Ideologien aufdrücken?

Anamcara

Seelenfreund :)
Hallo, :)

meine Frage - zu sowohl esoterischem als auch religiösem Gedankengut.
Wie steht ihr dazu bei eurer Kindererziehung?
Findet ihr es richtig, ein Kind nach eurem Glauben (sofern einer vorhanden ist) zu erziehen, oder ist es besser, es möglichst "unreligiös" aufzuziehen, damit es später eigenverantwortlich selbst entscheiden kann, woran es glauben will?
Ich kenne eine Mutter, die Heidin ist, streng nach dem germanischen Model lebt und ihre beiden Söhne erzieht, als seien es Mini-Wikinger. Ist das für die Kinder nicht irgendwie Mist, in so eine vorgeschriebene Gedankenwelt gepropt zu werden?
Kurz, findet ihr es okay, seine eigenen Ideologien auf seine Kinder ungefragt zu übertragen? (natürlich unabhängig, ob es sich jetzt um Heiden, Christen, Muslime oder sonstwas handelt)
 
C

Collo

Guest
Ich persönlich bin nicht gläubig, aber ich würde meiner Tochter niemals erzählen, daß es keinen Gott gibt oder so. Ich werde es ihr alleine überlassen und habe sie auch taufen lassen.
Allerdings denke ich, daß Eltern, die sehr religiös sind, das ihren Kindern auf jeden Fall mitgeben. Durch gemeinsames Beten, Kirchengänge usw. wird den Kindern der Glaube quasi aufgezwungen und das finde ich nicht ok.
 
F

Fay

Guest
Ist ja ein schwieriges Thema. Theoretisch finde ich es auch nicht o.k. wenn man den Kindern den Glauben aufdrückt.......aber das ist schlichtweg unmöglich zu ändern, da es ja in allen Religionen so praktiziert wird.

Ich persönlich versuche sie möglichst nach allen Richtungen offen zu erziehen. Sie glauben auf jeden Fall an Gott-wissen aber auch, dass das nicht alle Menschen tun. Aber ich denke in sehr jungen Jahren ist es nicht zu verstehen-dass es evt. "nichts" gibt-und es ist schön, wenn man denkt, dort wäre noch jemand, der auf sie aufpasst.

Fatal ist wie immer jeglicher Extremismus, und an Kindern halte ich das sogar für ein Verbrechen.
 
D

die_stille

Guest
Man kann das so und so sehen......... ich frage mich, wie ein Kind sich eines Tages selber entscheiden soll, wenn es niemals eine bestimmte Glaubensrichtung kennengelernt hat?

Und wieso zwinge ich meinem Kind was auf, wenn ich so lebe, wie ich es für richtig erkannt habe? Unsere Kinder übernehmen auch andere Werte von uns und da spricht niemand von "aufzwingen".

Ich selber bin katholisch und lebe auch in einer katholischen Gegend, allerdings bin ich nicht unbedingt das, was man einen praktizierenden Katholiken nennt, dazu ist mir unsere Kirche leider zu unglaubwürdig geworden.

Doch ich glaube, dass ich sagen kann, dass ich im christl. Sinne lebe und ich wüsste nicht, was daran schlecht sein soll und schon gar nicht so schlecht, dass meine Kinder es nicht übernehmen sollten?
 
F

Fay

Guest
das mag stimmen, Stille, so lange du das eben im menschlichen Rahmen tust- Aber andere Glaubensrichtungen - und eben auch extreme - tun das ja auch. Und sind auch überzeugt, das richtige zu tun. Und da fängt es dann an, kritisch zu werden.

So wie es absolut wird-wird es auch fraglich, weil man eben doch seine eigenen Ansichten "aufdrückt" und ihnen verwehrt, andere Richtungen kennenzulernen oder eben später auch zu leben.

Wäre nicht der Idealfall wenn man Christlichkeit einfach in Menschlichkeit umbenennt und frei von religiösen Einschränkungen erzieht?
 
