Ilona,
ein Vorteil (in meinen Augen) an staatlichen Schulen ist, dass es eine geregelte Dienstaufsicht gibt. Fälle, in denen Lehrern Schülern gegenüber tätlich werden, so wie du sie beschreibst, gehören in die Bezirksregierung, nötigenfalls ins Ministerium. Bei privaten Schulen ist der Prozess da nicht immer ganz so einfach. Und ein Lehrer, der (nachgewiesener Maßen, sprich, es müssen Zeugen etc her) Kindern gegenüber handgreiflich wird, ist weg vom Fenster, Verbeamtung hin oder her. Manche eltern wissen das natürlich manchmal nicht, beschweren sich beispielsweise beim Schulleiter, der deckelt den Fall, damit bloß die schöne Schule nicht in Misskredit kommt. gibt es auch, stimmt. Glaubst du aber, das wäre an privaten SChulen besser?
Anderer Aspekt: Lehrer zu sein ist sehr stressig. Der erste Weg der meisten Lehrer fürht natürlich an die staatlichen Schulen wegen der erhöhten Sicherheit. Oder auch: wer einmal an einer privaten Schule ist, kommt da häufig nur noch schlecht wieder weg, auch für den Fall, dass man wg privater Gründe sich mal versetzen lassen muss. Also sind trotz allen Problemen die staatlichen Schulen erstmal attraktiver. Die privaten Schulen kriegen die übrig gebliebenen.
Ausnahme sicherlich: Waldorf und Montessori, da sind die Lehrer mit spezifischen Überzeugungen. Mich persönlich überzeugen aber diese Schulen nicht wegen ihrer schlechten Prozentsätze was Abitur anbelangt...
Noch ne Überlegung: wäre es nicht besser, anstatt dass alle, die für ihre Kinder etwas mehr erhoffen, diese auf Privatschulen schicken, sich lieber alle mal um das staatliche Schulsystem kümmern? Und sich zum Beispiel mal dafür einsetzen, dass hier einfach mehr Geld hinkommt? Denn meiner Ansicht nach liegt da das Hauptproblem. Bessere Arbeitsbedingungen würden auch dafür sorgen, dass weniger Lehrer unter Burnout und Konsorten leiden....