News -  Offener Brief - per mail heute an bild gesendet

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birgit01

Guest
Offener Brief von einer frustrierten Mami


Politiker erhöhen sich Diäten, schmeißen das Geld zum Fenster raus aber für die Kinder fehlt das Geld. Sind sie nicht die Zukunft des Landes, unseres Landes?

Ich habe zwei Töchter, die dringend professionellen Nachhilfeunterricht benötigen.
Einen Antrag, auf Kostenübernahme für einen solchen stellte ich beim Sozialamt,
dieser wurde abgelehnt, mit der Begründung: “ gehört nicht zum notwendigen Lebensunterhalt”. Diesen Antrag stellte ich im Oktober 03, im November 03 ging
der Widerspruch an die Kreisverwaltung Euskirchen. Einen Bescheid, auf meinem
Widerspruch hin, bekam ich bis heute nicht. Steht nicht im Gesetz, dass Kinder von einkommensschwachen Familien, nicht anders behandelt werden sollen als
Kinder anderer Familien? Sie werden aber in der Realität als Kinder 2. Klasse behandelt. Einkommensschwache Familien, können sich keinen Nachhilfeunter -richt leisten, für meine 2 Töchter müsste ich 300 Euro pro Monat zahlen. Reicht es denn nicht, das diese Kinder, schon nicht alle Aktivitäten die sie gerne machen möchten, nicht mitmachen können, weil das Geld dafür nicht reicht? Armes Deutschland, kann man dazu nur sagen.


Für meine Kinder aber ist es ein zu langer Zeitraum, Zeit die verschenkt wurde. Bei meinen Töchter stellte ich nun eine Dyskalkulie - Rechenschwäche fest. Einen Termin bei einem Kinderpsychologen bekam ich erst am 29.04.2004, reichlich spät. Denn die ersten psychischen Schäden sind bereits da.

Unsere Politiker rühmen sich damit, die Familien zu entlasten. Eine Entlastung sehe ich nicht, im Gegenteil. Dank, der 10 Euro pro Quartal, die ich bei meinem Hausarzt lassen muss, Zuzahlungen in der Apotheke, bis ich meinem Satz erreicht habe bis ich nichts mehr bezahlen muss. Alles das ist Geld, das einkommens -schwachen Familien zum Lebensunterhalt fehlt.

Nun sollen Eliteunis entstehen, die dann auch noch gefördert werden sollen. Wo
aber bleibt die Förderung der Kinder in Grund,- Weiterführenden Schulen. Hatte heute ein Telefonat mit einem Mitarbeiter des Jugendamtes. Das Jugendamt verweist auf die Gesetze, in dem sich niemand, außer die Eltern selber, um die Finanzierung von Nachhilfeunterricht, kümmern müssen. Wo soll aber das Geld dafür herkommen? Wir haben ein monatliches Einkommen von 1600,00 Euro mit
5 Personen, 70% davon gehen aber schon für Miete, Nebenkosten etc. runter, da bleibt kein Spielraum mehr.

Es wird Zeit, das die Politiker sich auch mal um die Belange der einkommens-
schwachen Familien kümmern. Da ich nicht die einzige Mami bin, der es so geht, sondern es sind Tausende, die ihren Kindern zu Hause Nachhilfe geben und trotzdem haben die Kinder, Probleme beim lernen.


Birgit Wagner
 
T

tuvalu

Guest
Zu der Kritik am Schulwesen in deinem offenen Brief möchte ich etwas sagen:

Leider ist es so, dass die meisten entscheidenden Organe in der Politik Laien auf dem Gebiet der Bildungsforschung sind, eingeschlossen die Bildungs-/Kultusminister von Bund und Ländern. Wenn man mit dem Schulsystem und den Forschungen auf diesem Gebiet vertraut ist und auf der anderen Seite die politischen Maßnahmen sieht, dann wird einem klar, dass es nur sinnloses Geplänkel ist und keine tatsächlichen Maßnahmen. Manchmal erscheinen einem die Aussagen der Kultusminister geradezu zynisch.

Es gibt eine Menge Studien (z.B. TIMSS, PISA), die zu bedenken geben, dass in Deutschland die mangelnde Förderung in jüngeren Jahren eines der Hauptprobleme ist. Aber um das zu wissen, müsste man sich mit dem Forschungsstand beschäftigen. Diskussionen um Eliteunis (die an sich schon schwachsinnig genug sind) sind nur dazu da, ein Gefühl von Bewegung und Veränderung zu erzeugen, dass nicht der Realität entspricht.
 
