Therapie brauche mal Euren Rat

freddilysie

Urlaubsreif
Meine Tochter ist seit fast 2 Jahren bei einer Therapeutin in Behandlung. Sie hat eine Zwangserkrankung und macht dort eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, immer 2 mal die Woche und wir alle 14 Tage.

Sie war damals in der Tagesklinik und bekam auch Anti-Depressiva verschrieben zum Übergang bis die Therapie anfängt und greift. Nun nimmt sie die Dinger schon 2 Jahre und es geht nun auf den Körper. Sie wird immer dünner und sieht echt schlecht aus.

Uns wurde immer erzählt das es durch Krankenhaus, Medis und auch Therapie besser wird. Aber genau das Gegenteil ist eingetroffen es wird immer schlimmer. Das Sympthom hat sich extrem verschlimmert und wir sind nur noch gefrustet.

Nun komme ich mit der Therapeutin gar nicht mehr klar. Sie unterstellt mir Sachen da bleibt einem echt der Mund offen stehen. Mein Mann ein echt ruhiger und selten aus der Ruhe zu bringender Mensch ist das letzte mal echt böse geworden. Da war sie der Meinung das wir die Mutter-Kind-Kur mit ihr hätten vorher besprechen müssen, da ja Therapie ausfällt. Hallo, wenn Sie in den Urlaub geht fällt auch Therapie aus und dort fragt sie uns auch nicht vorher. Das sei auch was anderes meint sie.

Ich lese mich nun schon seit Monaten durch das Internet und dort steht als einzige Therapie-Hilfe die auch bisher Erfolge gebracht hat die Verhaltenstherapie also was ganz anderes.

Ich möchte am liebsten aufhören habe aber doch ein wenig Angst das es dann vielleicht doch noch schlimmer wird. Aber was gibt es denn schlimmeres.

Würdet ihr die Therapie noch durchziehen oder aufhören?
Einen neuen Therapeuten/in suchen und die Verhaltenstherapie ausprobieren?

Wir haben am Donnerstag schon wieder ein Gespräch und ich bin immer noch auf 180.
 

Sanni

Namhaftes Mitglied
hey lass dich erstmal knuddeln :maldrueck

lukas war drei jahre lang bei einer verhaltenstherapie und ich kann nicht mit 100% sicherheit und guten gewissen sagen, dass es was gebracht hat. was ich mein, ist das ich keine veränderung feststellen konnte, aber lukas hatte eine bezugsperson, mit der er über seine probleme reden konnte und der therapeut hat mir auch mit rat und tat zur seite gestanden. insofern hab ich das als große hilfe betrachtet.

momentan sind wir im Legasthenie- und Familienzentrum e. V. für eine Lern- und Familientherapie. in diesem zentrum ist alles unter einem Dach und ich fühl mich wirklich gut aufgehoben und beraten. die gibt es in ganz berlin verteilt. vielleicht ist das ja eine anlaufstelle für dich um mal eine andere meinung zuhören.

ich drück euch jedenfalls die daumen!!!
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

raten kann ich Dir direkt nichts, da ich die Probleme Deiner Tochter nicht kenne und auch nicht weiß, was genau ihr Problem ist.

Ich habe allerdings ähnliche Erfahrungen gemacht, was Therapeuten angeht. Meine Tochter hat auch eine Zwangserkrankung und ist mittlerweile Volljährig.

Sie war ca. 3 Jahre bei einer Kinderpsychologin, am Anfang 1 Mal die Woche, dann alle 2 Wochen und gegen Ende der Therapie einmal im Monat. Aus meiner Sicht hat es nichts gehofen. Meine Tochter hat sie mehr oder weniger angelogen und die Probleme gar nicht angesprochen. Wenn ich mit dabei war und Dinge angesprochen habe, war die Therapeutin ganz überrascht, wieso meine Tochter das nicht schon getan hat.

Vor einigen Tagen hatte ich ein Erstgespräch zusammen mit meiner Tochter bei einem genau für diese Zwangserkrankung ausgebildeten Psychologen. Seine erste Frage war, welche Form der Therapie sie vorher gehabt hätte, d.h. ob Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Behandlung. Wir konnten es beide nicht beantworten, denn es war eigentlich Keines von Beidem, eher eine nette Gesprächsrunde.

Der Therapeut klärte uns erst einmal auf, dass diese Zwangserkrankung wie eine Sucht behandelt werden muss, mit tiefenpsychologischen als auch verhaltenstherapeutischen Ansätzen und es KEINE Heilung gibt, nur eine Eindämmung, so wie bei einem Alkoholiker, der auch sein Leben lang als krank gilt.

