Schwierig -  Neverending story - ich kann nicht mehr

hitnak

Namhaftes Mitglied
Wie lange seid Ihr denn schon zusammen? Habt Ihr eine gemeinsame Wohnung? Warum bleibt sie so lange - 40 Kilometer sind ja durchaus keine unüberwindbare Distanz?

Wichtig ist, dass Du die Unterstellungen Deines Lebensgefährten an Dir abprallen lässt - sie sind zunächst einmal nur dazu da, um Dich zu etwas zu drängen, was Du nicht willst. Wenn er Dir so was sagt, antworte ihm, dass Du das zur Kenntnis nimmst, aber die Sache trotzdem nicht so machst, wie er das will, bis es geklärt ist. Denn es ist sein Problem, und nicht Deines. Du kannst an der Situation sehr wenig ändern - jedenfalls nicht, wenn Du dabei nicht völlig Deine eigenen Bedürfnisse und die Deines Kindes übergehen willst.
 

kikki

Mitglied
Wir sind seit gut 3 1/2 Jahren zusammen und vor 2 Jahren ist er zu mir gezogen! Allerdings damals schon mit Bauchschmerzen, weil er mußte, dass es nicht einfach wird. Aber wollte es unbedingt (ich natürlich auch!) und hat damals noch getönt, dass man sich seinen Partner ja nicht nach dem Kind aussuchen kann und dass er seine Tochter "ins kalte Wasser schmeissen" will.

Meinst Du, dass sie ja auch zwischendurch mal kommen könnte und dafür am WE nicht so lange bleibt? Das geht nicht, da sie immer geholt und gebracht werden muss. Mit dem Zug wärs zwar einfacher und billiger, aaaaaber........

Die Vorwürfe würde ich ja gerne an mir abprallen lassen, aber ich bin so ein Weichei, das sich das alles zu Herzen nimmt und dann auch schon mal stundenlang heulen kann. :(
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Nach so langer Zeit müsste das Thema Annäherung eigentlich gegessen sein. Aber wenn das so lange schon so läuft, dann hat sich da auch einiges festgefahren.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Tochter diese Wochenende auch nicht so will, wie sie sie jetzt hat - immerhin ist sie fast 18, und da hat man für seine Freizeit durchaus auch mal Pläne, aus denen man dadurch heraus gerissen wird. Mal abgesehen davon, dass es Dein Leben, das Leben Deines Kindes unterbricht.

Das mit dem Abprallen lassen musst Du trainieren, und das ziemlich schnell. Es ist hart, ruhig zu bleiben, wenn einem solche Vorwürfe gemacht werden, aber Du musst Dir verinnerlichen, dass diese Situation nicht Deine Schuld ist - man kann nicht einfach in kalte Wasser werfen. Man muss auch dabei helfen, schwimmen zu lernen.
 

kikki

Mitglied
Ab und an hat sie ja Pläne fürs Wochenende. Wenn sie auf einem Geburtstag eingeladen ist z.B. Aber das ist auch kein Problem. Mein LG ist ja auch froh, wenn sie überhaupt mal was vorhat. Da kommt es öfter vor, dass ER was vor hat und sie "verschieben" muss.

Das mit dem Training ist echt leichter gesagt, als getan. Mein jetziger Plan lautet erstmal, nichts mehr über sie zu sagen, es sei denn er fragt mich konkret, und sie an den WE mehr oder weniger auszublenden und zu gucken, dass zwischen meinem LG und mir keine schlechte Stimmung aufkommt.

Heute mittag hatten wir auch wieder ein schönes Beispiel für unsere Kommunikation. Wir sind in der Küche und ich bin dabei Brötchen für alle zu schmieren. Ich frage, wer was draufhaben möchte. Meine Tochter und mein LG antworten mir. Von ihr kommt nix. Da sagt meine Tochter: ich glaube, sie möchte salami! Keine Reaktion! Ich dreh mich um: ja oder nee??? - Kopfnicken!

