brauche Rat -  Langsam mach ich mir Sorgen

K

Kuschki

Guest
Wie einige vielleicht mitbekommen haben ist vor kurzem mein Ex-Schwiegervater gestorben, sprich der Opa meiner Kinder. Am Mittwoch war die Beerdigung. Mein kleiner (9 Jahre) war mit. Im großen und ganzen hat er das ganze recht gut überstanden, nur nach der Kirche und nach dem er am Grab war hat er geweint. Was ja aber eine völlig normale reaktion ist. Mein Problem ist mein großer (11 Jahre). Er hat sich von Anfang an geweigert mit auf die Beerdigung zu gehen, was für mich auch ok war. Allerdings hat er angefangen Wrestling Cassetten zu gucken wie er es mit seinem Opa auch gemacht hat. Aber nicht 1 sondern bestimmt schon 10 Stück 8o . Und wehe einer von uns will dann mal was anderes gucken. Wird er total sauer. k auch das kann ich noch einigermaßen verstehen. Auch das er nicht in die Wohnung vom Opa wollte um sich ein Andenken auszusuchen. Gestern waren mein Ex-Mann und ich dann mit ihm auf den Friedhof. Eigentlich hatte ich gehofft es kommt entlich mal ne Reaktion egal was für eine. Aber nix rein gar nix. Er hat sich die Blumen und die Schleifen angeschaut und das wars. Keine Träne nichts. Ist das normal? Ich hab einfach Angst das er alles in sich rein frist und das ganze nie richtig verarbeiten tut. Zumal ich weis wie das ist. Ich hab das nach dem Tod meines Vaters, ich war damals 10 Jahre alt, auch nie richtig getan und leide heute noch darunter. Bei jeder Beerdigung kommt das ganze bei mir wieder hoch. Und das möchte ich ihm eigentlich ersparen.
Bin für jeden Ratschlag dankbar der ihm helfen könnte.
Sorry das ich etwas lang und wirr geschrieben hab.

:bye: Kuschki
 
F

Funny

Guest
Huhu Kuschki
Das mit deinem Schwiegervater tut mir sehr leid
hatte ich nicht mitbekommen
Auf deinen Sohn zurück zukommen ,kann ich mir gut vorstellen das er so seine Trauer verarbeitet ,lass ihn ein wenig Zeit . Vielleicht weint er nachts heimlich in seinem Zimmer ??? Am besten versuche ihm immer das Gefühl zugeben das du /ihr immer für ihn da seit .Vielleicht braucht er wirklich nur ein wenig Zeit um damit klar zu kommen .Kinder können es halt nicht so richtig verstehen wenn jemand ,den man überalles liebt aufeinmal weg ist und auch nicht mehr wieder kommt.
Ich drück dich mal ghanz doll :troest und ich bin mir sicher du wirst schon das richtige für deine Familie tun :kisses
 

Carola

Moderatorin Schule
Teammitglied
Hallo!
Ich glaube Du machst das schon richtig. Gib ihm die Gelegenheit darüber zu reden, aber bedränge ihn nicht.
Alles Gute und herzliches Beileid.
:troest
 

goldrosi

Aktives Mitglied
Da ist guter Rat schwer zu geben. Kann nur sagen, als die Ur - Oma vor zwei Jahren gestorben ist, war das für meine Mädels schon sehr schlimm.
Und es kommt immer wieder vor, ganz plötzlich zu ganz verschiedenen Zeiten, wo vor allem die kleine sagt:"die Oma fehlt mir so und ich bin so traurig".

Ich würde ihn vielleicht nicht zu sehr bedrängen aber ihm halt sagen, wenn er darüber sprechen will oder kann, dass du immer für ihn Zeit hast.
Beobachte ihn und wenn du das Gefühl hast er leidet innerlich und kann nicht darüber sprechen, würde ich mir vielleicht einen Rat bei einer Kinderpsychologin holen.Das sind immer ganz schwere Zeiten für unsere Kinder die man gerne von ihnen fernhalten möchte.

alles liebe wünscht euch goldrosi
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
morgen kuschki.

tut mir wirklich leid um deinen schwiegervater. beileid!

rat zu geben ist wirklich schwer. mir geht es bis heute so, dass ich am grab von meinem vater nicht weinen (kann??? ).
vielleicht hilft es deinem sohn wirklich, wenn du ihm das gefühl gibst darüber reden zu können. ich hab mich nie getraut mir jemandem darüber zu reden. auch mit meiner mutter nicht, da ich wußte, dass sie sich scheiden lassen wollte... (is kompliziert...)
zur not kannst du ja mal mit seiner lehrerin /seinem lehrer sprechen und fragen, was du noch tun kannst. die wissen oftmals was. vielleicht kann der lehrer/in dann das thema auch mal in der schule anschneiden??!!
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
ich denke dein großer brach noch Zeit um das ganze richtig zu realisieren und dann zu verarbeiten, lass sie ihm. Dadurch das er sich die Videos anguckt denkt er ja an den Opa. Das er auf dem Friedhof keine Reaktion zeigte, na gut, muss jeder irgend nen Ausbruch haben?