Das Alles erfuhren wir in 1 Stunden, was die Kinderpsychologin in 3-4 Jahren nicht durchschaute.

Medikamente wären auch möglich, meinte er nun, was die Kinderpsychologin strikt ablehnte.

Zu Depressionen kann ich auch als Angehöriger berichten und wie es bei meiner Partnerin war:

Antidepressiva wurden vor der Therapie zur Überbrückung gegeben. Sie nimmt sie aber schon 1 Jahr und ihr geht es sehr gut damit. Normalerweise werden Antidepressiva bei mittleren bis schweren Depressionen schon deutlich länger als 1 Jahr gegeben. Wenn es Deiner Tochter schlecht geht, wäre vielleicht der Wechsel auf ein anderes Medikament sinnvoll.

Das ein Therapeut bei Urlaub nicht informiert, kommt mir seltsam vor. Aus meiner Sicht hat er schon ein Recht darauf, Planungssicherheit zu haben und über eine Kur informiert zu werden.

Nach 2 Jahren und keinem Erfolg bzw. Verschlechterung würde ich persönlich und mit meiner Erfahrung ein Erstgespräch bei einem anderen Therapeuten machen. Bedenke aber, dass die Wartezeiten enorm lang sein können und es bis zum Beginn der Therapie mehr als 6 Monate dauern kann. In dieser Zeit hätte Deine Tochter dann niemanden!

LG
Micha
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@freddilysie

du/ihr habt eine schwere Prüfung mit eurer Tochter. Ich wünsche euch auf weiterhin die Kraft, eure Tochter zu unterstützen.
Mit Zwangshandlungen + Zwangsgedanken kenne ich mich nicht aus. Auf der Seite

Onlineforum für Betroffene und Angehörige

habe ich allererste Informationen bekommen: Zwängler denken, dass ihre Handlungen sehr viel Auswirkung auf andere Menschen haben (können). Deshalb vermeiden sie. Bzw. steuern ihre Handlungen so, dass die befürchteten Auswirkungen auf Andere nicht eintreten.
Vielleicht findest du in diesem Forum Ansprechpartner, die dir/euch die Fragen gut beantworten können. Jedenfalls sind dort welche, die jahrelang die verschiedensten Thera's durchgemacht hatten.

:bye:
 

David

Armer Irrer! *g*
Ich glaube eine Therapie ab zu brechen ist eventuell ein Fehler! Das heißt ja nicht, dass du bei dieser Therapeutin bleiben musst. Im grunde genommen steht dir egal ob es sich um ein psyco- oder physiologisches Problem handelt immer die Möglichkeit einer zweiten Meinung zu. Genau diesen Weg würde ich dir an's Herz legen.

Wie Micha schon richtig gesagt hat ist es schwer hier wirklich mehr zu schreiben, zumindest nicht ohne konkretere Informationen. Gut, im Bereich Psychotherapie kenne ich mich nun auch nicht aus. Eventuell kann ich dir etwas zu dem Medikament sagen, aber auch dazu müsstest du den Namen oder wenigstens den Wirkstoff nennen.

Auf jeden Fall die besten Grüße und viel Erfolg!
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Hallo freddilysie

ich bin der Meinung das es wichtig das ihr alle euch bei der Therapeutin gut aufgehoben fühlt. Sicher gibt es immer wieder Gespräche aus denen man mit einer Wut rausgeht und am liebsten sofort abbrechen möchte. Wenn sonst alles stimmt - bleiben. Wenn ihr aber kein Vertrauen mehr habt (und vor allem eure Tochter sich nicht mehr wohl fühlt) sprecht es an und sucht euch evtl. parallel was anderes (nach Absprache mit eurem Hausarzt).
Aber eins ist sicher. Auch bei einem anderen Therapeuten werden Dinge angesprochen die man als Eltern nicht hören möchte. Ich und mein Mann mussten uns viel anhören und noch mehr lernen damit wir alle mit unserem Leben klarkommen.

Zum Punkt welche Art Therapie kann dir wohl niemand was raten. Das kommt wohl immer auf den Betroffenen an.
Bei einem ADS +/- H wird z.B. im allgemeinen empfohlen eine Verhaltenstherapie zu machen. Wir haben uns für eine tiefenpsychologische Therapie entschieden und für uns wars genau richtig.

LG :bye:Cordu
 

freddilysie

Urlaubsreif
Danke erstmal für Eure Antworten.

