Ich, die "zweite Mama".

M

Moka

Guest
Hallo @ all!


Als ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen lernte, sagte er mir fast direkt, daß er eine kleine Tochter habe, die bei ihrer leiblichen Mutter lebe.

Er schien sich richtig Sorgen zu machen, wie ich darauf reagieren würde.
Aber für mich war das kein Thema. Warum auch?
Ich war gerade dabei mich hemmungslos in ihn zu verlieben. In ihn, und das hieß für mich mit allem drum und dran. Dazu gehörte nun mal auch die Tochter.

Sie lernte ich kurz darauf kennen. Sie war gerade 1 1/2 Jahre alt und sehr schüchtern.
Oh je, wenn ich noch an dieses erste Treffen mit dem Mäuschen denke.

Sie hielt sich sehr stark an ihren Papa und beachtete mich kaum.
Ich ließ sie auch, denn ich wollte sie auf keinen Fall überrennen und sie "von mir überzeugen" um dadurch bessere Karten beim Papa zu haben.
Nachdem wir sie frühabends wieder zu ihrer Mama gebracht hatten, machte ich mir Gedanken, ob sie mir gegenüber je auftauen würde. Denn sie schien schon fast abweisend in meinen Augen.

Mein Lebensgefährte meinte aber, er kennt sein Töchterchen sehr gut, daß sie mich schon mögen würde und er sich darüber freut.
Ich fragte mich daraufhin, wie es ist, wenn sie jemanden nicht mag? ;D

Mit der Zeit akzeptierte sie mich immer mehr.
Jeden Samstag holten wir sie ab. Papa war der Meinung, daß er ganz viel mit der Kleinen was unternehmen müsse, damit sie auch was von diesen Stunden mit ihm hätte.
Ich stellte aber ziemlich schnell fest, daß dies nicht das Wahre war.
Diese ständige Rumfahrerei hier hin und dort hin, damit sie "was von ihrem Papa hat"? Na toll, ein drittel der Zeit sah sie nur den Hinterkopf ihres Vaters im Auto. Neeeeeeeee, so ging das nicht weiter.

Das Schöne war: er hörte auf mich.
Ich schlug vor, daß wir an diesen Tagen einfach zu mir fuhren (er hatte zu der Zeit anfangs nur ein kleines Zimmerchen und zog später ganz zu mir) und sie einfach auch in unseren Tagesablauf integrieren.
Mit Mittagessen (ich kaufte ihr ihr erstes Eßbesteck) und ganz viel kuscheln und spielen mit Papa.
Ich hielt mich erstmal zurück und ließ die beiden.

Meine Katzen halfen auch sehr stark dabei, daß sie immer lockerer wurde.
Selbst meine damalige "Monsterkatze" ließ sich von der Kleinen ab und an berühren und tat ihr NIE was (bei Erwachsenen war sie nie so zimperlich).

Nach kurzer Zeit zog dann mein Lebensgefährte zu mir und einige Monate später hatten wir eine größere Wohnung mit einem Zimmer mehr (wenn die Kleine mal bei uns schlafen würde) und mit Garten gefunden und zogen um.
Als wir mit dem Umzug fertig waren, waren wir sehr gespannt, wie das Mäuschen auf die neue Umgebung reagieren würde (da sie ja sehr zurückhaltend auf Neuerungen reagierte).
Ich bekam große Augen:
Sie stürmte sofort durch die Wohnungstür und nahm die Wohnung ohne Zögern in Beschlag. :D

Etwa einen Monat nach unserem Umzug verstarb die leibliche Mutter der Kleinen (da gerade 2 Jahre alt geworden) unerwartet.
Ich bekam die Nachricht von meinem Lebensgefährten an meinem Arbeitsplatz und bekam auch sofort für den Rest des Tages und den drauffolgenden Tag (ein Freitag) frei.
Mein Freund holte mich von der Arbeit ab und während ich draußen auf ihn wartete, ging mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: "Ich bin jetzt Ersatzmama!" Das war für mich überhaupt keine Frage.

Mein Lebensgefährte hatte aber die Sorge, wie ich darauf reagieren würde und ob ich die Kleine überhaupt zu uns nehmen wolle. Und wie meine Familie u. Freunde denn darauf reagieren würde. :angryfire
1. Für mich war klar, daß die Kleine zu uns kommen würde.
2. Meine Familie und Freunde hatten die Kleine von Anfang an ins Herz geschlossen.

