Majus heile-Welt-Blog

Maju

Namhaftes Mitglied
Wie Marie und Anna das Schwimmen lernten

Unser Kindergarten bot uns einmal in der Woche ein Schwimmbad an. Interessierte konnten den Schlüssel holen, Licht machen, schwimmen. Das ganze Schulschwimmbad nur für uns. Da meine Schwiegermutter, die Kinder und ich die einzigen Interessierten waren...

Als Marie 5 war, zog ich ihr die Schwimmflügel aus. Nach drei Wochen konnte sie schwimmen. Dann war Anna dran. Bei ihr klappte es sogar noch schneller.

Instinktiv muss ich es wohl richtig gemacht haben. Ich habe sie erst tauchen lassen. Das hat sofort geklappt, naturgemäß. Dann glitten sie von der Treppe aus auf mich zu. Ich ging jedes Mal einen Schritt zurück, sie merkten es gar nicht. Irgendwann mussten sie etwas tun um mich zu erreichen. Da war es Zeit für die Schwimmbewegungen. Durch diese Methode gewannen sie eine super Wasserlage.
Zum Finale gab es in einem anderen Schwimmbad das Seepferdchen beim Bademeister.

Mit 4 pflügte Anna der Länge nach durchs Becken, schwamm um die Wette gegen ihre Oma. Auch heute noch ist sie eine der Schnellsten in ihrer Klasse.

Brustschwimmen halte ich nach meinen Erfahrungen für zu schwierig für einen Anfänger, schon gleich für Kinder. Fängt man mit etwas anderem an, lernen sie auch den Bruststil schneller.
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo maju, du fragst nach meinen beweggründen, im internet zu bloggen.

ich hatte ja erst den alten" nimmermehr"-blog, den man hier noch lesen kann .
der war einerseits aus der freude am schreiben entstanden, andererseits aus dem bedürfnis,meinen kummer irgenwo nierderzuschreiben und - eben durch die leser- evtl ratschläge zu bekommen. oder sich einfach nur mal auszuweinen.

heute, nachdem sich doch glücklichwerweise vieles zum besseren gewendet hat, bleibt aber die freude am schreiben erhalten,auch wenn der kummer grösstentelis weg ist.
deswegen habe ich meinen "nudelsosse" blog (siehe unten) angefangen, in dem ich einfach weiterschreiben kann und den schwerpunkt von "kummerkasten" auf bessere, auch teilweise lustige dinge des lebens mit kindern verlegt habe.

ich denke: wer bloggt, möchte , dass sein geschriebenes gelesen wird, ganz einfach. ;D
er möchte auch gern reaktionen von anderen auf sein geschriebenes.
vielleicht ist es eine art "exhibitionismus" der netteren art? :-D ;D

jedenfalls macht bloggen spass, und das ist doch das wichtigste!

liebe grüsse simone
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Simone,
ich stimme mit deiner Meinung soweit überein, obwohl ich ja nicht einmal ratsuchend bin oder mich ausweinen muss (im Moment jedenfalls). Aber wenn ich an der Stelle "Reaktionen von anderen wollen" weiterdenke, dann stoße ich auf die Frage, ob wir meinen, in unserem Umfeld nicht genügend Anerkennung zu bekommen. Und daher der "Exhibitionismus" im net.

Es gibt nur wenige Reaktionen beim Bloggen. Die Worte hängen im All. Anerkennung ist jedenfalls auf diese Weise auch nicht viel zu erlangen. Nur falls sich gerade jemand überlegt, jetzt einen Blog anzufangen um sein Lob-Konto wieder aufzufüllen ;D

Ich sehe mich ein wenig wie eine "Autorin mit Helfersyndrom". Und ich glaube, dass diese Bezeichnung auf so einige hier im Forum passt. Man muss aufpassen, dass man sich nicht im worldwide web verliert.
Liebe Grüße
Maju
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
*grins*
mit "lob-konto" hat es nichts zu tun, denke ich. nichts mit anerkenneung. man kann auch dinge schreiben, die keine anerkennung verdienen ;-)

aber allein dass leute den blog (regelmässig)lesen, weil du ihn schreibst, weil es sie interessiert, was du schreibst, das ist doch toll.
hier im EF gibts die watchlist, da kannst du ja sogar nachlesen , wer wie oft bei dir ieisst.

