Kinder im Gottesdienst "Störfaktor"?

Ilona

Moderator
Teammitglied
:rofl ne stehst du nicht es ging hier eigentlich darum ob Kinder im Gottesdienst ein Störfaktor sind und nicht um die Religion an sich. ;D
 
C

Coleman

Guest
Enterprise: nein, du bereitest mir keinen Verdruss, keine Sorge ;-)
 
U

User8

Guest
Also- da ich meine Kindheit und Jugend in einer Sekte verbracht habe bin ich sehr stark geneigt Enterprise zu verstehen.
:-D
Er hat es sicher etwas hart ausgedrückt :zwinker: und es kommt nicht sehr tolerant rüber- da ich aber bis heute mit Endzeit- und "Gott wird dich richten" Ängsten umehen muß( diese aber weitestgehend im Griff habe) muß ich sagen das ich es auch nicht unbedingt ok finde wenn ein Kind gar keine andere Chance hat als die Religion der Eltern zu übernehmen. Wenn man sie von klein auf mitnimmt werden sie ja geprägt.
Also man nimmt ihnen evetuell ein kleines Stück freien Willen. Ich konnte z.B nicht sagen das ich keine Lust habe DIE, FR und Sonntags in die "Kirche" zu gehen da mir ja auch gelernt wurde das Gott das so haben will. Also bin ich natürlich mit. Aber lieber hätte ich etwas anderes gemacht: ( edit meint ich soll das korrigieren).
In der Praxis würde das bedeuten " Möchtest du morgen in die Kirche oder wollen wir lieber in den Zoo?" Oder so :-D
Von daher denke ich das man seinen Kindern die eigenen Gedanken als Möglichkeit zeigen sollte und nicht als Wahrheit- ich hoffe ich konnte das irgendwie so rüber bringen das ihr das nicht als Angriff auffasst.
Man sollte ihnen halt verschiedene Glaubensrichtungen zeigen und darüber sprechen- die christlichen, den Buddismus oder der freie Glaube daran das die Seele nicht zu existieren aufhört wenn jemand seine sterbliche Hülle zurück lässt.
Ich habe meinen Sohn nicht taufen lassen, er entwickelt seinen Glauben aus Gesprächen und seinen eigenen Gedanken. Er fragt auch seine Freunde und spricht dann mit mir darüber.
Und zum Thema Werte.....für mich hat Kirche nichts mit Werten zu tun.
Das hat nur den Anschein in Wahrheit vermittelt das Umfeld die Werte, denn in der Kirche kann tausendmal gesagt werden das man seinen Nächsten lieben soll- wenn Papa dann draussen auf dem Nachhauseweg den Autofahrer vor ihm beschimpft- wird Junior eher Ungeduld als Nächstenliebe lernen :-D
Ansonsten würde ich die Kirche wechseln wenn ich mich da nicht wohl fühle. Aufzuregen das ein Kind da zu laut ist- hat sich niemand.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Gut aus der Sicht gesehen hast du wohl recht Rebecca. nur muss ich zugeben, dass ich diese Seite ja selbst nie kennengelernt habe. Meine Mutter war zwar ev. aber mehr als das es auf ihrer Steuerkatrte stand war da auch nicht, jedenfals nicht seit dem ich auf der Welt war.
Wir sind halt an Weihnachten zur Mitternachtsmesse zum Breitscheidplatz in die Kaiser.Willhelm_Gedächtniskirche aus einem anderen grund gegangen. Der grund als familie an Weihnachten ausser der bescherung gemeinsam etwas zu unternehmen.
Es ist halt immer je nachdem man es selbst erlebt hat etwas anderes.
 
U

User8

Guest
@ Ilona : Ich habe deses Jahr zu Weihnachten zu meinen Lebensgefährten gesagt" Ich habe mir überlegt das wir dieses Jahr doch mal zu Weihnachten in den Dom gehen könnten :] "- Ich wurde überstimmt :rofl beide Schatzis wollten nicht...
Dabei hätte ich mich echt überwunden mir so eine Messe( oder wie das heißt) anzuhören. Hauptsächlich weil ich die ganze Zeit die Fenster hätte anschauen können.....
@ Enterprise: Danke :-D Allerdings ist meine Meinung zu dem Thema vielleicht auch etwas überzogen- ich bin da so weil ich eben auf keinen fall will das ich meinen Sohn da präge
Edit: :wand
 

katnau

voller Lebenslust
@enterprise

Deiner Meinung kann ich mich nun ganz und gar nicht anschließen. Wir sprechen hier von evangelischer oder katholischer Kirche. Nicht irgendwelchen Sekten, in denen Kinder indoktriniert werden und der Glaube bedingungslos mit der Liebe der Eltern verknüpft ist und Kinder gar nicht frei entscheiden können.

