`allöle Ihr Lieben!
🙂
Euch mal den Link von der Klinik zu geben......da hätt ich auch selbst mal eher drauf kommen können! :wand
Danke @jadzia!
http://www.kinderklinik-datteln.de/Eltern/Ueberuns/ueberuns.htm
Sucht dort nach dem Eltern-Kind Haus „Villa Pfiff“
Zwar steht dort eine Zeit von 3 Wochen, aber das ist nur die Zeit die mindestens angesetzt werden sollte, bei Bedarf wird verlängert, während ich dort war hat sich keine Familie an diese drei Wochen gehalten. ALLE blieben länger da! (Bis auf eine Ausnahme, wo es mir um den Jungen sehr leid tat, er hätte das alles gut gebrauchen können, aber wo ich zugeben muss, froh gewesen zu sein nicht mehr mit der Mutter zusammen leben zu müssen!) Man fliegt dort nicht raus oder so... es sei denn jemand möchte von selber gehen.
Was vielleicht auch wichtig ist zu erwähnen....Geschwisterkinder sind herzlich willkommen und auch die Väter die vielleicht nach der Arbeit dorthin kommen und über Nacht bei Ihrer Familie bleiben! Dort hat man FAMILIENTHERAPIE, aber unsere bestand auch nur aus mir und Renè, das ist also kein Hindernis!Die Zimmer sind mit unterschiedlich vielen Betten ausgestattet und ich denke die Wartezeiten richten sich auch danach, mit wie vielen Familienmitgliedern man dort die Zeit verbringen wird. Schulpflichtige Kinder werden in der Klinikschule betreut und der Küchendienst auf die Familien, per Wochenplan aufgeteilt....
Die Leute die dort arbeiten sind (Meine persönliche Meinung) durch die Bank sehr Menschlich, Verständnisvoll und Objektiv, aber Vorsicht! Denen entgeht nichts! :mua
Wenn die Kinder in der Spieltherapie oder Einzeltherapie sind, gibt es verschiedene Angebote für die Eltern die sie allein in Anspruch nehmen sollen, wie z.B. Entspannungsübungen, Bewegung in der Turnhalle, Elterngruppe (so ne Art Gruppentherapie) und Einzelgespräche. Die Therapeuten dort legen übrigens viel Wert darauf das man an diesen Angeboten teilnimmt!
Es waren einige Familien dort die Anfahrten bis zu zwei Stunden in Kauf nahmen, vielleicht ne Überlegung wert?! Von Montags bis Freitags in der "Villa Pfiff" und an den Wochenenden ist man zuhause...
Die ganze Maßnahme lief nicht unter dem Titel „Kur“... wo da genau der Unterschied liegt weiß ich nicht, aber Eltern kriegen in Datteln keine „Anwendungen“ im Kurüblichen Sinne und auch kein Frühstücks-Buffet gereicht, sondern müssen alles im Haus zusammen organisieren. Alles in allem versucht man eine Situation zu schaffen die dem Alltag, unter diesen Umständen, so nah wie möglich kommt.
Für die Diagnostik der ADHS, aber auch die Beurteilung aller anderen Probleme, nehmen sie sich dort viel Zeit um sich ein umfassendes Bild von dem Kind und den persönlichen Umständen der betroffenen Familien machen zu können.
Die für Renè zuständige Erzieherin sagte mir damals das die Kinder eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen um „Ihre Teufel aus dem Sack zu lassen“ da muss man schon mindestens drei Wochen ansetzen um das Kind in seiner „Real Action“ beurteilen zu können!
Auch kann man mit praktischen Tips nur helfen wenn man genau weiß auf was das Kind anspringen würde und das heraus zu finden braucht Zeit!
Erziehungsregeln werden dort innerhalb der betroffenen Familie ausgearbeitet und behandelt, da kann es passieren, das diese Dinge bei den verschiedenen Familien weit auseinander driften und, das kann schon mal zu Konflikten unter den „Bewohnern“ führen. Ich habe mich Z.B. mit einer Mutter dort ständig in den Haaren gehabt. Sie hatte „O-Ton: Auf keinen Fall einen Hyperaktiven Sohn!“ Ihr Junge wurde „nur“ von plötzlichen, unerklärlichen Wutattacken heim gesucht und sie war dort um die Ursachen zu klären, aber in keinster Weise daran interessiert mal bei sich selbst zu gucken oder zu akzeptieren das auch sie in ihrer Erziehung Fehler gemacht haben könnte....