Als ich meine Mutter anrief, daß der Zwerg ab jetzt bei uns wohnen würde, jubelte sie zuerst und fragte erst dann, aus welchem Grund.
Für meine beiden Brüder war sie von da an meine Tochter.
Und z. B. meinte meine beste Freundin zu mir, daß sie auch gar nichts anderes von mir erwartet hätte, daß ich Ersatzmama wurde. Da sie sich ansonsten reichlich in mir verschätzt hätte.

Töchterchen und ihre Geschwister wurden zuerst in einem Kinderheim untergebracht und erst ca. 3 Wochen später durften wir die Kleine zu uns holen. X(

Und dann herrschte das Chaos:
Ich mußte mich erstmal komplett umstellen. Ein Leben mit Kind verändert so einiges.
Die Kleine mußte erst mal alles überwinden, was aber nur nachts richtig bemerkbar wurde. Sie hatte monatelang Alpträume.
Tagsüber schien sie es zu genießen, endlich ihren Papa wieder Tag für Tag zu haben, ein geregeltes Leben zu haben, und sich nicht mit ihren Geschwistern um Spielzeug streiten zu müssen (sie ist jetzt das typische Einzelkind :rolleyes: ).

Leider mußte ich feststellen, daß die Kleine auch nicht ihrem Alter entsprechend gefördert worden war (Sprache, Motorik, etc.).
Anfangs hatte ich einerseits unheimliche Angst irgendwas in der Erziehung falsch zu machen. Andererseits wehrte ich mich aber dagegen, sie so dermaßen zu verwöhnen, wie es der Papa tat.

Unsere unterschiedlichen Erziehungsansichten gab monatelang immer wieder Streit zwischen meinem Lebensgefährten und mir (wenn die Kleine es nicht mitbekam). Irgendwann mußte Papa dann feststellen, daß seine Tochter ihm irgendwann anfing auf der Nase rumzutanzen und übernahm meine Art.

Dann kam die Trotzphase. :§$% Wir hatten zu dem Zeitpunkt keinerlei Ahnung, daß es das überhaupt gab. :angst
Wir dachten, daß wir alles bis dahin falsch gemacht hätten. Bis sie dann in den Kindergarten kam und wir darüber aufgeklärt wurden. *puuuuuuuuh*

Die Frage, wie sie mich eigentlich nennen solle, löste sie nach ein paar Wochen.
Anfangs bot ich ihr an, daß sie mich bei meinem Vor- oder Spitznamen nennen könne (ich hatte das Gefühl, daß ich mich aufdrängen würde, wenn sie mich Mama nennen solle). Sie schaute mich jedesmal, wenn sie mir was sagen wollte, sehr nachdenklich an. Meine angebotenen Namen schienen ihr irgendwie nicht zuzusagen.
Ihre leibliche Oma fragte mich direkt am Anfang, ob sie mich Mama (für die Kleine) nenne dürfe. Für mich war das kein Problem. Aber die Kleine zögerte noch.
Doch nach ein paar Wochen sagte sie wie selbstverständlich (wohl nach reiflicher Überlegung, ob ich dieser Ehre würdig sei ;D ) "Mama" zu mir.
Meine Güte, was war ich am strahlen in diesem Moment.

Aber erst nach einigen Monaten "behandelte" sie mich auch wie ihre Mama. Denn Papa stand bis dahin immer an erster Stelle, egal bei was.

Die Anfangszeit war sehr sehr schwer für uns alle drei.
Inzwischen bin ich für die Kleine genauso gleichwertig wie der Papa. Es gab sogar mal Momente, in denen sich mein Lebensgefährte absolut überflüssig fühlte. Er mußte sich erst daran gewöhnen, daß er nicht mehr der absolut erste für die Kleine ist.

