Schwierig -  Regelkiga verweigert Integration...

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich bin heute wieder mal am Ende mit meinem Latein...

Mein Gemütszustand ging heute morgen wirklich von himmelhochjauchzend bis heute Nachmittag zutodebetrübt...

Ich hatte heute morgen mit meinem Großen einen Termin beim Gesundheitsamt, weil er für die Teilnahme am Heilpädagogischen Reiten untersucht werden sollte.
Dabei wurde festgestellt, daß er eh noch keinen Termin für die Einschulungsuntersuchung hat, welche auch im Landratsamt (gleiches Gebäude) stattfinden würde.
Und da es ja Quatsch wäre, zweimal dahin zu fahren, hat die Ärztin beschlossen, daß man die Einschulungsuntersuchung auch gleich mitmachen könne ;D

Darüber war ich auch sehr froh, dann hatte ich alles in einem Abwasch...
Mein Sohn hat sowas von super mitgemacht, er hat sämtliche Bilder richtig zugeordnet, hat gelesen, Worte und Sätze total sauber und richtig nachgesprochen, er hat die motorischen Übungen mitgemacht, und lies ohne Murren den Hör- und Sehtest über sich ergehen... Ingesamt wurde er bestimmt 1 komplette Stunde getestet und das Ergebnis war sehr zufriedenstellend...

Die einzigen "Beanstandungen" waren, daß er jetzt im Frühjahr noch zum Augenarzt sollte, weil er die letzte Reihe der "E"s nicht erkennen konnte... es sei nicht bedenklich, aber ich solle einfach mal hin um dann Gewissheit zu haben.
Dann hatte er wie gehabt seine Probleme im freien Malen, Bilder "abzeichnen" konnte er jedoch recht gut.
Motorisch und mit dem Gleichgewicht hatte er auch etwas Probleme aber eben nicht drastisch...

So, um es kurz zu machen, die Ärztin war super mit ihm zufrieden, sie sagte, es wäre höchste Zeit, daß er in die Schule komme, er sei wirklich ein sehr pfiffiges Kerlchen... Sie sagte auch, daß er im Förderkiga wo er jetzt noch ist, auch absolut Fehl am Platz sei und unbedingt in den Regelkiga müsse...

Und genau DA beginnt mein Problem...
Die letzte Woche vor den Weihnachtsferien hatten wir in unserem Regelkiga eine Probewoche, wo er 4 Nachmittage hindurfte... alles in allem war es eben vor Weihnachten total stressig, ihn da immer hinzufahren/-bringen und er hat sich eben auch nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt... er hat den Turnunterricht verweigert, so daß er solange in einer anderen Gruppe bleiben mußte, er hat nicht aufgeräumt, wollte weiterspielen und nicht mit in den Garten raus, und und und...

Die Erzieherin in dem Regelkiga ist wirklich ein ganz liebe, sie hat eine sanfte ruhige Stimme und ist sicher für ein "normales" Kind total richtig... aber eben nicht für Michael... sie kann sich überhaupt nicht gegen ihn durchsetzen und schon beim 1. Gespräch mit ihr (als ich allein da war) hab ich gedacht... auf DIE wird Michael NIEMALS hören... da merkt er sofort, daß er bei ihr "durchkommt"...
Und genauso war es auch...
Am letzten Nachmittag vor den Ferien meinte sie dann: NAja, es/er sei schon recht stressig und sie traue es sich auch irgendwie nicht allein zu, sie sei ja Donnerstags allein (ich muß dazusagen, daß die Eingliederung schrittweise vorerst mal Mittwoch und Donnerstag Nachmittag stattfinden sollte), und sie werde mit der Leiterin des Kiga nochmal sprechen und dann würden sie auf dem Rathaus mit dem zuständigen Träger des Kiga reden, ob man es mit einer Eingliederungshilfe schaffen könnte, denn Michael bräuchte auf jeden Fall jemanden, der anfangs nur für ihn dasei...

Sie wollte mich dann gleich nach den Ferien anrufen, was sie ja heute auch promt gemacht hat...
Also kam nach meiner vormittäglichen Euphorie der absolute Dämpfer...:
Sie meinte, sie könnten Michael nicht aufnehmen, weil sie den Sicherheitsvorschriften nicht nachkommen könnten, weil es eben ein gewisses Risiko darstellt, weil er so viel Aufmerksamkeit brauche. Sie hätte jetzt heute nochmal 2 neue Kinder dazubekommen, der Ausländeranteil sei in dem Kiga sehr hoch (in einer der 3 Gruppen sind gerade mal 3! deutsche Kinder), sie hätten Personalmangel und könnten nicht gewährleisten, daß die Kinder incl. Michael richtig beaufsichtigt werden könnten... bla bla bla...

um es kurz zu machen... SIE NEHMEN IHN NICHT!!!

Ich war so perplex über die "Absage", daß ich erstmal gar nicht wußte, was ich antworten sollte...

Ich sagte dann, daß er aber ein Recht auf einen Platz im Regelkiga habe und daß man ja auch nach diesen 4 halben Tagen noch nichts Endgültiges sagen könne.... aber dann kamen nur wieder 1000 "Abers"... TOLL!!! :angryfire :wand


Es ist doch logisch, daß er noch nicht die Routine hat, wie die anderen Kinder... Für ihn ist es doch auch nicht leicht, die Umgewöhnung von einer Kleingruppe auf eine große Gruppe, die neue Umgebung, neue Erzieherinnen, fremde Kinder gegen die er sich behaupten muß, die ihr "Revier verteidigen"...

Es sind lauter neue Eindrücke, neue Spielsachen, die für ihn interessant sind, weil er sie noch nicht kennt. Die anderen Kinder hören sofort auf die leise piepsige Stimme der Erzieherin und räumen auf, wenn es heißt man geht in den Garten... MIchael kennt doch all die "Rituale" noch nicht... und ich dachte eigentlich die Erzieher werden in ihrer Ausbildung auch auf solche "Problemkinder" vorbereitet...
Aber es ist ja viiiieeel einfacher zu sagen, man hat keinen Platz, zu wenig Personal, zu viel Risiko ect. bla bla..., als sich einer größeren Verantwortung zu stellen... Mann, die Leute werden doch dafür auch bezahlt!!! :wand

Klar, es würde ja bestimmt nicht so viel Spaß machen, morgens zur Arbeit aufzustehen und zu wissen, ein gewisses Kind könnte durch sein "Anderssein" einem den Tag versauen...

Fragt denn irgendeiner uns Mütter, ob WIR mit so einem Kind zurechtkommen? Sollen wir es auch einfach abschieben, weil es uns vielleicht zu unbequem werden könnte, weil man ein höheres Risiko mit ihm hat, weil man ihm nicht richtig gerecht werden könnte???!!!

