M
Moka
Guest
Hallo @ all!
Als ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen lernte, sagte er mir fast direkt, daß er eine kleine Tochter habe, die bei ihrer leiblichen Mutter lebe.
Er schien sich richtig Sorgen zu machen, wie ich darauf reagieren würde.
Aber für mich war das kein Thema. Warum auch?
Ich war gerade dabei mich hemmungslos in ihn zu verlieben. In ihn, und das hieß für mich mit allem drum und dran. Dazu gehörte nun mal auch die Tochter.
Sie lernte ich kurz darauf kennen. Sie war gerade 1 1/2 Jahre alt und sehr schüchtern.
Oh je, wenn ich noch an dieses erste Treffen mit dem Mäuschen denke.
Sie hielt sich sehr stark an ihren Papa und beachtete mich kaum.
Ich ließ sie auch, denn ich wollte sie auf keinen Fall überrennen und sie "von mir überzeugen" um dadurch bessere Karten beim Papa zu haben.
Nachdem wir sie frühabends wieder zu ihrer Mama gebracht hatten, machte ich mir Gedanken, ob sie mir gegenüber je auftauen würde. Denn sie schien schon fast abweisend in meinen Augen.
Mein Lebensgefährte meinte aber, er kennt sein Töchterchen sehr gut, daß sie mich schon mögen würde und er sich darüber freut.
Ich fragte mich daraufhin, wie es ist, wenn sie jemanden nicht mag? ;D
Mit der Zeit akzeptierte sie mich immer mehr.
Jeden Samstag holten wir sie ab. Papa war der Meinung, daß er ganz viel mit der Kleinen was unternehmen müsse, damit sie auch was von diesen Stunden mit ihm hätte.
Ich stellte aber ziemlich schnell fest, daß dies nicht das Wahre war.
Diese ständige Rumfahrerei hier hin und dort hin, damit sie "was von ihrem Papa hat"? Na toll, ein drittel der Zeit sah sie nur den Hinterkopf ihres Vaters im Auto. Neeeeeeeee, so ging das nicht weiter.
Das Schöne war: er hörte auf mich.
Ich schlug vor, daß wir an diesen Tagen einfach zu mir fuhren (er hatte zu der Zeit anfangs nur ein kleines Zimmerchen und zog später ganz zu mir) und sie einfach auch in unseren Tagesablauf integrieren.
Mit Mittagessen (ich kaufte ihr ihr erstes Eßbesteck) und ganz viel kuscheln und spielen mit Papa.
Ich hielt mich erstmal zurück und ließ die beiden.
Meine Katzen halfen auch sehr stark dabei, daß sie immer lockerer wurde.
Selbst meine damalige "Monsterkatze" ließ sich von der Kleinen ab und an berühren und tat ihr NIE was (bei Erwachsenen war sie nie so zimperlich).
Nach kurzer Zeit zog dann mein Lebensgefährte zu mir und einige Monate später hatten wir eine größere Wohnung mit einem Zimmer mehr (wenn die Kleine mal bei uns schlafen würde) und mit Garten gefunden und zogen um.
Als wir mit dem Umzug fertig waren, waren wir sehr gespannt, wie das Mäuschen auf die neue Umgebung reagieren würde (da sie ja sehr zurückhaltend auf Neuerungen reagierte).
Ich bekam große Augen:
Sie stürmte sofort durch die Wohnungstür und nahm die Wohnung ohne Zögern in Beschlag.
Etwa einen Monat nach unserem Umzug verstarb die leibliche Mutter der Kleinen (da gerade 2 Jahre alt geworden) unerwartet.
Ich bekam die Nachricht von meinem Lebensgefährten an meinem Arbeitsplatz und bekam auch sofort für den Rest des Tages und den drauffolgenden Tag (ein Freitag) frei.
Mein Freund holte mich von der Arbeit ab und während ich draußen auf ihn wartete, ging mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: "Ich bin jetzt Ersatzmama!" Das war für mich überhaupt keine Frage.
Mein Lebensgefährte hatte aber die Sorge, wie ich darauf reagieren würde und ob ich die Kleine überhaupt zu uns nehmen wolle. Und wie meine Familie u. Freunde denn darauf reagieren würde. :angryfire
1. Für mich war klar, daß die Kleine zu uns kommen würde.
2. Meine Familie und Freunde hatten die Kleine von Anfang an ins Herz geschlossen.
Als ich meine Mutter anrief, daß der Zwerg ab jetzt bei uns wohnen würde, jubelte sie zuerst und fragte erst dann, aus welchem Grund.
