Gänse beim Bauern kosten ungefähr das Fünffache wie im Supermarkt. Natürlich sind sie "kostbarer", aber ich persönlich habe die Feststellung gemacht, dass sie nicht fünfmal kostbarer sind. Mir hat leider noch nie einer eine geschenkt

Meistens muss man sie auch schon im Januar vorbestellen.
Nicht ganz leicht ist die Zubereitung deswegen, weil das Tier ja 4-5 Kilo wiegt und man muss allerlei damit anstellen: Füllen kann man mit Äpfeln, Maronen und Orangen, viel Beifuß, Majoran und Salz dran, dann muss man zunähen und auch die Flügel zusammenbinden, damit sie nicht schwarz werden, bevor das Fleisch gar ist. Zwischendurch muss man sie auch mal wenden, und spätetens da braucht man einen beherzten Mitkoch. Das macht sowieso mehr Spaß, wenn man es zu zweit macht, und vor allem sollte man mit Gänsebraten keine Leute beköstigen, die gerade demonstrieren wollen, wie zivilisiert sie ihre Diät einhalten. Gansessen ist eine heillose Schlemmerei, die man am besten mit Gleichgesinnten betreibt.
Mir bringt das IMMER 2-3 Kilo zusätzlich, allein vom Abschmecken der Sauce, aber daran kann man ja hinterher arbeiten.
Übrigens: wichtig bei der Gans ist vor allem auch die Sauce. Damit die nicht nur fettig schmeckt, sondern nach Gans, kann man die mitglieferten Innereien mit Möhre, Sellerie und Lauch kochen und diesen "Sud" nach Abschöpfen des Fettes in den Bratsatz kippen. Das Ganze dann durch einen Sieb.
Auch das fachgerechte Zerlegen der Gans ist nicht ganz unkompliziert.
Wie gesagt: Ich brauche für einen Gans-Event jemanden, der mit mir in der Küche steht, mit mir berät und abschmeckt und zwischendurch am Rotwein nippt ;-)