Mir geht die Puste aus!

F

Florayla

Guest
Ja gestern, ging es noch weiter. Die Ex-Freundin von seinem Freund kommt nach ner Stunde rein und ich rede mit ihr.
Danach kommt der Freund rein, nimmt mich in den Arm und sagt, wie leid ihm das tue. Das tat gut.
Als die beiden gegangen sind, kam er rein, setzt sich neben hin und es ging wieder los. Ich habe das Gespräch beendet, weil er schon wieder zuviel gesoffen hat und da kann er ganz offensichtlich nicht anderst als beleidigend sein.
Ich habe gesagt, wir reden morgen weiter, wenn er die Kinder ins Zeltlager gebracht hat.
Ich zittere am ganzen Körper, ich spüre genau die Wunde an meinem Herzen, ich krieg keinen Bissen runter, ich hoffe nur, daß das ein vernünftiges Gespräch wird.
Es muss doch gehen, wenn man 12 Jahre zusammen war!
 
D

die_stille

Guest
Im Grunde bin ich ja eigentlich immer dafür, an einer Beziehung zu arbeiten und sie zu erhalten....... aber nicht um jeden Preis und bei Dir frag ich mich wirklich, warum Du ihn nicht längst rausgeschmissen hast.
 
F

Florayla

Guest
Du es steht einfach viel auf dem Spiel und ich mag mir selber hinterher keinen Vorwurf machen müssen.
Außerdem kenne ich ihn auch ganz anderst, aber das hilft mir auch nichts mehr, wenn sich da keine Veränderung auftut.

Ich kann es einfach nicht glauben! Aber vielleicht fallen die Schuppen bald ab.
 
D

die_stille

Guest
Was steht denn auf dem Spiel? Ich meine, was steht auf dem Spiel, das wichtiger ist als Deine Gesundheit und Deine Selbstachtung?
 
F

Florayla

Guest
Wommm,
da hast du recht, das ist das Wichtigste, danach kommen die Kinder und dafür möchte ich nicht ganz kampflos aufgeben, zumindest will ich es nochmal probiert haben.
 
F

Florayla

Guest
Jetzt haben wir miteinander gesprochen, jetzt weiß ich auch woran ich bin. Er liebt mich einfch nicht mehr.
Also keine Chance, dafür Klarheit.

Wir werden das mit den getrennten Räumen versuchen unserer Kinder willen und weil wir beide an diesem himmlischen Platz hängen.

Ich habe ihm gesagt, was ich von ihm erwarte und welche Bedingungen ich stelle vor allem an sein Einfühlungsvermögen. Wen er meint er müße mich quälen, dann soll er lieber gleich gehen.

Er war sehr geknickt, er wolle mir nicht weh tun, er weiß ja, wie sehr mich das trifft und es gehe ihm nicht gut dabei (das hab ich gemerkt)
Er sagte darauf, er wüßte gar nicht, wie er mit mir umgehen solle, wie er sich verhalten soll. Ich hab ihm gesagt, er solls mal mit der Wahrheit probieren und mit Überlegen, wenn er in meiner Situation wäre, dann käme er drauf, was in so einer Sitution weh tut.

Zumindest weiß ich wo ich dran bin und werde jetzt einfach versuchen, so schnell wie möglich nen Job zu finden, damit ich finanziell unabhängig bin.
Ich muß raus hier, um wieder unter Menschen zu kommen.

Und ich möchte mir und den Kindern den Hof erhalten, das bin ich mir und den Kindern schuldig (nicht um jeden Preis, ganz sicher nicht), aber für mein Selbstbewußtsein.

Und ich werde meinen Weiher mit dem Mosaik und den Klangspielen bauen und wenn er fertig ist (kann allerdings etwas dauern - ich hab ja nur einen "Richtig funktionierenden Arm" und der ist auch schon etwas lädiert, aber ich habe ja keine Eile), schicke ich ein Foto.
Und mit dem Graben des Teiches grabe ich mich zu mir durch - zwischendurch Klaus häkseln - mit dem Mosaik baue ich mich wieder zusammen und die Klangspiele zeigen mir dann hoffentlich, dass ich wieder ich bin.

