Prüfung nur für "Starke"?

ludmilla

Aktives Mitglied
Da mich mein Mann vor etwa 4 Wochen verlassen hat, denke ich zur Zeit sehr viel über den Sinn des Lebens und den Glauben nach. Eigentlich bin ich nicht sehr gläubig, aber auch nicht wirklich ungläubig. D.h. ich glaube eigentlich schon an Gott, aber nicht unbedingt im Sinne der katholischen Kirche.

Im Moment hadere ich sehr mit meinem Schicksal und bemitleide mich selbst. ... ich weiß aber schon, dass es mir nicht so schlecht geht wie manch anderem. Für mich ist es momentan aber trotzdem schlimm, weil ich meinen Mann liebe und ich mich sehr verlassen und einsam fühle.

Nun hat mir jemand gesagt, dass Gott nur die Menschen solchen Prüfungen unterzieht, die stark genug sind damit fertig zu werden. Ich weiß nicht ob ich wirklich so stark bin und stelle mir deswegen ständig die Frage, warum ich? Was habe ich verbrochen, dass ich das verdient habe?

Vor 11 Jahren war schon mal Schluss bei uns, wir waren damals noch nicht verheiratet. Damals habe ich darum gebetet, dass er wieder zurückkommt. Nach 3 Monaten hat er es getan. Ich weiß aber nicht ob es am Beten lag oder daran, dass er auf meinen Neuen eifersüchtig war.

Ich würde so gerne glauben, dass es am Beten lag, denn dann hätte ich jetzt vielleicht wieder eine Chance. Die Mutter meiner besten Freundin ist der Meinung man kann durch beten schon was tun. Sie betet für mich in ihrem Bibelkreis, aber nicht dafür, dass er auf jeden Fall zurückkommt, sondern dafür, dass er zurückkommt, wenn es das beste für mich ist.

Was denkt ihr darüber?
 

Lys

Namhaftes Mitglied
Liebe Ludmilla,


ich möchte es mal so ausdrücken:

SCHADEN kann das Beten nicht....wenn Dir also danach ist, dann tu es!
Ich weiss nicht, ob es Deinen Mann dazu bringt, zurückzukehren...aber vioelleicht trägt es zumindest dazu bei, dass Du Dich im Moment etwas besser fühlen kannst?
Ich habe inzwischen einen anderen Glauben als den christlichen...ich komme mit einem anderen Denkmodell einfach besser zurecht. Ich glaube fest daran, dass "meine" Götter mir beistehen und das kann schon trösten. Natürlich wiess ich nicht, ob es wirklich so ist, aber das ist auch nicht ganz so wichtig...wichtig ist der Trost in dem Moment wo man ihn braucht.
Wenn Du also das Bedürfnis nach Gebeten hast, dann solltest Du auch beten...wie gesagt, schaden wird es nicht!

Viel Glück und viel Kraft in dieser schwierigen Zeit!
greets Lys
 

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
Liebe Ludmilla,
ich schließe mich Lys an.

Schaden kann es nicht, wenn Du betest.
Ob Beten jedoch "Wunder" vollbringt, kann ich nicht sagen.

Meine Religion ist eine andere, doch auch ich bete manchmal.
In einer schwierigen Zeit habe ich oft gebetet auch zum Christengott (kurz vor dem Tod meiner Kinder) Es gab mir damals erstmal Kraft und Hoffnung.

Ich denke, dass Beten Trost, Kraft und Hoffnung geben kann. Das ist unheimlich viel. - Mehr sollte man jedoch davon nicht erwarten.

Der Titel Deines Beitrags lautet: "Prüfung nur für "Starke"?
Wieso denkst Du, dass es eine Prüfung ist?
Was glaubst Du würde oder sollte die "Starke Ludmilla" in dieser Situation tun?
Was möchtest Du, die Du Dich schwach fühlst, tun?

Bete ruhig, aber weine und trauere auch. Du hast einen Verlust erlitten, den Du betrauern darfst.