Naja, auch egal. Im Moment seh ich wirklich als einzige Möglichkeit, darüberzustehen und drauf zu hoffen, dass die Besuche irgendwann weniger werden.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Was ???

ich würd nur 1x fragen. Aber wenn sie sagt nee danke oder schweigt - auch ok! Das würd ich dann ganz ihr überlassen, ob überhaupt und wenn ja, wo sie wieviel zugreift.
Ähm, kann auch sein, daß sie grad kein Hunger hat und nur gesittet bei Tisch erscheinen will (muss *g). Ich würd sie zu überhaupt nichts zwingen. Muss nichts essen.
Kann auch sein, daß sie mit irgendjemand Anwesenden bei Tisch nicht einverstanden ist - das aber nicht deutlich sagen will (verständlich).

Regel: Nicht Essen ist nicht unfreundlich - dabei sein ist alles.

mfg
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Liebe Kikki,

ich weiß, dass es nicht einfach ist, auch wenn ich glücklicherweise selber nicht in einer solchen Situation bin. Ich wage mal eine sehr große Spekulation: Auf mich wirkt es, als würde sie ihre Wochenenden nicht wirklich so verbringen wollen.

Ich sehe auch nicht, dass Du und Dein Partner, dass Ihr wirklich Partner seid, im Moment. Ich habe den Eindruck, dass er selbst mit der Situation auch nicht umgehen kann, und sich das nicht eingesteht - es möglicherweise, im Gegenteil, dass durch die Vorwürfe gegen Dich, kompensiert.

Aussitzen ist da vielleicht wirklich momentan die beste Variante. Allerdings würde ich auf keinen Fall auf irgendetwas zwischen Salami und Du-möchtest-mit-meiner-Tochter-nichts-zu-tun-haben tun - keine Diskussionen, und kein Rätselraten darüber, was die Tochter aufs Brot haben möchte.

Wie ist das Mädchen aufgewachsen? Wie ist die Mutter drauf? Warum darf sie nicht mit dem Zug anreisen? Das wären Punkte, die vielleicht helfen könnten, einen weitergehenden Ratschlag zu geben.

Viele Grüße,

Ariel
 

kikki

Mitglied
Guten Morgen!

Sie hatte ja auf die Frage ihrers Vaters hin schon gesagt, dass sie auch noch was essen will. Das war also nicht das Problem. Wohl eher, dass ICH gefragt habe.
Und daraufhin hat ER dann ihr Brot gemacht. :wiejetzt:

Ariel, er kommt auch mit der Situation nicht klar! Er ist ja auch verzweifelt, was ihr Verhalten angeht. Zumindest darüber, dass sie nix auf die Reihe bekommt.

Wie sie aufgewachsen ist? Da weiß ich jetzt nicht sooo viel drüber. Mein LG war halt früher auf Montage und hat sich, wenn er dann zu hause war, sehr um sie gekümmert. Ausgezogen ist er, nachdem seine Ex ihn betrogen hat. Ob seine Tochter das weiß, weiß ich nicht! Die Mutter habe ich nur ein Mal kurz gesehen, als sie sie gebracht hat. Auch so ein Punkt, wo ich ihn schon mal gefragt habe, ob seine Tochter mir das nicht anlastet. Denn als er noch seine eigene Wohnung hatte, ist sie auch schon mal reingekommen und die Beiden haben bei nem Kaffee besprochen, was es Neues gibt. Seit er hier wohnt, ist das kein einziges Mal mehr passiert. Vielleicht denkt seine Tochter deshalb, dass ICH das nicht will. Stimmt aber nicht, so dass da auf wieder Gesprächsbedarf herrscht!

Sie dürfte mit dem Zug kommen! Sie will nicht bzw. traut sich nicht. Aber letztes Jahr ist ein Mal mit dem Zug ca. 250km zu ihren Großeltern in den Urlaub nachgefahren. Da hab ich dann auch mal vorsichtig angefragt, warum sie die 40km hierher nicht schafft. Denn teilweise fährt mein LG diese Strecken bis zu 3x am WE, jenachdem was dort ansteht. Seine Familie wohnt auch in dieser Stadt.

Das "Aussitzen" hab ich mir eben beim Wachwerden als erstes wieder ins Gedächtnis gerufen. Hat auch ganz gut geklappt. Ich hab mich beim Frühstück normal mit meinem LG und meiner Tochter unterhalten, haben gelacht, und sie sass daneben wie bestellt und nicht abgeholt. :pfeif
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

es ist schon eine komische Situation, die Ihr da habt. Das Problem dabei ist, dass ich das ja nur aus Deinen Erzählungen mitbekomme und die Situation nicht aus erster Hand sehen kann - da ist es sehr schwer, eine gehaltvolle Aussage darüber zu treffen, warum sie sich so verhält.