Für meine beiden Brüder war sie von da an meine Tochter.
Und z. B. meinte meine beste Freundin zu mir, daß sie auch gar nichts anderes von mir erwartet hätte, daß ich Ersatzmama wurde. Da sie sich ansonsten reichlich in mir verschätzt hätte.
Töchterchen und ihre Geschwister wurden zuerst in einem Kinderheim untergebracht und erst ca. 3 Wochen später durften wir die Kleine zu uns holen. X(
Und dann herrschte das Chaos:
Ich mußte mich erstmal komplett umstellen. Ein Leben mit Kind verändert so einiges.
Die Kleine mußte erst mal alles überwinden, was aber nur nachts richtig bemerkbar wurde. Sie hatte monatelang Alpträume.
Tagsüber schien sie es zu genießen, endlich ihren Papa wieder Tag für Tag zu haben, ein geregeltes Leben zu haben, und sich nicht mit ihren Geschwistern um Spielzeug streiten zu müssen (sie ist jetzt das typische Einzelkind
).
Leider mußte ich feststellen, daß die Kleine auch nicht ihrem Alter entsprechend gefördert worden war (Sprache, Motorik, etc.).
Anfangs hatte ich einerseits unheimliche Angst irgendwas in der Erziehung falsch zu machen. Andererseits wehrte ich mich aber dagegen, sie so dermaßen zu verwöhnen, wie es der Papa tat.
Unsere unterschiedlichen Erziehungsansichten gab monatelang immer wieder Streit zwischen meinem Lebensgefährten und mir (wenn die Kleine es nicht mitbekam). Irgendwann mußte Papa dann feststellen, daß seine Tochter ihm irgendwann anfing auf der Nase rumzutanzen und übernahm meine Art.
Dann kam die Trotzphase. :§$% Wir hatten zu dem Zeitpunkt keinerlei Ahnung, daß es das überhaupt gab. :angst
Wir dachten, daß wir alles bis dahin falsch gemacht hätten. Bis sie dann in den Kindergarten kam und wir darüber aufgeklärt wurden. *puuuuuuuuh*
Die Frage, wie sie mich eigentlich nennen solle, löste sie nach ein paar Wochen.
Anfangs bot ich ihr an, daß sie mich bei meinem Vor- oder Spitznamen nennen könne (ich hatte das Gefühl, daß ich mich aufdrängen würde, wenn sie mich Mama nennen solle). Sie schaute mich jedesmal, wenn sie mir was sagen wollte, sehr nachdenklich an. Meine angebotenen Namen schienen ihr irgendwie nicht zuzusagen.
Ihre leibliche Oma fragte mich direkt am Anfang, ob sie mich Mama (für die Kleine) nenne dürfe. Für mich war das kein Problem. Aber die Kleine zögerte noch.
Doch nach ein paar Wochen sagte sie wie selbstverständlich (wohl nach reiflicher Überlegung, ob ich dieser Ehre würdig sei ;D ) "Mama" zu mir.
Meine Güte, was war ich am strahlen in diesem Moment.
Aber erst nach einigen Monaten "behandelte" sie mich auch wie ihre Mama. Denn Papa stand bis dahin immer an erster Stelle, egal bei was.
Die Anfangszeit war sehr sehr schwer für uns alle drei.
Inzwischen bin ich für die Kleine genauso gleichwertig wie der Papa. Es gab sogar mal Momente, in denen sich mein Lebensgefährte absolut überflüssig fühlte. Er mußte sich erst daran gewöhnen, daß er nicht mehr der absolut erste für die Kleine ist.
Wir haben ein Fotoalbum mit Bildern der leiblichen Mutter. Unsere Süße kann sich diese Bilder immer ansehen, wann immer sie möchte.
Unsere Kleine hatte ihre Mutter ca. 1 Jahr auf den Bildern nicht erkannt und schaute uns immer sehr verständnislos an, wenn wir sie ihr zeigten. Sie sagte sogar einmal, daß sie diese Frau nicht kenne.
Ich machte mir von Anfang an Gedanken, wie ich mit diesem Thema umgehen sollte, daß ich ja nicht die leibliche Mutter bin. Für unsere Kleine schien es abgesehen von mir keine andere Mutter zu geben. Ich hatte das Gefühl, daß ich sie damit anlog und fragte mich, wann ich sie "aufklären" solle.
Und auch das erledigte mein Töchterchen irgendwann auf elegante Weise.
Sie schaute sich mal wieder die Bilder ihrer Mutter an, als mein Freund sie fragte, wer diese Frau denn sei.