Wir haben ein Fotoalbum mit Bildern der leiblichen Mutter. Unsere Süße kann sich diese Bilder immer ansehen, wann immer sie möchte.
Unsere Kleine hatte ihre Mutter ca. 1 Jahr auf den Bildern nicht erkannt und schaute uns immer sehr verständnislos an, wenn wir sie ihr zeigten. Sie sagte sogar einmal, daß sie diese Frau nicht kenne.
Ich machte mir von Anfang an Gedanken, wie ich mit diesem Thema umgehen sollte, daß ich ja nicht die leibliche Mutter bin. Für unsere Kleine schien es abgesehen von mir keine andere Mutter zu geben. Ich hatte das Gefühl, daß ich sie damit anlog und fragte mich, wann ich sie "aufklären" solle.
Und auch das erledigte mein Töchterchen irgendwann auf elegante Weise.
Sie schaute sich mal wieder die Bilder ihrer Mutter an, als mein Freund sie fragte, wer diese Frau denn sei.
Sie antwortete ohne zu zögern: "Meine Mama."
Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Doch mein Lebensgefährte blieb skeptisch, da Mutter und ich ein paar Ähnlichkeiten haben und fragte unsere Tochter, ob ich diese Mama wäre.
Die Süße schaute mich erstaunt und nachdenklich an und ich schüttelte leicht den Kopf.
Und da kam aus ihrem Mund geschossen: "Nein, das ist die andere Mama!".

Ihr Lieben, mir schossen die Tränen in die Augen (so wie jetzt auch wieder bei der Erinnerung). Mein Lebensgefährte dachte daraufhin doch glatt, daß ich enttäuscht sei, weil "ich nicht mehr sozusagen auf dem Podest für die Kleine stände".
Oh man, manchmal sind Männer einfach..............
Ich freute mich. Freute mich einfach darüber, daß ich jetzt ganz offen mit meiner Tochter darüber reden kann, daß ich ihre zweite Mama bin.

Mein Leben hat sich komplett verändert durch meine Tochter.
Als sie in den Kindergarten kam, mußte ich meine Arbeit aufgeben, weil die Kindergartenzeiten nicht mit meinen Arbeitszeiten vereinbar waren und mir mein Chef auch keine Teilzeitstelle geben wollte. X(
Seitdem suche ich was neues, und ab und an komme ich mir einfach "nichtswürdig" vor, weil man ja glauben könnte, daß ich ein fauler Arbeitsloser bin, der bloß nicht arbeiten gehen will.
Wenn ich mir dann aber meine Tochter (jetzt 4 Jahre alt) ansehe und sehe, was sie für Entwicklungen gemacht hat, dann weiß ich, daß ich sehr wohl was leiste.

Bei allen Schwierigkeiten und der ganzen Umstellung meines Lebens weiß ich eins ganz genau: ICH WÜRDE WIEDER SO HANDELN!

Ich kann mir mein Leben ohne meine Tochter nicht mehr vorstellen und möchte mit niemanden tauschen und würde sonstwas für sie machen!

Liebe Grüße

P.S.: Ich werde sicher hier im Forum auch "genervte" Threads wegen meiner Tochter schreiben, aber wie schon geschrieben: ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben!!!!!!!!!!
 
E

Elchen

Guest
Hallo Moka,

Dein beitrag ist mit soviel Gefühl für "Deine"Tochter geschrieben....Ich finde es so toll,wie Du Dich ihrer angenommen hast.Sicher ist es für so ein kleines Mädchen nicht leicht,die leibliche Mama zu verlieren und eine "neue"zu bekommen.Aber sie ist ja noch recht klein,und so wie es aussieht,kann ich euch nur gaaaaaanz viel Glück für eure gemeinsame Zukunft wünschen und vielleicht irgendwann nochmal ein Geschwisterchen für die Süße.......
 
M

Moka

Guest
Hallo Elchen,

danke. :)

Sie ist vom Herzen her 100%ig meine Tochter!!!!

Inzwischen hat sie es auch verarbeitet. Dadurch, daß sie so jung ist ging es auch so schnell.
Für sie bin ihre Mama und die andere Mama ist im Himmel und passt auf sie auf.

Geschwisterchen? Hm.
Da schauen wir mal, was die Zeit (oder der Klapperstorch) so mit sich bringt. :whatever

Grüße
 
F

fussel

Guest
:respekt echt klasse von dir,die kleine aufzunehmen und vollkommen zu akzeptieren!!bravo
lg fussel :sonne
 
M

Moka

Guest
Danke Euch beiden. :gap

@ Fussel:
Ich eigne mich einfach nicht zur "bösen Stiefmutter". ;D
Ich hab die Kleine schon bei der ersten Begegnung liebgewonnen. Da kann ich doch nicht einfach sagen: "Ne, steckt sie ins Heim oder zu Pflegeeltern."
Sie ist ein Teil meines Lebensgefährten und jetzt auch ein Teil von mir.
Denn: sie könnte im Grunde vom Charakter meine leibliche Tochter sein.
Genauso stur, zickig, etc. Und als Kind war ich auch soo schüchtern.