Aber dann nehme Dir bitte auch einmal die Zeit (5 Minuten reichen) und denke mal darüber nach wie die "Starke Ludmilla" dieser Prüfung begegnen würde.
Vielleicht gelingt es Dir ja auch, einma für 10 Minuten, für eine Stunde oder sogar für einen Tag die "Starke Ludmilla" zu sein.

BB
Corona
 

sternchen22

Aktives Mitglied
Hallo Ludmilla,

ich glaube daran, daß beten zwar hilft -aber man nichts erzwingen sollte. Man sollte lieber sagen: Es soll das passieren, was gut für mich ist! Das habe ich von meiner Oma - ich finde das sehr weise. :engel Denn was hilft es um etwas zu beten oder betteln, wenn ich am Ende nichts davon habe! :idee

Und ich habe das gleiche gehört, wie du: Dass nur starke Menschen solchen Prüfungen unterzogen werden. Ich weiß nicht genau, warum. Aber es soll so sein. Und: Ich fühle mich zur Zeit genauso einsam und verlassen wie du... :troest

*sternchen22*
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Ludmilla,

ich hab Deinen Beitrag erst jetzt gelesen und finde die Frage berechtigt, bzw. ich kann nachvollziehen, dass man in schwierigen Situationen oft verzweifelt ist und nach dem Sinn des Lebens und dem WARUM fragt...

Mir ging es bei meiner Trennung nicht anders, nur dass ich von Anfang an gewusst habe, dass es für uns kein Zurück mehr geben würde...

Mein Psychologe hat mir auch mal gesagt, als ich Zukunftsängste hatte (ich war mit meinem 2. Sohn schwanger und hatte erfahren, dass der erste hyperaktiv ist (ADHS), und hatte totale Angst der Situation mit einem Kleinkind und einem Neugeborenen nicht gewachsen bzw. überfordert zu sein), jeder Mensch erfährt immer nur so viel Leid, wie er tatsächlich verkraften kann...

Ich bin katholisch erzogen worden (relativ streng) und glaube auch heute nach wie vor an Gott und bete auch abends öfters, aber ich renne nicht jede Woche zur Kirche oder geh zur Beichte...
Ich versuche in einer schwierigen Situation auch nicht für etwas bestimmtes zu Beten (bei Dir z. B., dass Dein MAnn unbedingt zurückkommen soll), sondern ich sage - wie es eben auch im Vater Unser steht - DEIN WILLE GESCHEHE, weil ich einfach darauf vertraue, dass Gott weiss, was für mich gut ist...

Oft hatte ich auch das Gefühl, dass mein Beten gar nichts gebracht hat, weil Situationen anders ausgingen, als ich erwartet hatte, aber hinterher habe ich immer den Sinn verstanden, WARUM es so kommen musste, also nicht in der schwierigen Situation direkt, sondern immer erst einige Zeit später...

Ich glaube fest an das Schicksal und ich lebe mit der Einstellung: Es gibt für JEDES Problem eine LÖSUNG!!!
Denn oft scheint eine Situation aussichtslos, man dreht sich im Kreis, weiss keinen Ausweg, stagniert, hadert mit sich, mit der Welt, aber wenn ich dann immer so darüber nachdenke, muss ich immer wieder erkennen, dass ich noch jede Situation (Prüfung?) - und war sie noch so schwer - über-/bestanden habe...

So, das waren meine nächtlichen Gedanken zum Thema "Prüfung" ;-)
 

knolle

Aktives Mitglied
Hallo!

Ich habe das mit den "Prüfungen nur für Starke" auch schon oft gehört und mir selbst auch oft Gedanken dazu gemacht. Ich muß dazu sagen, das ich mit meinen knapp 30 Jahren schon so viele sogenannte "Prüfungen" hinter mir habe, das es eigentlich für ein ganzes Leben reicht. Immer wenn etwas Ruhe in mein Leben einkehrt kommt der nächste Hammer. Ich denke, wenn es wirklich einen Gott gibt, kann er einfach nicht zulassen, daß er einem Menschen bzw einer Familie so viel Leid auf einmal antut. Dadurch habe ich meinen Glauben verloren.
Ich denke aber immer noch, wenn es einem Menschen hilft an Gott zu glauben und zu beten, dann sollte man es tun. Bei meinem Vater z.B. ist es genau Umgekehrt, er ist durch unsere Schicksale Gläubiger geworden als vorher. Am Ende muß das jeder für sich selber Entscheiden.