Dein Lebensgefährte muss ja eigentlich auch mitbekommen, dass sie sehr schweigsam ist, wenn sie bei Euch ist. Auf mich wirkt das, als fühle sie sich nicht wohl bei diesen Wochenenden (vorausgesetzt, dass sie nicht immer so ist, denn das würde bedeuten, dass sie ein viel tiefer sitzendes Problem hätte). Aber wenn dem so ist, dann frage ich mich, warum sie nach wie vor kommt.

Es kann natürlich gut sein, dass sie Dich für das Zerbrechen ihrer Familie verantwortlich macht. Aber das ist nicht Dein Problem. Der Gesprächsbedarf liegt dann eher zwischen Deinem Partner und ihr.

Die große Frage ist momentan vor allem, ob Du das Aussitzen durchhalten kannst, ohne Dein Leben damit auf Dauer einzuschränken. Eine solche Situation an jedem zweiten Wochenende ist etwas, dass sicherlich sehr belastend sein kann.

Viele Grüße,

Ariel
 

Dani und Markus

Aktives Mitglied
also ich finde es heftig das ein 18 jähriges mädchen nicht mal ein paar kilometer mit dem zug fahren kann dieses mädl ist doch total unselbstständig und trotzig so liest es sich jedenfalls!

ich meine ich bin selber ein scheidungskind und meine eltern haben beide einen neuen lebenspartner gehabt, gut mit der partnerin von meinem vater bin ich zwar auch nicht klar gekommen weil die mich immer versucht hat schlecht zu machen bei ihm aber das hab ich einfach ignoriert!

ich wünsch dir echt gute nerven denn so wie sich das anhört will die euch das leben schwer machen! ist die tochter deines LG bei ihrer mutter auch so?

ich meine is ja klar das dein LG zu seiner Tochter hält aber er sollte doch auch mal die augen auf machen und sehen wie weh sie dir mit ihrem verhalten tut!

lg Dani
 

kikki

Mitglied
Achje!!! Jetzt hab ich meine Antwort in dem anderen Thread mit dem hier mehr vermischt, als ich wollte. :whatever

Klar bekommt er auch das auch mit. Und er muss auch mitbekommen, dass sie kein Wort mehr sagt, wenn die sich unterhalten (über alltägliche Sachen) und ich in den Raum komme. Ist sie mit ihm alleine kann sie reden. Sie redet auch mit ihren Großeltern. Allerdings auch nur, wenn die sie ansprechen. Zumindest, wenn ich dabei bin. Wie es ist, wenn sie mit denen alleine ist, weiß ich nicht! Aber bei Fremden ist es generell so, dass sie sehr verschlossen ist.

Für das Zerbrechen ihrer Familie kann sie mich nicht verantwortlich machen. Ich kam erst 5 Jahre nach der Trennung von ihrer Mutter. Was allerdings sein kann, ist, dass sie meine Tochter als Konkurrenz sieht. Seine Ex-Freundin, also die zwischen seiner Frau und mir, hatte kein Kind und mit ihr lief es nach Anfangsschwierigkeiten. Könnte ich sogar noch nachvollziehen, wenn es so sein sollte..... Mein LG macht sich darüber sicher auch Gedanken, er hat wohl am Anfang auch diesbezüglich mal mit ihr gesprochen, deshalb freue ich mich noch mehr, wenn er dann trotzdem normal mit meiner Tochter umgeht.

Das Aussitzen werd ich versuchen, so gut es geht durchzuziehen. Vielleicht ist uns, meinem LG und mir ja auch damit geholfen, wenn er merkt, dass von mir keine schlechte Laune mehr ausgeht, wenn sie hier ist. Vielleicht muss ich "einfach" nur daran arbeiten, dass ihr langes Gesicht noch mehr auffällt.
 

kikki

Mitglied
Hallo Dani!

Sie bekommt nunmal von allen den A.... nachgetragen. Da kann man nix mehr dran ändern.