@ Angelina:
Tja, ob sie das auch so sieht, wenn sie mal wieder was nicht darf oder was machen soll, was sie nicht will? ;D
Aber das ist ja mehr als normal. Da :§$% jedes Kind über seine Eltern. :D

*******

Ach, was ich vergessen habe zu schreiben:

Anfangs hatte ich mir doch glatt Gedanken gemacht, wie ich reagieren solle, wenn ich mit der Kleinen unterwegs bin und irgendjemand sagen würde: "Hach, die Kleine ist ganz die Mama.".
Selbst schon zu der Zeit, als die leibliche Mama noch lebte.
Aber es kam nix.

Und jetzt, über zwei Jahre später, werde ich doch glatt vor ein paar Wochen kurz hintereinander von zwei Frauen (eine Ex-Nachbarin die eigentlich alles mitbekommen hatte wie ich dachte, und eine "Sehbekannte" aus dem Bus) darauf angesprochen, daß meine Tochter und ich uns ja sooooooooo ähnlich sehen. :D

*giggel*
 
F

fussel

Guest
:respekt :respekt :respekt und nochmal :respekt
ich finde es echt schön dass du sie voll angenommen hast.genauso finde ich es klase,wenn männer die kinder annhemen.kenne eine ,da lebte die tochter beim papa,und die stiefmutter war ne echte stiefmutter.sie hatte noch eine kleinere tochter,die alles durfte.naja..und nun ist das mädel wieder bei der echten mama.
is doch schön,wenn die leute ähnlichkeiten sehn :D auch für eure tochter...
weiterhin viel spass mit eurer tochter.wollt ihr noichmal ein kind zusammen haben?
lg fussel :sonne
 
D

die_stille

Guest
Hab ich eigentlich was missverstanden oder hat das Kind noch Geschwister. Was ist mit denen?
 
M

Moka

Guest
Oh man, bei dem ganzen Lob könnte ich glatt noch abheben. Muß da echt aufpassen. ;D

Hört sich ja toll mit Deiner Bekannten an. :§$%

Ich bin ehrlich gesagt immer sehr erstaunt, wenn ich dafür "gelobt" wurde, daß ich die Kleine als meine Tochter angenommen habe.
Für mich ist das selbstverständlich.
Beim Freundeskreis einer Freundin von mir gibt es auch so einen ähnlichen Fall. Sie hat mit ihrem Lebensgefährten (die beiden werden auch bald heiraten) darum gekämpft, daß sie seine beiden Kinder bekamen, da die leibliche Mutter wirklich nicht das Wahre für ihre Kinder ist (Drogen, die Kinder kannten keine feste Nahrung, etc.). Sie hat auch ihren Beruf aufgegeben (Voraussetzung bei ihr vom Amt).


Ob wir noch gemeinsame Kinder haben wollen?

Oh je. Das ist schon seit Anfang an ein Thema für uns.
Wir hatten anfangs gesagt, daß wir erstmal keine Kinder wollten und uns erstmal unsere Zukunft aufbauen wollten. Kurz danach kam dann unsere Kleine zu uns.

Und seitdem geht es allein schon bei mir hin und her bei diesem Gedanken.
Ist unsere Tochter so richtig gut drauf, dann würde ich glatt einen Haufen von Kindern haben wollen.
Wenn sie aber mal wieder so richtig Terror macht, dann ist für mich in der Zeit absolut klar: nicht noch so ein Satansbraten.

Mein Lebensgefährte schwankt auch. Aber nicht ständig wie ich.

Ich weiß, daß es für meine Tochter das beste wäre, wenn sie jetzt sofort auf der Stelle ein Geschwisterchen hätte. Denn ich merke in einigen Dingen schon sehr extrem, daß sie das typische Einzelkind ist.