wenn du aber "richtig" bloggst, (ich meine jetzt auf einer richtigen blog-platform) dann kannst du anhand von statistiken deinen blograng ermitteln und schauen, wie viele leser du hast, und wer kommentiert etc...
ich finde es schon als ansporn, wenn die leserzahl wächst. dann weiss man, das es eingen leuten gefällt, w sman schreibt. und dasfgefällt mir wieder ;D

lg simone
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Simone,
du hast eine gesunde, positive Einstellung zum Bloggen. Vermutlich mache ich mir nur zu viele Gedanken. Mein Mann sieht das auch einfacher als ich. Er meinte, das wäre eben zeitgemäß.
Liebe Grüße
Maju
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Wie Sofie das Schwimmen lernte (Fortsetzung)

Sofie lernte natürlich genau auf die gleiche Weise schwimmen wie ihre Schwestern und deren Freundinnen. Ich hatte einige Erfahrung mittlerweile gesammelt.
Sofie bestimmte aber den Zeitpunkt selber. Ich saß auf der Bank vor dem Schwimmbecken und da verkündete Sofie plötzlich: "So, jetzt schwimme ich ohne Schwimmflügel!" So ist sie immer. Ein sehr willensstarkes Kind. Sie zog sich die Schwimmflügel aus und marschierte an den Beckenrand. Die Muttis neben mir waren total erstarrt und fragten mich ängstlich, ob ich nicht einschreiten wolle. Aber ich meinte nur: " So schnell ertrinkt man nicht."

Sofie sprang ins Wasser und war weg. Nach ca. 20 Sekunden holte ich sie raus. Sie stand prustend und japsend vor mir und ich dachte, jetzt brüllt sie gleich los. Aber nein, das wäre ja nicht Sofie! Sie sagte: "Aber jetzt mach ich's richtig!", drehte sich um und sprang nochmal rein und war wieder weg.

Danach brachte ich ihr das Schwimmen bei wie oben beschrieben. Sie war der Star im Schwimmbad. Ein Winzling der durch das Becken pflügte wie ein Fisch.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Und weil's so Spaß macht, schreib' ich heute nochmal!

Wie bekommt man 4 Kinder dazu
3 Bananen, 3 Mandarinen, 1 Orange, 1/2 Ananas, 2 Äpfel und 4 Kiwis zu essen?
Man macht 600 Gramm Blockschokolade flüssig und veranstaltet ein Schokofondue.

Dialog am Morgen
"Bring mich nicht in Rage!"
"Was für eine Garage???"
Und schon war ich nicht mehr sauer, sondern musste herzlich lachen.

Das Leben mit Kindern ist schön!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Brave Kinder!

Gestern Abend sind mein Mann und ich groß ausgegangen mit Freunden. Wir waren chinesisch essen. Es war superlecker und ich bin jetzt noch satt. Es hat so unglaublich Spaß gemacht, ohne Kinder zu essen, stundenlang. Und zu reden. Und zuzuhören. Ohne Unterbrechungen.

Die Kinder hatten auch einen schönen Abend. Ich lieh ihnen in der Bücherei einen harmlosen Kinderfilm aus und erlaubte ihnen, vor dem Fernseher zu essen. Das durften sie noch nie und waren deshalb ganz aus dem Häuschen. Durch das Schokofondue waren sie so satt, dass sie das Abendessen verschieben mussten. Und damit es nicht zu spät werden würde, durften sie das Essen mit dem Fernsehen zusammenlegen.
Als wir dann nach Hause kamen, war das Wohnzimmer aufgeräumt und alles schlief. Heute Morgen erzählten sie dann ganz stolz, dass sie schon um 21 Uhr das Licht ausgemacht hätten. Das glaube ich ihnen auch, denn die erste ist um kurz nach 5 wieder aufgestanden zum Spielen.
Boah, sind meine Kinder toll!!!

Den Babysitter lehnen sie seit einigen Monaten ab, sie finden es peinlich noch beaufsichtigt zu werden. Und wenn wir sie dann mal alleine gelassen haben, dann sind sie immer ganz stolz auf sich und machen alles ganz gewissenhaft. Das zu Bett gehen klappt dann besser, als wenn ich da gewesen wäre.