Ich kenne niemanden (obwohl es das zweifelsohne gibt), der seine Kinder gegen ihren Willen in die Kirche schleift. Meine Kinder würden sich dagegen auflehnen, langweilen und erst recht im Gottesdienst laut sein. Das ist ja nun nicht Sinn und Zweck des Ganzen.

Ich bin der Meinung, dass Kinder die Möglichkeit gegeben werden sollte, von der Religion der Eltern bzw. des Umfeldes von klein auf etwas mitzubekommen und das Leben in ihr kennenzulernen. Als Erwachsener gesagt zu bekommen:Ach, übrigens da gibt es noch Gott. - wird nicht dieselbe Hinwendung und Verbindung hervorbringen.

Als Kind gelebte Religiosität ist Teil des natürlichen Umfeldes und wird ganz anders erlebt, als wenn man als Erwachsener dazu stößt. Ich rede nicht davon, dass die Kinder zB unbedingt getauft oder konfirmiert werden müssen. Sie sollen aber die Möglichkeit haben, es zu erleben. Dann können sie immer noch als Erwachsener darüber entscheiden.

Meine Kinder erleben durch die andere Religion ihres Vaters ja auch, dass es da noch was anderes gibt und Christentum nicht die einzige Religion ist und dass sich beide Religionen eben sehr unterscheiden. Aber keine von beiden schlechter oder besser ist.

Natürlich sind Ethik und Moral nicht nur Errungenschaft der Kirche oder von Religion. Meiner Meinung nach kann Religion aber sehr wohl ein Gerüst zur Erziehung derselben sein. Man steht als Eltern dann nicht als einsamer Rufer in der Wüste... :D

Nächstenliebe wird oft und an vielen Stellen gepredigt, aber wirklich gelebt nur selten. Das hat jetzt weder was mit Religion oder sonstwie zu tun, sondern wirklich mehr durchs Umfeld und diese hektische,egoistische Gesellschaft ist da nicht unbedingt ein gutes Beispiel.

So gesehen ist dann jeder ein einsamer Rufer in der Wüste
 

Bianca0815

Abwarten und Teetrinken*g*
katnau, ich kann mich Dir nur anschließen....

Wir möchten unserem Sohn die Kirche nahebringen, damit er es erleben kann und nicht muss. Wir gehören ganz sicher nicht zu den Katholiken, die jeden Sonntag in die Kirche gehen, aber ich finde, man sollte ihm die Chance geben, es kennenzulernen und dann selbst zu entscheiden, was er möchte.
Aber ich möchte ihm auch nahbringen, warum wir Weihnachten, Ostern etc.. feiern und dass es darum nicht nur um Geschenke geht.

Und wenn ich mir überlege, wie multikulturell es in Frankfurt zugeht, dann wird er auch ohne unser Zutun mit den verschiedensten Religionen in Berührung kommen und ich werde ihn sicher nicht daran hindern, auch wenn ich katholisch bin.


Aber um zum eigentlichen Thema zurückzukommen ;-)
Da hier ja auch Taufe & HOchzeit anstehen, hatte ich die Tage n Gespräch mit unserem Pfarrer und er hat mir ganz klar gesagt, dass es ihn überhaupt nicht stört, wenn der Kleine während des Gottesdienstes n bißchen lauter ist. Im Gegenteil, er will die anwesenden Kinder sogar miteinbeziehen.
 

Enterprise

Aktives Mitglied
Nun, mit der Frage nach dem was Ihr Gott nennt beginnt ja schon die
Mallaise...
Diesen Gott sollte jeder selbst suchen und finden, falls es für ihn überhaupt
eine Notwendigketi darstellt. Ihr nutzt die Kirchen als Sozilisierungsorgan für
Eure Kids, d'accord. Aber Göttliches gibt's da weniger zu finden; denn Spiritualität
ist nun mal eine individuelle Angelegenheit, unabhängig von "Clubzugehörigkeit mit
Sozilisierungsauftrag".
 

Bianca0815

Abwarten und Teetrinken*g*
Naja, aber warum soll man ihn denn nicht in der Kirche finden dürfen?
Der eine findet ihn halt in der Gemeinschaft, Kirche oder sonst einer anderen Religion, der andere nicht. Und ich finde man kann es nicht pauschalisieren, dass Spiritualität etwas individuelles ist.
 

