Reicht die Milch wirklich?

mozart

Neues Mitglied
Hallo Birgit!

Leider muß ich hier auch mal das viel strapazierte Thema "genug Milch?" ansprechen.

Meine zweite Tochter ist nunmehr 10 Wochen alt und wird voll gestillt. Bereits meine erste Tochter konnte ich zunächst mit gutem Stillstart erfolgreich stillen, obwohl ich zwischendurch auch immer Zweifel hatte, ob mein Kind auch satt wird. Im Alter von 10 - 11 Wochen fingen Trinkschwierigkeiten an (nur noch kurz getrunken dafür aber wieder oft gemeldet). Ich dachte an Wachstumsschub und stillte nach Bedarf weiter. Das Problem besserte sich jedoch nicht deutlich. Es gab Tage an denen ich das Gefühl hatte, daß Sie gut getrunken hat und an anderen Tagen war es kathastrophal. Das Spiel ging insgesamt ca 2 Wochen bis zum 11.09.2001. An diesem Nachmittag, sie war gerade 12 Wochen alt, hat sie geschriehen wie am Spieß und wollte von der Brust nichts wissen. Ich habe ihr dann in meiner Verzweiflung an diesem ohnehin so fürchterlichen Tag die erste Flasche mit Pre-Babynahrung zubereitet, die sie dann auch bereitwillig getrunken hat. Ich schloß daraus, daß meine Milch nicht reicht und fuhr fort, nach dem Stillen noch die Flasche zu geben, was zwangsläufig über einen längeren Zeitraum zum Abstillen geführt hat. Nach 6 - 8 Wochen hatte sich meine Tochter komplett abgestillt und bekam fortan Flaschennahrung.

Im Laufe der Zeit, ist mir klar geworden, daß nicht zu wenig Milch sondern andere Umstände (zahnen) an Ihrem Trinkverhalten und meine innere Aufgewühltheit und meine Ängste am 11.09. und in der Zeit danach für ihren Stillstreik verantwortlich waren. Ich trauere noch heute diesem unglücklichen Ende unserer bis dahin eigentlich unkomplizierten und schönen Stillbeziehung nach und mache mir Vorwürfe, daß ich nicht einfach weitergestillt und auf meine Stillfähigkeit vertraut habe.

Mit diesem Wissen und meine Stillerfahrungen habe ich mir fest vorgenommen, meine zweite Tochter auf jeden Fall 6 Monate voll zu stillen und anschließend so lange wie sie möchte.

Diese zweite Stillbeziehung fing schon mit Problemen an, die ich, wenn es mein erstes Kind gewesen wäre, nicht durchgehalten hätte:

Meine Tochter wog bei der Geburt 3.510 g nahm sodann in den folgenden 4 Tagen 440 g !!! ab, weil sie aus irgend einem unerfindlichen Grund zwar richtig "andockte" aber das Vakuum nicht halten konnte und die Warze immer wieder verlor und nur noch nuckelte. Ich hielt eisern durch und bemühte mich, meinem Kind das richtige saugen zu "lehren". Dies war schwer genug, da sowohl Kinderarzt als auch Säuglingsschwestern so langsam nervös wurden und gerne zufüttern wollten, was ich schlicht weg ablehnte und siehe da ab Tag 5 klappte es. Von da an nahm sie mal mehr mal weniger zu und es dauerte stets Stunden sie zu versorgen. Was mit einem Kleinkind nebenbei echt Problematisch ist. Aber ich sagte mir immer wieder: durchhalten, gelassen bleiben, es wird klappen. Bei der U 3 mit 5 Wochen wog die Kleine dann 3.790 Gramm bei einer Größe von 58 cm. Fällt somit aus der Gewichtskurve heraus. KA ist nicht besorgt solange sie zunimmt. Gewicht im Auge behalten.

Heute habe ich sie mal wieder gewogen. 4.460 g Sie nimmt also weiterhin zu jedoch ist die Gewichtszunahme eher schleppend finde ich oder?

In Anbetracht dieser Vorgeschichte habe ich nunmehr folgendes Problen:

Meine Brüste sind jetzt seit ca. 10 Tagen auch nach längerer Pause über Nacht (ca 7 Stunden) immer noch ganz weich. Früher waren sie morgens ziemlich voll.