Trotzdem bin ich froh, dass es Handys gibt, nur für den Fall...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Bowling

Gestern Mittag haben wir uns mit Freunden getroffen zum Bowling.
Wir ließen unsere insgesamt 5 Kinder alleine an einer Bahn, sodass die Erwachsenen in Ruhe spielen konnten. Das muss auch mal sein. Denn wer sagt denn, dass nur Kinder verspielt seien? Erwachsene haben auch noch einen Spieltrieb! Das ist ja das schöne an der Elternschaft: Mamas und Papas dürfen jeden Tag ihren Spieltrieb befriedigen, ohne dass das peinlich wird.

Und nebenbei arbeitet man seine eigene Kindheit auf, wenn man alles nochmal erlebt.

Meine zart besaiteten Kinder weinten, als ich ihnen beim Schlitten fahren erzählte, welch schlimmen Unfall ich als Kind auf genau diesem Schlittenhügel mal hatte. Okay, so stelle ich mir Aufarbeitung der Vergangenheit eigentlich nicht vor... Wenn ich aber keine Kinder hätte, wäre ich bestimmt nie wieder diesen Hügel auf einem Schlitten hinunter gesaust. Dann wäre der Unfall immer noch die letzte prägende Erfahrung zum Thema Schlitten fahren gewesen. Jetzt kann ich wieder rodeln und das macht richtig Spaß!
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
bei uns kann man nicht mehr schlitten fahren, alles taut weg....

aber dine braven kids sind ja toll! :applaus
hoffe, meine sind mal ähnlich brav wnen sie grösser sind!

lg simone
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Durchs Leben tanzen...

Gestern Abend war ich endlich mal wieder tanzen. Seit meinem 6. Lebensjahr gehe ich in eine Schule für Bühnentanz. Ohne das Tanzen könnte ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen. Normalerweise gehe ich jeden Montag Abend für zwei Stunden, aber es kam in letzter Zeit immer etwas dazwischen. Prompt wog ich ein Kilo mehr und wurde schließlich krank. Die Quittung fürs lange Pausieren habe ich heute in Form von Muskelkater. Ohnehin tat mir schon alles mögliche weh vom Bowling. Aber, hey, hier wird ja nicht gejammert!

Es tut einfach gut, sich total auszupowern. Und am Muskelkater spürt man, dass man sich angestrengt hat. Er ist doch wie ein Kompliment für gute Arbeit.

Wusstet ihr, dass Glückshormone ausgeschüttet werden, wenn man sich lange dreht? Das wirkt wie Sekt auf leeren Magen. Am Ende unseres Trainings sind wir immer recht albern und fühlen uns glatt 10 Jahre jünger.

Und weil ich so gute Erfahrungen gemacht habe mit dem Tanzen, habe ich die Liebe dazu natürlich auf meine Mädels übertragen. Sie sind jetzt auch schon zwischen 3 und 6 Jahren dabei -ganz ohne Zwang von meiner Seite.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Maju plant ihren Tag

6 Uhr Aufstehen, Duschen, Frühstück machen, Pausenbrote streichen.
7 Uhr Mittagessen kochen.
8 Uhr Eine Freundin kommt zum Tee und macht eine Umfrage mit mir für ein Institut.
9-12.30 Uhr Büchereidienst
13 Uhr Mittagessen
14-15.30 Uhr Unterrichten (Nähkurs)
15.45 Uhr Flöten (Sofie)
17 Uhr Ballett (Sofie)
18 Uhr Hip Hop (Anna und Marie)
19 Uhr Tagesausklang wie üblich

Lauter tolle Sachen morgen! Ich freu mich drauf!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Und morgen werde ich mal nichts tun!
Nur den Haushalt schmeißen, kochen, einkaufen -also "nichts tun" sozusagen. Es ist schon so, dass ich mich manchmal seltsam fühle, weil ich gerade keiner geregelten Arbeit nachgehe. Ich bin eine aussterbende Spezies, die Vollzeitmutter, Mamagerin mit kleinem Familienunternehmen. Früher mussten sich berufstätige Mütter rechtfertigen, heute ist es eher umgekehrt.

In den 50ern waren Hausfrauen "privilegiert". Und ich weiß, dass ich das auch bin. Ich kann tun und lassen was ich will: ehrenamtliche Bibliothekarin und Kirchengemeinderätin sein, Kostüme für die Ballettschule nähen, Typberatung und Nähkurse unterrichten, eine Jugendband gründen und auf der Bühne tanzen. Ich führe ein traumhaftes Leben, nur eben ohne Einkünfte. Leider wird der Wert eines Menschen zunehmend am Einkommen gemessen.

