Hallo, ihr Lieben,
zuerst einmal ganz herzlichen Dank für eure tröstenden Worte. Komme gerade zurück von meiner Maus aus dem Krankenhaus, wo ich praktisch den ganzen Tag verbrachte habe. Jetzt ist Papa wieder am Zug. Mit ihm habe ich wirklich ein Vorzeigeexemplar als Papa - nichts ist ihm zu anstrengend für seine Kleine, vor nichts ist er sich zu fies.. sie ist seine Number One mit allem Wenn und Aber. Dass er die Nächte im Krankenhaus verbringt, hat allerdings noch einen anderen Grund: Ich bin - wie ich schon schrieb - derzeit so stark erkältet, dass ich auf der Station mehr schaden als nutzen würde. Durch meinen ätzenden Reizhusten würde ich den Kindern schlaflose Nächte bescheren. Auf der Intensivstation lief ich eh nur mit Mundschutz herum und war - verständlicherweise - nicht so supergern gesehen. Also blieb ich dort auf "unserem Zimmer" bei meiner kleinen Mücke, und so ging es dann.
Aber zu unserer Hauptdarstellerin: So langsam kommt Jill wieder auf die Füße. Am Mittag wurde sie von der Intensivstation auf die normale Kinderstation verlegt. Zudem erhielt sie eine Kohle-Glucose-Lösung zu trinken. Ein ekeliges Zeug, mit dem man die Durchgängigkeit des Darms checken wollte. Als wüsste sie, wie wichtig die Untersuchung wäre, schluckte sie artig das fiese schwarze Zeug. Stunden später dann fand sich der Brei in der Windel wieder... ein gutes Zeichen! Auch durfte sie heute abend zum ersten Mal ein bisschen Milch zu sich nehmen. Wenn auch ein bisschen mit Wasser verlängert, so doch zumindest Nahrung und in anderer Form als intravenös. Gierig hat sie das Fläschchen leergetrunken. Auch nimmt sie mittlerweile wieder aktiv ihr Umfeld wahr. Ich denke also, das Gröbste ist überstanden - es geht aufwärts.
Wie ernst das alles war, wird mir erst im Nachhinein so richtig bewusst. Vor allem, wie rapide doch ein gesundes Kind lebensbedrohlich erkranken kann, war mir nicht klar.
Wer nachlesen möchte, was Jill nun fachlich korrekt (und dennoch verständlich) passiert ist, kann das über diesen Link tun:
http://www.m-ww.de/krankheiten/kinderkrankheiten/invagination.html
So wusste ich z. B. gar nicht, dass diese sog. "Invagination" am häufigsten im zweiten Lebenshalbjahr bei bis dahin gesunden Babys auftritt. Und man kann wirklich nichts dagegen tun; es passiert einfach.
Ich hoffe jedenfalls, dass uns das niemals wieder passiert. Ich danke dem lieben Gott, dass er mich so schnell hat handeln lassen. Wer weiß, was sonst passiert wäre.
Eines jedenfalls habe ich auch hier wieder gelernt: Was immer auch das Umfeld sagt und dämliche Klinikärzte bei "Fehlalarmen" vom Stapel lassen: Lieber einmal häufiger als hysterische Mutter im Krankenhaus als einmal zu viel Scheu gehabt, irgendwelchen Leuten durch Fehleinschätzung auf den Wecker zu gehen. Die Kleinen können eben noch nur mit sehr beschränkten Mitteln zu verstehen geben, dass ihnen etwas weh tut und wo. Oftmals wird das dann fehl gedeutet; wichtige Hilfe unterbleibt.
Ein wenig entspanntere Grüße jedenfalls und nochmals Danke für eure lieben Zeilen
kikra