Ich bin sowas von sauer!!!... Er hat doch eine reelle Chance verdient, oder nicht?? Dürfen es sich die Erzieher einfach so leicht machen???
Wenn ich nichts über sein ADHS gesagt hätte, müssten sie ihn auch nehmen, egal wie er zu "haben" ist... ABer ich Trottel bin ja so ehrlich... :wand

Ach ja, sie meinte dann noch, daß ich es ja in einem anderen Kiga probieren könne, wo der Ausländeranteil nicht so hoch sei... ich lach mich schlapp... Warum hat sie dann diesen Beruf ergriffen, wenn sie ihm nicht gerecht werden kann??? :angryfire

Es gibt übrigens ja noch den anderen städtischen Kiga, in dem hatte ich doch letztes jahr, bzw. jetzt vorletztes Jahr versucht, ihn einzugliedern... Die hatten damals schon auf stur gestellt und auf den anderen Kiga verwiesen (in der er die Probewoche hatte), aber aufgrund der Trennung damals wurde das Thema Kigawechsel dann eh erstmal hinfällig...

Also bleiben mir keine Alternativen... in einen der beiden Kigas MUSS er, da er sonst keine Chance hat eine Regelschule zu besuchen... :traene und die wurde mir von der Ärztin heute mehr als nahegelegt... ich solle es auf jeden Fall versuchen!

Wie soll das den funktionieren, wenn einem jetzt schon nur lauter Steine in den WEg gelegt werden??

Ich werde jetzt morgen mal mit seiner jetzigen Erzieherin im Förderkiga reden, welche Möglichkeiten mir noch bleiben... notfalls werde ich es mit Gewalt durchboxen... mein Sohn hat ein Recht auf eine angemessene "Bildung"...

Wütende Grüße und danke fürs Durchhalten beim Lesen

Carmen
 

honeybunny

hier am routieren
Das ist eine Sauerei...

Sie müssen dein Kind in einer städtischen Kita nehmen nur bei freien Trägern ist das so eine Sache. Das erst einmal vorweg.
Du hast eine Menge Möglichkeiten dich durchzusetzen.
Komme zwar aus Berlin aber ich denke die Kinder und Jugendhilfegesetze werden nicht groß unterschiedlich sein. Beim Jugendamt gibt es Amtsleiter die sind für die Kitas zuständig. Versuche dich da zu beschweren. War auch schon da wegen einer Beschwerde über eine Erzieherin in der ehemaligen Kita meiner Kinder. Mir wurde geholfen.
Ansonsten gibt es die Möglichkeit deinen Fall öffentlich zu machen. In welcher Weise auch immer. Die Zeitung oder du schreibst an den Stadt- bzw. Landrat und machst ihn auf deine Situation aufmerksam.
Geht gar nichts mehr geh zu einem Rechtsanwalt.
Jedes Kind in Deutschland hat ab drei ein Recht auf einen Kitaplatz. Wenn dir die Ärztin noch bestätigt, daß es wichtig ist, das dein Kind in eine "normale" Kita kommt, damit es in eine "normale" Schule gehen kann, dann ist das nicht verkehrt
Also bin auch Erzieherin und so richtig auf "Problemfälle" wird man in der Ausbildung nicht vorbereitet. Es gibt einfach zu viele unterschiedliche Kinder. Aber es gibt ja die Möglichkeit sich fortzubilden und sich in gewisser Weise zu spezialisieren.
Es ist ein Armutszeugnis für die Erzieherin das sie sagt sie kann das nicht. Hier in Berlin kann man für solche Kinder Stützerzieher beantragen. Wenns die nicht gibt wegen Geldmangel, dann muß es auch so gehen. Und soweit ich weiß ist ADHS keine Behinderung in dem Sinne das es eine Integrationskita benötigt.
Hier im Haus wohnt eine Familie der Sohn hat auch ADHS und besucht eine Regelschule und besuchte auch einen Regelkiga.

Tja ich hoffe ich konnte dir eine bißchen helfen und wünsche dir viel Erfolg.
Berichte doch mal wie es ausgegangen ist.

Liebe Grüße aus Berlin
honeybunny
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Leider bin ich momentan nicht in der Verfassung viel dazu zu schreiben, nur soviel:

Es ist eine schweinerei.....das Problem ist nur Carmen, wenn du es doch durchbekommst, was ich schon denke so wie honey das oben sagt, besteht dennoch die Gefahr, dass diese Erzieherin ihn ausgrenst oder so sauer ist dass sie MUSS das sie ihn benachteiligt.

Gibt es keinen anderen Kiga bei euch in der Nähe, mit fähigeren Erziehern? DAS ist echt der Gipfel!
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Honeybunny:

Danke für Deine liebe Antwort. Auch mir wurde schon im jetzigen Förderkiga gesagt, daß ich ab 4 Jahren ein Recht auf einen Kigaplatz habe...
Eigentlich wäre er ja auch in den hier in der Nähe gelegenen Kiga gekommen, aber dort wurde er ja schon von vorne herein abgelehnt ohne daß die ihn dort auch nur einmal gesehen hätten... die haben uns gleich in den anderen Kiga (in dem er die Probewoche gemacht hat) verwiesen...

Eigentlich wären die noch mehr verpflichtet ihn zu nehmen, weil es nur ca. die halbe Wegstrecke zu laufen ist... beides sind städt. Kindergärten, die auch mehr oder weniger zusammen "veranlagt" sind... d. h. es ist der gleiche Träger,nämlich eben die Stadt und damit auch der gleiche Beamte zuständig...
Ich denke, das macht die Sache nicht einfacher...

Wie gesagt ich werde morgen auf jeden Fall mit der jetzigen Erzieherin reden, ob sie noch andere Vorschläge hat und notfalls werde ich diesem Büromensch mal auf den Zahn fühlen, was er sich dabei denkt und wie er sich das vorstellt...
Ich halt Euch dann auf dem Laufenden...


@Jenny:

Genau das ist mein Problem... wenn ich es mit aller Macht durchdrücke, daß er genommen wird, muß ich immer Angst haben, daß er es zu spüren bekommt...

Es gibt schon noch andere Kindergärten, aber die sind nur mit dem Auto zu erreichen und sind eigentlich für die anderen Stadtgebiete und Teilgemeinden zuständig... Außerdem bringt es auch nicht viel, wenn er dann wieder keine Kinder kennt, wenn er zur Schule kommt... Das kann es ja auch nicht sein...

Mann, ich kann es einfach nicht nachvollziehen, es handelt sich um ein halbes! Jahr... ist das denn zuviel verlangt?? Ich könnte es verstehen, wenn ich ihn frisch angemeldet hätte und sie ihn 3 Jahre nehmen müssten...

Ach menno... es ist einfach so schwer... ich hoffe, daß morgen etwas Licht in die Geschichte kommt...
 
D

danielad

Guest
Mensch Carmen,
ich hoffe das sich das für Euch wirklich zum Positiven wendet.