Ich reize die Phase als Hausmütterchen voll aus, bis ich es nicht mehr genießen kann. Und für die Zukunft gibt es noch meinen alten Traum von Maju's Modehaus. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Thanks God, it's Friday!

Die Kinder sind im Schwimmbad und ich darf mal wieder eine meiner Lieblings-CDs einwerfen ohne dass jemand mault: "Tanz der Vampire!" Ich bin absoluter Musical-Fan!!!

Und dann lasse ich heute mal Michael Kunze sprechen:

Eine schöne Tochter ist ein Segen,
doch ein Segen, der meschugge macht.
Denn was soll der Vater tun dagegen,
wenn das Weib in seinem Kind erwacht? (Kann mein Mann voll bestätigen!)
...
Denn er weiß, weil er ja selbst ein Mann ist,
jeder Mann ist irgendwie ein Schwein.

Gott ist tot
nach ihm wird nicht mehr gesucht.
Wir sind zum ewigen Leben verflucht.
Es zieht uns näher zur Sonne, doch wir fürchten das Licht.
Wir glauben nur Lügen, verachten Verzicht.
Was wir nicht hassen, das lieben wir nicht.
Was ich rette, geht zugrund.
Was ich segne, muss verderben.
Nur mein Gift macht dich gesund.
Um zu leben, musst du sterben.

(und mein absoluter Favorit:) Die unstillbare Gier

Ich will frei und freier werden.
und werde meine Ketten nicht los.
Ich will ein Heiliger oder ein Verbrecher sein.
Und bin doch nichts als eine Kreatur,
die kriecht und lügt und zerreissen muss
was immer sie liebt.
...
Doch die wahre Macht, die uns regiert,
ist die schändliche, unendliche, verzehrende, zerstörende und ewig unstillbare
GIER.
 
U

user5fm

Guest
Wie bereits in meiner Danksagung zu sehen, toll, mehr davon :applaus.

Auch bei mir dudelts grad, ich bin eher der HardRock Fan, die neue von GreenDay ( gut das ist Punkrock) ist der absolute Hit.

Ein schönes Wochende wünsche ich dir. :bye:
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Werde das Lob an Herrn Kunze weiterreichen, wenn ich ihn mal treffe. Aber ob ich da nicht irgendwelche Rechte verletze, wenn ich sowas veröffentliche???

Unsere Katze

Als ich das erste Mal schwanger war, holte ich zwei Katzenbabys vom Bauernhof. Marie wuchs mit ihnen auf und es gibt praktisch kein Foto, wo nicht neben dem Kind noch mindestens eine Katze zu sehen ist. Marie spielte den ganzen Tag mit ihren Katzen und war auf diese Weise vielleicht nicht ganz so einsam wie ein Einzelkind.
Seit zwei Jahren haben wir eine neue Katze. Sie ist rabenschwarz, mit seidig glänzendem Fell. Sie ist sehr verspielt, dabei ziemlich wild. Wenn sie sich mal in den Garten traut, was nur nachts oder bei Dämmerung der Fall ist, weil sie unheimlich scheu ist, dann bringt sie fast immer eine Maus mit.
Morgens, wenn wir frühstücken, ist sie in Spiellaune. Früher fuhr sie total auf Trinkhalme ab. Derzeit könnte sie sich schier beeumeln beim Anblick eines Haargummis.
Eines Morgens, während des Pausenbrote streichens, warf ich einen Trinkhalm. Sie rannte hinterher. Dann warf ich ihn noch einige Male. Bis ich irgendwann feststellte, dass ich diesen Trinkhalm kein einziges Mal selber wieder geholt hatte. Er lag sonderbarerweise immer neben meinem Stuhl. Mittlerweile steht der Apportier-Rekord bei 25 Mal in Folge.
Und weil unsere Katze auch knurrt, so ein tiefes Knurren aus dem Bauch, wenn ein Fremder vor der Haustüre steht, bezeichnen wir sie auch als Hundkatze. So wird sie jedenfalls in die Geschichte unserer Katzen eingehen, denn von den rund 10 Katzen, die ich schon hatte, ist sie die einzige die sich so verhält.
Nachts dient sie mir natürlich als Wärmflasche. Das wiederum hat sie gemeinsam mit allen ihren Vorgängern. Ich kann mich nicht erinnern an eine Zeit, wo ich meine Beine ausstrecken konnte im Bett. Diese Katzenviecher brauchen ja im gestreckten Zustand locker das halbe Bett. Und im Gegensatz zu Babys kriegt man sie nie wieder los. Aber das ist Gewohnheitssache und wir genießen es beide, schließlich sind wir beide Rudeltiere.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Maries erstes Wort