Liebe Grüße
 
S

silvialille

Guest
also wenn das wirklich so sein sollte, dann frag auch mich mich warum ich solche prüfungen bestehen muss.
verdient hat sowas nämlich keiner
 
P

Pfedra

Guest
Original von ludmilla
Nun hat mir jemand gesagt, dass Gott nur die Menschen solchen Prüfungen unterzieht, die stark genug sind damit fertig zu werden.

Wenn das so ist, warum gibt es dann so viele Selbstmorde, welche laut kath. Kirche ja sowieso verdammungswürdig sind?
Bei diesem Satz muß es sich also um Unsinn handeln.

Ich weiß nicht ob ich wirklich so stark bin und stelle mir deswegen ständig die Frage, warum ich? Was habe ich verbrochen, dass ich das verdient habe?

Warum ich... das ist nicht richtig. Andere doch auch. Jeder der Menschen um sich hat, wird im Laufe seines Lebens auch welche verlieren. Durch was auch immer. Das gehört dazu.
Wieso muß man was verbrechen, damit einen ein Schicksalsschlag ereilt?

LG

Phedra
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
daby, ludmilla würde sich sicher über die Knuddelei freuen....

ich war vorletzte Woche bei ihr und es geht ihr sehr sehr gut. sie hat sich und ihr leben wieder voll im griff.
 

Tamara

enjoying love and life
Tja mein momentanes Motto ist: "Das Leben ist nicht fair!"

Aber ich habe, seit es bei mir beinahe nur noch abwärts geht auch viel über andere Menschen erfahren, wievielen es eigentlich auch sehr schlecht geht, wieviele ein ungerechtes Schicksal erleiden müssen.
 

Feuerstein

Keep on rockin`
Original von Tamara
Aber ich habe, seit es bei mir beinahe nur noch abwärts geht auch viel über andere Menschen erfahren, wievielen es eigentlich auch sehr schlecht geht, wieviele ein ungerechtes Schicksal erleiden müssen.

Das finde ich für Dich persönlich sehr wertvoll. Man gerät an einen Punkt im Leben, an dem man nach oben blickt und seinen Blick in die Ferne schweifen lässt. Die Wahrnehmung dadurch zu erweitern, das Leid aber auch die Freude anderer zu sehen und das Gesehene für das eigene Leben umzusetzen, ist eine Erfahrung, die ich auch in meinem Leben immer zu leben versuche. Es lässt mich mein Leben aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachten.

LG
Feuerstein
 

biene38

immer auf einer Berg- und Talfahrt
Mich hat nach meiner Trennung eines über Wasser gehalten, was eine ähnliche sicht wie bei dir ist, Tamara.

Im April letzten Jahres verlor ich meinen Cousin durch Selbstmord mit 18 Jahren.

Ich stehe meiner Tante sehr nahe vielleicht weil sie mal grad 6 Jahre älter ist als ich und hielt mir immer wieder vor Augen, welch Schmerz sie ertragen muss.

Was also hatte ich für ein Problem wo mal grad "nur" der Partner mich wegen einer anderen verlassen hat....

Es hat zwar immer noch wehgetan, aber ich hätte nicht tauschen mögen.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Hmm stellt sich nicht eher die frage ob einen diese Prüfungen erst stark machen??
Martin und ich sind 7 Jahre zusammen und in den ganzen 7 Jahren hatten wir meist nur solche "prüfungen" Wir hatten eine Niederlage und dachten schlimmer kann es nich kommen und es kam schlimmer. Unsere Lust am leben hat jedoch nie darunter gelitten. Allerdings hätten wir uns beinahe getrennt und dann unverhofft ging es wieder bergauf.
Zur Zeit schimmen wir auf einer Glückswelle die uns immer höher trägt alledings darf man dann auch nicht vergessen das diese Welle genausoschnell wie sie gekommen ist auch wieder einbrechen kann.
Ich denke solche Situationen aus denen mankeinen Ausweg mehr sieht machen einen erst stark, man lernt daraus und weis das man beim nächsten mal wahrscheinlich nicht mehr so handeln sollte.


