Ich wollte Dich nicht persönlich angreifen.
Mir liegt das halt nicht diese aufwendige Feierei. Und WEIL mir das nicht liegt, wäre es Theater, eben ein Zirkus, wenn ich es doch veranstalten würde. So und nicht anders war das gemeint, o.k.? ;-) Meine Mutter würde sich bestimmt auch tatsächlich mehr als wundern, wenn da morgen ein Fest veranstaltet werden würde.
Ich bin wirklich nicht der Typ für Feiern, erst recht nicht für Familienfeste, eher graust mir davor. Wenn es sein muss, dann steh ich es durch, aber wenn es irgendwie geht, dann drück ich mich davor. Dieses Jahr allerdings derbröselt es mich wieder. Mein Bruder wird 50 und erwartet an diesem Ehrentag natürlich seine einzige Schwester. *seufz* Der Geburtstag ist erst im Oktober aber ich hab deswegen jetzt schon schlaflose Nächte, obwohl ich meinen Bruder mag und auch seine Frau durchaus für ein paar Stunden ertragen kann. ;D
Ich bin auch von zu Hause keine großartigen Feiern gewohnt, gab es bei uns einfach nicht, war wohl auch zu wenig Zeit und meine Eltern mochten es auch nicht. Wir haben auch immer versucht, die Kindergeburtstage im Rahmen zu lassen. Sie durften ein paar Freunde einladen, es wurde gegessen und getrunken und gespielt, mehr aber nicht.
Meinen eigenen Geburtstag feiere ich nie, nur den 40., da hatte man mich "genötigt". *g* Anschließend war ich fix und fertig vor lauter rennen und machen und tun. Und das tollste war dann, als mir eine Freundin nachts noch beim Aufräumen halft. Wir hatten draussen gesessen und als wir danach alles in die Küche trugen, traf uns irgendwie voll der Duft von haufenweise Blumensträussen. Ich liebe Blumen und kann nicht genug davon kriegen, aber das war fast ein wenig viel auf einmal. Meine Freundin bemerkte dann auch ziemlich treffend, es würde in meiner Küche wie auf einem Friedhof riechen.......... und das am 40. Geburtstag!!!
Ansonsten aber hab ich auch an diesem Tag lieber meine Ruhe. Wer kommt, bekommt selbstverständlich Kaffee und Kuchen oder auch einen Schnaps oder Sekt, aber eine großartige Feier verantstalte ich da nicht. Mein Mann sieht es Gott sei Dank genauso, nur steht der auch in der Öffentlichkeit und da gibt es dann zwangsläufig auch einige Verpflichtungen.
Früher, als die Kinder klein waren, schwankte ich am Muttertag immer zwischen Freude und Furcht. Ich durfte auf keinen Fall vor ihnen aufstehen und so harrte ich im Bett der Dinge, die da zwangsläufig kommen würden. Gelegentlich ließ mich das Geräusch von zerdeppertem Geschirr aus der Küche zusammenzucken - und ein Stoßgebet zum Himmel schicken, dass noch ein paar Tassen übrigblieben und wir den Kaffee nicht aus Gläsern würden trinken müssen. Gelegentlich hörte ich auch Stimmen, z. B. die meiner Tochter, die ihren Bruder als "blöder Affe" titulierte, weil er die Erdbeeren stibitzte, die sie doch feinsäuberlich auf den Kuchen drappieren wollte. Ihr Bruder stand ihr allerdings in nichts nach: "Das ist Kakao, kein Kaffee, über Dich muss der Herrgott bestimmt einen ganzen Kübel voll Blödheit geschüttet haben." Zwischendurch meldete sich dann ab und zu auch mein Mann und da war es dann wieder eine Weile ruhiger. :mua
Irgendwann, meist, nachdem mir der Magen vor Hunger bereits in den Kniekehlen hing, hörte ich ein Scharren und Flüstern vor der Schlafzimmertür und ich schloss pflichtschuldigst die Augen, schließlich musste ich ja am Muttertag ausschlafen.
Auf Zehenspitzen schlichen sie zum Bett wobei die Kleine ihrem Hintermann zuflüsterte: "Psssst...... Mami schläft!" Besonders klug schien dieses Kind tatsächlich nicht gewesen zu sein.
Irgendwann traft mich entweder ein reichlich nasser Kuss oder auch ein Ellbogen, weil der Große die Kleine geschubst hatte, weil ihm das alles zu langsam ging.
Für mich bedeutete dies die Erlösung, ich durfte nicht nur die Augen öffenen, sondern sogar das Chaos in der Küche besichtigen, das mich aber selbstverständlich in keinster Weise zu beunruhigen hatte, denn ich hatte ja heute frei.
Leider waren aber die Muttertagsaktivitäten meiner Kinder bereits mit dem Frühstück erschöpft und so konnte ich die Spuren ihres Eifers immer erst am nächsten Tag beseitigen, denn am Muttertag darf eine Mutter nicht arbeiten, auf keinen Fall, darauf legten meine Ableger allergrößten Wert. :hat1
Morgen werd ich vielleicht mal kurz dran denken, beim Aufwachen, wie das noch vor ein paar Jahren war. Ansonsten wird der Tag verlaufen, wie jeder andere Sonntag auch. Und ich werde auch morgen alleine sein, weil mein Mann natürlich seine kranke Mutter besucht, ebenfalls jeden Sonntag und meine Kinder eigene Wege gehen und das sollen sie auch. Ich würde nicht wollen, dass sie meinetwegen zu Hause bleiben.
Ich wünsch allen morgen einen schönen und entspannten Muttertag - jeder Familie auf ihre Weise!