Wie es mit ihrer Mutter läuft, weiß ich nur vom Erzählen. Da scheint es die normalen Mutter-Tochter-Konflikte zu geben. Aber eben auch da noch gepusht durch diese Lahmheit.

Ich finde auch, dass sich mein LG mit seinem Verhalten selber widerspricht. Die meiste Zeit ist sie immer noch wie das kleine Kind, aber dann, wenn ihm denn mal der Kragen platzt und sie ne klare Ansage von ihm bekommt, dann erwartet er, dass sie sich wie eine Erwachsene benimmt und entsprechend handelt. Verfällt dann aber umgehend wieder in die "Babysprache". Mir dagegen wirft er vor, dass ICH als Erwachsene mich um sie bemühen muss und dass ich nicht erwarten darf, dass sie sich anstrengt.
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Huhu kikki,

Also jedes 2. WE ist seine Tochter bei euch?
Hat dein LG schonmal davon gesprochen, mit seiner (erwachsenen) Tochter das ganze WE zu verbringen? Wenn die 2 mal irgendwohin verreisen würden; Skifahren, Nordsee/Reiten, Wandern, Kino, etc.

Die Tochter bekäme dann entlich die langersehnte Portion "Papa" ab - und mit einer "Großen" kann man dann doch schon Sachen unternehmen, die auch einem Erziehungsberechtigenten Spass machen. Vielleicht kannst du ihnen bei der Planung helfen.
Ich glaube, durch Aktivitäten mit ihren Vater und ihrer Zuneigung zu ihm kann sie zu mehr Selbstständigkeit angeregt werden. Zum Beispiel das Zugfahren: Würde ich als Vater mit meiner Tochter üben, wenn es ein echtes Problem für sie ist. Das kommt halt ganz auf sie drauf an, wie sehr problematisch sie sich selbst sieht. Nach allem, was ich von ihr lese hier, traue ich ihr sogar ein stückweit Vernunft zu.
Männer gehen anders mit ihren Töchtern um. Und die väterliche Komponente fehl(t)e bei ihr, seit sich ihre Eltern scheiden liessen, vielleicht auch schon lange davor. Sie braucht das Erleben mit dem Vater, damit sie die Männerwelt für sich über ihren Vater definieren kann. Als Nebeneffekt festigt sich ihre Rolle in dieser Gesellschaft als (hoffentlich offene und ehrliche) Frau.

Aber ich möchte mich bei euch nicht einmischen. Das müsst ihr wissen, ob sowas grundsätzlich möglich ist für euch. Wenn nicht, dann nicht.


alles Gute. :sonne


PS: Ich quatsch natürlich schönblumig hier rum, weil ich selber Papa einer Tochter bin - und die in 12 Jahren 18 J. alt sein wird. :unsch :geb4
 

kikki

Mitglied
Weißt Du was kommt, wenn ich vorschlage, dass sie mal irgendwohin fahren? Dann will ich sie abschieben!! Hatten wir vor kurzem noch! Da nutzt es auch nix, wenn ich ihn daran erinnere, dass sie mir mal gesagt hat, dass sie gerne mal ein WE mit ihm wegfahren würde! Deshalb hab ich auch immer wieder den Eindruck, dass er froh ist, wenn meine Tochter und ich, und der Hund, hier sind, damit sie wenigstens ein bißchen Unterhaltung haben. Oder zumindest er! Ihm ist es im Grunde ja auch zu langweilig mit ihr alleine was zu machen!

Und dass sie nicht mit dem Zug kommt, ist einfach Bequemlichkeit. Und solange Mama und Papa immer fahren, wird sich daran auch nix ändern.

Einmischen darfst Du Dich übrigens gerne. Sonst hätte ich es ja nicht hiereingeschrieben. ;-)

Bin mal gespannt, wie Du in ein paar Jahren als Vater eines Teenies drauf bist. :]
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Dann sprich mit deinem LG. Mach kein Druck, fordere nichts - aber rede mit ihm darüber, gib nur dein grundsätzlichs Einverständnis. Und er soll sich dann seine eigene Tochter vornehmen. Und das ganze ein bischen positiver sehen. Denn schliesslich geht's hier um was Angenehmes für seine Tochter.