Hirschkäfer

Kämpferin gegen Windmühlen
Original von Enterprise
Nun, mit der Frage nach dem was Ihr Gott nennt beginnt ja schon die
Mallaise...
Diesen Gott sollte jeder selbst suchen und finden, falls es für ihn überhaupt
eine Notwendigketi darstellt. Ihr nutzt die Kirchen als Sozilisierungsorgan für
Eure Kids, d'accord. Aber Göttliches gibt's da weniger zu finden; denn Spiritualität
ist nun mal eine individuelle Angelegenheit, unabhängig von "Clubzugehörigkeit mit
Sozilisierungsauftrag".

Du beschreibst ganz genau meine Ansicht!
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Coleman :anbet Ich danke Dir :applaus So schön hätte ich das nicht formulieren können :verleg

Ich hab beim Lesen der letzten Beiträge schon überlegt, wie ich denn darauf antworten könnte - aber letztendlich hat Coleman alles gesagt.

Außer vielleicht: ich bin davon überzeugt, dass auch die Meisten derjenigen, die sagen, sie glauben an nichts, letzendlich doch an irgendwas glauben - dies aber oftmals nicht in Worte fassen können - und das ist auch in Ordnung.
 
U

User4

Guest
Ich frag mich, wie das in der Praxis aussieht? (Hab nur wenig mit christlichen Familien zu tun :gap)
Wenn eins eurer Kinder sagt: Ich hab keinen Bock mit in die Kirche zu gehen, darf es dann zu Hause bleiben? Oder muß es dann trotz allem mit, weil es eine "Familienunternehmung" ist?

Also ich kann nur von mir ausgehen:
Wenn wir als Familie etwas unternehmen, entscheiden alle gemeinsam. Wobei Zoobesuche vllt nicht unbedingt mit Kirchenbesuchen zu vergleichen sind.
Ich kann mir, ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen, dass ein Kind IMMER JEDEN SONNTAG Lust hat, zeitig aufzustehen und in die Kirche zu wackeln.
Bei meinen Jungs würde ich mit der Zeit sicher auf Widerstand stoßen... :schiel



Ich glaube auch. Ich würde mich mal grob als heidnisch bezeichnen.
Mein Geliebter ist nicht gläubig. Ich lebe meinen Glauben allein aus in unserer Familie.
Meine Jungs fragen halt, wenn sie etwas mitbekommen. Ich erkläre. Aber einbezogen werden sie von mir nicht bewußt. Bis jetzt kam auch nicht die Frage nach Einbeziehung.

Für mich steht fest: wenn ich sie einbeziehe in meine spirituelle Welt, nehme ich ihnen die Möglichkeit, sich selbst zu finden. Ich möchte ihnen keinen Weg vorgeben.
Ich lebe ihnen etwas vor, ja. Aber mitmachen müssen sie von sich aus.

Werte vermittel ich meinen Jungs ohne Glauben. In alltäglichen Situation durch Erziehung, Vorleben und Gespräche eben.
 
U

user5fm

Guest
Meine Kinder sind bewusst nicht getauf, sie dürfen selber wählen, wenn sie alt genug sind, oder auch nicht.
Ich habe auch meinen Glauben gefunden, auch als Nicht-Christ, vll sogar einen Echteren, weil von mir gewollt.
Ansonsten stimme ich Coleman und Schiffchen zu.
 
U

UserC

Guest
@mongruadh
meine schwester - die war so ein kind. die ist jeden sonntag in die kinderkirche maschiert. alleine. und zur jungschar. auch allein. das erste mal, weil ihr sandkastenfreund da hin ist. weil seine eltern in die kirche sind. und der hat gefragt, ob sie ned mitkommt. ihr hats so gut gefallen, dass sie dann jeden sonntag hin ist.
heut lebt sie ihren glauben aber auch ned nach aussen...

meine tochter hätte mir was erzählt.... die ist während der konfizeit zur kriche. meist sogar freiwillig und gerne. hatte mehr gottesdienste auf ihrer liste, wie sie "brauchte" für die konfirmation. und an der konfirmation ist sie abends nach dem abendmahl aus der kirche und hat gesagt: da kriegt mich erstmal keiner mehr rein!
das war vor zwei jahren - seitdem war sie in keiner kirche mehr. sie hat sich im letzten jahr sehr mit gott auseinander gesetzt, als ihr opa starb. und auch damit, dass sie irgendwann aus der kirche austreten will. der vater einer ihrer freunde ist pfarrer. mit ihm hat sie auch geredet. heute ist ihr standpunkt noch immer: keine kirche - ich glaube an was, aber das mach ich mit mir aus. so wie mangruadh.
 