Aber wir haben unsere Planung erstmal auf Eis gelegt.
Denn solange wir hier wohnen, bin ich innerlich irgendwie nicht bereit dazu.
Es ist nicht schlecht hier. Nicht falsch verstehen. Aber selbst für ein Kind ist es hier irgendwie nicht passend. Das Kinderzimmer ist das Durchgangszimmer ins Elternschlafzimmer, um in den Garten zu gelangen muß man über einen Hof mit Garagen gehen und für ein zweites Kind ist es hier eindeutig zu klein (auch wenn man erstmal nur ein Säugling "unterbringen" muß) und noch einige Kleinigkeiten.

Je nachdem werden wir vielleicht in ein paar Monaten aus dienstlichen Gründen meines Lebensgefährten (er hat Antrag auf Berufssoldat gestellt) wieder nach Deutschland ziehen (leben jetzt in Belgien direkt an der deutsch/belgischen Grenzen). Und auch wenn er dienstlich erstmal doch noch nicht Berufssoldat wird und dadurch nicht versetzt wird, habe ich schon vor, wieder nach Deutschland zu ziehen.
Und dann auf einiges bei der neuen Wohnung (oder Haus) achten, was dann auch ein zweites Kind mit einschließen kann.
Besser gesagt: allein schon für meine Tochter möchte ich eine passendere Wohnung haben.

Hinzu kommt, daß ich Angst habe, daß wir es finanziell mit einem zweiten Kind nicht packen werden. Wir drehen jetzt schon oft den Cent mehrmals um.
Ich versuche in unserer Lage alles mögliche, um unserer Tochter ein normales Leben zu ermöglichen (Klamotten, Extras, etc.). Im normalen, und nicht zu verwöhnenden, Maße.
Ich selber hatte eine Kindheit, in der ich nicht einfach mal neue Sachen bekam, wenn es nötig war. Es war oft kein Geld da und dementsprechend gab es einige Situationen, in denen ich (und auch meine Brüder) der Außenseiter war. Oder von den anderen Kindern komisch angeschaut wurde, etc. Das möchte ich meiner Tochter ersparen.
Deswegen ist für mich auch erstmal wichtig, daß ich wieder Arbeit finde. Denn ich möchte nicht vom belgischen Staat abhängig sein indem ich hier Mutter werde.

Und wenn diese Schritte getan sind werde ich mir in aller Ruhe nochmal Gedanken um ein weiteres Kind machen.

So, das muß jetzt erstmal reichen.
Einer meiner Brüder + Tochter (die ist auch total schnuckelig wie mein Töchterchen) sind gerade zu Besuch gekommen.

Bis später.
 
M

Moka

Guest
@ die Stille:

Da sind unsere Posts überschnitten.

Aber da jetzt Besuch hier ist, kann ich erst später antworten. :(

Bis dann.
 
E

Elchen

Guest
Also ich finde es auch unheimlich toll,daß Du und Dein partner auch die Vor-und Nachteile für ein gemeinsames ,zweites Kind abwägt...
Sicher gibt es viele Frauen,die das Kind des Partners zwar akzeptieren,aber dann auch schnellsten selber noch eines von diesem Mann haben möchten...Daran sieht man,finde ich,wie Nahe Du zu Deiner Tochter stehst...Hut ab!!!
 
M

Moka

Guest
So, da bin ich wieder. (Genervt, aber darüber vielleicht gleich in einem anderen Thread).

@ die Stille:

Töchterchen hat insgesamt noch 8 Geschwister.
Die ältesten vier leben bei dem ersten Ehemann der Mutter.