Ich häksle natürlich Zweige, nicht dass ihr denkt ich mach da wirklich den Klaus klein.

Es ist ein fürchterlicher Druck weg und mein Herz tut nicht mehr so weh, aber ich weiß auch, dass ich mich nicht auf die faule Haut legen kann. Ich traue dem Frieden noch nicht, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das lange so hält... dafür ist zuviel an Unzufriedenheit bei ihm.

Vielen Dank fürs Zuhören, ich danke Euch allen für Euer Mitgefühl und Eure Schreiben
 

sunnyside

warten auf godot....
hallo eva,

das hört sich um einiges positiver an. gut, das ihr gesprochen habt, und ich denke, das es so viel besser ist, als wenn er dich weiter so mies behandelt hätte. natürlich tut es weh, die liebe des andern zu verlieren, aber wie die stille schon sagt: selbstachtung - die solltest du nicht verlieren.

ich freue mich, das du den gedanken an deinen weiher und die vielen schönen dinge wieder verfolgst. egal, wie lange es dauert, ob mit einem oder zwei armen - du wirst es schaffen und das ergebnis ist das, was zählt. du musste es nicht an einem tag schaffen. und bei solchen arbeiten - das stimmt - kommt man zu sich selbst. weiß ich aus erfahrung. und hinterher der stolz, es geschafft zu haben.

ich wünsche dir die kraft, die du brauchst. im kopf und im arm. und ich freue mich, das dein herz nicht mehr so weh tut!!

einen lieben gruß
 
M

Moka

Guest
Hallo Eva,

ich finde es gut, dass Du den Freunden gegenüber gezeigt hast, wie sehr Du verletzt bist statt so zu tun als ob alles in Ordnung wäre.
Und schön, dass sie so reagiert haben.

Auch wenn Dir seine Aussage, dass er Dich nicht mehr liebt, weh tut so hast Du, wie Du selbst geschrieben hast, endlich Klarheit.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und freue mich schon auf Dein Bild mit Deinem künstlerischen Werk, was Du hier reinstellen willst!

Liebe Grüße
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Floralya,

als Erstes freu ich mich natürlich auch, daß Du endlich Gewissheit hast...

...aber: mein zweiter Gedanke war sofort:

Mann, die Frau weiß, daß der Mann sie nicht mehr liebt und sie schreibt darüber, als ob es die normalste Sache der Welt wäre...
Ich finde Deine Idee toll, Deinen angefangenen Traum zu verwirklichen, aber wenn ich mich nochmal in die Situation versetze, als mein Mann mir damals die Trennung vorschlug und ich erkennen mußte, daß er mich nicht mehr liebt, dann hielt ich es in seiner Gegenwart keine Minute mehr aus...

Ich hab ihn angebrüllt, bin ausgerastet, hab gesagt, dann geh!!! ABer geh SOFORT!!! Raus, ich will Dich nicht mehr hier sehen!! Ich hab meine Kinder geschnappt und bin zu meiner Mutter rüber, ich bin am nächsten Tag zu meinem Psychologen und hab gesagt, wenn er nicht sofort auf der Stelle auszieht, dreh ich durch... Ich habe ihn so gehaßt und bei Dir kommt nichts... Kann es sein, daß Du unter Schock stehst? Oder hast Du die Antwort vielleicht schon immer gewußt, wolltest sie nur nicht wahrhaben?

Jedenfalls als ich dann aber länger überlegt habe, wußte ich, daß es schon aus wohnungstechnischen Gründen und der Kinder wegen nicht so Schnall auf Fall gehen konnte...
Wir wollten die zwei langsam auf den Auszug vorbereiten... aber es tat so verdammt weh, noch weitere fast 3 Monate zusammen wohnen zu müssen, wenn man sich (er mich) nicht mehr liebt... Es war nur noch eine Zweck-Gemeinschaft und wir gingen uns jede mögliche Minute aus dem Weg... es war so schrecklich :heul

Wie gehst Du denn damit um, daß er Dir sagt, er liebt Dich nicht mehr??? Es muß doch so verdammt wehtun??? Kannst Du Dir wirklich vorstellen, neben ihm herzuwohnen, evtl. noch mehr von seinen "Weibergeschichten" mitzubekommen und es tollerieren zu müssen???
Ich finde, er MUSS einfach ausziehen, er kann es von Dir nicht verlangen...
Ich hab echt sooo einen Hals... Wie kann er nur von Dir verlangen, weiterhin mit ihm unter einem Dach zu wohnen???