Bei unserem kleinem Dorfkindergarten gab es gar keine probleme mit der Integration.

wünsche dir viel Glück morgen.
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Also:

Leider kann ich Euch noch nichts genaues berichten, ich hab am Donnerstag mit Michaels jetziger Erzieherin lange telefoniert und sie meinte, sie werde die Kiga-Leiterin des Regel-Kigas nochmal anrufen und ihr auch nahelegen, was die "Einschulungs-Ärztin" gesagt hat und daß man ihm einfach noch eine Chance geben müßte...

Ich werde jetzt mal abwarten, ob und was sie erreicht oder auch nicht und dann überlegen, wie ich weiter vorgehe... ich denke, daß es nicht viel bringt, ihn mit "Gewalt" in den Kiga zu bringen, ich will nicht, daß er dann darunter leidet...
ABer so einfach aufgeben werde ich auch nicht... ich werde es dann beim Träger nochmal probieren... und notfalls auf dem JA...

Ich halt euch auf dem Laufenden, wenn sich was tut...
 

sandra

Aktives Mitglied
HAllo Carmen!

Das ist schon echt der Hammer, mit den Kigas!!

ICh weiss nicht, wie du häuslich an deine Wohnumgebung gebunden bist.
Vielleicht würde sich aber wirklich ein Umzug lohnen.

Ich selbst arbeite in einem Kiga, und weiss natürlich auch, wie stressig es ist.
Ich muss dir allerdings sagen, das wir bei uns auch pro Gruppe immer mind. eins zwei Kinder haben, die einfach stressiger sind.

Und wie ich zugeben muss, sind das auch die Kinder, die ich am meissten vermisse wenn sie in die SChule gehen. :love2

Hm nun nochmal wegen dem Kiga, es ist ja allgemein bekannt, das die Geburtenzahlen zurück gehen.
Vielleicht sind die Kigas bei euch noch nicht auf jedes kind angewiesen, aber bei uns auf dem Land ist es nun so.

So sind bei uns im Kiga zb. auch mehrere Kinder, die in anderen Kindergärten abgelehnt worden sind.
Sei es das sie noch nicht sauber waren, oder eben wegen Verhaltensauffälligkeiten.
Der Vorteil könnte auch sein, wie bei uns, das eben "nur" 14 Kinder im Moment in einer Gruppe sind.
Für ein ADS Kind geradezu ideal.
Wir hatten auch schon ein Taubes Kind, und ich muss sagen, es war auch nicht immer einfach, vor allem wenn man das Hörgerät ständig aus dem Klo fischen musste, und es zum Hörgeräteladen fahren musste.

ICh denke mir auch das es keine Sinn macht, ihn mit aller Macht in einen Kiga zu stecken, wo er von vorneherein schon abgelehnt wird.
Aber vielleicht kann ja ach mal euer Arzt dort anrufen, und evt. eine Art Hilfestellung in Form von Fortbildung zu diesem Thema oder so geben???

Ist halt nur doof, das die Zeit so gegen euch arbeitet!

ICh wünsch euch auf jeden Fall viel Glück
Sandra
 
M

marta1

Guest
Hallo,
die Schulärztin meinte ja, dass er in einem Förderkindergarten Fehl am Platz sei. Das heißt doch eigentlich nur, dass er keine spezielle Förderung mehr braucht. Der Kindergartenalltag ist doch so wie ein normaler Kiga bzw. fürs Kind noch besser.
Warum sollte er auf einer Regelschule keine Chance haben, wenn er da bleibt? Es ist doch eh nur noch für ein halbes Jahr. Wenn die Schuluntersuchung positiv abgelaufen ist, warum sollte eine Regelschule dann noch ein sonderpädagisches Verfahren einleiten?? Und selbst wenn, sie würden damit doch gar nicht durch kommen, zumal er umfangreich untersucht und getestet werden würde.
Wenn er sich in seinem jetztigen Kiga wohlfühlt, dann lass ihn doch die letzten Monate noch da.
Vielleicht ist es ja auch seine Art auszudrücken, dass er nirgendswo anderes hinwill, indem er sich im anderen Kiga "danebenbenimmt".
Zumindest sollte man in alle Richtungen überlegen und nicht mit der Brechstange einen anderen Kiga suchen, zumal mir kein Grund dafür einleuchtet.
P.S. Zwei meiner Kinder waren auch in einem Fördergiga und sind mitlerweile auf einer Regelschule...
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Sandra:

Ein Umzug würde sich bestimmt nicht lohnen, dann im MOment wohne ich absolut günstig und hab meine Mutter, auf die ich mit den zwei Rabauken angewiesen bin gleich um die Ecke, anders würd ich es gar nicht packen...

Daß die Geburten rückläufig sind, ist auch sicherlich richtig, nur steigt bei uns der Ausländeranteil eben gewaltig... mittlerweile sind laut Aussagen der Schulen hier 80 % Ausländer... das macht die Sache nicht gerade einfacher...

Der Kiga der in der Nähe ist, hat uns vor einem Jahr gerade wegen seines 2.-größten Ausländeranteils im Umkreis in den anderen Regelkiga "verwiesen" mit der Begründung sie hätten je Gruppe 28/29 Kinder und im anderen seien es "nur" so ca. 24/25 Kinder...
Jeder Kiga besteht aus jeweils 3 Gruppen...

Und genau die Zeit ist das Problem... ich kann es nicht verstehen, daß sie ihn nicht nehmen wollen, er soll doch erstmal hauptsächlich im Förderkiga bleiben und nur zwei NAchmittage in den Regelkiga und wenn es dann gut laufen würde, hätte man über eine Ganztags-Eingliederung nachdenken können... aber die stellen sich schon bei zwei halben nachmittagen quer... :wand


@Marta:

Die Überlegung ihn vollends in dem FÖrderkiga zu lassen hatte ich auch schon, aber wie soll er denn von 7 Kindern in der Gruppe auf nacher 20-25 "losgelassen" werden?? Das ist doch für ihn Reizüberflutung pur...

Weißt Du, ich hab lange mit seiner jetzigen Erzieherin gesprochen und wir sind zu dem Entschluß gekommen, daß Michael so eine Art "gespaltene Persönlichkeit" ist... auf der einen Seite gibt es den Michael, der neugierig ist, sich selber das Lesen beigebracht hat, der absolut pfiffig und gewieft ist, - der eben eine wahnsinnig ausgeprägte visuelle Wahrnehmung hat und auf der anderen Seite ist dieser unberechenbare, aggressive, jähzornige Junge, der schreit, um sich schlägt, tobt und teilweise Sachen umherwirft, wenn ihm etwas nicht passt oder er sich an Regeln oder Aufgaben halten soll...

Solange er keinen "Streß" und seine Ruhe hat, ist er das liebste und pflegeleichteste Kind der Welt, er ist aufgeschlossen, sehr kontaktfreudig, will alles wissen, hinterfragt alles ganz genau, aber wehe er soll sich nur anziehen, wenn man weg will... dann tobt der Bär...