Die Wahrheit war aber, das dieser Junge grundsätzlich keine Autorität anerkennen wollte und alles auf Kosten anderer austrug, und sie ihn noch permanent dabei unterstütze.. Er war NIE Schuld, alles die anderen, genauso wenig wie sie mal Schuld daran war, wenn die Brötchen Morgens nicht pünktlich von der Küche geholt wurden obwohl sie eigentlich dran gewesen wäre damit. Wir haben ihr das angeblich nicht genau erklärt....dabei hing für alle Familien gut sichtbar der Plan aus.... und überhaupt ist sieben in der früh doch eine unmenschliche Zeit! *Boaah ich krieg heut noch ne Kappe wenn ich dran denke.... sie war auch nicht da weil sie selbst es für nötig hielt, sondern weil ihr Kinderarzt sie dazu gedrängt hat.... *
Mein Renè ist auch so ein kleiner „Dominator“ und die beiden Jungs hatten sich ständig in der Wolle. Wenn ich dann dazwischen ging und Konsequenzen setzte, beschwerte sie sich bei den Therapeuten darüber das ich eindeutig übers Ziel hinaus schieße und ihren Sohn da raus halten sollte, er bräuchte so etwas nicht....
Ich war nach den ersten zwei Tagen schon mit erstem Rüstzeug ausgestattet und voller Motivation gleich mit Renè durch zu starten, das hat sich nicht immer vertragen.....
Ich war dieser Mutter „Zu forsch“ und „aggressiv“ in meinen Erziehungsmethoden und es wäre ja kein Wunder das Renè so durchgedreht wäre, so wie ich ihn behandel...wohl gemerkt diese Kommentare hat sie abgegeben ohne zu wissen welche Geschichte Renè und ich haben, sie hat auch ziemlich einen auf den Deckel gekriegt deswegen, denn sie war dagegen „zu lasch“ und „defensiv“ und sie sollte sich ein Beispiel an mir nehmen wenn sie ihrem Sohn wirklich beikommen wolle.... :firedevil "Man hab ich mich gefreut!"
😀
Man muss schon für Kritik offen sein, wenn man dort hin geht!
Dies war aber auch der einzige Fall, den ich mitgekriegt habe, in dem solch drastische Ausdrucksweisen benutzt wurden, anders hat man ihr nicht begreiflich machen können das sie was ändern muss.
Am nächsten Tag hat sie geschmissen und ist abgereist....
Soviel zur Villa Pfiff....
Das ganze ist bei mir jetzt ziemlich genau ein Jahr her und ich bereue keine einzige Minute in dem Haus, auch wenn es nicht einfach war, so lange Zeit mit so vielen fremden „Problemsäcken“ auf einem Haufen zu hocken.... jeder ist anders jeder will anders behandelt werden, jede Familie hat ihre eigenen Rituale und Eigenarten und dabei bekommt man grad erst mal selbst den Durchblick.... :sn7
Alles in allem aber trotzdem ein super Übungsfeld für die Kinder und die Eltern, denn im Alltag dort begegnet man Tausend und einer Situation in der man das neu erlernte üben und festigen kann.
Die erste Woche habe ich nur geheult.... :heul
Man hat mich gelassen und mir dabei Riesengroße Unterstützung und Ermutigung vermittelt. Die beiden Sätze „Wir wissen wie sie sich fühlen!“ und „Sie sind jetzt nicht mehr allein damit!“ werde ich mein Leben lang nicht vergessen, ich schwöre..... aber „Heulen Sie ruhig! Ist ja auch alles zum heulen!“ war auch nicht schlecht! :respekt
Ach ja zum Schluss, den ganzen Tag über herrscht für ALLE Kinder im Haus, (auch die Geschwisterkinder, egal wie alt!) striktes Fernsehverbot! Die Kiste darf erst am Abend wenn die Kinder in den Zimmern sind, oder schlafen, eingeschaltet werden! (Ein Fernseher im ganzen Haus!) :mua
Liebe Grüsse
Sonja
Pst: Später mehr zu den anderen Fragen!