Floralya hör bitte in Dich rein und versuch herauszufinden, was Du wirklich willst Du was Dir guttut, nicht was zweckmäßig sinnvoll wäre, sondern, was Dir hilft, da rauszukommen...

Ich drück Dich... :troest

Carmen
 
F

Florayla

Guest
Hallo Carmen,

ich kann versuchen, es dir zu erklären, ob es zum Verstehen ist, ob ich mich selbst verstehe, weiß ich nicht.
Ich habe ja geschrieben, dass ich behindert bin und ich denke, ich habe in meinem Leben schon sehr viel Abwertung erfahren. Ich bin seit ich denken kann am Kämpfen, ich habe noch fast nie etwas bekommen (speziell
rechtlich), was mir nach dem Gestz zusteht. Das ist das eine.

Ich habe auch schon sehr viel Therapie hinter mich, und habe es damit geschafft, alleine leben zu können und meinen Optimus meine Kraft und mein sehr sonniges Gemüt wieder zu finden.

Es ist einfach nicht wahr, dass behinderte Menschen akzeptiert werden, es wäre schön, aber du erfährst in deinem Leben so viel Gemeinheit, so viel Unverständnis, Negativität, das ist unglaublich.

Ich glaube, ich habe dadurch gelernt, dass ich mich auf nichts verlassen kann, ich bin immer mißtrauisch. Andererseits bin ich sehr offen und glaube immer am das Gute. Dadurch habe ich auch schon oft mieses erfahren, was mich zwar nicht abhält, weiter an das Gute zu glauben, aber ich bin vorsichtiger geworden.

Was Liebe anbetrifft, war ich so und so mißtrauisch, was ich bisher an Liebe erfahren habe, hatte immer einen Haken.
Und bei Klaus war ich mir schon lange sicher, dass er mich nicht liebt, das kam nicht überraschend.
Hört sich cool an, natürlich hat es mich getroffen als er das sagte, aber es kam nicht unerwartet und mir war die Wahrheit aus seinem Mund lieber, als seine Spielchen.

Andererseits war die Beziehung mit Klaus - bis auf Ausnahmen - sehr schön.
Wir haben uns akzeptiert, jeder hat den anderem geholfen, wir konnten uns gut unterhalten, wir lieben unsere Kinder, wir haben uns gemeinsam was aufgebaut und das war mir sehr wichtig.

Dass er mich nicht liebt, war mir schon lange klar, deshalb habe ich auch immer versucht, mich möglichst unabhängig zu halten, deswegen versuche ich auch, seit ein bis zwei Jahren nen Job zu finden.
 
F

Florayla

Guest
ups, jetzt bin ich aus Versehen auf einen Knopf gekommen.
Das mit dem Job ist nicht so leicht, da wir ja hier nen Laden haben und die Kinder, aber es war mir klar, dass ich den bald brauche.

Vielleicht habe ich es einfach verdrängt, wie er. In den letzten Jahren kam sehr viel Aggression von ihm, das hat mich sehr verletzt und wenn er jetzt nichts gesagt hätte, dann wäre es von mir gekommen, da das zusehr an mein Selbstwertgefühl ging.

Ich weiß nicht, ob das zu verstehen ist, aber ich glaube, ich weiß gar nicht was Liebe ist und ich habe auch noch nie wirklich erfahren, dass mich jemand liebt.

Ich fand die Situation vorher viel schlimmer als jetzt, jetzt weiß ich wo ich dran bin, nur die Art wie er es gesagt, wie sehr er mich verletzen muß, die tut weh, sehr weh.