Es erinnert ein wenig an einen Uli-Stein-Cartoon. Pinguinmama rennt zu Pinguinpapa, hocherfreut und ganz aufgeregt.
"Er hat sein erstes Wort gesprochen!"
"Was ist es? Mama? Papa?"
Im nächsten Bild stehen die beiden neben ihrem Küken und das schreit: "Scheißkälte!"

Maries erstes Wort war "Kade" (Katze). Und da soll man nicht eifersüchtig werden! Auch sehr seltsam, dass sie Kade gesagt hat, denn ich sprach die Katzen eigentlich immer mit deren Namen an. Sehr rätselhaft. Aber ich vermute, dass "Terminator und Mercedes" zu schwierig war für den Anfang.

Ich hatte ein Abkommen mit meinem Mann. Er sollte die männlichen und ich die weiblichen Namen aussuchen. Jaja, ich weiß schon welcher Gedanke sich da aufdrängt: Gott sei Dank hat die Frau nur Mädchen bekommen!

Tatsächlich sind wir alle sehr glücklich, dass es drei Mädchen sind. Früher meinten Marie und Anna manchmal, sie hätten gerne noch einen größeren Bruder. Es war schwer, ihnen begreiflich zu machen, dass das nicht mehr möglich ist. Aber als ich dann das dritte Mal schwanger war hatten sie es kapiert und beteten, dass es kein kleinerer Bruder werden würde.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Fallsucht

Zerrissene Hosen, Pullis mit Löchern und Winterjacken mit Rissen sind normal in jeder Familie. Sollten normal sein! Wenn die Kinder natürlich nur noch vor irgendeinem Bildschirm sitzen, dann hat man das zweifelhafte Glück, dass die Klamotten nicht kaputt gehen. Meine Mädels bekommen jedenfalls keine Schimpfe für den Beweis, dass sie sich noch ordentlich austoben und dabei ihre Kleider ruinieren.

Ich saß vor ein paar Tagen erst wieder dran und habe einen ganzen Stapel dieser geschrotteten Klamotten repariert. Aus der Jeans wurde eine Designerjeans, die Jacke bekam einen schönen Aufnäher, die Maschen wurden gefangen...Und als dann die Kinder in die Werkstatt kamen, wusste ich, dass ich es falsch gemacht habe. Sie waren so begeistert von ihren "neuen" Sachen, dass ich jetzt befürchte, dass sie sich nächstens absichtlich auf den Asphalt hechten.
 
U

user5fm

Guest
Puuh so eine Arbeit machst du dir, :respekt.

Ich bin da eher eine von der verdammten Wegwerfgesellschaft, aber ich bin vielleicht auch verwöhnt, den wir werden immer ausreichend mit gebrauchten Anziehsachen beschenkt.

Wie sagte der Vater meines Mannes immer, ein Kind was spielt muss dreckig sein, genau so isses.

Schönen Abend dir. :bye:
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Stille

Stille ertrage ich heute nicht mehr so gut. Vormittags ist es so verdammt still hier. Deshalb habe ich ja neuerdings dieses Forum.

Als die Kinder noch alle daheim waren, sehnte ich mich nach Stille. Aber ihr kennt das: Wenn es dann plötzlich ganz still ist, alle Kinder in ihren Ecken sitzen und sich beschäftigen, dann kann man das doch nicht ganz genießen. Meistens ist ja etwas faul an der Sache, wenn es plötzlich über einen längeren Zeitraum still ist. Dann hat man als Mutter die Entscheidung: Schau ich nach, was gerade passiert oder lege ich mich eine Stunde aufs Ohr und versuche die Gedanken an das, was im Kinderzimmer passieren könnte abzustellen?