Wenn die kleine Trinkt und der Milchflußreflex einsetzt liefen bisher immer beide Brüste - mittlerweile sind die Stilleinlagen fast immer trocken, sogar nachts.

Die Kleine trinkt nur noch kurz (max. 10 Min) scheint anschließend nach ca. 1/2 Stunde wieder hungrig zu sein. Stille ich sie dann in so kurzen Abständen mehrmals hintereinander bekommt sie Bauchschmerzen und Blähungen.

Oft wird sie auch während des Trinkens ganz unruhig und fuchtelt wie wild mit dem Armen und zerrt an meiner Brustwarze, läßt loß und nimmt sie dann wieder ganz heißhungrig und dann das gleiche wieder und wieder. Das bringt mich langsam zur Verzweiflung.

Ich zwinge mich immer ruhig zu bleiben und sage mir, daß das nichts mit "zuwenig Milch" zu tun hat. Aber die Zweifel bleiben und lassen sich nicht aus meinem Kopf streichen.

Kannst Du mir irgend etwas beruhigendes zu diesem Merkwürdigen Trinkverhalten sagen.

Entschuldige bitte diese ellenlange Schreiberei, aber ich finde die Vorgeschichte gehört dazu.


Vielen Dank bereits jetzt

Mozart und Victoria
:heul
 

Birgit

EF-Team
Teammitglied
Hallo Mozart und Viktoria,

das iste ien ernste Sache die sich so nicht uber das Internet bearbeiten lässt. Schreibe mir doch mal deine PLZ und Wohnort und ich suche dir mal eine Stillberaterin vor Ort raus, mit der du dich dringend in Verbindung setzen solltest. Kannst die PLZ auch gerne per PN senden.
 

mozart

Neues Mitglied
Hallo Birgit!

Danke für Deine Antwort. Das Problem hat sich -vorläufig- erledigt. Sie trinkt wieder gut. Milchproduktion ist auch wieder gestiegen. Zur Zeit nimmt sie auch ganz gut zu. In den letzten 2 Wochen insgesamt ca. 500 g.

Aber mich würde dennoch interessieren, warum sie zwischendurch immer mal wieder offensichtliche Probleme mit dem Trinken hat.

Sie wird derzeit mit Cranio-Sacral-Therapie wegen leichter Blockade im HWS-Bereich behandelt. Ich hegte bereits die Vermutung, daß die anfänglichen extremen Trinkschwierigkeiten nach der Geburt mit Beschwerden im Halswirbel-Bereich zusammen hingen. Kann das sein?

In den letzten 10 Wochen sind diese Probleme insgesamt noch mal 2 mal aufgetreten, jeweils nur für 1 bis 2 Tage. Das letzte Mal letzten Freitag. Ab Samstag Mittag war es wieder o. k.

Sollte das Problem akut nochmal auftreten, werde ich mich mit meiner Nachsorgehebamme in Verbindung setzten. Die ist in punkto Stillen super fit und kennt sich bestens aus. (Will sie natürlich nur nicht ständig anrufen).

Du kannst mir gerne noch eine Stillberaterin vor Ort nennen. PLZ: 54516

Ach ja: Samstag Vormittag hatte ich ihr mal Dentinox auf die Kiefer massiert. Danach bildete ich mir ein, klappte es mit dem Trinken ganz gut. Können das evtl. auch Zahnungsbeschwerden sein. Das die Milch zurückgegangen war, hat sicherlich auch mit meinen Nerven zu tun. Die liegen immer gleich blank wenns nicht klappt. Vor allem weil meine Große derzeit auch sehr anstrengend ist.

Naja ich werde jetzt mal abwarten obs so gut weiterläuft wie die letzten 3 Tage. Um ein kurzes Statement Deinerseits wäre dennoch dankbar.

Gruß Mozart und Victoria
 

Birgit

EF-Team
Teammitglied
Hallo!

Super das es wieder funktioniert.

Diese Trrinkschwierigkeiten hängen sicherlich mit dem Halswirbel zusammen.
Soweit ich das weiß gibt es da auch immer wieder "Schübe" die dann natürlich so sein können wie du es beschrieben hast.

Das die Milchmenge runter geht wenn deine Nerven blank liegen ist auch ganz normal.

Das finde ich toll das sich deine Hebamme auch mit dem Thema Stillen auseinandersetzt.
 
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