Vom seinem Intellekt her, müßte er in einen Regelkiga, aber mit seiner Verhaltensauffälligkeit kommt er da einfach nicht zurecht...

Ich bin total in der Zwickmühle, was ich machen soll... ich kann ihn mir von seinem Wissen mehr als gut in der Schule vorstellen, aber mir auszumalen, er muß stundenlang stillsitzen und den Mund halten... das ist fast utopisch...

Seine jetzige Erzieherin hat sich bisher noch nicht gemeldet, aber ich bin sicher, daß sie es noch diese Woche macht.
Das nächste Problem ist eben, daß diese Erzieherin im Februar eine Fachausbildung macht und somit den Kiga verläßt... also bleibt uns wirklich nur sehr wenig Zeit, irgendetwas zu erreichen... und wer weiß, wen er dann in seinem Förderkiga bekommt...

Es ist so ein beklemmendes Gefühl, nicht zu wissen, was das Beste für ihn ist... ich fühl mich in meiner Entscheidung einfach alleingelassen... ich will das beste für ihn, aber weiß aber eben nicht mal, was das Beste ist...

Mein NOchmann hört sich das schon alles an, aber was will er ausrichten... er kriegt hier ja fast nichts mehr mit und es ist auch schwer, daß er die Erzieherinnen in dem Regelkiga anruft, wenn er sie noch nicht mal gesehen hat...

Jetzt Ende Januar ist wieder Elternabend im Förderkiga, in dem sich die Schulen alle vorstellen, auch der Schulleiter von der Regelschule, in der Michael eigentlich angemeldet ist...

Ach menno... könnte ich doch nur in die Zukunft blicken... dann wäre vieles viel einfacher...
 
S

Schnüffi

Guest
Regelkindergarten

Hallo Carmen,

habe gerade erst Dein Posting gelesen, deshalb die späte Antwort.

Also ich kann nur zu den tollen Erzieherinnen im Kindergarten sagen:
:sleep ?( :sn7 :kotz:
Mehr fällt mir dazu echt nicht ein. Die haben heutzutage echt keine Lust mehr
sich auch solchen ADHS Fällen zu widmen. Außerdem haben die alle sowie-
so keine Ahnung. Wenn ich dran denke, daß meine Tochter dort 3 Jahre rein
gegangen ist und keiner von diesen Schnarchtüten hat was gemerkt und als
ich fragte, ob sie meinten, ob sie in die Schule gehen könnte, sagten sie,
wir können da auch keine Antwort geben.
Im Nachhinein, können die gar keine Erzählungen von mir hören, wie es
momentan in der Schule läuft, ect.

Es sind viele Schnarchtüten und die haben von ADS keine Ahnung und wissen
nicht, wie sie damit umzugehen haben.

:angryfire Grüße von Schnüffi
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
RE: Regelkindergarten

Genau das Gleiche sagt sogar Michis jetzige Erzieherin, sie kann auch nicht nachvollziehen, daß man sich so sturstellen kann...
Mann, solche wie sie sollte es überall geben... leider geht sie jetzt auch aus Michis Förderkiga weg und macht ne Zusatzausbildung... sie setzt sich ein wo es nur geht, ich bin echt traurig, daß sie jetzt im Februar gehen wird... :(

Jedenfalls hat sie mich vorhin angerufen und gesagt sie hätte nochmal mit dem Regelkiga telefoniert, mit dieser Erzieherin (die nicht mit Michi klarkommt) und auch mit der Leiterin...
Die Leiterin selbst hat bestätigt, daß diese Erzieherin noch sehr jung sei und mit Kindern wie Michi total überfordert wäre... leider ist aber nur in ihrer Gruppe ein Platz frei... die Leiterin sagte selber, daß sie viel zu "vorsichtig" ist und es sich nicht zutraut mal hinzustehen.... toll...

Dann hat die Leiterin noch erklärt, daß es einfach total schwierig ist, weil eben der Ausländeranteil so hoch ist. Die Kinder brauchen auch totale Aufmerksamkeit weil sie kein oder nicht gut Deutsch können und sie ihnen immer hinterherlaufen und ihnen alles zeigen muß...
Diese Kinder können jetzt auch mit deutscher Staatsangehörigkeit angemeldet werden und somit stimmt auch die ganze Statistik nicht mehr... Die Leiterin sagt in ihrer eigenen Gruppe ist "offiziell" 1!!! deutsches Kind... auch wenn die Statistik was anderes belegt...

Jedenfalls ist der Förderkiga in dem Michi im MOment ist, gleich neben einem normalen katholischen Kiga und diese beiden Kigas machen auch immer zusammen "Kooperation", d. h. die "behinderten" Kinder machen immer 1 x pro Woche zusammen einen großen Morgenkreis mit den "normalen" Kindern

Da Michis Erzieherin diese anderen Erzieherinnen und die Leiterin dieses Kooperations-Kigas gut kennt, will sie jetzt morgen früh mal fragen, ob dort eine Integration möglich wäre. Der Vorteil wäre, daß die Kinder die dort gehen, später auch in die gleiche Schule wie Michi kommen würden, d. h. er würde sie schon kennen...
Der Nachteil wäre, ich müßte ihn jedes Mal mit dem Auto hinfahren, weil es eigentlich ein Teilort ziemlich außerhalb der Stadt ist... so ca. 2-3 km....
Da braucht man mit dem Auto schon 8-10 Minuten...

Aber ich glaube, das würde ich dann in Kauf nehmen... Hauptsache er hat eine Möglichkeit einen Regelkiga auszuprobieren... und somit die Chance auf eine Regelschule...
Außerdem soll es sich um einen "Ganztagskiga" handeln, d. h. wenn er dann da hingehen würde, müßte ich nur 2 x fahren, nicht 4 x...

ABer wie gesagt, das muß erst morgen abgeklärt werden... Michis Erzieherin gibt mir morgen Bescheid, ob noch Platz ist, und ob sie ihn nehmen würden... ich wär so happy, wenn das klappt, drückt mir die Daumen... ich geb die Hoffnung immer noch nicht auf, daß Michi es auf einer Regelschule schaffen könnte...
 
S

Schnüffi

Guest
Regelkindergarten

Hallo Carmen,

na das hört sich ja sehr gut an.
Ich drücke Dir gaaaanz arg die Daumen, daß das klappt!
Denke ganz fest dran, daß es klappt, vielleicht hilft es!

Daumendrückende Schnüffi
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
RE: Regelkindergarten

So, es gibt Neuigkeiten!!