Ich weiß nicht, ob ich es schaffe mit ihm zusammen unter einem Dach zu leben, das Haus ist groß und wir laufen uns, wenn wir wollen, nicht zuviel über den Weg. Vielleicht mache ich mir was vor, doch ich möchte es versuchen.

Der Grund ist der, dass ich behindert bin, ich werde seit Jahren schwächer, das
nennt sich Spätfolgen der Kinderlähmung. Ich habe dieses Haus gefunden, es ist mein Traum. Meine Kinder, meine Tiere, mein Garten sind mir sehr wichtig, die tun mir richtig gut.

Ich kenne meine Grenzen, meine körperlichen und seelischen Grenzen. Ich weiß, dass eine komplette Trennung mich umhauen würde. Ich hätte zuerst die Kinder allein, die den Verlust vom Vater ertragen müssen, ich wüßte nicht, ob ich das Haus halten könnte, eine Trennung von meinem Traum und meinen Tieren wäre für mich unglaublich schmerzhaft.

Ich habe gelernt, viel einzustecken und viel auszuhalten, doch ich habe auch einen Stolz und der sagt, dass ich niemandem zugestehe, mir meinen Traum, meinen Platz zu nehmen.

Ich weiß nicht, ob ihr das verstehen könnt.

Ein Therapeut hat mal zu mir gesagt: Ein Mann muß dich (Betonung auf dich)wirklich lieben. Ich denke das ist auch so, denn mein Körper ist nicht das Tollste.
Ihr werdet jetzt sagen, das Innere ist doch wichtig. Aber das ist nicht ehrlich. Es ist das ganze Erscheinungsbild. Vielleicht können die Männer, mal was dazu sagen! Es ist nicht selbstverständlich, eine behinderte Frau zu lieben!

Ich habe Klaus geliebt und ich habe ihm am Anfang gesagt: Überleg es dir wirklich gut, ob du mit mir leben willst. Er hat sich dafür entschieden, und es war im Endeffekt doch mein Körper, das tut am meisten weh, da hat er alte Wunden geöffnet mein Herz getroffen.

Hört sich hart an, aber das bin ich ja nun mal gewohnt!

Was mich betrifft, er hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, er hat mich tiefst verletzt, aber auch das kenne ich und ich weiß, ich kann mich wieder aufrappeln. Deswegen der Weiher und ich brauche diesen Platz und den wird mir auch kein Klaus nehmen.

Gestern hat er gesagt, er könne mir helfen beim Graben: Da habe ich gesagt: Niemals und wenn ich 2 Jahre brauche für den Weiher.

Ich lass es mal so stehen, vielleicht haltet ihr mich jetzt für verrückt, das kann ich nicht ändern.
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Forayla

Du hast geschrieben:
"Ich weiß nicht, ob das zu verstehen ist, aber ich glaube, ich weiß gar nicht was Liebe ist und ich habe auch noch nie wirklich erfahren, dass mich jemand liebt."

Das klingt für mich als ein zeugnis Deiner momentanen Stimmung, denn es muss eine Zeit der Liebe gegeben haben. Ihr hab eine Zeit lang ein gemeinsames Leben gehabt. Ich kann mir so garnicht vorstellen, dass es ein liebloses Leben war.

Ich hatte eine Zeit, an der ich sosehr an meiner Liebenswürdigkeit und an meiner Attraktivität gezweifelt habe, wegen meiner Behinderung. Mein damaliger Partner musste verdammt viel aushalten. Ich wollte beinahe eine Bestätigung von ihm, dass ich nicht liebenswert bin. Ich habe ihm vorgeworfen, dass er mich nicht lieben kann, weil ich nur ein halber Mensch wäre.
Forayle, mir feheln beide Beine im Unterschenkel und ich trage Prothesen. Ich habe mich selbst lange nicht leiden mögen und geglaubt das könne auch kein anderer tun.

Du schreibst:
"Ein Therapeut hat mal zu mir gesagt: Ein Mann muß dich (Betonung auf dich)wirklich lieben. Ich denke das ist auch so, denn mein Körper ist nicht das Tollste."

