kräuterweiblein
Aktives Mitglied
hallo,
irgendwie halte ich den druck momentan nicht mehr aus...ich kann einfach nicht mehr. ich versuche, so stark zu sein, wie ich nur sein kann, aber ich bin einfach fertig...
heute mittag sind mein mann und ich wieder zu linus gefahren. mein mann durfte heute das erste mal känguruen und er und linus haben das sichtlich genossen. ich habe mich einfach für die beiden gefreut, war aber gleichzeitig etwas traurig, daß ich nicht zugleich mit den beiden schmusen konnte. jedenfalls wollten wir abends nochmal zu linus, damit ich hätte känguruen können.
wir waren also um kurz nach 20 uhr da, einfach weil wir ja selbst noch kochen und essen mußten und die klinik immerhin eine halbe stunde fahrt entfernt ist. ich fragte dann nach, ob ich känguruen dürfte. die schwester meinte, daß es zu spät sei, weil ja "schon" in einer stunde übergabe an die nachtschicht gewesen wäre und nein, das passe ihr nicht, weil sie dann nicht genügend zeit für uns habe. ich dachte nur "hä??", weil sie ja gar keine zeit für uns haben brauchte! sie hätte linus nur aus dem incubator holen und später wieder hineinlegen müssen.
naja, als sie dann gegangen war, konnte ich meine tränen vor wut und enttäuschung nicht mehr zurückhalten. wieso darf ich meinen sohn nicht känguruen, wann ich will?! ich komme ja nicht zu total unmöglichen zeiten dahin! ich verlange doch auch nicht, daß eine schwester daneben stehen bleibt und händchen hält. ich will doch bloß meinen kleinen sohn spüren! er ist doch mein sohn und ich will ihm doch bloß etwas gutes tun...
als wir später im auto saßen, kamen dann wieder tränen. ich hatte halt letztens schon gefragt, warum ich ihn nicht wickeln oder füttern darf, und da hatte man mir gesagt, daß er dazu zu klein sei. ja hallo?! ich will ihn ja nicht mit nach hause nehmen oder ihm eine pizza verfüttern, ich will mich doch bloß um ihn kümmern! er hat 29 wochen in mir gelebt, wieso traut mir da kein mensch zu, daß ich mich um ihn kümmern kann?! ja, die not-sectio ist gerade mal 10 tage her und ich bin auch noch nicht wieder voll auf dem damm, aber ich würde meinem sohn doch nicht wehtun, verdammt!!! meine muttergefühle tun mir momentan einfach nur weh und ich wünschte, ich hätte sie in deutlich abgeschwächter form. ich hasse es, wenn mir gesagt wird, linus sei zu klein, um von mir, seiner mutter, gepflegt zu werden. als wäre ich eine rabenmutter, die sogar zu bescheuert war, ihren sohn 40 wochen in sich zu tragen. es reicht nicht, daß ich mir schon vorwürfe mache, weil linus so früh geholt werden mußte, nein, ich kriege jeden tag vorgehalten, wie unfähig ich bin. ich halte es nicht aus, wenn die schwestern ihn streicheln, obwohl ich weiß, daß er diese zuwendung braucht. aber ich will dann jedesmal sagen "ich bin seine mutter!". ich fühle mich total eifersüchtig, wenn die schwestern so lieb mit ihm umgehen und mir gleichzeitig das gefühl geben, ich wäre nicht gut genug, um linus zu pflegen. mir tut meine seele schon genug weh, fühlt sich an, als wäre sie mit stöcken und steinen zwei tage lang im höchsten gang geschleudert worden, und dann sowas.
mein mann versucht immer, mich total lieb zu trösten, indem er mir sagt, wie sehr linus gute pflege braucht. das ist mir doch auch klar...aber ich möchte ihn doch selbst wickeln und füttern, wenn ich schon wegen morbus basedow nicht stillen darf. komme mir so nutzlos vor. das einzige, was ich tun kann, ist ihn streicheln und einmal am tag känguruen. naja. und ich singe viel für ihn und erzähle ihm alle geschichten, die ich kenne. aber reicht das? reicht ihm das? mir reicht es nicht. es ist schlimm genug, jeden abend in ein haus zurückzukehren, in dem ein kinderzimmer auf seinen kleinen bewohner wartet, der nicht mit nach hause darf...
ich bin stolz darauf, daß linus schon 60 gramm zugelegt hat. wenn er so weitermacht, wird er diese woche die 1000-gramm-grenze überschreiten. jedes gramm ist ein schrittchen richtung nach-hause-kommen...das weiß ich alles. aber mein herz bricht mir jeden tag aufs neue, wenn ich meinen süßen, kleinen spatz allein lassen und in ein viel zu leeres haus zurückkehren muß. dazu kommen die sorgen um mich selbst und der ganze hormonmist...ich weiß nicht, wie ich das durchstehen soll! allein die ganzen geräte, das ekg, die atemfrequenz, all das...ich kriege dieses verdammte gepiepe nicht aus meinem kopf, wenn ein alarm losgeht. und dann die ganzen kabel...und dieser incubator mit seinen winzigen eingriffstüren...herrgott. ich will doch einfach nur bei meinem sohn sein, ihn bei mir haben, mich um ihn kümmern, ihn pflegen, ihn endlich küssen und mit ihm schmusen, ohne um erlaubnis zu fragen :crying :crying :crying
momentan sehe ich kein land mehr...meine kraft ist am ende, aber irgendwie muß es ja weitergehen. ich kämpfe und ich weiß, daß uns jeder tag näher zueinander bringt. ich wünschte, man könnte die nächsten drei monate vordrehen und da weitermachen, wo linus zu uns nach hause kommt :crying
er fehlt mir so...