Alsooooo:

Der Regelkiga (Kooperations-Kiga) hätte tatsächlich einen Platz frei, auch die Erzieherin bzw. die Leiterin selber würde ihn in die Gruppe nehmen, das wär nicht das Problem...
Das Problem ist, daß es dort keine "langsame, schrittweise" Integration gibt, wie wir es vorhatten, also erst mal 1-2 Tage nur Nachmittags und dann langsam steigern, sondern sie nehmen ihn nur "ganz", sprich im Förderkiga ganz abmelden und bei ihnen anmelden, ohne Probewoche oder ähnliches... :evil:

Jetzt bin ich mit der jetzigen Erzieherin so verblieben, daß wir bis Montag abwarten, da ist nämlich der Elternabend, wo sich die weiterführenden Schulen vorstellen, auch Michis zuständiger Rektor der Grundschule für die er eingeteilt ist, ist da.
Seine Erz. meint, wenn dieser Rektor damit einverstanden wäre und sich vorstellen könnte, daß Michi dieses jahr doch vollends nur im Förderkiga bleibt und er trotzdem die Chance auf die Regelgrundschule bekäme, könnte ich ihn ja dort lassen... (zumal ab Februar ja eh eine neue Erzieherin in den Förderkiga kommt und neuen "Wind" mitbringt...)

Wenn der Rektor aber darauf besteht, daß Michi erst in einen Regelkiga muß, bevor er auch in diese Regelgrundschule kann, dann müßte ich den Regelkiga trotz allem in Erwägung ziehen...

Ich warte jetzt mal bis Montag ab und werde dann nochmal mit Erzieherin (solange sie noch da ist), Sonderschullehrer (den Michi jetzt im Förderkiga 1 x die Woche hat) und diesem Rektor der Grundschule sprechen... ich hoffe, daß wir eine passable und für mich und mein Kind vertretbare Lösung finden werden...

Also weiterhin Daumen drücken... ich bin so froh, wenn diese Entscheidung endlich gefällt ist und ich nicht immer im Ungewissen leben muß... das macht mich echt irgendwie fertig...

Danke fürs Zuhören...
 

Schnuffi011

Namhaftes Mitglied
Hallo Carmen

:maldrueck drücke euch die Daumen das es klappt
und ihr wieder ein Stück weiter kommt.

Wir haben auch gerade Probleme mit der Schule.
Der Kampf geht wieder los.
Uns stehen schon die Haare zu Berge..
 
S

Schnüffi

Guest
Regelkindergarten

Hallo Carmen,

ich hoffe sehr für Dich, daß es klappt!
Denke positiv, dann klappt es bestimmt.
:sonne

LG von Schnüffi
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
RE: Regelkindergarten

Naja, was soll ich sagen? Ich hätte gedacht, daß sich vorgestern auf dem Elternabend alles klärt, aber jetzt bin ich so weit wie vor einem halben/dreiviertel Jahr...

Vor einem Jahr noch hätte ich gesagt, klar ich melde meinen Sohn auf einer E-Schule (Schule mit Erziehungshilfe, aber mit normalem Grundschulstoff) an... weil er durch sein Verhalten einfach nicht in eine Regelgrundschule gepaßt hätte...

Michael hat sich ja aber im letzen halben/dreiviertel Jahr echt toll in seinem Förderkiga "gemacht" und Ende letzten Jahres wurde dann von der Erzieherin nahegelegt, daß er nun doch eine Chance auf eine ganz normale Regelschule haben könnte, wenn er eben vorher den Regelkiga besucht...

Das hat ja nicht funktioniert (siehe 1. Beitrag) und dann wollte ich eigentlich den Weg mit dem Kooperationskiga einschlagen und war auch bis vorgestern förmlich überzeugt, daß mein Kind in eine Regelschule kann...

Aber: ich habe dann vorgestern nochmal mit dem Sonderschullehrer, der 1 x pro Woche bei den Vorschülern Einzelunterricht macht und unter anderem auch die Schultauglichkeit prüfen muss, geredet. Er sagte dann, er sei nach wie vor der Meinung, dass Michi zumindest fürs 1. Schuljahr in einer E-Schule viel besser aufgehoben sei und er ihm nur vom Verhalten her, eine Regelschule nicht empfehlen würde... über den kognitiven Bereich, also die Schultauglichkeit vom "Wissen" her, bräuchte überhaupt nicht zu diskutiert werden, das sei absolut klar, dass die Schulreife bestehe, aber eben nicht in seinem Verhalten...

So, jetzt hatte ich mich eigentlich dafür entschieden gehabt, den regulären Weg zu gehen, sprich Regelkiga und dann Regelschule, und nun bin ich wieder total im Zwiespalt...
Ach menno... es sind bei beiden Schulen so viele Vor- und Nachteile und ich kann mich einfach nicht entscheiden... ich fühl mich einfach total überfordert, das entscheiden zu müssen, was für meinen Sohn das Beste ist und dafür dann den Kopf hinzuhalten... ich komm mir vor, als ob ich an beiden Armen gezogen und bald auseinander gerissen werde… und ich bin weder bereit für die eine Möglichkeit, noch für die andere nachzugeben…

Ich zeige mal die Vor- und Nachteile auf, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt...


Regelkiga, anschließend Regelschule:

Vorteile Kiga:
- Michi lernt den Umgang mit mehreren Kindern (bisher nur 7 in seiner Gruppe, da wären es ca. 25-28 )
- Er könnte somit mehr Sozialverhalten lernen
- Er würde mit den gleichen Kindern, die auch in dem Kiga sind, nachher zusammen eingeschult werden
- Bei diesem Kooperationskiga ist der Ausländeranteil nicht ganz so hoch, das macht es auch etwas leichter

Nachteile Kiga:
- Michi müsste auf jeden Fall von vorneherein GANZ dort angemeldet werden, also Probewochen, langsame Integration o. ä. gibt es dort nicht…
- Ich müsste jeden Tag 4 x mit dem Auto fahren, um ihn hinzubringen und abzuholen
- Er muß sich wegen einem halben Jahr von einem Tag auf den anderen an eine neue Umgebung, neue Kinder und eine neue Erzieherin gewöhnen
- Er muss sich an ganz neue und andere – für ihn ungewohnte - Regeln halten, da er vorher eben 3 Jahre lang im Förderkiga mit eigenen Regeln war



Vorteile R-Schule:
- Er hätte zur Schule einen relativ kurzen und verkehrssicheren Weg durch die Fußgängerzone
- Er würde mit den Kindern aus seiner näheren Umgebung zusammenkommen
- Die Schule ist „nur“ eine reine Grundschule, also auch keine größeren Schüler, die die Kleinen „belästigen“ könnten
- Der Rektor und die Schule an sich, machen auf den 1. Blick einen guten, kulanten und freundlichen Eindruck
- Die Einschulung wäre relativ unkompliziert (keine langen Anträge usw.)
- Er könnte hier am Ort ganz regulär seine Einschulung erleben, was für ihn ja auch ein sehr großer Tag ist…


Nachteile R-Schule:
- Wenn sein Verhalten dort zu auffällig ist, erlebt er wieder Negativerlebnisse und muss evtl. dann doch auf die E-Schule „verwiesen“ werden
- Es wären ca. 25 Kinder pro Klasse, womit er eben überfordert sein könnte...



