brauche Rat -  Legasthenie vererblich?

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odiefra

Guest
Hallo!

Ich bin eben gerade auf dieses tolle Forum gestoßen und habe folgende Frage:
Wir sind uns nicht sicher, ob unser Kind (10 Jahre, 3. Klasse) LRS hat oder nicht. Wie kann ich Legasthenie bei meinem Kind feststellen lassen? Geht das bei jedem Kinderarzt oder muss ich zu einem bestimmten Arzt gehen? ?(
Ist Legasthenie auch vererblich?

Vielen Dank,

Nana :)
 

Schnuffi

Putzfee
Hallo odiefra,
also bei meinen Kindern wurde es jetzt in einer Psychologischen Ambulanz festgestellt( bei einem kostenfreien Diagnostiktag. Und dann sind alle Folgeuntersuchungen auch kostenfrei)...........nachdem die Tests beim Kinderpsychologen und beim Jugendamt negativ ausgefallen waren..........aber inzwischen haben sich die Richtlinien für diese Untersuchung geändert, und siehe da, meine sind sehr stark betroffen! Da reden und rennen wir schon seit JAHREN, weil wir schon immer der Meinung waren, dass da was nicht stimmen kann.
Frage aber auch mal in der Schule nach. Der schulpsychologische Beratungsdienst kann dir da auch weiterhelfen.
Ich würde schon sagen, dass es erblich ist, denn mein Mann und seine Eltern haben auch das Problem.Und es hängt auch mit dem ADS zusammen, dass auch mein Mann und meine Schwiegermuter haben.
Viele Grüße, Schnuffi :bye:
 

Sabine2510

Mitglied
Hallo!
Ja, tatsächlich geht man davon aus, dass Legasthenie vererblich ist. Oft findet man bei den Betroffenen irgendwo in der Familie Fälle von Legasthenie. Diese fangen oft erst dann an, darüber zu sprechen, wenn zum Beispiel bei der Nichte oder dem Enkel so etwas auftritt. Viele Legastheniker haben sich beste Methoden der Verschleierung angeeignet!
Testen kann man vom schulpsychologischen Dienst lassen. Oft gibt es tatsächlich unterschiedliche Auffassungen von Legasthenie. Es gibt ja auch verschiedene Arten von Legasthenie. Es gibt Legasthenietrainer, die dein Kind testen können. Auf der Seite www.dvld.de kannst du nachsehen, ob es einen in deiner Nähe gibt. Bis dann. Schöne Grüße, Sabine Omarow
 
D

Demia

Guest
Hallo..
ich kenne auch Familien, in denen das Problem vererbt wurde. Wobei die Frage für mich ist, ob es wirklich genetisch übertragen wird oder energetisch.

Liebe Grüsse
Demia
 

Sabine2510

Mitglied
Hallo Demia,
die Frage ist gut gestellt. Natürlich reicht es nicht, festzustellen, dass die Legasthenie vererbbar ist. Sie ist sowohl genetisch, als auch energetisch vererbbar. Es wirken oft ganz viele Ursachen mit. Die Vererbung führt nicht automatisch zu einem Leidensdruck oder zu großen Problemen in der Schule. Es spielen viele andere Dinge auch eine große Rolle, die Situation in der Familie, Krankheiten, Ängste beim Kind, Umwelt und auch falsche Methoden im Anfangsunterricht. Da ist schon eine tiefgehende Analyse nicht unwichtig. Schöne Grüße, Sabine
 
B

Babykaetzchen

Guest
ich denke...

das dies vererbar über gene ist... WEIL in unserer familie keiner daran erkrankt ist :-D aber der erzeuger meines sohnes wohl.... er hatte nie kontakt zu meinem sohn weil er das nicht wollte und mein sohn ist betroffener...

ich selber hatte immer 1er in deutsch ect. meine mutter und mein vater sind auch nicht ohne... und die grosseltern meinerseits auch nicht... also muss das in den genen liegen...
 
U

ute heidorn

Guest
Hallo Nana,

Sabine hat völlig Recht: Die Anlage zur Legasthenie wird vererbt, das ist inzwischen wissenschaftlich abgesichert. Ob sie allerdings zu einem Leidensdruck führt, ist die nächste Frage. Und dann fragt man sich noch, hat das Kind eine angeborene Primärlagasthenie oder eine Skundärlegasthenie, die sog. LRS? D.H., die Problemursache liegt in anderen Bereichen und die LRS ist erworben. Vielleicht ist das Kind hochbegabt? Oder hat ein AD(H)S? Oder beides, auch Kinder mit allen drei Problemen gleichzeitiug gibt es.

Der HInweis, das Kind von einme Legasthenietrainer testen zu lassen, ist sehr gut, die sind dafür speziell ausgebildet. Und sie können dir beim Training auch weiterhelfen.

Gruß Ute

Aus einem Text der Uni Würzburg aus 2001:

Etwa vier von 100 Kindern sind trotz normaler oder überdurchschnittlicher Intelligenz nicht in der Lage, das Lesen und Rechtschreiben ausreichend zu lernen. Sie leiden an Legasthenie, einer Form der Lese-Rechtschreibstörung, die trotz normaler Intelligenz sowie guter familiärer und schulischer Förderung, trotz körperlicher, psychischer und neurologischer Gesundheit entsteht.
Die Legasthenie beeinträchtigt die schulische und berufliche Laufbahn der Betroffenen schwerwiegend: Tägliche Misserfolge bei schriftsprachlichen Anforderungen trotz aller Lernbemühungen führen bei Schülern sehr rasch zu Lernunlust, zu Schul- und Versagensängsten. In Einzelfällen stellen sich Depressionen und, bei fehlender Unterstützung, sogar soziale Störungen ein.
Die Legasthenie wird mit Besonderheiten bei der biologischen Reifung des Zentralen Nervensystems erklärt, wobei genetische Einflüsse eine ausschlaggebende Rolle spielen. Etwa 40 Prozent der Geschwister und 40 Prozent der Eltern eines Legasthenikers haben ebenfalls Lese-Rechtschreibstörungen. Eineiige Zwillinge sind in sehr hohem Prozentsatz gemeinsam betroffen, zweieiige Zwillinge sehr viel seltener.
Molekulargenetische Studien haben wiederholt gezeigt, dass auf den Chromosomen 6 und 15, aber auch auf den Chromosomen 1 und 2 wichtige Genorte liegen: Diese sind mitbestimmend bei der Entwicklung von Hirnfunktionen, die dem Menschen das Erlernen von Lesen und Rechtschreiben mit den Buchstaben des Alphabets ermöglichen.
Zwei Erklärungsansätze zur Entstehung der Legasthenie bestimmen heute die Forschung: Demzufolge erscheinen Besonderheiten der sprachlichen und - zum geringeren Teil - der visuellen Informationsverarbeitung ausschlaggebend.
Bei der sprachlichen Informationsverarbeitung spielt die so genannte phonologische Bewusstheit eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit des Menschen, Sprachlaute in Schriftsprache wahrzunehmen, also zum Beispiel zu erkennen, dass im Wort Sonne die Laute S, O, N und E vorkommen, dass die Worte Maus und Haus sich reimen oder dass die Worte Maus und Mond jeweils mit einem M beginnen.
Die phonologische Bewusstheit ist auch erforderlich, wenn die akustisch erlernte mündliche Sprache in die Buchstabenfolge eines Wortes "übersetzt" werden soll, wie dies etwa bei einem Diktat der Fall ist.

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Ist Legasthenie vererblich?
 
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