Können Frauen nach Abtreibung heilen?

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Lydia2344

Guest
Hallo,

ich möchte mal wissen, was ihr so denkt? Glaubt ihr, dass eine Frau nach einer Abtreibung Heilung erfahren kann? Oder dass sie ihr ganzes Leben an einer Abtreibung leiden muss?
Wer hat Erfahrungen mit Therapien? Leiden Frauen wirklich ihr ganzes Leben lang?

P.S Falls jemand total unten ist wegen der AB und gerne Hilfe möchte aus dem PAS rauszukommen, schaut mal bei:

www.frauenberatung.de.vu
oder
www.schwangerennotruf.de.vu

dort gibt es Spezialisten, die Frauen mit einem Trauma nach Abtreibung behandeln, liebe Grüsse, Lydia
 
T

Tanja

Guest
Nein, Lydia,
ich denke nicht, dass man das ganze Leben lang nach einer Abtreibung leiden muss.
Man geht ja nicht mal eben so zum Arzt und lässt eine Abtreibung vornehmen.
Dazu gehören Beratungsgespräche, Rechtfertigungen der Mutter und immer wieder die Versuche der Ärzte, die Mutter dazu zu überreden, das Kind doch zu bekommen.
Wenn man da nicht ins Wanken gerät und das Kind vielleicht doch bekommt, dann denke ich, dass man nicht danach mit Gewissensbissen leben muss.

Und ich wage mich noch weiter vor, wenn man nicht hundertprozentig hinter einer Abtreibung steht und irgend einen Zweifel an der Richtigkeit hat, dann sollte man es nicht machen lassen.

Viele Grüße,
Tanja.
 

Angel

Aktives Mitglied
Die verschlossene Tür

Lydia,

Ich denke, dass ein Schwangerschaftsabbruch genau gleich belastet, wie jede andere schwierige Entscheidung, die man treffen musste. Man wird halt nie wissen, wie die andere Möglichkeit, nämlich das Kind zu bekommen, gewesen wäre. Aber ist das nicht immer so im Leben? Jeden Tag trifft man doch Entscheidungen - immer geht damit eine Türe zu, und eine andere auf. Und nie wird man wissen, was hinter der verschlossenen Türe auf einen gewartet hätte. Wenn man sicher ist, dass man diese Tür schliessen will oder muss, dann wird man davon heilen. Und auch nicht mehr an der verschlossenen Tür rütteln. Und bestenfalls achtet man das nächste Mal besser darauf, ob man einen Raum auch wirklich betreten möchte oder ob man riskieren will, beim Hinausgehen, wieder eine Tür für immer zu verschliessen.

angel
 
S

Santhana

Guest
ich habe abgetrieben!

Ich habe vor genau 3 Monaten abgetrieben und ich bereue es überhaupt nicht.
Die Phase vor der abtreibung ist schwieriger. Ich habe einen Sohn, der ist 2 1/2 Jahre alt und ich bin froh mich hundertprozentig wohl zu fühlen und für ihn da zu sein. Meine erste schwangerschaft war sehr schwierig für mich,das muß ich dazu sagen.Natürlich will ich noch ein Kind haben, aber erst später, wenn mein kleiner sieben ist oder älter, oder vielleicht auch doch nicht, das überlege ich mir später, aber jetzt noch ein Kind haben, dann würde ich mich überfordert fühlen, zumal ich auch bald unbedingt wieder arbeiten gehen möchte, wenn der kleine im Kindergarten ist. So sah und sieht es bei mir aus.

Abtreiben ist echt nicht schlimm, man sollte es sich vorher nur gut überlegen. ich habe währen der 12 Woche abgetrieben und hatte es in der 7 Woche erfahren. Ich hatte 5 Wochen schwierigkeiten, aber dannach waren alle sorgen los.Heute liebe ich meinen Sohn mehr den je.

ich hoffe ich konnte dir helfen

Mfg Santhana
 
F

Fay

Guest
also ich leide nach meiner Abtreibung heute noch darunter.

Ich war damals sehr jung und es war damals nicht so ein Problem, das kam erst als ich dann meine erste Tochter bekam.

Ich hatte auch kein Beratungsgespräch, sondder wurde von meiner Gyn. gleich zu ihrer Freundin überwiesen und es wurde immer angenommen ich wolle das Kind nicht und sie zeigten sich solidarisch und machte es mir sehr einfach.


Heute bereue ich das sehr. Aber es ist eben so und ich würde auch garnicht wollen, dass es mir die Reue genommen wird. Wohl eine Art Selbstbestrafung-aber Abtreiben und dann noch ein gutes Gewissen dabei.....ich weiß nicht.
 