Das was Tamara schrieb mit den anderen blickwinkel dem kann ich nur zustimmen, man sieht die Leute die noch weniger haben anders, bewusster.
Man kann nachvollziehen wie sie sich fühlen und vielleicht auch ihren werdegang erahnen.

Ob es einen Gott gibt darüber kann man sich streiten.
Ich glaube nicht aber jeder hat da ja andere Ansichten.

Ich wünsche dir das du bald wieder etwas mehr Glück hast. :maldrueck :maldrueck
 

Tamara

enjoying love and life
Original von Ilona
Hmm stellt sich nicht eher die frage ob einen diese Prüfungen erst stark machen??
Martin und ich sind 7 Jahre zusammen und in den ganzen 7 Jahren hatten wir meist nur solche "prüfungen" Wir hatten eine Niederlage und dachten schlimmer kann es nich kommen und es kam schlimmer. Unsere Lust am leben hat jedoch nie darunter gelitten. Allerdings hätten wir uns beinahe getrennt und dann unverhofft ging es wieder bergauf.

Siehst Du Ilona, genau darauf warte ich und warte und warte. Ich bin seit 9 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben von Anfang an mit Vielem zu kämpfen gehabt, unbegründete Ablehnung unserer Beziehung seitens seiner Familie, seine sich dauernd wiederholende Arbeitslosigkeit, seine Schulden, seine Gehaltsexekutionen, drohende Fahrnisexekutionen. Kein Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis, zum Glück, aber doch viele Enttäuschungen und Steine, die uns immer wieder in den Weg gelegt wurden.

Dann der Tod meiner Ungeborenen und ein Jahr später die Diagnose, dass ich aufgrund einer Krankheit z. Z. nicht schwanger werden kann. Dann nochmal 1 Monat später die Kündigung meines Mann (wieder mal...).

Was kommt denn wohl als nächstes? Meine Lust am Leben leidet extrem. Ich bin kälter geworden, selbstzerstörerischer. Ich leben jeden Tag, als wäre es der Letzte, was ja nicht nur negativ ist. Ich versuche mein Leben nicht mehr gross zu planen, lasse die Dinge auf mich zukommen, lasse mich treiben, verkopfe mich nicht oder kaum mehr - so weit so gut. Aber das Leben macht einfach nicht mehr so viel Spass wie vorher, ist nicht mehr das Selbe.

Ich weiss es gibt viele Menschen, denen es schlimmer geht und ich bewundere einige von Ihnen sehr für Ihre Kraft und Ihre Weise, mit all dem Schlimmen umzugehen.

Entscheiden wir den Sinn dieser Prüfungen vielleicht selbst, indem wir entscheiden, wie sie uns verändern, in welche Richtung sie uns treiben und ob sie uns vielleicht sogar zu besseren Menschen machen? Denn stark haben die Prüfungen mich nicht gemacht, noch nicht, ich bin zur Zeit einfach nur am Ende. Ich werd jedenfalls mal darüber nachdenken...
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Tamara gut das sind wirklich sehr schlechte bedingungen aber es kommt auch immer darauf an wie man selber die Situation sieht. (glas Halb voll oder halb leer beispiel)
Ich habe jeden noch so kleinen Erfolg gefeiert als wenn es das schönste währe. Aus jeden Erfolg das positive rausgezogen, nur so konnte ich noch hoffen. Kurzum ich bin in der ganzen Zeit so schwer es auch war optimistich geblieben, hab gehofft das es wieder besser wird. Gut nach einigen Erfolgen war der Rückschlag um so härter aber die zeit in der ich den Erfolg genosen habe hat mir eine Menge Kraft gegeben.