Als damals, ich war 10, meine Omi gestorben ist hab ich vor anderen keine einzige Träne vergossen, erst recht nicht vor meiner Mutti. Warum? Ich wollte ihr die Kraft geben das ganze zu meistern. Sie hat einmal als ich bie ihr auf arbiet war und meine Tante anrief gesagt, die große (ich) ist so tapfer sitzt hier und ist stark, weint nicht.... nen Stück war sie da wohl auch sowas wie stolz auf mich und ich hab gemerkt das ich ihr damit geholfen habe.

Mach dir keine Sorgen um deinen Sohn er wird trauern wann und wie er es für sich für richtig hält. Du kannst nur wenn er redebedarf hat für ihn da sein, ihm signalisieren und auch sagen das er jederzeit zu dir kommen kann. Mehr kannst du nicht tun so schwer es dir auch fällt.
 
E

Elchen

Guest
Hallo kuschki,

daß mit Deinem Schwiegervater hatte ich ja mitbekommen und es tut mir sehr leid....

Ich denke,jeder verarbeitet Trauer anders...Der eine weint Rotz und Wasser(das mache zum Beipiel ich),aber als die Oma meines Mannes vor 3 jahren gestorben ist,war ich aus der ganzen Familie die einzige,die weinte..

Wichtig ist,daß Dein Sohn seinen Kummer nicht die ganze Zeit in sich rein frisst...Er schaut nicht umsonst diese Cassetten..

Lass ihm Zeit,aber ich würde ihn weiter beobachten und ihm zu verstehen geben,daß Du jederzeit für ihn dabist....

Ich habe von meiner Oma auch noch ein Andenken..eine Strickjacke,die sie mal trug.Sie ist jetzt in meinem Schrank,und sie duftet sogar noch nach ihr.... :(
 
F

Fay

Guest
Guten Morgen Kuschki,

das tut mir leid-es ist immer schwer wenn ein Mensch stirbt und für Kinder sicher noch unfassbarer. Ich kann mir vorstellen, dass Du Dir wünscht, er würde seine Trauer rauslassen, aber offenbar ist er noch nicht so weit. Und leidet sicher sehr.


Original von Elchen

Ich habe von meiner Oma auch noch ein Andenken..eine Strickjacke,die sie mal trug.Sie ist jetzt in meinem Schrank,und sie duftet sogar noch nach ihr.... :(

Das finde ich toll. Ich habe soetwas von meiner verstorbenen Oma auch. Ich würde Deinem Sohn etwas ähnliches aufheben, Du brauchst es ihm ja noch nicht zu geben-aber wenn die Zeit dafür gekommen ist-hast Du es in Reserve.

Mehr kannst Du leider nicht tun, man kann ihn zwar zwingen, sich der Trauer zu stellen, aber das halte ich für wenig ratsam-wie schon jemand geschrieben hat, er muss seinen eigenen Weg finden, dass zu verarbeiten, mehr als Du jetzt schon tust, bleibt leider nicht. Tut mir leid, dass ich keinen besseren Rat habe.........
 
K

Kirsten2

Guest
Hallo!

Erstmal mein herzliches Beileid.

Ich denke das Dein Sohn noch gar nicht realisiert hat was eigentlich passiert ist.
Er weiß das der Opa tot ist , aber er versteht noch nicht die Unendlichkeit dieses "Zustands".

Er braucht vielleicht einfach noch ein bißchen Zeit. Irgendwann wird er reden. Signalisiere ihm das Du immer für ihn da bist. Wenn er dieses Gefühl hat wird er sich Dir irgendwann anvertrauen.

Ermuntere ihn mit Dir zu reden wenn er das Bedürfnis danach hat.
Versuche ihm zu helfen Erinnerungen zu schaffen.