Einige Male entschied ich mich fürs Ausruhen und wurde, unter vielem anderen mehr, mit diesen drei Anblicken dafür entlohnt:

1. Kind saß eine Stunde lang mit einem Papiertaschentuch im Bett. Es sah aus wie ein Engel auf einer Wolke. Ich hätte nicht gedacht, dass ein einziges Taschentuch so viel hergeben kann.

2. Kind saß mit meiner Parfumflasche im Bett. Es roch wahnsinnig gut im Zimmer. Die Flasche war leer. Das Kind drückte oben auf den Knopf und drückte und drückte, aber nichts passierte ?(. Es hielt die Flasche mit der Düse zum Bauch und war schon ganz durchnässt.

3. Kind fand den Zimtstreuer und leerte ihn auf dem Esszimmertisch aus und malte darin eine Stunde lang. Mein Staubsauger roch danach bei Betrieb ein halbes Jahr lang nach Zimt. Hmmm.

Aber das alles war es wert. Gut ausgeruht kann man viel mit Humor ertragen.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Aus "Die Stadt der wilden Götter". Jugendbuch von Isabel Allende.
Es geht um ein Abenteuer bei den Amazonas-Indianern.

Nadia hatte herausgefunden, dass es bei den Nebelmenschen gang und gäbe war, mehrere Ehefrauen oder Ehemänner zu haben. Keiner blieb auf Dauer allein.
...
Für gewöhnlich wurden die Mädchen schon bei der Geburt einem Mann versprochen, aber die Eltern zwangen sie später nicht zur Heirat, und sie mussten auch nicht bei einem Mann bleiben, wenn sie nicht wollten.
...
Es war ein Tabu, Frauen und Kinder zu misshandeln, und wer es brach, wurde aus der Familie ausgestoßen, musste allein schlafen und wurde selbst in der Junggesellenhütte nicht mehr geduldet. Das war die einzige Strafe bei den Nebelmenschen. Ansonsten war ihnen die Vorstellung von Belohnen und Strafen fremd.
...
Die Kinder schauten sich alles, was sie brauchten, bei den Erwachsenen ab. Jeder lernte in seiner Geschwindigkeit und konnte seine Begabungen entwickeln.
...
Vielleicht war ja die eine oder andere Anregung für euch dabei :rofl

Ich hänge gleich noch eine Rede des Schamanen an.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Fortsetzung

Der Schamane:
" Die Nahab (Weiße, Fremde) sind wie Tote, aus ihrer Brust ist die Seele geflohen.

Sie wissen weniger als nichts, sie können keinen Fisch mit einer Lanze durchbohren, keinen Affen mit einem Blasrohr erlegen, und jeder Baum ist ihnen zu hoch.
Sie kleiden sich nicht in Luft und Licht wie wir, sondern hüllen sich in stinkende Stoffe.
Sie baden sich nicht im Fluss, achten die Gesetze der Bescheidenheit und Höflichkeit nicht, sie teilen nicht ihr Haus, nicht ihr Essen, ihre Kinder und Frauen.

Ihre Knochen sind weich und ein leichter Knüppelhieb spaltet ihnen den Schädel.

Sie töten Tiere und essen sie nicht, sie lassen sie liegen bis sie verfaulen.

Wo sie ihren Fuß hinsetzen, bleiben Unrat und Gift zurück, selbst das Wasser in ihrer Nähe wird schmutzig.

Die Nahab sind so verrückt, dass sie dem Boden die Steine stehlen wollen, den Flüssen den Sand, dem Wald die Bäume. Manchen wollen die Erde mitnehmen. Wir sagen ihnen, dass man den Wald nicht wie einen toten Tapir auf den Schultern wegtragen kann, aber sie hören nicht zu.

Sie sprechen nicht von ihren Göttern und wollen nichts von unseren wissen.

Sie sind gefräßig wie Kaimane." (von Isabel Allende)

Damit wir heute nicht überheblich werden und schön alle am Boden der Tatsachen bleiben!
Eure Maju
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Erste Schultage

Am ersten Schultag sind die Leute oft ein wenig gefühlsduselig. "Schnief, ist es schon so weit?! Meine Güte, wie schnell die Zeit vergangen ist! Sie ist ja jetzt eine ganz Große! Wie hübsch sie heute aussieht und wie sie stolz strahlt!"