Kannst ihm ja von mir stecken, daß ich z.B. kein Problem damit habe, mich mit meinem Kind in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Im gegenteil. Ich bin auch noch stolz ;-)

lg ;-)
 

kikki

Mitglied
Dass er grundstzlich mein Einverständnis hat, sieht er doch schon daran, dass ich Vorschläge mache! Mal ganz davon abgesehen, dass er sich das eh nicht verbieten lassen würde, wenn er es wirklich will!

Diesen Stolz sollte man auch ruhig zeigen!
 

Kamira

Aktives Mitglied
Hat du schon mal mit beiden am selben Ort und zur selben Zeit gesprochen? Für mich hört es sich so an als ob du dich immer nur mit einem von beiden unterhälst.

Wenn sie dir doch schon gesagt hat, dass sie gerne mal etwas mit ihrem Vater alleine machen möchte ist das doch schon mal die halbe Miete. Sag ihm das in ihrem beisein. Ich glaube kaum das er dir dann vorwerfen wird du wolltest sie abschieben.
Wenn doch hast du die Möglichkeit das klar zu stellen das es nicht so ist. Hauptsache sie bekommt das auch mit. Denn du brauchst sie nicht behandeln wie ein rohes Ei. Sag ihr freundlich aber bestimmt, dass du es nicht gut findest das sie sich verschließt. Und somit keiner weiß was sie möchte. So kann man nicht miteinander auskommen. Sag ihr sie soll sagen wenn sie ein Problem mit dir hat. Haßt sie dich- gut, wenn nicht, umso besser. Aber jeder weiß dann woran er ist.
Du solltest ihr auch sagen, dass du dir Gedanken um sie machst und sie dir nicht egal ist.
Wichtig ist nur das dein LG auch dabei ist, weil so kann er dir nachher keine Vorwürfe machen und die Dinge verdrehen. Seine Tochter war dabei und hat sich ein Bild gemacht. Ob sie was dazu sagt, bleibt abzuwarten, aber drüber nachdenken wird sie.
 

kikki

Mitglied
In ihrem Beisein wird er mir das nicht vorwerfen. Aber dadurch gewinne ich doch nix. Dann bekomm ich das anschliessend, wenn wir alleine sind, untergejubelt und dann hab ich ihr damit wahrscheinlich noch vor den Kopf gestossen, dass ich das vorgeschlagen habe, als sie dabei war.

Und die Dinge, die Du nennst, hab ich ihr alle schon mal gesagt. Eben bei diesem einen Gespräch. Genauso wie ich sie da aufgefordert habe, auch mal alles zu sagen, was sie stört. Wäre eigentlich ne gute Grundlage für nen Neustart gewesen....

Und ein Gespräch zu Dritt - das muss ich mir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Im Moment hab ich eher den Eindruck, dass es mehr bringt, wenn ich indirekt was mache.

Bin aber grade eh wieder etwas durch den Wind, weil ich heute schon wieder so viel gegrübelt habe. Mir graut es auch schon ein bißchen davor, wenn er nachher nach Hause kommt. Er hatte mit seinem alten Kegelclub kegeln und er hat mit Sicherheit genug getrunken. Dann ist es immer besonders nett, wenn er anfangen will zu diskutieren. :(
 

Ennie

Neues Mitglied
ganz kurz @ hitnak: therapie ist für das mädchen ganz sicher nicht verkehrt. so wie sich das liest, hat sie kaum antrieb und das wird sich in ihrem späteren leben auswirken. menschen machen bei geringeren anlässen therapiene, das bedeuted nicht, dass sie meschugge sind!!!

@ kikki: natürlich ist es ein großes problem, welches du mit deinem partner hast und es liest sich wirklich furchtbar, aber abgesehen von diesen wochenenden und den vorwürfen, wie ist eure beziehung sonst so?

dass er, sobald er einen sitzen hat, wieder mit vorwürfen anfangen könnte, tut mir sehr leid für dich. aber das kann doch echt nicht sein, oder?
vielleicht liegt das an meinem temperament, aber wenn ich mir anschuldigungen anhören musste (ist bei meinem ex auch oft so gewesen), sagte ich, dass ich mir den schuh nicht anziehen werde und der gegenüber sein verhalten überprüfen solle - das so ruhig es für mich möglich war. und ging dann ins bad, schloss ab und machte mir eine badewanne fertig :-D
danach bin ich dann innerlich zwar am kochen gewesen, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. kam dann doch ein dummer spruch, ging ich wieder ins bad, schloss ab und fönte mir die haare, damit ich das geschrei nicht hören musste.
Allerdings haben wir uns damals auch gerade deswegen oft gestritten und ich konnte ja schlecht alle 2 std. in die badewanne :rolleyes:
zudem hatte ich damals kein kind, welches das alles mitbekommen könnte.