Sie antwortete ohne zu zögern: "Meine Mama."
Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Doch mein Lebensgefährte blieb skeptisch, da Mutter und ich ein paar Ähnlichkeiten haben und fragte unsere Tochter, ob ich diese Mama wäre.
Die Süße schaute mich erstaunt und nachdenklich an und ich schüttelte leicht den Kopf.
Und da kam aus ihrem Mund geschossen: "Nein, das ist die andere Mama!".
Ihr Lieben, mir schossen die Tränen in die Augen (so wie jetzt auch wieder bei der Erinnerung). Mein Lebensgefährte dachte daraufhin doch glatt, daß ich enttäuscht sei, weil "ich nicht mehr sozusagen auf dem Podest für die Kleine stände".
Oh man, manchmal sind Männer einfach..............
Ich freute mich. Freute mich einfach darüber, daß ich jetzt ganz offen mit meiner Tochter darüber reden kann, daß ich ihre zweite Mama bin.
Mein Leben hat sich komplett verändert durch meine Tochter.
Als sie in den Kindergarten kam, mußte ich meine Arbeit aufgeben, weil die Kindergartenzeiten nicht mit meinen Arbeitszeiten vereinbar waren und mir mein Chef auch keine Teilzeitstelle geben wollte. X(
Seitdem suche ich was neues, und ab und an komme ich mir einfach "nichtswürdig" vor, weil man ja glauben könnte, daß ich ein fauler Arbeitsloser bin, der bloß nicht arbeiten gehen will.
Wenn ich mir dann aber meine Tochter (jetzt 4 Jahre alt) ansehe und sehe, was sie für Entwicklungen gemacht hat, dann weiß ich, daß ich sehr wohl was leiste.
Bei allen Schwierigkeiten und der ganzen Umstellung meines Lebens weiß ich eins ganz genau: ICH WÜRDE WIEDER SO HANDELN!
Ich kann mir mein Leben ohne meine Tochter nicht mehr vorstellen und möchte mit niemanden tauschen und würde sonstwas für sie machen!
Liebe Grüße
P.S.: Ich werde sicher hier im Forum auch "genervte" Threads wegen meiner Tochter schreiben, aber wie schon geschrieben: ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben!!!!!!!!!!
Als ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen lernte, sagte er mir fast direkt, daß er eine kleine Tochter habe, die bei ihrer leiblichen Mutter lebe.
Er schien sich richtig Sorgen zu machen, wie ich darauf reagieren würde.
Aber für mich war das kein Thema. Warum auch?
Ich war gerade dabei mich hemmungslos in ihn zu verlieben. In ihn, und das hieß für mich mit allem drum und dran. Dazu gehörte nun mal auch die Tochter.
Sie lernte ich kurz darauf kennen. Sie war gerade 1 1/2 Jahre alt und sehr schüchtern.
Oh je, wenn ich noch an dieses erste Treffen mit dem Mäuschen denke.
Sie hielt sich sehr stark an ihren Papa und beachtete mich kaum.
Ich ließ sie auch, denn ich wollte sie auf keinen Fall überrennen und sie "von mir überzeugen" um dadurch bessere Karten beim Papa zu haben.
Nachdem wir sie frühabends wieder zu ihrer Mama gebracht hatten, machte ich mir Gedanken, ob sie mir gegenüber je auftauen würde. Denn sie schien schon fast abweisend in meinen Augen.
Mein Lebensgefährte meinte aber, er kennt sein Töchterchen sehr gut, daß sie mich schon mögen würde und er sich darüber freut.
Ich fragte mich daraufhin, wie es ist, wenn sie jemanden nicht mag? ;D
Mit der Zeit akzeptierte sie mich immer mehr.
Jeden Samstag holten wir sie ab. Papa war der Meinung, daß er ganz viel mit der Kleinen was unternehmen müsse, damit sie auch was von diesen Stunden mit ihm hätte.
Ich stellte aber ziemlich schnell fest, daß dies nicht das Wahre war.
Diese ständige Rumfahrerei hier hin und dort hin, damit sie "was von ihrem Papa hat"? Na toll, ein drittel der Zeit sah sie nur den Hinterkopf ihres Vaters im Auto. Neeeeeeeee, so ging das nicht weiter.
Das Schöne war: er hörte auf mich.
Ich schlug vor, daß wir an diesen Tagen einfach zu mir fuhren (er hatte zu der Zeit anfangs nur ein kleines Zimmerchen und zog später ganz zu mir) und sie einfach auch in unseren Tagesablauf integrieren.