Packe Andenken an den Opa in einen schöne Karton, stelle sie ihm mit einem lieben Brief auf sein Bett.
Dann kann er sich unbeobachtet damit auseinandersetzen und muß nicht cool sein vor anderen.

Ich wünsche Dir das er seinen Weg geht und Du Dir keine Sorgen mehr machen musst.
 

zuckersternchen

Namhaftes Mitglied
hallo kuschki!

mein sohn ist in seiner art genauso wie deiner. er war noch kleiner .... ging noch nicht zur schule, da wurde bei meinen eltern vorm haus die strasse neu gemacht. da war einer der bauarbeiter, der hatte f wirklich gerne. f durfte beim baggern helfen udn hat ne kleine schaufel bekommen um zu helfen. die zwei saßen in der pause zusammen da und hatten "männergespräche". f brachte ihm eis und die haben sich täglich gesehn. ich hab immer geschimpft, weil er doch sicher störte. aber sie sagten nur, das sie schon auf den kleinen kerl aufpassen. eines tages, es war sehr heiss .... da viel der bauarbeiter einfach um. ihm wurde schlecht und er setzte sich auf den rasen bei meinen eltern. meine mutter kam gleich um zu helfen. sie musste ihn wiederbeleben ... hatte ihn auch mal kurz wieder bei bewusstsein. als der notarzt kam, wurde er noch im krankenwagen versorgt. aber er blieb unendlich lange stehn. er ist dann im krankenhaus auch verstorben. deswegen hat alles so lange gedauert, man hat wirklich alles versucht. und dei ganze zeit stans f daneben und sah zu. ich war nicht da und meine mutter hat sich schliesslich um den mann gekümmert. es muss schrecklich für ihn gewesen sein. aber ersprach kein wort darüber. er fragte dann nur mal "mama, darf ich meinen freund besuchen?" ich antwortete immer "ja, wnen sihm besser geht" obwohl ich wusste das er schon tot war. f sagte dann irgendwann mal ... einige monta waren schon vergangen .... "nich wahr mama, der mann iss gestorben?" ich bejahte es. ich dachte er würde mit mir drüber sprechen, aber da kam nichts. auch nichts als meine oma im april gestorben ist. er hat auch nicht geweint. genau wied deiner. weil wir ja eh immer zum psychologen sind, hab ich ihm die sache erklärt. er meinte nur, das er nur mit ihm reden kann, wenn er ihm ein stichwort gibt. also das kind muss von selber kommen. wir sollten ihn nicht drängeln. ihm aber zuhören und reden, wenn er das möchte. es macht mir manchmal angst, das er nicht über gefühle redet oder was ihn bewegt. ich hab angst, das wenn wirklich mal was schlimmes ist, das er dann auch nicht redet.
 
J

Josefine

Guest
langsam mache ich mir Sorgen!

:traene
Geht es uns nicht fast allen so.... Man möchte auf einen lieben Menschen nicht einfach verzichten!
Man kommt mit dieser Unendlichkeit doch zu Anfang nicht klar. Mir geht es zumindest so und ich habe lange gebraucht mich damit abzufinden. Warum soll es einem Kind nicht genau so gehen? Man versucht es zu verdrängen bis einen die Wirklichkeit einholt. Ich glaube Dein Sohn versucht gerade für sich einen Weg zu finden, er ist nun auch in einem Alter, wo Kinder beginnen mit Dingen alleine fertig zu werden. Jetzt brauchst Du viel Einfühlungsvermögen, Ruhe und Zeit, damit Ihr einen guten gemeinsamen Weg findet.

Ich wünsche Dir Kraft un drücke Dir die Daumen das er sich Dir öffnet.
Josefine
 
K

Kuschki

Guest
Sorry das ich mich erst jetzt melde aber ich hatte die ganze Zeit soviel um die Ohren.

Erstmal danke für Eure Anteilnahme.
Leider hat sich noch nicht viel bei meinem großen verändert. Er guckt zwar im moment kaum die Videos, was aber wohl eher dadran liegt das er wegen der Schule keine Zeit dafür hat.
Ich lass in auch zur Zeit in Ruhe und sprech das Thema gar nicht an. Nächste Woche ist der kleine auf Wanderwoche da versuch ich dann nochmal mit ihm zu reden, vielleicht ist er dann offener weil wir alleine sind und uns keiner stören kann. Wenn das auch nicht klappt bleibt mir nix anderes übrig als abzuwarten und ihn weiter zu beobachten.

:bye: Kuschki
 
Oben