Entscheiden wir den Sinn dieser Prüfungen vielleicht selbst, indem wir entscheiden, wie sie uns verändern, in welche Richtung sie uns treiben und ob sie uns vielleicht sogar zu besseren Menschen machen?

Natürlich entscgheidet man selber, man kann z.B. nach einem überwundenen Tief sagen "oh je wie konnte ich nur so blind sein" und demnach verurteilt man die Menschen denen das selbe passiert oder aber "jetzt weis ich endlich wie sich xyz fühlt" dann stellt amn sich mit denjenigen auf eine Ebene und kann ihre Sorgen und Ängste verstehen.
Natürlich ist man auch immer selber für die Lehre aus so einer Situation verantwortlich.

Man kann nur sagen
Immer vorwärts, Schritt um Schritt
Es gibt keinen Weg zurück,
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Ilona, stimmt der Satz ist wirklich sehr wahr...

Ludmilla, mein letzter Beitrag zu dem Thema war vor ca. einem dreiviertel Jahr und mittlerweile spüre ich wie stark mich unsere Trennung gemacht hat ganz deutlich!

Während der Zeit war es nur schmerzhaft, es tut unsagbar weh und alles scheint so unendlich sinnlos...
Inzwischen weiß ich, dass ich diese Kraft die ich jetzt in mir spüre ohne Trennung niemals gespürt hätte... dass ich niemals der Mensch geworden wäre, der ich jetzt bin...
Ich habe so unendlich viel dazugelernt, ich hab Selbstbewußtsein bekommen, ich habe für meine Kinder gekämpft wie eine Löwin... vorher hat das alles mein Ex gemacht... ich war ein "Arschkriecher" (sorry), wollte ihm alles nur rechtmachen... er wurde in der Beziehung immer "mächtiger" und ich immer "kleiner,unscheinbarer"...

Als er dann weg war, musste ich erst zu mir finden, an Kraft und Zuversicht gewinnen, ganz vieles erstmal lernen und nun endlich bin ich ein Mensch, der eigenständig im Leben steht und sich Dinge traut, die er früher niemals gemacht hätte... das fing schon mit einfachen Telefonaten an...

Heute greif ich das Telefon, sprech fließend Hochdeutsch (was mir als Schwabe immer total schwergefallen ist), ruf an, beschwer mich... reklamiere Dinge (z. B. bei Versandhäusern) usw... alles Sachen die ich mich vorher niemals getraut habe...


Im Nachhinein war unsere Trennung (zumindest auf der Partnerebene) das BESTE was mir hätte passieren können...
Sonst wär ich wahrscheinlich heute noch die duckmäuserische, arschkriechende und "auf-Besserung-hoffende" Carmen... ;-)

Deshalb versuch ich seitdem schlechte Situationen so gut als möglich "anzunehmen" und weiß, dass es meist im NACHHINEIN IMMER eine Begründung gibt, WARUM ich genau DA durchmusste...

Also Kopf hoch, jede Prüfung hat ihren tieferen Sinn, auch wenn wir ihn erstmal nicht sofort erkennen!!
 
S

silvialille

Guest
@carmen. es freut mich zu hören was für schritte du nun allein machen kannst. du bist ne starke frau.
was mich interessieren würde. wie fühlt sich as bei dir an. das du das alles so meisterst?
meine frage stelle ich weil bei mir im moemnt menge veränderung ansteht wobei es auch darum geht mich um mich zu kümmern,....... da läuft halt nun einiges. läuft auch ganz gut. aber ich selber fühle es nciht. ich habe da kein gutes gefühl. es ist in meinem gefühl nichts, wofür ich mir auf die schulter klopfen könnte
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hm... ist schwer zu sagen... als ich eben in Deinem Posting den Satz: "Du bist eine starke Frau" las, war mein 1. Gedanke auch: Ach Quatsch... das meinen die anderen immer nur...
Ich hab das schon so oft gehört und kann es aber selbst irgendwie nicht glauben, wenn ich so ein Lob höre oder lese...