das kräuterweiblein
irgendwie halte ich den druck momentan nicht mehr aus...ich kann einfach nicht mehr. ich versuche, so stark zu sein, wie ich nur sein kann, aber ich bin einfach fertig...
heute mittag sind mein mann und ich wieder zu linus gefahren. mein mann durfte heute das erste mal känguruen und er und linus haben das sichtlich genossen. ich habe mich einfach für die beiden gefreut, war aber gleichzeitig etwas traurig, daß ich nicht zugleich mit den beiden schmusen konnte. jedenfalls wollten wir abends nochmal zu linus, damit ich hätte känguruen können.
wir waren also um kurz nach 20 uhr da, einfach weil wir ja selbst noch kochen und essen mußten und die klinik immerhin eine halbe stunde fahrt entfernt ist. ich fragte dann nach, ob ich känguruen dürfte. die schwester meinte, daß es zu spät sei, weil ja "schon" in einer stunde übergabe an die nachtschicht gewesen wäre und nein, das passe ihr nicht, weil sie dann nicht genügend zeit für uns habe. ich dachte nur "hä??", weil sie ja gar keine zeit für uns haben brauchte! sie hätte linus nur aus dem incubator holen und später wieder hineinlegen müssen.
naja, als sie dann gegangen war, konnte ich meine tränen vor wut und enttäuschung nicht mehr zurückhalten. wieso darf ich meinen sohn nicht känguruen, wann ich will?! ich komme ja nicht zu total unmöglichen zeiten dahin! ich verlange doch auch nicht, daß eine schwester daneben stehen bleibt und händchen hält. ich will doch bloß meinen kleinen sohn spüren! er ist doch mein sohn und ich will ihm doch bloß etwas gutes tun...
als wir später im auto saßen, kamen dann wieder tränen. ich hatte halt letztens schon gefragt, warum ich ihn nicht wickeln oder füttern darf, und da hatte man mir gesagt, daß er dazu zu klein sei. ja hallo?! ich will ihn ja nicht mit nach hause nehmen oder ihm eine pizza verfüttern, ich will mich doch bloß um ihn kümmern! er hat 29 wochen in mir gelebt, wieso traut mir da kein mensch zu, daß ich mich um ihn kümmern kann?! ja, die not-sectio ist gerade mal 10 tage her und ich bin auch noch nicht wieder voll auf dem damm, aber ich würde meinem sohn doch nicht wehtun, verdammt!!! meine muttergefühle tun mir momentan einfach nur weh und ich wünschte, ich hätte sie in deutlich abgeschwächter form. ich hasse es, wenn mir gesagt wird, linus sei zu klein, um von mir, seiner mutter, gepflegt zu werden. als wäre ich eine rabenmutter, die sogar zu bescheuert war, ihren sohn 40 wochen in sich zu tragen. es reicht nicht, daß ich mir schon vorwürfe mache, weil linus so früh geholt werden mußte, nein, ich kriege jeden tag vorgehalten, wie unfähig ich bin. ich halte es nicht aus, wenn die schwestern ihn streicheln, obwohl ich weiß, daß er diese zuwendung braucht. aber ich will dann jedesmal sagen "ich bin seine mutter!". ich fühle mich total eifersüchtig, wenn die schwestern so lieb mit ihm umgehen und mir gleichzeitig das gefühl geben, ich wäre nicht gut genug, um linus zu pflegen. mir tut meine seele schon genug weh, fühlt sich an, als wäre sie mit stöcken und steinen zwei tage lang im höchsten gang geschleudert worden, und dann sowas.
mein mann versucht immer, mich total lieb zu trösten, indem er mir sagt, wie sehr linus gute pflege braucht. das ist mir doch auch klar...aber ich möchte ihn doch selbst wickeln und füttern, wenn ich schon wegen morbus basedow nicht stillen darf. komme mir so nutzlos vor. das einzige, was ich tun kann, ist ihn streicheln und einmal am tag känguruen. naja. und ich singe viel für ihn und erzähle ihm alle geschichten, die ich kenne. aber reicht das? reicht ihm das? mir reicht es nicht. es ist schlimm genug, jeden abend in ein haus zurückzukehren, in dem ein kinderzimmer auf seinen kleinen bewohner wartet, der nicht mit nach hause darf...
ich bin stolz darauf, daß linus schon 60 gramm zugelegt hat. wenn er so weitermacht, wird er diese woche die 1000-gramm-grenze überschreiten. jedes gramm ist ein schrittchen richtung nach-hause-kommen...das weiß ich alles. aber mein herz bricht mir jeden tag aufs neue, wenn ich meinen süßen, kleinen spatz allein lassen und in ein viel zu leeres haus zurückkehren muß. dazu kommen die sorgen um mich selbst und der ganze hormonmist...ich weiß nicht, wie ich das durchstehen soll! allein die ganzen geräte, das ekg, die atemfrequenz, all das...ich kriege dieses verdammte gepiepe nicht aus meinem kopf, wenn ein alarm losgeht. und dann die ganzen kabel...und dieser incubator mit seinen winzigen eingriffstüren...herrgott. ich will doch einfach nur bei meinem sohn sein, ihn bei mir haben, mich um ihn kümmern, ihn pflegen, ihn endlich küssen und mit ihm schmusen, ohne um erlaubnis zu fragen :crying :crying :crying
momentan sehe ich kein land mehr...meine kraft ist am ende, aber irgendwie muß es ja weitergehen. ich kämpfe und ich weiß, daß uns jeder tag näher zueinander bringt. ich wünschte, man könnte die nächsten drei monate vordrehen und da weitermachen, wo linus zu uns nach hause kommt :crying
er fehlt mir so...
das kräuterweiblein