Vorteile E-Schule:
- Michi hat den ganz normalen Grundschulstoff, aber in einer Kleinklasse (4-8 Kinder)
- Die Lehrer sind auf ADS-Kinder geschult, können in der kleinen Klasse individuell auf die Kinder eingehen
- Es handelt sich um eine Ganztagesschule, d. h. die Kinder bekommen dort auch Essen und werden bei den Hausaufgaben betreut, was dann auch mir bei meiner schlechten psychischen Verfassung helfen würde (Alleinerziehend, evtl. ab Juli wieder Teilzeitarbeit, kleiner Bruder von Michi (3 Jahre) muß versorgt werden, und eben meine Depressionen)
- Er kann seine ersten Schulerfahrungen eben in einem relativ behüteten Umfeld machen
- Die Schule hat das Ziel, nach jedem Jahr zu prüfen, ob eine (erneute) Integration in die Regelschule (wieder) möglich wäre, d. h. es würde sich auf jeden Fall erstmal um 1 Jahr handeln, und somit haben wir wieder 1 Jahr „gewonnen“, in dem Michi auch viele Fortschritte machen könnte und ihm DANN in der 2. Klasse die Möglichkeit auf eine Regelschule gegeben wird.
- Er kommt nachmittags nach Hause und hat dann den Rest des Tages für sich, da er ja keine Hausaufgaben erledigen muss


Nachteile E-Schule:
- Die physische Belastung durch die lange Busfahrt (ca. 45 min einfache Strecke), er müsste dadurch sehr früh aufstehen…
- Die Entfernung der Schule selber, wenn mal etwas mit ihm wäre, ist man nicht so schnell da…
- Für Michi evtl. das Gefühl „abgeschoben“ zu werden… 4 Tage bis mittags um 16.00 Uhr sind für so ein kleines Kind denke ich sehr belastend (Freitags ist halbtags)
- Da es sich um eine Privatschule handelt, entstehen Kosten im Monat von ca. 700,- Euro, die ich ohne eigenes Einkommen nicht zur Verfügung habe, d. h. ich müsste bei Jugendamt von Pontius zu Pilatus rennen, um die Einschulung in dieser Schule bewilligt zu bekommen (weiß ich von einer anderen Mutter) und diese Anträge möglichst bald stellen… es wird ein runder Tisch einberufen, ect…. also eine echte Nervensache, der ohne Ende Kampfgeist erfordert…
- Dieses eine Jahr wird auch immer in seinem Lebenslauf stehen… auch später bei Bewerbungen… und ihn somit ein Leben lang „verfolgen“


So, das war es fürs Erste…. Hab bestimmt noch einiges vergessen, aber ich denke es sind die wichtigsten Punkte…
Euch zu fragen, was Ihr an meiner Stelle tun würdet, macht wahrscheinlich nicht viel Sinn, denn entscheiden muß letztendlich ich…
Aber mir würde es helfen zu wissen, ob jemand schon mal in einer ähnlichen Situation war, ob jemand Erfahrungen mit E-Schulen hat, ob Ihr Eure Kinder trotz ADS einfach in die Grundschule geschickt habt… wie war der Erfolg? Gab es Mißerfolg? Wenn ja, was waren die Konsequenzen?

Einfach ein paar Punkte, damit ich die Sache besser abwägen kann, und um mir vielleicht noch Punkte aufzuzeigen, die ich bisher noch nicht berücksichtigt habe...

Ich denke das reicht erstmal für den Anfang…
Danke erneut fürs Zuhören ;-)
 

Starmi

Starmi
Das zu entscheiden ist verdammt schwer.
Auszug aus deinem Posting:
Nachteile Kiga:
- Michi müsste auf jeden Fall von vorneherein GANZ dort angemeldet werden, also Probewochen, langsame Integration o. ä. gibt es dort nicht…
- Er muß sich wegen einem halben Jahr von einem Tag auf den anderen an eine neue Umgebung, neue Kinder und eine neue Erzieherin gewöhnen
- Er muss sich an ganz neue und andere – für ihn ungewohnte - Regeln halten, da er vorher eben 3 Jahre lang im Förderkiga mit eigenen Regeln war

Diese Punkte treffen auch auf die Regelschule zu.

Der Unterschied zwischen einem Förderkindergarten mit wenigen Kindern und einer Grunschulklasse mit 20 oder 30 Kindern ist krass. Lehrer haben bei der Klassengröße keine Zeit sich um jedes einzelne Kind zu kümmern.
Wenn er den normalen Kindergarten schafft, kann er auch in eine Regelschule gehen, ist das zuviel für ihn, dann ist auch die Regelgrundschule zu viel für ihn.

Das waren meine Gedanken beim Lesen Deines Postings, aber ich bin auch nur Mutter mit Kiga und Schulerfahrung, keine Fachfrau.
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Genau das ist mein Problem...

Ohne Regelkiga würde ich ihn auch ganz sicher nicht in die Regelschule schicken... aber andersrum... wenn ich mich entschließe ihn in die E-Schule zu schicken, dann bräuchte er den Regelkiga nicht auch noch "durchzumachen"... weißt Du wie ich meine?

Ich muß ihn entweder jetzt auf der E-Schule anmelden und dann die ganzen Kosten usw. durchboxen und ihn im Förderkiga lassen

oder

ich muß ich so schnell wie möglich im Regelkiga anmelden, damit er sich möglichst rasch integriert und dann in die Regelschule kann/könnte...


Und dann hab ich noch das Problem, daß es ja auch sein könnte, daß das Jugendamt diese E-Schule aus Kostengründen ablehnt (die sparen ja auch, wo es nur geht...) ... und diese Entscheidung ob JA oder NEIN wird ja auch nicht sofort getroffen, sondern zieht sich sicher auch hin...
D. h. wenn die dann ablehnen würden, MÜSSTE ich Michi ja SOFORT in den Regelkiga stecken und ob da die Zeit dann noch reichen würde?...

Ach menno... es ist alles so verzwickt und die Zeit arbeitet gegen einen... :crying
 
D

Demia

Guest
Hallo..

eine Idee:
Du lässt ihn im Förderkiga und meldest ihn zur Regelschule an und damit er den Übergang besser hinbekommt suchst Du eine andere Übergangsregelung.
Bei uns gibt es verschiedene Träger, die Nachmittagskindergruppen verschiedensten Mottos anbieten. Da sind viele Kinder und so könnte er sich umgewöhnen. Oder Kinderturnen nachmittags - also irgendwas suchen, wo mehr Kinder in einer Gruppe sind.

So hätte er auch die Chance, sich durch die Förderung weiter intensiv zu entwickeln und Gruppengeschehen im grossen Rahmen dann über die Nachmittagsvariante.

Meinst Du, sowas geht?

Liebe Grüsse
Demia
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Demia:

Die Idee ist vom Prinzip her nicht schlecht, aber bei einem ADSler eben auch schwer umzusetzen...