Sag mal, wie fühlt sich denn DEINE tochter bei dieser situation?

(sorry für die groß und kleinschreibung, hab gerade nur eine hand frei)
 

kikki

Mitglied
Ja, Hilfe von aussen wäre bestimmt nicht schlecht für sie!

Sonst läuft unsere Beziehung gut. Es gibt zwar immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten, auch mal heftigere, grade was das Trinken angeht, aber ich denke, dass ist alles noch im Rahmen. Mittlerweile diskutieren wir auch nicht mehr alles zu tode, was immer von mir ausging, und finden meist einen Weg eine Diskussion zu beenden, wenn alles gesagt ist.
Es gibt zwar ausser dem Trinken noch vielleicht 2-3 andere Punkte, wo ich schon mal rot sehen, aber in der letzten Zeit ist es in dem Punkt ruhig.

Meiner Tochter gehts gut dabei. Klar, sie bekommt mit, wenn ich super genervt bin, aber ansonsten fragt sie auch, wann seine Tochter wieder kommt oder wielange sie bleibt. Die Zwei können zwar überhaupt nix miteinander anfangen, aber sie scheint sich trotzdem zu freuen. Anfangs hat sie auch immer gefragt, ob seine Tochter was mitspielt, hat ihr irgendwelche Sachen gezeigt, die sie neu hatte usw. aber irgendwann hat selbst sie begriffen, dass an nichts Interesse besteht. Mir ist nur aufgefallen, dass sie sie manchmal richtig mustert. Würde mich ja schon mal interessieren, was dann in ihrem kleinen Kopf vor sich geht.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

@Ennie: Ich weiß. Ich bin Kriminologe (Schwerpunkt: Jugend-Kriminalpsychologie) und habe täglich mit Therapeuten, Patienten und Leuten, die Patienten sein sollten, zu tun. Das Verhalten der Tochter ist schon auffällig, wie Kikki es beschreibt, aber es ist schwer, aus der Entfernung zu beurteilen, was dahinter steckt. Dagegen, dass sie ein psychologisches Problem hat spricht, dass sie ja mit ihrem Vater, wenn sie mit ihm allein ist, normal redet, also nur so zurück gezogen ist, wenn sie nicht mit ihrem Vater alleine ist. Gut möglich, dass sie einfach nur ihren Widerstand gegen diese Wochenenden zeigt.

Schaden würde eine Therapie bestimmt nicht, aber ob sie was bringen würde, steht auf einem anderen Blatt. Denn der wirkliche Kandidat scheint mir vor allem der Vater zu sein, so wie er beschrieben wird: sehr dominant und egozentriert. Er scheint es zu vermeiden, Zeit mit seiner Tochter allein zu verbringen, erwartet aber auf der anderen Seite, dass sie Teil seiner neuen Familie wird. Und noch viel mehr als das: Er erwartet von seiner Lebensgefährtin, dass sie eine Rolle im Leben seiner Tochter übernimmt.

Das alles erinnert mich sehr stark an das konservative Muster von Familie: Die Mutter kümmert sich um Haushalt und Kinder; der Mann arbeitet, trifft die Entscheidung und ist ansonsten kaum präsent. Der Seitensprung seiner Ehefrau damals würde bei diesem Szenario einen Angriff auf seine Position, um nicht zu sagen Authorität, innerhalb dieses Musters erzeugt haben, möglicherweise angereichert mit einer Portion von Schuldzuweisung an seine ehemalige Ehefrau in Bezug auf die Tochter und dem Drang, "es ihr beweisen zu wollen" - was dann wiederum zu der Erwartung führt, dass seine jeztige Partnerin eben diese Rolle übernimmt. Und damit auch seine Tochter. Da passt dann auch rein, was in sehr vielen von Kikkis Postings deutlich wird, nämlich, dass er nicht dazu bereit ist, anzuerkennen, dass diese Gleichung nicht funktioniert, und das vermutlich auch, weil er seiner Partnerin nach den Erfahrungen mit seiner Ehefrau misstraut: Er versucht doch so hart, seiner Tochter ein guter Vater zu sein; deshalb kann es, dass nicht funktioniert, nicht an ihm liegen.