Nein, ich sage Dir nicht, es käme auf die inneren Werte an. Das klingt schon so verbraucht, dass der Wert verloren gegangen zu sein scheint.
Ich sage Dir, Dein Körper ist ein Teil von Dir, ebenso wie Deine Behinderung. Dieser Körper macht Dich auch aus. Du hast selbst geschrieben, dass Du eine Menge mitgemacht hast und Du bist mit Erfahrung und auch Weisheit daraus hervor gegangen. Deine Entwicklung ist durchaus deshalb geprägt, weil Du Widrigkeiten überstanden hast und gelernt hast zu kämpfen. Dein Körper ist deshalb wichtig. Es mag für Dich vielleicht befremdlich klingen. Ich weiß jedoch sehr gut wovon ich schreibe. Mittlerweile bin ich schon seit einiger Zeit an dem Punkt, dass ich mit als etwas Vollständiges wahrnehme, nicht mehr wie zuvor als halber Mensch. Und das obwohl ich heute wegen Verschleißerscheinungen oft im Rollstuhl sitze. Heute weiß ich und spüre ich auch, dass das ich bin. Und ich nur deshalb eine powernde Nervensäge bin, mit einer enormen Kämpfernatur, weil ich so bin wie ich bin.

Und siehe da seid sich meine Haltung geändert hat, bin ich attraktiv für andere. Es gab ind gibt Männer (auch ohne Behinderung), die sich in mich verlieben, die sich von meinen Beinen nicht abschrecken lassen. Und ich kann Dir sagen, da sind ein paar echt attraktive Burschen dabei. :D
Ich weiß das klingt oberflächlich. Bin eben auch nur ein sexistischer Macho. ;-)

Bei Dir ist das Äußere und das innere scheinbar noch keine Einheit. Deshalb hast Du nicht die Hoffnung jemand könnte Dich lieben, oder?
Lerne Dich kennen Forayla und sieh genau hin. Es gibt an Dir dinge die Du sicherlich schätzt und auch schön findest. Versuche auf eine innerliche Reise zu gehen und Dich zu erfahren. Die eigene Haltung hat da ne ganze Menge Einfluss, glaube mir.

Wegen Deiner Zukunftsängste, gibt es bestimmt Möglichkeiten sich beraten zu lassen. Wenn Du einen Hof hast, garten und Tiere, dann such Dir doch eine Art WG zusammen. Vielleicht auch ne Mutter mit Kind, oder so. Mit gegenseitiger Unterstützung, ohne Abhängigkeit. Denn in einem unguten Abhängigkeitsverhältnis zu bleiben, ist ein Unding, dass Du nicht nötig hast.

So genug gepredigt. :D

Alles liebe Sadhana
 
M

Moka

Guest
@ Sadhana:

Ich finde, dass Du es wunderschön und kraftgebend geschrieben hast.

@ Florayla:

Ich wünsche mir von Herzen, dass Du an den gleichen Punkt wie Sadhana gelangst!
 

sunnyside

warten auf godot....
@high, sadhana und florayla,

ich brauchte etwas zeit um antworten zu können. vieles von dem, was ihr schreibt, kann ich soooo gut verstehen. auch wenn man meine behinderung nicht auf den ersten blick sieht, so ist sie doch da. ich weiß das.

sadhana, ich finde auch, das du das toll geschrieben hat. und es ist in der tat so. man muss sich selbst annehmen um entsprechend rüberzukommen. das habe ich auch erfahren. es hat mir auch geholfen. dennoch bleibt doch die angst, wenn du eine behinderung hast und einen neuen menschen kennenlernst, wie wird er reagieren.

euch beiden wünsche ich viel kraft.....

eva, du schaffst das, du hast schon einen starken willen... und wie sadhana schreibt: die idee mit der neuen wohngemeinschaft finde ich ganz ok... ist eine perspektive. und keine schlechte.
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Sunnyside

Es stimmt schon, dass Du Dich frägst, wie wird mein Gegenüber auf mich reagieren, wenn Du die Person zuvor nicht kennst. Ich denke jedoch auch, dass sie Menschen diese Frage stellen, auch wenn keine Behinderung da ist. Vor allem dann, wenn eine große Sympathie da ist.