Mit Mittagessen (ich kaufte ihr ihr erstes Eßbesteck) und ganz viel kuscheln und spielen mit Papa.
Ich hielt mich erstmal zurück und ließ die beiden.
Meine Katzen halfen auch sehr stark dabei, daß sie immer lockerer wurde.
Selbst meine damalige "Monsterkatze" ließ sich von der Kleinen ab und an berühren und tat ihr NIE was (bei Erwachsenen war sie nie so zimperlich).
Nach kurzer Zeit zog dann mein Lebensgefährte zu mir und einige Monate später hatten wir eine größere Wohnung mit einem Zimmer mehr (wenn die Kleine mal bei uns schlafen würde) und mit Garten gefunden und zogen um.
Als wir mit dem Umzug fertig waren, waren wir sehr gespannt, wie das Mäuschen auf die neue Umgebung reagieren würde (da sie ja sehr zurückhaltend auf Neuerungen reagierte).
Ich bekam große Augen:
Sie stürmte sofort durch die Wohnungstür und nahm die Wohnung ohne Zögern in Beschlag.
Etwa einen Monat nach unserem Umzug verstarb die leibliche Mutter der Kleinen (da gerade 2 Jahre alt geworden) unerwartet.
Ich bekam die Nachricht von meinem Lebensgefährten an meinem Arbeitsplatz und bekam auch sofort für den Rest des Tages und den drauffolgenden Tag (ein Freitag) frei.
Mein Freund holte mich von der Arbeit ab und während ich draußen auf ihn wartete, ging mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: "Ich bin jetzt Ersatzmama!" Das war für mich überhaupt keine Frage.
Mein Lebensgefährte hatte aber die Sorge, wie ich darauf reagieren würde und ob ich die Kleine überhaupt zu uns nehmen wolle. Und wie meine Familie u. Freunde denn darauf reagieren würde. :angryfire
1. Für mich war klar, daß die Kleine zu uns kommen würde.
2. Meine Familie und Freunde hatten die Kleine von Anfang an ins Herz geschlossen.
Als ich meine Mutter anrief, daß der Zwerg ab jetzt bei uns wohnen würde, jubelte sie zuerst und fragte erst dann, aus welchem Grund.
Für meine beiden Brüder war sie von da an meine Tochter.
Und z. B. meinte meine beste Freundin zu mir, daß sie auch gar nichts anderes von mir erwartet hätte, daß ich Ersatzmama wurde. Da sie sich ansonsten reichlich in mir verschätzt hätte.
Töchterchen und ihre Geschwister wurden zuerst in einem Kinderheim untergebracht und erst ca. 3 Wochen später durften wir die Kleine zu uns holen. X(
Und dann herrschte das Chaos:
Ich mußte mich erstmal komplett umstellen. Ein Leben mit Kind verändert so einiges.
Die Kleine mußte erst mal alles überwinden, was aber nur nachts richtig bemerkbar wurde. Sie hatte monatelang Alpträume.
Tagsüber schien sie es zu genießen, endlich ihren Papa wieder Tag für Tag zu haben, ein geregeltes Leben zu haben, und sich nicht mit ihren Geschwistern um Spielzeug streiten zu müssen (sie ist jetzt das typische Einzelkind
Leider mußte ich feststellen, daß die Kleine auch nicht ihrem Alter entsprechend gefördert worden war (Sprache, Motorik, etc.).
Anfangs hatte ich einerseits unheimliche Angst irgendwas in der Erziehung falsch zu machen. Andererseits wehrte ich mich aber dagegen, sie so dermaßen zu verwöhnen, wie es der Papa tat.
Unsere unterschiedlichen Erziehungsansichten gab monatelang immer wieder Streit zwischen meinem Lebensgefährten und mir (wenn die Kleine es nicht mitbekam). Irgendwann mußte Papa dann feststellen, daß seine Tochter ihm irgendwann anfing auf der Nase rumzutanzen und übernahm meine Art.
Dann kam die Trotzphase. :§$% Wir hatten zu dem Zeitpunkt keinerlei Ahnung, daß es das überhaupt gab. :angst
Wir dachten, daß wir alles bis dahin falsch gemacht hätten. Bis sie dann in den Kindergarten kam und wir darüber aufgeklärt wurden. *puuuuuuuuh*
Die Frage, wie sie mich eigentlich nennen solle, löste sie nach ein paar Wochen.