Ich denke er braucht schon ein Umfeld, das auf seine Verhaltensauffälligkeit "geschult" ist und damit umzugehen weiß. Es bringt mir ja auch nicht viel, wenn ich ihn irgendwo anmelde, da mit hingehe und er dann seine Ausraster hat... genau DAS ist ja so schwierig, daß er in der Gruppe absolut nicht klarkommt und dann wenn er überfordert ist, einfach abdreht... und ich habe mittlerweile nicht mehr die Nerven (hatte ich sie eigentlich schon jemals?? ?( ) dann hinzustehen und mich vor anderen Eltern rechtfertigen zu müssen oder mich sogar blöd anmachen zu lassen...

Der nächste Punkt wäre dann auch noch der, daß ich ja AE bin und ich für den Kleinen einen Babysitter in dieser Zeit bräuchte, weil ich ihn ja nicht mitnehmen könnte, wenn ich mit Michi allein schon absolut überfordert wäre...

Also wenn, dann würd ich schon zu Regelkiga und dann Regelschule tendieren, wenn ich sehe, daß der Regelkiga auf Dauer dann schon absolut daneben geht, weiß ich wenigstens Bescheid... nur dann wird es sicher auch für die Anmeldung bei der E-Schule zu spät sein...

Gestern hab ich mit seiner Heilpädagogin, die das HP-Reiten mit ihm macht lange telefoniert... sie meinte, sie hätte mal ein Kind im Unterricht gehabt, das hatte auch ADS und sei in dieselbe Grundschule gekommen, die für Michi vorgesehen ist. Und da sei eine Lehrerin dabei, die super mit dem ADS-Verhalten klarkomme...
Sie gibt der Mutter jetzt mal meine Telefonnummer, vielleicht tut sich doch noch ein Türchen auf und ich könnte mal mit dieser Lehrerin persönlich reden...

Ich muß jetzt gleich los, Michis Erzieherin feiert doch heute Abschied... drückt mir die Daumen, daß es mir nicht so schwerfällt, ich hab sie echt sehr gemocht...
 
S

Schnüffi

Guest
Regelschule

Hallo Carmen,
ich weiß genau, wie Du Dich jetzt fühlst.
Bei meiner Tochter war das Problem auch in der 1. Klasse, da wurde mir
nahegelegt, daß sie auf die Förderschule gehen soll. Dann hieß es wieder,
vielleicht sollte sie wieder in den KiGa, oder vielleicht doch die 1. Klasse
einfach wiederholen.
Also ich kann Dir sagen, ich war fix und fertig. Niemand sagte zu uns:
sie müssen ihr Kind dort oder dort hin schicken, wir mußten uns ganz alleine
entscheiden. Es will halt Keiner die Verantwortung übernehmen.
Wir ließen sie in der 1. Klasse schließlich und dachten einfach, entweder
sie schafft das 1. Jahr, oder nicht, dann werden wir weitersehen.
Ich bin froh, daß wir es so laufen lassen haben. Jetzt ist sie in der 2. Klasse und
auch diese schafft sie (gott sei dank).

Es wäre auf jedenfalls gut, falls er doch in die Regelschule kommen sollte,
daß Du mit der Lehrerin Kontakt aufnehmen könntest. Das kann nur von
Vorteil sein. Die andere Seite ist natürlich die, daß die E-Schule so viel Geld
kostet, das kannst Du Dir ja gar nicht leisten, es würde auf jeden Fall sehr,
sehr streßig werden für Dich, das alles durchzuboxen, und ganz alleine.(oder
was meint Dein Nochmann dazu, schließlich ist er ja der Vater.)
Denke daran, Michi wird auch älter und reifer, vielleicht ist er bis Juli schon
etwas reifer geworden.
Aber diese Entscheidungen, sind sehr schwer zu entscheiden.
Ich wünsche Dir jedenfalls, daß Du einen guten Weg finden wirst.
Hoffentlich ist der Abschied von der Erzieherin nicht ganz so traurig gewesen.

LG Schnüffi
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Carmen, ich habe dir ja schon per PN geschrieben wie ich darüber denke und werde hier nicht noch mal alles wiederholen.

Es kommt mit sicherheit ein Ereignis oder ein Moment in dem du dann sagst, ok das isses und nichts anderes. Wie oft sind wir in unserem Leben schon vor Entscheidungen gestanden, wussten nicht mehr weiter, aber Irgendwann passierte etwas und wir wussten was wir zu tun hatten. Und ich glaube das wird auch in diesem Fall so sein.

Du weißt was für Michi das beste ist. Davon bin ich fest überzeugt. Sprich erst einmal mit der eventuell zukünftigen Lehrerin (wenn man das vielleicht jetzt schon sagen kann in der Regelschule) von der nächsten ersten Klasse, dann kannst du dir ja ein Bild von ihr machen. Ist dein Gefühl gut, dann denke ich ist die Entscheidung gefallen, ist es schlecht, dann mache das gleiche bei der anderen Schule.

War nur so ein Gedanke von mir, vielleicht beruhigt es dich ja, wenn du weißt dass in der Regelschule eine Lehrerin die 1. Klasse übernimmt, die mit "nicht normalen" Kindern umgehen kann.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

:maldrueck
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Schnüffi:

Eigentlich hatte ich ja heute mittag schon eine lange Antwort getippt... dann ist mein Großer wohl irgendwie an den Reset-Knopf des PCs gekommen und wusch weg war sie...

Also nochmal:
Nein, der Abschied war wirklich schön, aber es gab natürlich bei mir wieder ein paar Tränchen...

Zuerst haben wir einen Morgenkreis gemacht und uns begrüßt. Dann gab es Kaffee, Tee, Kaba, Kuchen und Waffeln. Später haben die Kinder dann selbstgemachte Knete herstellen dürfen und natürlich damit kneten und dann haben sie noch jeder eine Kugel davon mit nach hause bekommen...

Dann kam der Abschiedskreis... Die Mütter hatten Geld gesammelt und unsere Elternvertreterin (selber Erzieherin) hat eine wunderschöne Palme im Blumentopf gekauft und dann in die Mitte auf ein schönes Tuch gestellt.
Dann mußten die Kinder im Vorfeld (natürlich geheim) ein kleines Schaf basteln, das man dann als Blumentopfstecker verwenden konnte.
Frau S. (die Erzieherin) bekam einen Hirten (symbolisch als Schäfer für unsere Kinder) und durfte ihn in den Topf stecken, dann durfte jedes Kind sein Schäfchen mit dem eigenen Foto drauf auch in den Topf stecken und dabei Frau S. etwas zum Abschied wünschen.

