedenklich, dass sich
hier schon zwei gefunden haben? Weisst Du, wieviele andere da jeden Tag den
Buckel krumm machen, sich kaputt schuften, jeden Tag von Null anfangen?
Leute sterben sehen? Immer diese Endzeitstimmung? Sich beschimpfen lassen,
immer das Gefühl haben, nicht genug zutun?

Aber Du hast Recht.
Ich bin da schon lang raus.
Seit ich meine Tochter habe, merke ich zum ersten Mal im Leben, was es bedeutet,
Leben zu sehen. Leben zu erleben. Kraft und Vertrauen. Wachstum.
Vorher ging immer alles rückwärts. Nur Destruktivität um mich herum. Keine
Hoffnung. Kein Werden.

Aber ich brauche eben Zeit.
Und momentan passiert ein bisschen zuviel...auf einmal.
Und wie Du sagst: die Hormone tun ihr übriges
:mua

Habe a nice weekend, liebe Lola, ja?
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Aber wer ist für die Pflegenden da? Professionalität und
Souveränität wird erwartet, man hat zu funktionieren

Ich habe einmal meine Kollegen in einer ruhigen Minute gefragt,
ob sie sich einmal gefragt haben, wohin denn ihrer Meinung nach
wohl die Erinnerungen gehen. -
Die Bilder, die Geräusche, die
Schreie, der Geruch...
Das tägliche Sterben.


Man läuft durch die Flure, immer von Eindrücken begleitet. Von
Eindrücken, die sich einbrennen in Deine Seele, in Dein Leben.
Es verändert Dich. -
Aber jeder redet von Professionalität, professioleller
Distanz, etc. und meint, ach so schlau zu sein. Aber das sind alles
hohle Worte.

Trotzdem begreift es manch einer erst, wenn das Kind schon in den
Brunnen gefallen ist. Wer hat schon ein "heimeliges Zuhause"? Wer
wird wo wann aufgefangen? Lieb gehabt? Wo werden die Batterien
wieder aufgeladen? Wo kann man Kraft schöpfen?


---------

Kein Mensch kann sich schützen gegen diesen Irrsinn, den man da
tagtäglich erlebt. Das ist wie im Krieg.

Aber es tut sehr gut, diese Empfindungen zu tauschen, liebe Stille.
 

JOLA

Aktives Mitglied
Stille,
als ich deinen letzten Beitrag gelesen habe, mußte ich erst Luft tief holen. In meinem Kopf kocht, aber die richtigen Worte kann ich nicht finden. Ich kann nur sagen, daß ich großen :respekt von den menschen habe, die auf diese Art seine Dienste leisten. Meine Mutter ist Ärztin und von kleinem war ich mit Krankenhus vertraut. ich habe auch viel gesehen, aber es ist nichts, große Null mit vergleich zu dir. Du hast über 25 Jahr nur gegeben, und von Herzem gegeben, aber nun ist der "Topf" leer. Jetzt brauchst du mal Hilfe!!! Dein Mann oder andere Nebenstehende können und werden es nie verstehen. Man muß Geruch des Todes mal richen um es zu verstehen. Es ist Zeit, daß du dich davon befreist, den Druck, Zeitdruck. Verantwortung abgibst. Du bist wie Schwam durch und durch naß von deinem Job. Ich weiß nicht, ob du dir alleine helfen kannst. Viellleicht wird es Zeit, daß dir jemand hilft. Wenn kein Spezialist, vielleicht suchst du eine Selbsthilfegruppe aus, wo du dir das alles aus der Seele aussprechen kannst?? Ich weiß, es klingt banal, aber es ist nie zu spät neu anzufangen. Du mußt deine Lebensfreude, Motivation wieder finden. Sonst wirdst die Welt, die Menschen nur durch die brille sehen, die du dir in 25 Jahren gaschaffen hast. Du bist zu wertvoll, um aufzugeben. Kämpfe jetzt mit dir, mit deinen Gedanken, kämpfe jetzt für dich.

zweitflügel,
du hast auch nicht einfach, aber auf deinem Weg steht schon ein neues Leben und ein anders kommt gleich auch dazu. Villeicht ist es kein Zufall, daß es so schnell hintereinander passiert ist. Mit jedem Tag, mit welchem deine Tochter dann Töchter älter werden, wirst du wieder ein Stückchen näher sein. Näher an dem Leben und Wesen, die erst mal Knospen sind, und es ein wenig dauern wird, bis sie sich vollständig zu einer Blume entfallten. Gib dir nur Zeit, alles andere schaft die Mutter Natur und deine süßen Kinder.