Hirschkäfer

Kämpferin gegen Windmühlen
Original von Coleman
Enterprise und Hirschkäfer - irgendwie habt ihr da was mit dem "Glauben" nicht so ganz verstanden.

"Glauben" heisst nicht "Wissen".

Woraus entnimmst Du, daß ich "Glauben" mit "Wissen" verwechsle?
Das ist ein Thema für mich, daß mich schon seit Jahren begleitet und genauso lange immer wieder Gegenstand von Diskussionen in meinem Umfeld ist.
Möglicherweise ist nun ein Mißverständnis aufgetreten, dadurch, daß ich mich Enterprises (mit für mich immernoch guten Worten) einfach angeschlossen habe.
Wollte mich halt nicht in Wortklaubereien ergehen und finden durch gefunden werden ersetzen.
Und so ist es bei mir. Ich bin gläubig und mein Glaube hat mich gefunden, er ist zu mir gekommen. Es ist ein sehr individueller Glaube, eben mein eigener, dem ich mit großem Respekt und Dankbarkeit begegne und der mir umgekehrt eine große Hilfe und Sicherheit ist.
Es ist mein ureigenster Glaube. Dafür gibt es keine Gruppierung, ich möchte und brauche keine dafür.
Ich muß nicht zu bestimmten Zeiten in bestimmten Bauwerken erscheinen, um nach Vorgabe Texte nachzusprechen , zu beten oder zu singen.
Allein meiner Familie habe ich mich teilweise offenbart, um nicht allzu "geheimnisvoll" in dem, was ich manchmal tue und denke, zu wirken.
Meine Familienmitglieder nehmen das unterschiedlich auf, finden ist teilweise spannend, sind neugierig und befragen mich, doch stecken sie nicht wirklich drin.
Das ist gut so, denn sie sollen mir nicht folgen, sondern ihres erfahren.
 

Enterprise

Aktives Mitglied
"Mr." Cole, irgendwie verstehe ich SIE nicht richtig...
Ihre posts lesen sich irgendwie "weiblich". Sind Sie sicher
das sie glauben was Sie meinen zu wissen wenn Sie
im Stile eines Mr. English in der FAZ argumentieren ?

Kiddie-Schulliteratur "Nathan der Weise" oder sog. heilige Bücher
hab ich alle durch, sind für mich aber kein Maßstab. Abteilung
Hirnlektüre bis zu einer bestimmten Grenze ist mir zu mickrig, und:
Ich erfülle meine "Pflicht" und schaff' mir meine Weisheit selber an.
 
U

User8

Guest
Also
*räusper* *friedenspfeife auspack* *palaver an*
Ich frage mich gerade was Werte eigentlich sind und was diese mit der Kirche zu tun haben und bin zu dem Schluss gekommen, das die Kirche diese Werte nur verstärken können oder wiederspiegeln - denn wir sind es die diese Werte an unsere Kinder vermitteln,indem wir sie ihnen vorleben. :zwinker:
Das bedeutet das die Kirche zur Wertevermittlung völlig unwichtig ist.
Wir lernen ihnen also Toleranz, indem wir selber Toleranz zeigen, z.B gegenüber Menschen die eine andere Meinung vertreten.
Unsere Aufgabe besteht für mich nicht darin unseren Kindern zu sagen das Christ sein "gut" ist weil Christen auf eine bestimmte Art und Weise leben ( da gäbe es religionen die wesentlich friedlicher),sondern das es schlichtweg unser Wunsch ist bestimmte Werte zu leben.Das wir ehrlich sein wollen, den Mut zu haben wollen die Wahrheit oder unsere Meinung zu sagen, Repekt vor anderen haben wollen weil unser Verstand und unser Herz sagt das das richtig ist usw. Eben weil das für uns wichtig ist- weil es sich richtig anfühlt nicht weil es eine christliche Lehre ist. :shake
Und weil irgend jemand das gesagt hat. :Lesen
Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe mag aber vielen Kraft geben und wenn das zum friedlichen Miteinander beiträgt finde ich da nichts dabei. Ich sehe aber den Begriff Gott als sehr menschlich an. Da wir einfach nicht wissen wie es nach dem Tod weiter geht, hat sich diese Art von Glauben entwickelt- einfach weil das, was nach dem Tod passiert, nicht greifbar für unseren Verstand ist. Traurigerweise hat sich durch den Glauben an Gott als Geistperson auch die Meinung entwickelt das die Menschen mehr wert sind als andere Lebwesen( und ja es gibt Glaubensrichtungen die sehen das anders- allerings keine Christen)
Was ich nochmal erwähnen möchte, ich halte es für wichtig das wir dem Verstand unserer Kinder freien Spielraum geben sich zu entfalten- also was wir glauben müssen sie noch lange nicht glauben. Glauben ist nicht an ein Haus gebunden. Glauben ist eine ganz persönliche Sache jedes Einzelnen, er entwickelt sich aus den persönlichen Erfahrungen die jemand macht.
Wir stehen( bei Bedarf) zur Verfügung um unseren Kinder zu zeigen wie sich ihren Verstand nutzen können um ihren persönlichen Glauben zu eintwickeln....
*palaver aus* :-D
*friedenspfeifeanzünd*
 