Ich will meinen Unterschied zu Menschen, die scheinbar keine Behinderung haben, nicht leugnen. Aber ich frage mich auch wie Behinderung definiert wird. Gibt es überhaupt Menschen, die keine Behinderung haben?
Ein Beispiel war doch der Stromausfall in den USA und Canada. Die Menschen haben dadurch sicherlich erfahren, wie abhängig sie von Hilfsmitteln sind, wie eben die U-Bahn, die Waschmaschine etc.

Ich empfinde mich als Individuum, mit ganz eigene Fähigkeiten und Grenzen, wie jeder andere Mitmensch auch. Besonders werde ich doch nur durch die Reaktion meines Umfeldes.
Die eigenen Gefühle gegenüber der "Behinderung" mögen besonders dann negativ sein, wenn Menschen etwas tun oder sein wollen und dann an die eigenen Grenzen stoße. Wie gesagt verleugnen tue ich nicht und es gibt immer wieder einzelne Situationen, wo ich wegen meiner Einschränkungen trauere.
Doch viele trauern und manchmal eben wegen dem Pickel auf der Nase. *lach*
:ablachen

Liebe Grüße

Sadhana
 

JoeCool

Snoopy-Fan und Wadenbeisser ;o) @sunny
Mensch Flo,

sehe das alles erst heute, hab' ja leider keinen Rechner mehr am WE, wir hatten einen gemeinsam und in meinem "Asyl" hab ich nichts...

Sehr schlimm, daß es soweit gekommen ist ... was bringt unsere Männer dazu, uns nach so vielen schönen Jahren so sehr weh zu tun?

Aber die anderen haben Recht, lass Dich nicht unterkriegen, Du weißt, genau wie ich, jetzt woran Du bist und kannst nach der Trauer anfangen, daß ganze zu verarbeiten...

... mehr fällt mir im Moment nicht ein, da ich selbst gerade wieder besonders schräg drauf bin ... sorry, ich kann niemandem etwas Tröstendes schreiben wenn ich heule

ich wünsch' Dir ganz viel Kraft und Mut!!!
 
F

Florayla

Guest
Danke Joe Cool für deine lieben Worte, auch wenn es nicht soviele sind, sie sind angekommen und trösten mich mehr als du denkst.

Liebe Sadhana, gott seidank hab ich keinen Pickel auf der Nase, das wär mir glaub echt noch schlimmer (ha,ha,)

Ich nehme mich schon so an wie ich bin, ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie das wäre, wenn ich noch nen zweiten gesunden Arm hätte, der würd mir glatt im Weg rumgehen. Ich gebe zu, beim Nägel in die Wand hauen, wär`s schon praktisch, aber es geht auch so.

Ich denke auch in Partnerschaften war nicht die Behinderung ausschlaggebend.
Auch bei Klaus nicht, er hat nur speziell immer wieder negative Aussagen über meinen Körper gemacht und da denke ich, bin ich dann empfindlicher als andere. Das trifft mich mehr und tiefer. Das ist auch ein Problem von mir, was er aber weiß.

Was Liebe ist, weiß ich wenn ich meine Kinder anschaue, und wenn sie mich anschauen. Von daher stimmt es nicht, daß ich nie Liebe erfahren habe, da hast du recht. Es ist ja auch wirklich die Frage, wie Liebe definiert wird.
Ich dachte bei Klaus und mir war es Liebe, so wie wir miteinander umgegangen sind, das war liebevoll, achtend und den anderen unterstützend.

Was er mir allerdings jetzt alles an die Birne geworfen hat, muss ich zweifeln, dass er mich je geliebt hat, sondern schlechtes Gewissen, nicht trauen, dem anderen das was wichtig ist zu sagen, was auch immer.

Aber du hast trotzdem recht, ich hatte schon einige Zeit, das Gefühl, er liebt mich und ich bin einfach auch noch furchtbar durcheinander und rede manchmal dusseliges, selbstbemitleidendes Zeug.