Damit es vielleicht einfacher ist. Meine Tochter hat Trichotillomanie (zwanghaftes Haareausreißen), Depressionen, Angstzustände krank zu werden und dadurch ein ungesundes Essverhalten.

Zu den Medikamenten: sie bekommt morgens 20 mg Fluoxetin. Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen David.

Meine Tochter kommt gut mit der Therapeutin aus. Sie nimmt unserer Meinung nach die ganze Sache eher als Spielstunde und nicht als Therapie. Auch erzählt sie ihr nicht wirklich wenn sie einen schlechten Tag hatte und wieder eine Angstattacke hatte sich anzustecken.

Das mit dem Urlaub meinten wir das sie ja uns auch nicht vorher fragt ob sie in den Urlaub fahren darf und wir sollen sie aber fragen ob ich eine Kur beantragen darf. Sie ist der Meinung ich sollte ohne meine Tochter fahren, da ich sie nur noch mehr von mir abhängig machen würde.

Was uns so ärgert ist das sie am Anfang immer gesagt hat das wir das hinbekommen und jetzt redet sie davon das wir uns damit abfinden müssen und vergleicht unsere Tochter sogar mit einem krebskranken Kind was noch ein Jahr zu leben hat, die Eltern müssen sich auch damit abfinden. Ich finde solche Vergleiche super unangepasst. Meine Tochter ist nicht sterbenskrank.

Sie hat z.B. vor einem halben Jahr gesagt sie wird sich mehr auf die Ängste von unserer Tochter konzentrieren da dies auch Auslöser sind zum reißen. Ja aber sie macht es nicht, sie reden immer noch darüber das sie die Krankheit verstehen lernen müssen. DAs nach 2 Jahren.

Sie hat uns gefragt was wir sagen nach der Zeit die jetzt vergangen ist. Da habe ich ihr gesagt:" Ich habe sie ins Krankenhaus gebracht mit rausgerissenen Wimpern, nun hat sie Medikamente und ne Therapie und hat nur noch ein viertel von ihren Haaren. Was soll ich noch mehr sagen."

Wir haben ihr Berichte geschickt wo drin steht das es nur mit bestimmten Therapieansätzen Erfolge gab aber sie hat immer was zu nörgerln und immer ist irgentwas nicht in Ordnung mit dem Beitrag.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

oje, das kann ich nun noch besser nachvollziehen, denn bei meiner Tochter ist es leider genau dasselbe seit mehr als 4 Jahren.

Es gibt eine Liste mit den dafür spezialisierten Therapeuten. Es ist ja keine "normale" Zwangserkrankung.

Und es ist auch schwer als Angehöriger, besonders wenn ich daran denke, als sie eine zeitlang nur mit Kopftuch vor die Tür ging, weil sie fast eine Glatze hatte. Jetzt geht es ihr schon etwas besser, aber es ist dennoch immer wieder schwierig, wenn sie einen Ausflug kurzfritig absagt, weil sie die Haare nicht so hinbekommt, wie sie es gerne hätte.

LG
Micha
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

Du bist wütend. Ich finde das gut. Denn gerade weil Du wahrscheinlich momentan die Zukunft Deiner Tochter nicht sehen kannst, vielleicht auch ein bisschen die Hoffnung für Dich selbst verloren hast, weil sich einfach nichts ändert, und das Warten auf Linderung nicht nur Eure Tochter, sondern auch Euch zunehmend belastet, je länger es dauert, ist diese Wut ausgesprochen wichtig, denn man kann sie auch als Warnsignal dafür sehen, dass etwas nicht richtig läuft. Und man kann sie als Schrei nach einem Neubeginn sehen: Jetzt ist die Zeit gekommen, den großen Aktenordner mit den Diagnosen aus dem Schrank zu holen, und darin ein neues Kapitel, mit neuen Ärzten, und neuen Therapeuten aufzuschlagen, die alles von vorne bis hinten neu aufrollen.

Denn: Die Prognose für Zwangsstörungen wie die Trichotillomanie ist ebenso gut, wie für die weiteren Angststörungen, die Deine Tochter zu haben scheint . Sie verschwindet zwar nicht ganz, und es ist ein sehr langer, oft steiniger Weg, aber sie lässt sich so weit lindern, dass der Patient, dass sein Umfeld damit gut leben können. Aber die Therapien müssen stimmen, und sie müssen auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt sein - auf die Eurer Tochter, und auf Eure eigenen.