U

UserC

Guest
in ahnlehnung an beccas post - und was der pfarrer damals (also vor 9 monaten ca.) meiner tochter gesagt hat. falsch: als sie diskutiert haben!

grundlage war: ihr opi ist gestorben, isabel, damals 15, war völlig fassungslos (mein vater starb 4 wochen vor seinem 60. geburtstag in den armen von ihr - er war immer mehr vaterersatz wie opa. die beiden waren ein herz und eine seele, haben sich ohne worte verstanden und bedingungslos geliebt!). der pfarrer kam zwei tage nach seinem tod zu uns ins haus, "unser" pfarrer war im urlaub, wir mussten ausweichen und zufällig war der ersatz der vater einer ihrer freunde und langjähriger klassenkamerad (und bester Freund ihres Freundes). Isabel geht bei der familie ein und aus. ich kannte dadurch den pfarrer (ist aus der nachbargemeinde) auch schon länger.
der pfarrer sass also am tisch, zusammen mit meiner mutter, mir, meiner partner, meiner tochter, meiner schwester nebst mann und der schwester meines vaters nebst mann. da er mich und isabel kannte, richtete er viele fragen aus dem leben meines vaters an uns beide. isabel erzählte wie ihr opi war usw. und natürlich kamen tröstetende worte. und natürlich kamen sie aus der bibel. das war quasi das stichwort für isabel. sie meinte: sag mal (sie ist perdu mit dem pfarrer), wenn es gott gibt - warum musste mein opa solche qualen erleiden? warum musste er so jung sterben? warum er? der keinem nie etwas getan hat? der immer da war, wenn man in gebraucht hat? der geholfen hat. einfach so. ohne viele worte? warum er?
das war eine harte nuss für den pfarrer. wir haben es ihr zusammen (er und ich) versucht zu erklären.
auch ihre aussage: was bringt es mir, jeden sonntag in die kirche zu "rennen"? wenn sie denn an gott glaube, dann könne sie das auch zuhause tun. und hier kam dann das zusammengehörigkeitsgefühl vom pfarrer. das kann ich aber auch im verein haben. in meiner clique. ja, meinte der pfarrer, aber in der kirche hast du gleichgesinnte, die mit dir den glauben verbinden.
ich muss dazu sagen: mein vater war ein gläubiger mensch. er hat das aber nie nach aussen getragen. das er beispielweise die bibel gelesen hat (komplett) hat mir erst meine mutter nach seinem tod erzählt. er tat das wenn er allein war. er hat auch niemanden seinen glauben aufgezwungen. wichtig war ihm nur, dass sein kinder getauft sind.

in gewisser weise sind meine schwester und ich auch gläubig. das letzte mal in der kirche war ich vor 3 wochen - weil meine freundin geheiratet hat. ansonsten mach ich meinen glauben mit mir aus. aber: ich möchte, da ich ja im august standesamtlich heirate, auch den kirchlichen segen (im nächsten jahr).

isabel ist im moment in einer phase, wo sie am überlegen ist: sie ist der meinung, da ist was. irgendwas. und irgendeinen grund muss es haben, dass gott ihren opa schon zu sich geholt hat. ein bekannter sagt mir - und kurz darauf auch ihr: gott holt die guten früh zu sich, damit sie das schlechte auf der welt nicht mehr ertagen müssen.

bei uns gibts übrigens auch jugengottesdienste, meist mit unserem gospel-chor. da sitzen dann überraschenderweise zeimlich viele junge leute in der kirche. und auch meine war da schon dabei.

wenn meine tochter morgen kommen würde und würde sagen: ich trete aus. dann soll sie es.
 

Enterprise

Aktives Mitglied
Rebecca, Du hast's drauf und voll erfaßt; und tippst das besser, weil eben
weiblich :gap, hier rein, als ich es könnte. :anbet
 
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