Und die anderen vier sind:
- bei seinem leiblichen Vater
- bei seinem großen Bruder
- bei der Tante
- bei den Großeltern (sie haben die "Pflegschaft" für den ersten Ehemann übernommen)
Da alle Kinder die unterschiedlichsten Väter haben wurden sie getrennt. :(
Ich habe selber zwei jüngere Brüder und weiß, wie wichtig einem die Geschwister sein können (auch für die Entwicklung). Ich hatte stark daran zu schlucken an dem Tag, als alle aus dem Heim abgeholt wurden und in die unterschiedlichsten Haushalte kamen. Aber so wie es aussieht haben es alle sehr gut verkraftet und scheinen es z. T. richtig zu genießen nicht einer unter vielen zu sein (was wir bis jetzt immer von den Großeltern gehört hatten).
Obwohl alle damals vor Gericht zugestimmt haben, daß alle Elternteile untereinander in Kontakt bleiben, damit die Geschwister sich regelmäßig sehen haben wir seitdem nur den Ältesten (der bei den Großeltern) der fünfen einigermaßen regelmäßig gesehen. Und einmal die Jüngste, vor ca. 1 1/2 Jahren.
Wir haben einiges versucht damit der Kontakt bleibt. Aber es scheint keiner daran interessiert zu sein.
Unser letzter Versuch war vor diesen ca. 1 1/2 Jahren zum Geburtstag unserer Kleinen. Vorbei kamen die Großeltern und die Tante der jüngsten Tochter. Alle anderen hatten irgendwelche Gründe um nicht zu kommen. Mehr können wir wirklich nicht mehr machen.
Und im Moment sieht es auch so aus, daß die Großeltern immer weniger Interesse haben (aber auch dazu sicherlich in einem anderen Posting).

@ Elchen:
Ein Kind bedeutet so viel Verantwortung und ist kein Spielzeug, was man sich zulegt, wenn man gerade Lust dazu hat. Es ist eine Verantwortung fürs Leben.
Als mein Töchterchen zu uns kam, dachte ich schon kurz danach, ob es nicht auch für sie schön wäre, ein Geschwisterchen hier bei uns zu haben. Aber dieser Gedanke war nur kurz. Wichtiger für mich war in diesem Moment, daß erstmal sie und ich uns "zusammenrauften". Erstmal sollte sie wichtig sein und nicht durch ein anderes Kind beiseite geschoben werden. Für sie war erstmal wichtig, daß sie endlich einen festen Punkt in ihrem Leben bekam und endlich feste Bezugspersonen hatte. Das wäre mit einem Säugling sicherlich nicht machbar gewesen. (Hoffe, daß ist jetzt irgendwie nicht zu unverständlich gewesen.)

Und ich habe schon einige Frauen erlebt, die einfach nur schwanger wurden um den Freund an sich zu binden (was ja oft genug in die Hose geht) oder einfach mal schwanger wurden ohne sich vorher Gedanken drum machen und jetzt entweder kaum Geld haben (Sozialgeld) oder an einem grauenvollen Ehemann gefesselt sind, weil sie sich nicht mit zwei Kindern traut zu gehen. Hab das alles in meinem Bekannten- und auch Familienkreis miterlebt.

Und ganz wichtig für mich ist:
Ich will meinen Kindern auch im materiellen Dingen (einfache Kleinigkeiten) eine schöne Kindheit und Jugend bieten.
Und nicht, wie bei mir, daß sie wegen alter Second-Hand Klamotten (nicht falsch verstehen: es gibt da auch schöne und bin dann auch nicht abgeneigt), die wirklich schon heruntergekommen sind, von anderen Kindern gehänselt werden.
Oder daß für sie eigentlich alltägliche Dinge wie z. B. bestimmte Lebensmittel nicht unbekannt sind. Lacht nicht, daß passierte mir in meiner Jugend.
Oder daß Geld für Zoo und Erlebnisparks da ist. Ich habe sowas nur durch meine Verwandte kennen gelernt.
Und noch ist das Geld nicht für ein zweites Kind da.
Ich möchte einfach nicht hin und her überlegen müssen, ob ich meinen Kindern einfach eine Kleinigkeit gönnen kann.
Jetzt mit unserer Tochter geht es noch. Aber bei zwei?

Meine Ansicht wegen der Wohnung hab ich ja schon geschrieben.

Und noch tickt meine innere Uhr nicht. ;D

Liebe Grüße
 
E

eyrie

Guest
Hallo, Moka, da verschlägt es mir die Sprache, wo soviel Vernunft und Herzensgüte und Liebe gepaart sind!

Alles Gute WEITERHIN, Dein lebenspartner hat das große Los gezogen!

Gruß Horst
 
M

Moka

Guest
8o

Mir hat es fast die Sprache verschlagen. So hab ich mich eigentlich nicht gesehen. Naja, ich denke nicht über mein Verhalten nach, ich agiere einfach.
Meist einfach nur nach Gefühl.

*flüster* Danke.


Grüße


P.S.: Bin jetzt einfach mal platt.
 
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