D

die_stille

Guest
Wäre nicht der Idealfall wenn man Christlichkeit einfach in Menschlichkeit umbenennt und frei von religiösen Einschränkungen erzieht?
Für mich sind Christlichkeit und Menschlickkeit eigentlich immer schon eins, Fanatismus ist immer negativ, egal in welche Richtung er geht.

Das andere wäre vielleicht der Idealfall, nur ob es auch praktisch durchführbar ist? Irgendwie müsste man die Kinder doch zumindest teilweise gegen seine Überzeugung erziehen und ich frage mich, ob das geht? Es wäre vermutlich nicht nur sehr schwierig, sondern man würde dabei als Elternteil auch seine Glaubwürdigkeit verlieren.
 

sunnyside

warten auf godot....
hallo,

wir haben unseren sohn auch nie in eine richtung gedrängt, er hat sich selbst entschieden, sich taufen zu lassen - an einem ostersonntagmorgen um 5.00h - und er wollte konfimiert werden. in der schule war und ist er im freichristlichen religionsunterricht. und es gefällt ihm seit langem, sich mit den verschiedensten formen des glaubens auseinanderzusetzen.

wie schon gesagt wurde, finde ich auch jede art von extremen nicht gut, denn es versperrt den blick ja nicht nur in religiöser hinsicht, sondern auch im sozialen miteinander. betrachtet man die enge bestimmter religionen/sekten und das, was daraus entstehen kann, wird es nie möglich sein, das sich alle menschen mit dem gleichen respekt begegenen.

alles, was in der religion verwurzelt ist, ist aus einem enstanden. es hat sich nur in verschiedene, auch vom umfeld abhängige richtungen entwickelt, so sehe ich das. und so bin ich offen, kann mir das beste aus allen dingen ziehen und das auch meinem kind vermitteln.
 
A

Akisi65

Guest
Ich bin zwar aus ideologischen Gründen aus der katholischen Kirche ausgetreten, aber da ich in der christlichen Tradition aufgewachsen bin, sehe ich mich nicht in der Lage mein Kind muslimisch, jüdisch, buddistisch oder in sonst einer anderen Glaubensrichtung zu erziehen.

Ich erzähle ihm von Gott, lese ihm aus der Bibel vor, aber gleichzeitig reden wir auch über die Geschichten. Diskutieren darüber, ob das wirklich alles gute Geschichten sind (z.B. dass die Israeliten als auserwähltes Volk dargestellt werden, obwohl Gott doch alle Menschen lieb hat) Ich erzähle ihm, dass es einen(!) Gott gibt, der die Menschen lieb hat und sie beschützt - auch wenn ich nicht glaube, dass da so eine graue Eminenz auf einer Wolke über uns schwebt. Aber ich glaube daran, dass Gott in jedem von uns steckt als abstraktes Ideal des Guten. (Mann, wie geschwollen, aber ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll.)
:sonne
Ich versuche ihm einen Glauben zu vermitteln, der ihm hilft für ihn noch unfassbare Dinge zu begreifen, wie z.B. den Tod und lasse ihm auch seine eigenen Theorien, die er dazu entwickelt.
Die verschiedenen Religionen erkläre ich ihm so, dass es vielen Menschen einfacher fällt mit Gott zu sprechen, wenn sie Gebete haben und Rituale. Und im Laufe der Zeit haben sich da halt verschiedene entwickelt, genauso wie es verschiedene Kochgerichte gibt. Aber alle Religionen haben im Grunde das gleiche Ziel, nämlich mit Gott in Kontakt zu kommen und dem lieben Gott ist es völlig egal, wie und wo man das macht. Also ob in einer Moschee, Synagoge, Kirche oder abend im eigenen Bett.

:)Lesen siehe auch im gleichen Forum das Thema: Glaubt ihr an das "Danach"? von Collo )
 

MichaelaK

Aktives Mitglied
Hallo, Akisi!

Ich kann Deinen Beitrag unterschreiben.

Schönen Gruß
Michaela

Ideologien aufdrücken - darum geht es hier
 
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