Michi hat ihr übrigens gewünscht, daß sie jeden Tag mit dem "Knight Rider" fahren darf (ist wohl eher sein innigster Wunsch *lach* :engel )

Da konnte ich die Tränen ja noch zurückhalten, aber als sie dann zu Michi kam und ihn umarmte und sagte: Na, Michi, wir zwei waren ja von allen am längsten zusammen, gell? mußte ich dann doch heulen... :traene

Ach mann, wenn es doch noch viel mehr Erzieher/Lehrer von der Sorte gäbe... sie hat sich wirklich immer für ihre Kinder eingesetzt, alles so super gemacht, gebastelt, ihnen die Natur erklärt (im Waldprojekt freitags), sie hat mit ihnen gekocht, gebacken, sie haben in der "Naturwerkstatt" Samenkörner gepflanzt und durften beobachten, wie daraus Gras wuchs, sie haben selber Maisenknödel hergestellt, wunderschöne Laternen gebastelt, wunderschöne Weihnachts- und Muttertagsgeschenke für die Mütter gemacht, es gab jeden Monat ein neues "Thema"...

Sie hat sich immer dafür eingesetzt, wenn es um Ämter, andere Kigas, das Jugendamt usw. ging, hat Telefonate geführt, hat einfach mit vollem Einsatz immer alles gegeben...

Klar war es ihr Job, aber ich denke, für sie war es mehr als nur ein Job... sie ging auch selber mit schwerem Herzen und hat sich total über unsere Idee mit dem Hirten und den Schafen gefreut. Ich denke, sie geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge...

ABer es bringt nichts, rückwärts zu schauen... der Weg muß nach vorne weitergehen und ich muß mich jetzt überraschen lassen, wie die neue Erzieherin sein wird...


Der Tag war auch relativ schön (zumal ich heut mittag ja erfahren habe, daß ich im August zum 1. Mal Tante werde), aber in meiner Entscheidung hat er mich nicht wirklich weitergebracht... leider...


@Jenny:

Danke für deine PN, ich hab Dich schon verstanden und ich hoffe, daß sich die Mutter bald mit mir in Verbindung setzt, vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung...
Heute war Michi wieder total schlimm (im Kiga gings noch) und wenn ich dann sowas den ganzen Tag mitmache, denke ich, ich MUSS mich einfach für die E-Schule entscheiden... aber es sträubt sich einfach trotzdem alles in mir...

Trotz allem... wenigstens konnte ich mit der "frohen" Botschaft heute ein wenig meine Gedanken darüber verdrängen...

Ich weiß, daß irgendwann der "Klick" kommt und ich hoffe sehr bald...

:maldrueck dich auch ;-)
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
So, jetzt hab ich endlich wieder ein bißchen Zeit um über den aktuellen Stand der Dinge zu berichten...

Also: Die Frau hat mich angerufen, sie ist Mutter von 4 Kindern, die Älteste ist die einzigeste, die ADS hat. Sie ist mittlerweile in der 6. Klasse Hauptschule.

Die Familie wohnt eigentlich auf einem größeren Dorf, wo das Mädchen damals auch in die Grundschule im Ort eingeschult wurde.
Nach 1 1/2 Jahren wurde der Frau nahegelegt, daß sie um eine andere Schule für das Mädchen schauen sollte, weil sie den unterricht störe, nicht mitmache, faul sei... ect.
Die Frau setzte sich daraufhin mit dem Schulamt in Verbindung und ihr wurde diese Grundschule (für die MIchi ja auch registriert ist) empfohlen.
Sie bekam eine supernette, junge Lehrerin, die klasse mit der ADS-Problematik zurechtkam.
Die Frau meinte, sie würde jederzeit wieder diese Entscheidung treffen...
Leider sind in dieser Schule eben nur die ersten 4 Klassen und sie mußte dann auf die andere hier ansässige Schule wechseln (eine Grund- und Hauptschule).

Sie meinte auch da habe sie eine tolle Lehrerin, die es dem Mädchen z. B. ermögliche, ihren Mathetest auf 2 x zu schreiben, d. h. 1 x 20 min, 1 x 25 min, weil das Mädchen dann Noten zwischen 1 und 2 nach Hause bringe, wenn sie dagegen alles am Stück schreiben müsse, zwischen 4 und 5 liege...

Sie meinte, natürlich müsse man bei einem ADSler mehr dahintersein und längere Zeiten für die Hausaufgaben einkalkulieren, als bei normalen Kindern, aber es sei zu bewältigen...


Ich bin noch nicht 100%ig entschlossen, aber im Moment tendiere ich wirklich zum Regelkiga + Regelschule... nicht wegen der Frau, es gab noch ein paar Gründe, Gedanken mehr, aber je länger ich überlege, desto sicherer werde ich mit der Entscheidung...


Heute war ich übrigens nochmal zum IQ-Test im SPZ in Ulm (den 1. Teil mußte Michi letzte Woche schon machen) und er erzielte ein gutes Ergebnis *gg*

Ich habe die Zahlen nicht mehr ganz genau im Kopf, aber er meinte, sein IQ (allgemein) liege bei 99, also im ganz normalen Durchschnitt (100 ).
In den Teilbereichen gab es auch einzelne Werte, er hatte z. b. im Rechnen 101, in der Wahrnehmung 105, einmal nur 92 (weiß aber nicht mehr, welcher Bereich das war, bekomme aber noch alles schriftlich *gg*) und dann hat er bei Michi noch den Lese-Bereich mit einbezogen, obwohl das im Test für 6-jährige gar nicht dabei ist, weil sie in dem Alter ja normalerweise noch nicht lesen können. Also hat er dann den Test aus dem Bogen für 7-jährige genommen und mein Sohn kam auf einen Wert von 112!!! *gg*
Der Psychologe meinte, selbst wenn er schon in der 1. Klasse wäre, läge er mit dem Wert immer noch im oberen Bereich...

Also hat es gestimmt mit meiner Vermutung, daß er zwar nicht hochbegabt, aber trotzdem ein schlaues Kerlchen sein muß *lach* und ich bin richtig stolz auf ihn (ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu eingebildet, aber ich freu mich so... :) )

Jedenfalls meinte er, er würde ihn auf jeden Fall in die Grundschule schicken und am 1. März haben wir nochmal einen Termin dort, bei unserem betreuenden Arzt, mit dem ich dann nochmal über die Medikamentengabe reden will, weil ich einfach das Gefühl habe, daß Michi nicht richtig "eingestellt" ist...

Irgendwie bin ich im Moment ziemlich zuversichtlich, aber hab es diese Woche noch nicht geschafft, in dem Regelkiga anzurufen und zu sagen, daß er dort hinkommen wird... ein bißchen hab ich schon Angst davor... Was, wenn es absolut nicht funktioniert?? Dann werden meine Hoffnungen auf die Regelschule wieder zunichte gemacht... aber wenn ich es nicht probiere, dann erfahr ich es nie...

Ich MUSS nächste Woche dort anrufen und mir den Kiga mal genauer ansehen, incl. natürlich der Erzieherin *gg*...
Drückt mir die Daumen, daß ich es schaffe, dort anzurufen und mir einen Stoß zu geben...

So, das ist momentan der aktuelle Stand, ich halte Euch auf dem Laufenden, wie es weitergehen wird... ;-)
 
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