Angel

Aktives Mitglied
Ein gutes gewissen haben - ist übertrieben. Aber nicht zu hart mit sich selber sein und dazu stehen, dass man etwas getan hat, was eigentlich objektiv falsch ist - aus Angst, aus Verzweiflung, aus Not, vielleicht auch aus Dummheit und vor allem unter Zeitdruck. Sich selber verzeihen.

Es nützt niemandem was, sich nicht selber zu verzeihen. Was auch immer die Gründe sind, man tut es doch letztendlich, weil man glaubt, damit niemals glücklich werden zu können. Schuldet man es dem ungeborenen Kind dann denn nicht, wenigstens nachher möglichst glücklich zu sein?

angel
 
N

Nickyta

Guest
Hallo,

ich denke-vom Kopf her- daß man jede einzelne Situation sehen muß. Dennoch spielen mir manchmal die Gefühle und Ängste einen Streich und ich habe damals nach der Entbindung meiner Tochter oft gedacht, daß ihre frühgeburt und die Schwieirgkeiten in der Schwangerschaft eine Strafe sind. Eine Strafe für eine Abtreibung , die ich vor Jahren hatte.

Ich habe Euch in einem anderen Thread geschreiben, daß ich einmal vergewaltigt worden bin. Damals bin ich schwanger geworden. Da ich nie mit jemanden darüber geredet habe, keinem etwas erzählt habe aus Scham, bin ich in eine entfernte Stadt gefahren und habe abtreiben lassen. Es war für mich die Hölle; zumal ich während des Eingriffs wach geworden bin, was keiner der Ärzte-auch nicht die Anästhesistin-mitbekam. Es wollte mir auch anschließend keiner glauben, bis ich genau widergegeben habe, was während dieser Zeit gesprochen wurde unter dem anwesenden Personal. Es war die Hölle-man wird beatmet und bekommt selber keine Luft und kann sich nicht bemerkbar machen.

Seitdem habe ich den absoluten Horror vor Narkosen und somit auch die Frühgeburt unter PDA erlebt-worüber ich froh bin, auch wenn diese auch nicht glimpflich abgelaufen ist.

Heute kann ich die Abtreibung vor mir selbst verstehen und akzeptieren-auch wenn manchmal auch andere Gedanken hochkommen.

Ich habe dann einen Brief an mein nie geborenes Kind geschrieben und diesen im Garten begraben. Das hat geholfen.
 

tamy

Ihr seit mein ein und alles
Hallo Nickyta

Ich habe Deinen Beitrag gelesen und habe mir Deine letzte Handlung zu Herzen genommen. Ich habe vor längerer Zeit auch Abgetrieben und habe es bis heute noch nicht überwunden. Mit der Geburt meiner Tochter wurden die Gefühle noch erdrückender. Jetzt habe ich meinem ersten Kind auch einen Brief geschrieben und alles erklärt, sowie meine Gefühle vor, während und nach diesem Ereigniss darin festgehalten.

Gestern habe ich den Brief im angrenzenden Wald begragen, und ich muss gestehen, vergessen werde ich das Kleine nie, doch irgendwie gab mir das endlich ein Gefühl von innerer Ruhe.

Danke für diesen schönen und hilfreichen Satz :troest

Gaby
 
E

Elchen

Guest
Ich babe eine Freundin,die vor 9 Tagen eine Abtreibung hatte.Sie ist trotz Spirale schanger geworden und es wäre ihr drittes Kind gewesen.Ich habe jetzt mit ihr gesprochen und es geht ihr gut und sie ist erleichert und froh,diese entscheidung für sich und ihre Familie gefällt zu haben....
Man hat ihr wohl auch gesagt,daß Frauen,die noch keine Kinder haben und dann abtreiben,meistens psychiscvh nicht so gut damit klarkommen als Frauen,die schon Kinder haben...Ich denke,da ist was wahres dran........
 
S

Sylke

Guest
ich kann da zwar nicht mitreden, doch denke ich, dass es immer ein teil von einer Frau sein wird. Immer denkt man daran, egal ob im positiven oder im negativeb.
Aber begleiten wird es einen immer.
Die einen Freunde haben es durchgemacht, haben abgetrieben und leiden sehr darunter. Andere Freunde haben es bis zum schluss ausgetragen und obwohl keine Hoffnung, und sie sagten es wahr das beste für sie und sie konnten so abschied nehmen.
Beide denken daran ich hoffe das sie es mit der zeit immer besser verarbeiten können!!
Und wünsche allen Frauen kraft das durchzustehen, wozu sie sich entschieden haben!!!
 
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