Anfangs bot ich ihr an, daß sie mich bei meinem Vor- oder Spitznamen nennen könne (ich hatte das Gefühl, daß ich mich aufdrängen würde, wenn sie mich Mama nennen solle). Sie schaute mich jedesmal, wenn sie mir was sagen wollte, sehr nachdenklich an. Meine angebotenen Namen schienen ihr irgendwie nicht zuzusagen.
Ihre leibliche Oma fragte mich direkt am Anfang, ob sie mich Mama (für die Kleine) nenne dürfe. Für mich war das kein Problem. Aber die Kleine zögerte noch.
Doch nach ein paar Wochen sagte sie wie selbstverständlich (wohl nach reiflicher Überlegung, ob ich dieser Ehre würdig sei ;D ) "Mama" zu mir.
Meine Güte, was war ich am strahlen in diesem Moment.
Aber erst nach einigen Monaten "behandelte" sie mich auch wie ihre Mama. Denn Papa stand bis dahin immer an erster Stelle, egal bei was.
Die Anfangszeit war sehr sehr schwer für uns alle drei.
Inzwischen bin ich für die Kleine genauso gleichwertig wie der Papa. Es gab sogar mal Momente, in denen sich mein Lebensgefährte absolut überflüssig fühlte. Er mußte sich erst daran gewöhnen, daß er nicht mehr der absolut erste für die Kleine ist.
Wir haben ein Fotoalbum mit Bildern der leiblichen Mutter. Unsere Süße kann sich diese Bilder immer ansehen, wann immer sie möchte.
Unsere Kleine hatte ihre Mutter ca. 1 Jahr auf den Bildern nicht erkannt und schaute uns immer sehr verständnislos an, wenn wir sie ihr zeigten. Sie sagte sogar einmal, daß sie diese Frau nicht kenne.
Ich machte mir von Anfang an Gedanken, wie ich mit diesem Thema umgehen sollte, daß ich ja nicht die leibliche Mutter bin. Für unsere Kleine schien es abgesehen von mir keine andere Mutter zu geben. Ich hatte das Gefühl, daß ich sie damit anlog und fragte mich, wann ich sie "aufklären" solle.
Und auch das erledigte mein Töchterchen irgendwann auf elegante Weise.
Sie schaute sich mal wieder die Bilder ihrer Mutter an, als mein Freund sie fragte, wer diese Frau denn sei.
Sie antwortete ohne zu zögern: "Meine Mama."
Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Doch mein Lebensgefährte blieb skeptisch, da Mutter und ich ein paar Ähnlichkeiten haben und fragte unsere Tochter, ob ich diese Mama wäre.
Die Süße schaute mich erstaunt und nachdenklich an und ich schüttelte leicht den Kopf.
Und da kam aus ihrem Mund geschossen: "Nein, das ist die andere Mama!".
Ihr Lieben, mir schossen die Tränen in die Augen (so wie jetzt auch wieder bei der Erinnerung). Mein Lebensgefährte dachte daraufhin doch glatt, daß ich enttäuscht sei, weil "ich nicht mehr sozusagen auf dem Podest für die Kleine stände".
Oh man, manchmal sind Männer einfach..............
Ich freute mich. Freute mich einfach darüber, daß ich jetzt ganz offen mit meiner Tochter darüber reden kann, daß ich ihre zweite Mama bin.
Mein Leben hat sich komplett verändert durch meine Tochter.
Als sie in den Kindergarten kam, mußte ich meine Arbeit aufgeben, weil die Kindergartenzeiten nicht mit meinen Arbeitszeiten vereinbar waren und mir mein Chef auch keine Teilzeitstelle geben wollte. X(
Seitdem suche ich was neues, und ab und an komme ich mir einfach "nichtswürdig" vor, weil man ja glauben könnte, daß ich ein fauler Arbeitsloser bin, der bloß nicht arbeiten gehen will.
Wenn ich mir dann aber meine Tochter (jetzt 4 Jahre alt) ansehe und sehe, was sie für Entwicklungen gemacht hat, dann weiß ich, daß ich sehr wohl was leiste.
Bei allen Schwierigkeiten und der ganzen Umstellung meines Lebens weiß ich eins ganz genau: ICH WÜRDE WIEDER SO HANDELN!
Ich kann mir mein Leben ohne meine Tochter nicht mehr vorstellen und möchte mit niemanden tauschen und würde sonstwas für sie machen!
Liebe Grüße
P.S.: Ich werde sicher hier im Forum auch "genervte" Threads wegen meiner Tochter schreiben, aber wie schon geschrieben: ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben!!!!!!!!!!