Und dann kann die Stimmung auch schnell kippen. Garantiert liefert jemand diesen Spruch: "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens!" Oder den: "An den Kindern merkt man, dass man alt wird!" Manche Mütter fühlen sich, als ob ihnen ein Körperteil amputiert wurde; manche Väter fühlen sich an ihre schlimme Schulzeit erinnert: "Genau im selben Klassenzimmer war ich auch...". Viele Eltern packen dann auf dieses ganze Mischmasch der Gefühle noch die Zweifel am Kind drauf: "Ob er das wohl packt?" und einen Sack voll Erwartungen: "Hoffentlich schafft er es ins Gymi!"

Das Kind ahnt vielleicht, dass heute nicht alles heiter Sonnenschein ist, denn wozu hätte man es sonst mit einer Schultüte bestochen?

Nicht wenige Kinder brechen dann auch in Tränen aus, wenn es heißt im Klassenzimmer zu bleiben, hinter verschlossener Tür, ohne Mama. Kinder haben einfach megafeine Antennen und damit spüren sie die Beklommenheit auf Seiten der Eltern.

Bei mir gab es auch fast Tränen am ersten Schultag meiner Großen. Die Einschulungsfeier lief noch gut. Danach ging Marie brav ins Klassenzimmer. Mama machte noch schnell ein Erinnerungsfoto von ihr auf der Schulbank unter den missbilligenden Blicken der Lehrerin. Und dann schloss sich die Tür und ich hatte, ehrlich gesagt, auch einen Kloß im Hals...Schon doof, irgendwie.

Bei Marie gab es dafür Tränen am nächsten Tag, dem ersten richtigen Schultag. Wie konnte ich es auch wagen, ihr auf halber Strecke entgegen zu laufen am Mittag! Ich musste umdrehen und Marie lief erst wieder weiter als von mir nichts mehr zu sehen war. Kapier's doch endlich, Mama! Sie ist jetzt eine Große!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Fortsetzung

Sofies erster Schultag

Einschulungen waren mittlerweile unsere leichteste Übung. Bei Marie gab es noch einen Kloß im Hals, bei Anna schickte ich schon nur noch den Papa mit zum Warten auf den Schulhof, bei Sofie erwartete ich eigentlich nichts neues mehr.

Aber ich sollte nochmal eine Lektion bekommen von meiner Jüngsten.

Die Einschulungsfeier fand in der Turnhalle statt. Die Kinder waren schon auf ihre Lehrerinnen verteilt worden. Der Rektor schloss seine Rede mit den Worten: "Jetzt gehen alle Erstklässler mit ihren Eltern zur Schule hinunter, dort werdet ihr dann von euren Lehrern wieder in Empfang genommen."

Und weg war Sofie, samt Schultüte, Ranzen und ihrem besten Freund. Bis ich durch das Gedränge nach draußen kam, war schon nichts mehr zu sehen von den beiden. Zur Schule war es etwa einen halben Kilometer durchs Dorf. Die Lehrerinnen fuhren die Strecke mit dem Auto. Ich rannte sie.

Als ich gleichzeitig mit den Lehrerinnen die Schule erreichte, völlig außer Atem und verschwitzt, da standen die zwei Ausreißer vor der verschlossenen Schultür und nahmen ihre Lehrer in Empfang. Und ich hörte noch eine von ihnen ausrufen: "Ja, wo sind denn eure Eltern?"

Boah, war das peinlich! Ich rannte ja nicht durchs Dorf, weil ich Angst um meine Tochter hatte, sondern weil das ja doof aussieht, wenn ein ABC-Schütze mit Schultüte alleine zur Schule geht. Was denken denn da die Leute?

Jetzt sind sie in der zweiten Klasse und mussten bisher den Weg von der Turnhalle zur Schule immer in einer großen Gruppe gehen. Zu zweit ist nicht erlaubt.

Doch morgens lief Sofie fast die selbe Strecke immer alleine von Anfang an. Sie bestand genau wie Marie darauf, dass sie schon groß sei. Und um das umzusetzen musste sie früher laufen als alle Kameraden, die an dem Schulweg wohnen. Verrücktes Huhn! Mittlerweile wartet sie aber auf ihre Freunde, war wohl doch zu langweilig "groß zu sein" auf Dauer.
 
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