Das ist ein mögliches Szenario von einigen, die mir möglich erscheinen, und das Problem ist, dass aus der Ferne eine genau Aussage unmöglich ist. Es wird vermutlich auch unmöglich sein, irgend jemanden dazu zu bringen, eine Therapie zu machen, so lange die Betreffenden nicht die Notwendigkeit dafür sehen. Dass eine Therapie der Tochter etwas nachhaltig an der Situation verändern würde, bezweifele ich nach wie vor: Wenn es um Liebe und Abhängigkeit von anderen Menschen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen geht, erlangt eine Therapie sehr schnell eine Rolle, die die Betroffenen einfach nur nach den Vorstellungen von anderen formen soll (wobei das meiner Erfahrung nach meist der Fall bei jüngeren Jugendlichen ist) oder die einfach nur, was sehr viel öfter der Fall ist, einen rein theoretischen Stellenwert hat, so lange man die Zusammenhänge, die ein bestimmtes Verhalten auslösen, nicht durchbricht.

Natürlich kann man jetzt sagen, dass das Problem, wenn die Tochter nicht so wäre, wie sie ist, wenn sie da ist, nicht aufgetreten wäre, denn ansonsten ist an der Oberfläche ja alles in Ordnung, oder wenigstens verkraftbar. Aber auch da taucht der Vater wieder als Schlüsselfigur auf: Wenn jemand vorschlägt, dass die Tochter mal zum Therapeuten geht, dann ist das so, als würde man ihm das sagen, was ihm schon mehrmals gesagt wurde, nämlich dass es so nicht geht, und man wäre wieder an dem Punkt, an dem der Vater seiner Partnerin die Schuld zuschiebt - was in dem Fall dann mit großer Sicherheit die Aussage nach sich ziehen würde, dass die Partnerin die Therapie braucht.

Das bedeutet: Alle Wege führen über ihn. Und wenn jemand einen Vorschlag hat, wie man ihn erreicht, möge er oder sie bitte laut aufkreischen.

Um Meschuggene kümmern sich übrigens normalerweise Psychiater.

Viele Grüße,

Ariel
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
@Kikki: Ich habe da mal spontan drei Fragen, die ich völlig wertungsfrei stelle, deren Antworten aber vielleicht dennoch weiter helfen könnten. Warum denkst Du, dass Deine Tochter sich freut, wenn die Tochter kommt, wenn die beiden doch nichts miteinander anfangen können? Wie viel trinkt Dein Partner? Und was sind die anderen Punkte, die Dich stören?

Viele Grüße,

Ariel
 

kikki

Mitglied
Guten Morgen!

Dagegen, dass sie ein psychologisches Problem hat spricht, dass sie ja mit ihrem Vater, wenn sie mit ihm allein ist, normal redet, also nur so zurück gezogen ist, wenn sie nicht mit ihrem Vater alleine ist. Gut möglich, dass sie einfach nur ihren Widerstand gegen diese Wochenenden zeigt.

Sie spricht zwar mit ihrem Vater, aber das ist mehr ein Frage-Antwort-Spiel. Ist ihre Familie dabei, ist es genauso bzw. wenn sie gut drauf ist, schafft sie es auch schon mal 5 zusammenhängende Sätze zu sagen.

möglicherweise angereichert mit einer Portion von Schuldzuweisung an seine ehemalige Ehefrau in Bezug auf die Tochter und dem Drang, "es ihr beweisen zu wollen"

Was er seiner Ex an Schuld zuweist, weiß ich nicht. Aber ich bin ja der Meinung, dass ER noch genug Schuldgefühle hat und ihr deshalb an den WE die heile Welt bieten will.

Schreib gleich weiter.
 
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