S

Sadhana

Guest
Lieber Tuvalu

Sowas nennt sich kurz bilder Aktionismus. Mögliche Kritik am Bildungssystem kann auf internationaler Ebene nicht stehen gelassen werden, also werden Augenwischereien fabriziert, am Bedürfnis der Kinder und der Gesellschaft vorbei. Ein Wettbewerb in Sachen Bildung, lässt Kinder, die besondere Unterstützung brauchen hinten runterfallen. Die Kluft wird größer und die Chancengleichheit kleiner. Das die Politik sich in die Situation vom gemeinen Volk nicht mehr verstehen kann liegt sicher auch am Bildungssystem. Sie haben kein Basiswissen und -gefühl mehr. :wow



Liebe Birgit

Ich finde es gut, wenn Du Dich zur Wehr setzt, aber ich würde nicht an die Bildzeitung gehen, sondern an die richtige Adresse. Mache eine Petition an den Bundes- und Landtag, denn dazu hat jeder Bürger das Recht. Diese setzen sich dann auch mit dem Sozialamt in Verbindung, um zu recherchieren. Das kann Dir wirklich eher helfen. Aktive gegenwehr von Einzelnen, kann wirklich etwas bewegen.

Viel Erfolg

Sadhana
 

Peter Pan

is wieder daaaaaaaaaaa
Also das bei uns hier in Deutschland einiges im Argen liegt ist ja mit nichten von der Hand zu weisen.
ABER !!!!

Die Jugendämter haben sehrwohl möglichkeiten schwache Kinder zu fördern, wenn ein psychischer Schaden zu erwarten ist.

Mein Stiefsohn ist grenzfällig Hochbegabt mit einer daraus resultierenden grenzfälligen Legastenie.
Dies hab ich durch Gutachten bescheinigen lassen und bin mit diesen Gutachten zum allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes.
Ich bekam da eigentlich recht schnell einen Termin.
Dieses Gespräch hatte zur Folge das mein Stiefsohn nun inzwischen das 3. Jahr das LOS besucht und die Kosten von der Stadt bis auf wenige € komplett übernommen werden. Ich weis nicht genau wie hoch mein Kostenanteil genau ist aber ich denke so um die 40 € im Jahr ist das wohl.

Es wird was getan , wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort vorspricht.

Das Problem ist halt das wir keine festen Vorgaben in unserer Gesetzgebung haben sondern mir ist aufgefallen das es in Deutschland ausschliesslich Kannbestimmungen sind , die solche Sachen regeln und man unter umständen auf das Good will des Sachbearbeiters angewießen ist
 

Anna Apfel

Aktives Mitglied
Das ist der Grund, warum ICH mir erst Kinder 'anschaffe', wenn ich 100% in der Lage bin, alles, was nötig ist, zu finanzieren.
 
B

birgit01

Guest
@ HanZZ, es ist keine unzulässige Verallgemeinerung, viel mehr eine Tatsache. Und wo bitte schön, soll man anfangen, wenn nicht bei den eigenen Kindern? Ich nehme niemanden für meine persönliche Situation in Haftung aber ich sehe auch nicht ein, warum es für einkommensschwache Familien, nicht auch möglich sein sollte, für ihre Kinder professionellen Nachhilfeunterricht zu bekommen.

@ Sadhana, ich habe schon eine Beschwerde an die Familienministerin Schmidt, und die Bildungsministerin Bulmahn geschrieben. Irgend wo muss man ja anfangen.

Komisch, jeder meckert über die Bildzeitung aber lese tun sie doch fast alle.

birgit01
 

Anna Apfel

Aktives Mitglied
Es liest sie nicht jeder, aber durch die aggressive Werbestrategie ist die Bild nun mal bekannt und es steht wirklich nur Schrott drin. Würde ich mir niemals zur ernsthaften Lektüre kaufen.
 
A

arwen

Guest
@ Anna

Hi Anna,

Wann bist Du denn in der Lage Deine Kinder 100% zu finanzieren ?
Welche Vorraussetzungen setzt Du ? (Können sich diese nicht ändern ?)

Wo fängt bei Dir Finanzierung an, wo hört sie auf ?

arwen

(Ich weiß, am Thema vorbe:i 6 setzen!)
 

ladygabriele

Aktives Mitglied
Hallo Birgit,

den Satz "gehört nicht zum notwendigen Lebensunterhalt" oder "ist nicht in der Sozialhilfe vorgesehen" kenne ich auch zu genüge.