Danke für deine Worte, haben mich ein Stück aus dem Loch gehoben, ich schaue schon wieder über den Tellerrand.

Wir haben zwar am Sonntag miteinander gesprochen, ich dachte wir könnten das schaffen, aber er verhält sich trotz allem so mekwürdig, dass ich es gar nicht fassen kann. Ein Freund, dem ich das erzählte, sagte spontan: Er könne sich so ein Verhalten eigentlich nur vorstellen, wenn jemand todkrank ist und ganz schnell sein Leben noch genießen will.
Ich spüre einfach, dass er unehrlich ist, mich und die Kinder total überfordert und ich habe heute angefangen, mich zu erkundigen, wie die Kinder und ich hier alleine weiterleben können und was soll ich sagen: Ich habe auf Anhieb richtig Hilfe gekriegt. Ich habe bei der Regierung Schwaben angerufen, da ich als Impfschaden anerkannt bin).
Ich bekomme vielleicht meine Ausgleichsrente wieder (trotz verlorener Verhandlung) und sie will sich erkundigen, dass ich eine Weiterbildung machen kann, dann könnte sie mir Übergangsgeld zahlen und vielleicht geht es, dass ich den Heilpraktiker machen kann, den bräuchte ich, damit ich eine Praxis aufmachen kann - daheim - und mit behinderten Kindern und den Eltern arbeiten kann (das wollte ich schon lange), aber ohne Heilpraktiker kann frau als Psychotherapeutin kein Schild vor die Tür hängen.
Das wäre klasse, wenn das klappen würde, dann habe ich auch Zeit für mich und die Kinder und wieder zur Ruhe kommen.
Aber es steckt alles noch am Anfang, doch ein Silberstreif zieht am Horizont vorbei.

danke einfach für euer Dasein und eure lieebn Worte
 

sunnyside

warten auf godot....
@ high, sadhana.....


:rofl ja, das stimmt.... es bringt mich mittlerweile auch zum lachen, wenn ich höre, worüber manche mit sich - eben "ein pickel" nicht zufrieden sind.
ich habe auch hart daran gearbeitet, für mich stellte sich nach meinem krebs-rezidiv auch die frage: wann kommt das nächste und auch - wann und muss ich daran sterben. aber, es kann dir morgen ein ziegel auf den kopf fallen und du bist weg... thats it. und was auch immer eine behinderung ist... sie findet viel im kopf statt.

naja, und ängste in die richtung gehend, was ist, wenn man jemanden kennenlernt nach einer trennung sind da schon differenter, als bei menschen, die "gesund" sind, denke ich. du kannst dich angenommen haben, wenn andere dich deshalb ablehnen, trifft es schon, oder?

@hallo eva... grab dich durch :D ... meinen respekt hast du :respekt . und es überhaupt anzupacken, ist toll. du wirst es schaffen!!!!
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Sunnyside

Das stimmt, jede Art von Ablehnung trifft mich, wenn ich ganz andere gefühle der Person gegenüber habe. Als ich noch richtig große Probleme mit meiner Behinderung hatte, kamen solche Ansagen wegen meiner Behinderung auch vor. Heute passiert das nicht mehr, zumindest nicht mit dem Argument, mit meiner Behinderung nicht klar zu kommen.

Deshalb kann ich Dir garnicht sagen, wie es mir damit gehen würde. Sich Annehmen bedeutet eine selbstbewusstere Haltung zu haben und damit auch Stärke auszustrahlen. Ich denke Menschen haben einen 6. Sinn dafür und verletzen Dich dann auch weniger. Als ich darauf versessen war meiner Behinderung zu verstecken, habe ich mehr Angriffe erlebt, als heute wo ich mich da freier und offener bewege.

Wenn ich heute Ablehnung erfahre, dann ist es eher wegen meiner Art, die einer Person nicht reinläuft, als meine Behinderung, so glaube ich zumindest.
Und ich denke das ist immer schwierig wenn es nicht auf Gegenseitigkeit beruht.

Liebe Grüße und keinen Pickel auf der Nase :rofl

Sadhana



mir geht die puste aus - trotzdem gehts hier mit dem thread weiter!
 
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