Wenn ich dann aber in ruhe darüber nachdenke ist es anders... es ist wirklich enorm was man als Alleinerziehende mit zwei ziemlich hibbelingen Kindern alles schaffen muss... wie anstrengend das alles so allein ist... man hat ja sozusagen die doppelte Verantwortung...
Das Lob ist denke ich für alle Alleinerziehenden tatsächlich mehr als gerechtfertigt, aber ich habe das Gefühl, wenn man mitten in so einer Situation steckt "funktioniert" man manchmal einfach nur noch...
Man kann ja nichts ändern... man nimmt das stressige Leben einfach für sich an und findet sich damit ab obwohl eigentlich eine ganze Menge Arbeit und Leistung dahintersteckt den Tagesablauf irgendwie auf die Reihe zu bekommen...

Ich glaube wir sollten uns viel öfter selbst klarmachen, WAS wir da eigentlich alles leisten...

Warum kannst Du nicht stolz auf Dich sein? Du hast doch auch ein Trennung hinter dir, oder verwechsle ich da jetzt was?
Es ist auf jeden Fall auch sehr wichtig, Komplimente und Lob anzunehmen und nicht immer zu denken: Ach, das ist doch nichts besonderes...
Mir fiel das auch anfangs ziemlich schwer und heute kann ich Lob und Anerkennung annehmen und freue mich... das gibt mir noch ein kleines Stück mehr Selbstbewußtsein...
Versuch Deine Leistungen doch einfach mal zu hinterfragen? Ich glaube Du findest eine ganze Menge Eigenschaften/Leistungen, auf die Du sicher stolz sein kannst... :maldrueck
 
P

purplemoon

Guest
Hallo,

ich versuche mal, dir eine Antwort aus christlicher Sicht zu geben :)

In der Bibel steht, daß Gott heile Ehen möchte und es stehen auch massig Tipps drin, wie man eine heile Ehe gestalten kann. Nur gehören da auch immer zwei Menschen zu, die dieses Ziel haben. Wenn einer sich aus der Ehe verabschiedet, dann kann Gott primär erstmal nichts dafür, denn Gott hat den Menschen ja den freien Willen gegeben, zu tun und zu lassen, was sie möchten, er hat nur seine "Gebrauchswanweisung" dazu gegeben, wie es funktionieren kann... mensch fragt nur selten nach dem Willen Gottes, erst wenn eine Krise da ist...

Prüfungen bekommt eigentlich jeder im Leben, mal mehr, mal weniger... meist geht es da um den Glauben. Siehe Hiob, der arme Kerl hatte wirklich Pech :-(

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, daß beten durchaus was bringt. In den letzten Jahren hatte ich wirklich ziemlich oft Pech - privat und gesundheitlich - und ich kann sagen, daß ich da ziemlich durchgetragen wurde und keinen größeren Schaden genommen habe. Mein Glaube hat mir da echt geholfen, gerade in Zeiten, wo sich Menschen verabschiedet haben oder mich enttäuscht haben, ist es gut, wenn man seinen Glauben hat und durchgetragen wird.

Eine Trennung schmeißt einen erstmal um und man muß sich Zeit nehmen, um seine Wunden heilen zu lassen. Das ist hart und tut weh. Aber du hast auch die Chance, dich selbst zu finden, was willst du, wer bist du und wie geht das Leben weiter. Dazu gehört auch, sich einzugestehen, daß man auch schwach sein darf... die Stärke kommt später, wenn du dich berappelt hast und aus einer Distanz auf die Zeit zurückblicken kannst.
Ich bin nun im 3. Jahr solo und nach der Trennung dachte ich, es geht echt nicht mehr weiter... dann kam die Phase, in der ich mich ganz bewußt nur um MICH gekümmert habe, um alles, was ich in meiner Beziehung vernachlässigt habe und dann habe ich begonnen, alles nachzuholen, was untergegangen ist... geholfen haben mir dabei mein Glauben und eine Menge guter Freunde...

Grüßle, Claudia
 
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