Jola
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Duuu?
Sach mal, hast du eigentlich auch irgend einen Fetzen in Deiner Erinnerung,
der positiv war? - Also, ich hab in der ambulanten Pflege sehr gerne gearbeitet,
auch, wenn dort alles noch chaotischer lief, als sonstwo. Wenigstens hatte ich
meine Ruhe und habe die Schreie nicht hören müssen und auf dem Weg zu
den Patienten meine Ruhe. Nicht immer diese andauernde Anspannung, so wie
im Heim. ausserdem habe ich viele der Patienten einfach zufriedener erlebt
und lange nicht so...fertig.
Ich versuch halt, zwischen all diesen Sachen, die mich bedrücken auch etwas
Schönes für mich in Erinnerung zu behalten. Etwas, was diese ganzen Jahre
relativiert, diese Trauer und das Negative.

Ich habe mal einen Mann kennen gelernt, zu dem hatte ich ein unheimliches
Vertrauen. Das war von der aller ersten Sekunde an ein ganz nahes Gefühl.
Der Mann sollte innerhalb von 10 Tagen sterben. Aber es war eigentlich auch
nur ein einziger Abend wichtig. - Es ist schwer zu erklären, aber manchmal glaube
ich, dass das die Essenz all der Jahre war und eine echte Lektion.

Man kann "all den Scheiss" nicht rückgängig machen, aber man kann versuchen
alles auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten (ohne natürlich den
Scheiss aus den Augen zu verlieren...). Und: Ich bin schon (meistens) ganz
schön stolz auf mich, dass ich das so hinbekommen habe. Dass ich auch bei
der 100 000 Pflege und bei all dem Stress noch einigermassen liebevoll sein
konnte. Dass ich rechtzeitig da raus war, bevor es richtig ins Auge ging. Dass
ich nicht vollkommen abgedreht bin (ich hatte Kolleginnen, die Monate in der
Psychatrie zugebracht haben) und rechtzeitig die Kurve gekratzt habe. Es war
schon verdammt hart an der Grenze...


Weisst Du, ich frage mich ja schon, wie jemand sein muss, der sowas einigermassen
"unbeschadet" hinbekommt. - Es gibt mit Sicherheit Menschen, die diesen Job
machen können, ohne alles so negativ aufzunehmen, wie wir. Aber wie müssen
diese Menschen gestrickt sein? Bewaffnet mit einer tollen Familie? Oberflächlich?
Haben die ein Pflegegen, das uns fehlt? Oder haben wir ein Gen, dass denen
fehlt? Es muss doch auch Leute geben, die den Job machen können, ohne
dabei emotional so kaputt zu gehen...

diese Frage beschäftigt mich doch ganz erheblich.
Was haben die, was uns fehlt. Und gibt es das?

:sn7
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Schon stark, wie unterschiedlich unsere Eindrücke bzgl. der ambulanten Pflege
und den Heimen doch sind...Aber ich muss dazu auch sagen, dass ich in der
häuslichen Pflege nicht annähernd so lange tätig war. Das mit der 10 - Jahres
Regel finde ich übrigens gar keine falsche Idee. auch gab es bei uns im Heim
mal eine Umfrage, wer sich für Supervision interessieren würde. - Da gab es nur
ein paar Wenige, die sich dafür interessiert haben. die Nachfrage ist also auch
gar nicht so gross, weil sich die Pflegenden nicht wirklich mit ihren Sorgen und
Problemen auseinander setzen wollen (zusätzlich zur Arbeit). für mich wäre sowas
sehr wichtig gewesen. Anderen zu erzählen, wie ich einzelne Situationen
empfunden habe, auch Banales. einfach so, als tägliche Routine. - Denke, man
muss einfach einen Weg finden, sich Luft zu verschaffen und innen drin wieder
Platz zu schaffen (Auch an den berühmten Sandsack habe ich oft gedacht. Den
sollte man irgendwo im Haus in eine Ecke hängen und dann kräftig draufhauen
und Dampf ablassen....).