Meinem Sohn mit ADS wurde mit diesen Worten ein Schreibtisch abgelehnt, meine Hb Tochter bekam ihren, von der Psychologin als notwendig bescheinigten, Sprachkurs mit 5 Jahren nicht und meine Kleinste sollte letztes Jahr mit 4 Jahren ALLEINE nach Berlin ins Herzzentrum, weil meine Übernachtungskosten abgelehnt wurden. Ich habe dann alles über anderem Weg bekommen: Schreibtisch hat die Verwandtschaft finanziert, Sprachkurs wurde von einem Hilfeverein unserer Tagezeitung bezahlt und die Übernachtungskosten wurden dann gnädigerweise von der Krankenkasse übernommen. Ach ja, ein Regal steht einem Schulkind nicht zu, da die Menge der Schulartikel (woher weis das Sozi wieviele Bücher mein Sohn hat *grübel* ?( ) kein Regal rechtfertigt.

Also, Du siehst, Du bist kein Einzelfall, bei dem mit diesem Argument die für unsere Kinder notwendigen Anträge abgelehnt werden.

Jetzt aber mal was anderes. Ich habe eine kleine Kritik an Deinem Brief. Nicht inhaltlich, sonder formell. Es geht daraus nicht hervor, ob Du alleinerziehend mit 4 Kindern bist oder verheiratet mit 3 Kindern. Wie alt sind diese Kinder? In welche Klasse gehen die betroffenen Kinder? Hast "nur" Du die Dyskalkulie festgestellt oder von wem kommt diese Feststellung? Von welchen psychischen Schäden sprichst Du? Wie setzt sich Euer Einkommen in etwa zusammen?

Ich finde, um Eure Sitation besser "an den Mann" bringen zu können, hätten diese Aussagen mit reingemusst. Ansonsten kommen mit Sicherheit die Bemerkungen wie: "Sollen sie halt Arbeiten gehen" ; "Was haben wir mit der Dummheit der Kinder zu tun" ; "Kinder in die Welt setzen und sich dann nicht darum kümmern können" etc. Sind nicht meine Aussagen - bitte nicht falsch verstehen. Ohne genaue Fakten kann man Keinen für sich gewinnen.

Und noch was ist mir aufgefallen. Mir kommt Euer Einkommen zu niedrig vor. Für 5 Personen 1600 Euro???? Zahlt ihr nur ca. 500 Euro Warmmiete???

Ansonsten find ich gut, daß Du solch einen Brief geschrieben hast. Die Bildzeitung schreibt zwar viel Schund, aber ist sehr weit verbreitet. Keiner liest sie, weis aber doch fast jeder was drinne steht *ggg*

Gruss Gaby
 

Jaqueline

kleiner Grisu
Also ich finde es klasse, als alleinerziehende mutter hat man nie so die finazielle möglichkeiten und durch die neue reform ist die situation steuerlich auch noch verschlimmert worden , und es ist egal ob es kinder aus familien oder von alleinerziehenden sind..Erstens sind die betreuungskosten unwarscheinlich hoch , sowie auch die mieten usw, und eine normal frau . die z,b nur verkäuferin ist und nicht in Höheren stufen arbeitet kann nie soviel geld aufbringen, um solche dinge zu bezahlen. @ hanswester ,
das hat nichts mit der situation zu tun , warum denkst du warum soviele leute keine kinder mehr bekommen, weil sie es nicht finanzieren können! und für die kinder wird echt wenig getan. jede zweite grund und haubtschule hat kein geld und wird von sogenanten Fördervereinen unterstützt und wer sind diese? diese werden wiederum von den eltern unterstützt! und das geht nur weil die eltern den ganzen tag arbeiten . aber wer erzieht die kinder warum ist die situationen an den schulen so ( gewalt , drogen usw, ) klar wenn die eltern arbeiten müssen haben sie ja keine zeit für ihre kinder. also das ist ein teufelskreis. und mann muss nun auch mal an die denken die eben von der intelligenz her nur niedrigere Abschlüsse haben und auch jobs machen bei denen mann weniger verdient. und haben diese leute kein recht auf kinder und das diese kinder bestmöglicht gefördert werden? wenn diese intelligente kinder haben können solche eltern finanziell den kindern gar nicht gerecht werden, weil ihnen die mittel fehlen, und schau dir mal an was für kinder in die hauptschule gehen? das sind kinder desen eltern keine zeit haben und teilweise kinder die total unterfordert, oder auf sozialer ebene überfordert sind . und das leben ist nun mal sehr teuer geworden:
auserdem stimmt das schon die politiker denken nicht daran das es leute giebt die sehr wenig verdienen und durch die reformen werden solche familien zusätzlich finanziell belastet. und ich denke die Armut bei uns in deutschland wird erstmal ganz stark ansteigen , und die kinder tun mir leid die jetzt schon in solchen armeneinrichtungen essen gehen damit sie eine warme malzeit haben , weil ihre eltern arbeiten damit sie die miete bezahlen können, du schaust nicht richtig hin!
 
