Hallo
ich muss mich einigen Vorrednern anschließen:
Es gibt da keinen fixen Zeitpunkt.
Ist das Eltern-Kind-Verhältnis so zerrüttet, dass es für alle Beteiligten besser ist, wenn das Kind auszieht? Selbst wenn, erntest du reichlich Kritik - siehe Thread "Tochter 19 soll ausziehen" auf dieser Seite.
Ist das Kind schon in der Lage, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, sich um sich selbst zu kümmern, usw.?
Ansonsten tust du erst dem Kind keinen wirklichen Gefallen und danach dir selbst nicht, wenn du anschließend Jahre investieren musst, die Scherben zu kitten, weil dein Kind die neu erworbene Freiheit falsch genutzt oder falsche Vorbilder genommen hat.
Kannst du dein Kind nach seinem Auszug finanziell unterstützen oder hat es schon eigenes Vermögen oder eigene Einkünfte?
Es würde schon mal einige Probleme ausschließen, wenn dein Kind nicht in Abhängigkeit von der ARGE ins Leben startet.
Wäre der Auszug endgültig oder bliebe das Kinderzimmer und damit die Rückkehrmöglichkeit noch als "Notfallversicherung" für einige Zeit bestehen?
Während der Ausbildung könnte über einen Auszug zumindest dann nachgedacht werden, wenn die Ausbildung mehr als 50 km (nur als Anhalt) entfernt ist. Ob die Ausbildungsvergütung schon zur kompletten Bestreitung des Lebensunterhalkts ausreicht, darf allerdings bezweifelt werden. Aber wenn nach der Ausbildung eine feste Anstellung mit festem Einkommen folgt, dann sollte die "Auswilderung" schon ernsthaft betrieben werden. Schließlich sollte es auch für Eltern "ein Leben danach" geben. Aber es gibt da noch so viele "Spezialfälle":
Dauerstudierende, Arbeitslose, Kranke, Abhängige, Arbeitsunwillige, Lebensunfähige, Beziehungsunfähige..... usw (nicht zu vergessen aber auch trennungsunfähige /-unwillige Eltern)
Vermutlich könnte man für jeden dieser Fälle einen eigenen Thread starten. Dabei kommt es oft auf die Ausgangssituation gar nicht so richtig an. Wer als Eltern mit dem Gedanken spielt, sein Kind solle doch bitte irgendwann einmal ausziehen, wird sowieso als Rabenmutter oder Rabrenvater beschimpft, weil viele im Elternsein ihre Lebensaufgabe sehen und sich nur noch über ihre Kinder und ihre hingebens- und aufopferungsvolle Elternrolle definieren - und bei Andersdenkenden jegliche Toleranz missen lassen.
Aber wenn du diese Frage hier aufwirfst, hast du vermutlich einen eigentlich flüggen Halbwachsenen bei dir wohnen. Wie genau ist die Situation (bevor wir hier ins blaue fabulieren) und wie denkt euer Halbwachsener über seine/eure (zeitlichen, finanziellen, situativen) Perspektiven bezüglich getrennt wohnen?
Gruß Christa