Der Druck ist ja sowieso schon aussergewöhnlich gross.
Nicht umsonst sind soviele Pflegende auch chronisch krank.
Ich z.B. hatte sogar mit einer schweren Neurodermitis gearbeitet, mit ner
chronischen Bronchitis - keine Zeit zum Kranksein. Pflegen um jeden Preis.
Hauptsache, die Patienten kommen aus den Betten, abgefertigt wie auf dem
Fliesband, scheiss egal, wie dreckig es einem selbst geht. Das Schöne sind dann
ja auch immer die Sprüche der Heimbewohner: Sie habens ja gut! Sind noch
so jung und haben den Krieg auch nicht erlebt. Und dann die gramvollen
Gesichter dazu, als hätte man ein schlechtes Gewissen zu haben, obwohl man
sich innerlich selbst wie mindestens 100 fühlt. Das sind die Nadelstiche, die
haben mich fertig gemacht. Die Alten sind so unglaublich kaputt und zu und
waren durch nix, aber auch wirklich gar nix glücklich zu machen. Nie war irgendwas
gut genug. Immer nur noch mehr und am nächsten Tag weiss kaum mehr
einer Deinen Namen...Sisyphos lässt grüssen.

:wand
 

JOLA

Aktives Mitglied
Vielleicht bin ich eine falsche person hier in eurem Gespräch, aber euer Schicksall lässt mich nicht kalt und in Ruhe. Bin Tausend mal lieber bei euch, als bei der Frage, ob man fremd gehen soll und dann dem Partner das beichten oder nicht.
Ich bin jedoch nicht von eurem Beruf und kann euch so wenig sagen. Schade :heul
Ich denke, die Menschen, die es die Arbeit so lange machen und können immer wieder machen sind gleich wie die, die z.B. andere abzocken. Sie machen sich weniger Gedanken, wenn überhaupt. Hauptsache ist, das am Ende des Tages alles stimmt. Sollten 20 Patienten besucht werden, wurden auch 20 besucht. Sie hören mit einem Ohr zu und mit dem anderem lassen es raus. Das Lächeln ist künstlich. sie spiellen eine Rolle, deswegen auch, nach der Arbeit sind sie so wie sie sind. Andere Erklärung kann ich nicht finden.
Zweitflügel hat schon Recht mit den positiven Erinnerungen, aber ob du Stille schon nicht zu weit gegangen bist. Sollst du vielleicht erst mal nicht das Gift aus dir losswerden? Dich leeren und dann von Anfang an neu, positiv füllen. So wie bei dem Computer ein mal richtig "reset" drücken.
Wenn ihr aber lieber alleine weiter schreibt, und ich euch nur "störe", sag es bescheid. Ich werde verstehen und in stille verschwinden.
Jola
 

zweiflügel

Aktives Mitglied
Ach du liebe Jola,
mich jedenfalls störst Du in nicht im geringsten, höchstens, wenn Du nicht
aufhörst, so komische Sachen zu denken...Das ist doch keine private Plattform.
Die könnten wir ja wählen. Tun wir aber nicht und das hat wohl schon so seinen
Grund.

Ich jedenfalls finde es auch wichtig, solche Gedanken, Gefühle...so einen Dreck
öffentlich zu machen. Nicht nur für die, die es betrifft, sondern auch gerade für
die, die keine Ahnung haben. - Aber ich bin wirklich sehr der Meinung, dass in
unserer Gesellschaft ein riesengrosses Problem bevorsteht, weil Krüppel keine
Krüppel betreuen können. Ich frage mich auch immer wieder, wie es kommen
kann, dass wir diese Arbeit machen/gemacht haben, ohne die geringste
Gesellschaftliche Anerkennung, geschweigedenn finanzielle Aufwertung. Ganz im
Gegenteil. Du kriegst noch eine über die Rübe. - Da stimmt doch was mit einem
selbst nicht. - Und doch: Wir lieben die Menschen. Aber brauchen wir ihr Leid
nicht auch um uns persönlich stark fühlen zu können? Was ist es? Warum
wählen wir einen Beruf, in dem alles rückwärts geht? Warum bauen wir keine
Häuser, oder bringen Kindern das Lesen bei? Warum pflegen wir Sterbende,
kämmen ihnen die Haare, baden sie, reichen ihnen das Essen, schuften uns
den Rücken krumm beim Heben? Warum bringen wir keine Babies auf die Welt?

Und
warum honoriert keiner, dass wir die Arschkarte gezogen haben?
 
Oben