S

Sadhana

Guest
Jaqueline

Ich kann Dir nur Recht geben. Wenn nur die Menschen, Kinder bekämen, die es sich auch leisten könnten, dann würde das Rentenproblem schon heute unlösbar sein. Einerseits, braucht Deutschland Nachwuchs, damit die Bevölkerung nicht noch mehr altert, andererseits wird nicht dafür Sorge getragen, den Kindern, die notwendige Bildung zu ermöglichen, um aktive Steuerzahler zu werden, die dann wiederum der Staat benötigt. Du bekommst als Eltern noch einen Tritt in den Hintern, wenn Du "gewollte" Kinder hast. Es gibt wahrlich kinderfreundlichere Gesellschaften. Wir sind das definitiv nicht.

Ich denke allerdings auch, dass sich nur etwas bewegen kann, wenn alle die es angeht auch wirklich dafür eintreten. Wir haben eine wehrhafte Demokratie, nur nutzen tun es die wenigsten. Die große Depression und damit verbundene Trägheit ist da. Deshalb hat die bestehende Politik auch leichtes Spiel.

Sadhana
 

Anna Apfel

Aktives Mitglied
Hallo Arwen,
ich schaffe mir Kinder an, bis ich verbeamtet bin und bis mein Mann seinen Meister gemacht hat und selbstständig ist. Das sollte zur Absicherung ausreichen.
Grüße!
 

Jaqueline

kleiner Grisu
@ sandhana, danke :love2

bin nicht so schreibgewand, aber ich denke es wird sich die nächste zeit viel tun denn die rechnung die die politiker da gemacht haben mit der reform und auch das mit den krankenkassen geht so nicht auf, das kann nicht funktionieren .
das glaube ich auf jedenfall und viele schauen auch nicht mehr zu und lassen sich das auch nicht gefallen :-D die gesellschaft ist ganz schön empört und ich denke das kleine volk ist der grössere teil und die nächsten Wahlen kommen bestimmt :angst klar es weden viele die nächste zeit leiden und den Bach runtergehen , aber das muss in deutschland immer so sein . nach der geschichte deutschland geht es uns immer ganz gut und dann ganz schlecht bevor es wieder aufwärts geht , und die anderen länder drumherum die lachen irgendwann uns aus! kommischerweise funktioniert es woanderst mit den schulsystemen und der unterichtsform besser. aber blos bei uns nicht ! und was mich am meisten ärgert das das meiste geld an verwaltungskosten drauf geht ( arbeitsamt, krankenkassen,) und was leisten die denn noch ? tja das nennt mann arbeitstellen halten damit die quote nicht noch mehr ansteigt weil sonst müssten die sich ja da oben wieder rechtfertigen :angryfire

LG jaqueline
 

Jaqueline

kleiner Grisu
ach ja an rente glaub ich eh nicht mehr , denn die geburtenrate sinkt und sinkt. also ich bewundere alle die heute mehr als ein kind bekommen und es irgendwie schaffen, auch wenn es hart ist denn die kinder sind unsere Zukunft, aber das kapieren einfach manche leute nicht . also im moment ist ja die Prognose für deutschland schlecht und wir sterben als rasse aus wenn es so tatsächlich noch jahre so weiter geht . aber ich habe den glauben noch nicht verloren :-D :ablachen
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Jaqueline

Es gibt Menschen, die sich gegen die Regelungen wehren, aber zu viele sind resigniert. Ich denke auch heute sind noch ganz viele außerordentliche Unterstützungsmöglichkeiten da, nur muss jeder von uns dafür kämpfen. Es kann sich viel bewegen, aber ganz viele glauben da nicht mehr dran. Sie resignieren, schweigen und verfallen in eine Opferhaltung. Sich aktiv an Wahlen beteiligen, reicht nicht. Es braucht mehr, zumal die Parteien eh kaum noch voneinander zu unterscheiden sind. :(

Ich habe von einer Juristin, die meine Professorin war, gesagt bekommen, dass pro Jahr nur 350 Petitionen an den Bundestag und noch viel weniger an den Landtag geschickt werden. Jeder deutsche Bürger hat das Recht ein Votum einzulegen und auf Missstände aufmerksam zu machen. Jetzt stell Dir das mal vor, von Ich weiß nicht genau wievielen Millionen Bundesbürgern, nur 350 Briefe an den Petitionsausschuss? Das ist sehr schwach, finde ich.

