Angel
Aktives Mitglied
Hallo an alle
Ist hier jemand katholisch? Ich bins - aber nicht im Herzen, auf dem Papier.
Was ich nicht verstehe ist: als geschiedene Frau, bin ich nichts Wert. Ich darf nicht mehr heiraten, ich darf keinen Sex mehr haben. Weil ich vor Gott immer noch verheiratet bin. Und zwar so lange, bis mein Ex-Mann (oder ich) stirbt und uns der Tod somit geschieden hat. Ich könnte (wenns mir denn wichtig wäre) die Ehe annullieren lassen. Dazu müsste ich aber einen komplizierten Antrag an den Vatikan stellen. Als Gründe gelten: wenn einer bei der Eheschliessung unzurchenungsfähig war, wenn der eine dem anderen nach dem Leben trachtete, oder wenn man irgendwas extreeeeem Wichtiges vor der Ehe nicht gewusst hat, was man aber unbedingt hätte wissen müssen, weil man sonst die Ehe nicht geschlossen hätte. Für Leute wie Caroline von Monaco kein Problem. Sie soll ja anscheinend geltdend gemacht haben, dass Philip Junot ein Playboy gewesen sei, und sie das eben erst nach der Ehe so richtig gemerk hat.... Ach kommt, das würde bei niemand anderem ziehen. Der grosse Witz ist zusätzlich, dass ich mir nicht mal den Leib Christi mehr einverleiben darf, weil ich den eigentlich erst geniessen darf, wenn ich "rein" bin, also gebeichtet habe. Und das Problem einer geschiedenen Frau (oder Mann) ist, dass niemand ihr verzeihen wird. Niemals. Ich kann ja beichten soviel ich will, aber ich bin immer noch verheiratet und wenn ich eine neue Beziehung habe, begehe ich Ehebruch. Ich kann mich also nie wieder reinmachen, wenn ich nicht bis an mein Lebensende keusch lebe. Folglich bin ich noch weniger wert als ein Mörder, nicht wahr, denn Gott verzeiht jedem. Ein Geschiedener kann sich allerdinges nicht mehr reinigen - es sei denn, er lebt keusch. Selbst derjenige, der die Scheidung gar nicht gewollt hat, und den anderen auf den Knien gebeten hat zu bleiben, selbst der, der überhaupt keine "Schuld" an der Scheidung hat, ist dazu verdammt, ewig keusch zu leben.
Offenbar geben katholische Priester tatsächlich diesen Ratschlag ab - keusch zu bleiben, dann sei alles in Ordnung und man hat "seinen Platz" in der Kirche. Mir ist das alles recht egal, denn ich habe meine eigene Vorstellung von Gott und ich kann mir nicht vorstellen, dass er, falls es denn einen gibt, mich nicht akzeptieren kann, wie ich bin - geschieden nämlich.
Ich wollte das nur mal loswerden und Euch fragen - bringt Euch das nicht auch auf die Palme?
:wand
angel
Ist hier jemand katholisch? Ich bins - aber nicht im Herzen, auf dem Papier.
Was ich nicht verstehe ist: als geschiedene Frau, bin ich nichts Wert. Ich darf nicht mehr heiraten, ich darf keinen Sex mehr haben. Weil ich vor Gott immer noch verheiratet bin. Und zwar so lange, bis mein Ex-Mann (oder ich) stirbt und uns der Tod somit geschieden hat. Ich könnte (wenns mir denn wichtig wäre) die Ehe annullieren lassen. Dazu müsste ich aber einen komplizierten Antrag an den Vatikan stellen. Als Gründe gelten: wenn einer bei der Eheschliessung unzurchenungsfähig war, wenn der eine dem anderen nach dem Leben trachtete, oder wenn man irgendwas extreeeeem Wichtiges vor der Ehe nicht gewusst hat, was man aber unbedingt hätte wissen müssen, weil man sonst die Ehe nicht geschlossen hätte. Für Leute wie Caroline von Monaco kein Problem. Sie soll ja anscheinend geltdend gemacht haben, dass Philip Junot ein Playboy gewesen sei, und sie das eben erst nach der Ehe so richtig gemerk hat.... Ach kommt, das würde bei niemand anderem ziehen. Der grosse Witz ist zusätzlich, dass ich mir nicht mal den Leib Christi mehr einverleiben darf, weil ich den eigentlich erst geniessen darf, wenn ich "rein" bin, also gebeichtet habe. Und das Problem einer geschiedenen Frau (oder Mann) ist, dass niemand ihr verzeihen wird. Niemals. Ich kann ja beichten soviel ich will, aber ich bin immer noch verheiratet und wenn ich eine neue Beziehung habe, begehe ich Ehebruch. Ich kann mich also nie wieder reinmachen, wenn ich nicht bis an mein Lebensende keusch lebe. Folglich bin ich noch weniger wert als ein Mörder, nicht wahr, denn Gott verzeiht jedem. Ein Geschiedener kann sich allerdinges nicht mehr reinigen - es sei denn, er lebt keusch. Selbst derjenige, der die Scheidung gar nicht gewollt hat, und den anderen auf den Knien gebeten hat zu bleiben, selbst der, der überhaupt keine "Schuld" an der Scheidung hat, ist dazu verdammt, ewig keusch zu leben.
Offenbar geben katholische Priester tatsächlich diesen Ratschlag ab - keusch zu bleiben, dann sei alles in Ordnung und man hat "seinen Platz" in der Kirche. Mir ist das alles recht egal, denn ich habe meine eigene Vorstellung von Gott und ich kann mir nicht vorstellen, dass er, falls es denn einen gibt, mich nicht akzeptieren kann, wie ich bin - geschieden nämlich.
Ich wollte das nur mal loswerden und Euch fragen - bringt Euch das nicht auch auf die Palme?
:wand
angel