Naja mit der Rente magst Du recht haben. Eine Solidargemeinschaft sind wir nur noch beschränkt, weil der Ausgleich nicht mehr geschaffen werden kann. Es mag Veränderungen im Positiven geben, aber es bräuchte eine geburtenexplosion, damit ich mal Rente erhalten kann.

Aber das wirklich schlimme ich dass schon heute ältere Menschen, die Jahrzehnte gearbeitet haben, nicht mehr würdig alt werden dürfen, sondern sehr oft entwürdigende Bettelaktionen betreiben müssen um zu überleben.

Welches Erbe haben dann unsere Kinder?

Genug Frust. Das reicht für mich als Tagesdosis.

Sadhana
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Anna Apfel

Du hast ja eine sehr genaue Familienplanung für Dich konzipiert. Na, ich wünsche Dir mal, dass es nie zu einer Trennung kommt und Du dann zumindest den erfoderlichen Unterhalt für die Kinder bekommst und evtl. aus welchen Gründen auch immer, Deiner Tätigkeit immer nachgehen kannst. Es gibt so viel unvorhergesehenes und genau dafür gibt es eben Rechtsanspüche um bestehende Benachteiligung auszugleichen. Es gibt keine absolute Sicherheit, und es kommt immer wieder anders als wir es uns denken. Die wenigsten schlittern freiwillig in die Sozialhilfe. Der Ruf des Sozialschmarotzer ist eine reine Sündenbockfunktion. Eine Hetzjagd, die verhindert genauer hinzuschauen, wo das wahre Problem liegt.

Ich finde hier darf auch gejammert werden, wenn die Betroffenen dann auch aufstehen und handeln. Jammern ist dennoch auch erlaubt, weil es zum Leben gehört.

Sadhana
 

Anna Apfel

Aktives Mitglied
Tja Sadhana, das ist halt der Unterschied. Meine Eltern haben mir sehr früh beigebracht, dass ich als Frau auch auf eigenen Beinen stehen muss und das am besten durch eine gute Ausbildung.
Sollte ich mal zum Sozialfall werden, wird das bestimmt nicht für sehr lange Zeit sein (habe Erfahrung in vielen Bereichen).
Selbstverständlich kommt das jetzt arrogant rüber, aber ich meine einfach, man muss seinen Kindern vorleben, wie mans besser machen kann. Das bezieht sich jetzt auf niemanden in diesem Thread, sondern ist allgemein gesprochen.
 
S

Sadhana

Guest
Hallo Anna Apfel

Klar hast Du Einfluss auf Dein Leben und Dein Fortkommen, nur ist das eben manchmal nur bedingt möglich. Es gibt genügend Menschen, die sich das wirklich nicht ausgesucht haben. Ich kriege recht viel Arroganz gegenüber Wohnungslosen mit, weil gemeinhin gesagt wird, selber Schuld. Ich sage es gibt Umstände, die dazu führen können, in solche misslichen Situationen zu kommen und gerade heute mehr denn je.
Die damit verbundene Ohnmacht mag dann hemmend sein, da wieder raus zu kommen.

Ich wollte nur sagen. Ich vage es nicht, mir da ein Urteil zu erlauben, wie jemand in so eine Situation geraten kann, denn morgen kann ich das sein. Ausbildung hin oder her, wird haben nicht alles im Griff, momentan schon garnicht.

Sadhana
 

Jaqueline

kleiner Grisu
also ich kann nur sagen, ganz schon schwer ein kind allein gross ziehen und auch noch arbeiten @ anna apfel, und da spreche ich aus erfahrung denn du kannst da nicht allem gerecht werden auf jedenfall nicht zu hundert prozent deinen kindern, glaub mir hoffe das du deine kinder nie alleinerziehen musst ,ich seit zwei jahren zum glück auch nicht mehr
 

Jaqueline

kleiner Grisu
@sandhana,

stimme dir zu , aber ich denke vieles wird dort oben doch gar nicht gelesen. glaub mir :wand :angryfire
was denkst du was dort alles unter den tisch geworfen wird ?
 
S

Sadhana

Guest
Doch Jaqueline

Petitionen müssen bearbeitet werden. Sie können und dürfen es garnicht ignorieren.
 
B

birgit01

Guest
@ladygabriele, also meine töchter sind 11 und 9 jahre alt. ich habe mich fast ne woche mit dem thema rechenschwäche und ads auseinandergesetzt. mit dem board hier fing es an und dann habe ich weiter gesucht und gefunden. dann mit den jeweiligen klassenlehrern gesprochen, die das genauso sehen wie ich auch.

also ich bin verh. und habe 3 kinder. unser einkommen, 850 euro arbeitslosenhilfe von meinem mann, 365 euro wohngeld 462 euro kindergeld und 50 euro als ergänzende sozialhilfe. ich bekomme kein geld weil ich mal selbständig war.
davon gehen aber schon 760 euro warmmiete runter, 55 euro für strom, 33 euro für die stundenbetreuung in der schule und 25 euro für den kitaplatz.

ich würde liebend gerne arbeiten gehen, finde aber mal eine stelle. wenn die ags lesen 3 kinder, die jüngste ist 4, kannste jeden job vergessen.

es war mein erster offener brief an eine zeitung, beim 2. wird es besser. :D

aber es gibt ja noch die beschwerden an die bildungsministerin bulmahn und die familienministerin schmidt per mail. also ich war nicht untätig.

lg

birgit01
 

ladygabriele

Aktives Mitglied
Hallo Birgit,

danke Dir für Deine ausführliche Schilderung. SO genau wollte ich es nicht wissen *gg*

Mir kommt Euer Sozibetrag zu niedrig vor. Kennst Du die Seite von Tacheles?? Da gibt es eine online Sozialhilfe-Berechung. Ich habe mir erlaubt, Deine Zahlen dort einmal einzugeben und die kommen bei ihrer Berechnung auf ca. 160 Euro ergänzende Sozialhilfe. Hier mal der Link zu der Seite: Tacheles-Sozialhilfe-Berechnung. Kannst ja selbst mal gucken.

Das mit der Arbeit kenne ich auch. Ehrlich gesagt, habe ich es mittlerweile aufgegeben. Ich bin alleinerziehend mit 3 Kindern (12 jähriger ADSler, 8jährige Hb und 4 jährige mit angeb. Herzfehler - dadurch schwerbehindert). Ich selbst habe einen Gendefekt und weil die Beschwerden daraus immer schlimmer wurden, bin ich jetzt seit einem halben Jahr als schwerbehindert anerkannt. Kannst dir ja vorstellen, was ein Arbeitgeber mit mir macht, wenn er das hört. Vorallem, weil ich einmal im Jahr für eine Woche nach Berlin ins Herzzentrum mit meiner Kleinsten muss und eine große OP auch noch irgendwann ansteht (wann weis keiner - kommt darauf an, wie lange ihr Körper den jetzigen Herzzustand toleriert.).

Ich finde es auf jeden Fall klasse von Dir, daß Du Dich wehrst. Ohne ständiges Briefe schreiben geht es gar nicht. Ich bin mittlerweile Meisterin im Widerspruch schreiben und Gutachten auseinander nehmen.

Drück Dir die Daumen, daß sich was bei Euch bewegt und die Nachhilfe so schnell wie möglich gewährt wird (egal von wem).

Gruss Gaby
 

Anna Apfel

Aktives Mitglied
"Ich finde es auf jeden Fall klasse von Dir, daß Du Dich wehrst. Ohne ständiges Briefe schreiben geht es gar nicht. Ich bin mittlerweile Meisterin im Widerspruch schreiben und Gutachten auseinander nehmen." (Zitat ladygabriele)

Und, hats irgendwo bisher was gebracht??

Mein alter Vater schreibt, ich glaub seit gut 20 Jahren, jede Woche ungefähr 2 Briefe an die verschiedenen Politiker und Ministerien. Er bekommt dann ab und zu mal Post "vom Joschka" oder vom tollen Gerhard etc., bringt aber effektiv einen Dreck....

So, also ich hoffe, Ihr lasst Euch Eure gute Hoffnung nicht nehmen! :evil:
 
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