Dafür gibt es einen ganz einfachen, objektiven Maßstab: Nach einer gewissen Zeit sollten Ergebnisse zu sehen sein. Manchmal muss man genau hinschauen, ja, aber man sollte immer irgendwas sehen können, und das vor allem bei einem Störungsbild, dass so gut erforscht ist, wie die Zwangsstörungen.

Wie wichtig eine Neubewertung der Krankheit Deiner Tochter ist, zeigt sich allein schon daran, dass sie Fluoxetin bekommt, dass weltweit traurige Berühmtheit unter dem Namen Prozac erlangt hat. Die Gewichtsabnahme ist eine Nebenwirkung des Medikaments, und sie ist, gemessen am Krankheitsbild, eine gefährliche Nebenwirkung, weil daraus eine weitere Zwangsstörung entstehen kann. Fluoxetin ist ein sogenanntes SSRI, also ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Es gibt auch eine Reihe von Antidepressiva, die andere Wirkweisen haben.

Die Anwendung von SSRI bei Kindern ist extremst umstritten - im Falle von Prozac, also Fluoxetin, dass in den USA der 90er von bis zu 30 Prozent der weißen Jugendlichen aus dem Mittelstand genommen wurde, hat sich gezeigt, dass 38 Prozent der Patienten eine erhöhte Aggressivität und Ängstlichkeit aufwiesen. Deshalb haben die britischen Behörden bereits 2001 empfohlen, das Medikament bei Kindern und Jugendlichen gar nicht einzusetzen. In den USA folgte die FDA, die dortige Zulassungsbehörde, ein Jahr später mit einer Warnung vor dem Einsatz von Prozac bei bestimmten Störungsbildern.

In Deutschland hingegen gibt es keine expliziten Warnungen und Einschränkungen durch die Behörden, was daran liegt, dass der Hersteller nie ein Zulassungsverfahren für die Anwendung bei Minderjährigen angestrebt hat - so umgeht man eine Debatte um den Wirkstoff, und gibt den Ärzten die Möglichkeit das Medikament "Off Label" zu verabreichen. In der Tat gibt es Situationen, in denen Fluoxetin bei Heranwachsenden ein sinnvolles Medikament ist - aber dies ist eine Entscheidung, die sehr sorgfältig getroffen werden muss, und bei der man die angstfördernde Wirkung des Medikaments keinesfalls ausßer Acht lassen darf, wenn man einen Patienten hat, der unter Angst- und Zwangsstörungen leidet.

Der Verdacht liegt nahe, dass möglicherweise das Fluoxetin einen Anteil daran haben könnte, dass es bei Euch nicht vorwärts geht - gepaart mit einem falschen Therapieansatz und so weiter und so fort. Hier ist ein extrem wichtiger Ansatzpunkt, den Ihr abklären solltet - es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten, die besser für solche Probleme geeignet sind.

Das Fluoxetin scheint bei Deiner Tochter ja ohnehin nur Nebenwirkungen, aber keinen positiven Effekt zu haben - dass sie es trotzdem weiter nimmt, ist wohl eher Gewohnheit (oder die Angst vor dem Absetzen, dass sehr häufig eine erhöhte Selbstmordgefahr mit sich bringt).

Ein allererster Schritt sollte deshalb der Gang zum Psychiater sein, um sich von ihm über die medikamentösen Optionen beraten zu lassen. Dabei würde ich mir haargenau erklären lassen, warum er welches Medikament empfiehlt.

Gleich darauf würde ich eine neue Therapeutin suchen. Ihr als Eltern könnt Euch auch durchaus an mehrere wenden, und Euch die jeweiligen Therapievorschläge erklären lassen, bevor Ihr Euch für einen entscheidet.

Aber keinesfalls würde ich die Dinge so lassen, wie sie jetzt sind, denn sie müssen nicht so sein.

Viele Grüße,

Ariel
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
@hitnak,

so pauschal würde ich das bzgl. Fluoxetin nicht zu sagen wagen. Meine Partnerin ist zwar kein Kind mehr, nimmt Fluoxetin aber schon länger als 1 Jahr und hat kein Gewicht verloren.

Im Gegenteil, seit sie Fluoxetin nimmt ist kein einziger MS-Schub mehr aufgetreten. Erst nach Recherche zu dem Medikament habe ich gesehen, dass es hier tatsächlich eine "gewünschte" Nebenwirkung hat.

Eine Neubewertung ist auf jeden Fall wichtig, wenn sich solange keine positiven Wirkungen zeigen. Neues Medikament, neuer Psychologe etc.

Wir sind den Schrittt gegangen und meine Große steht erst Mal auf der Warteliste bei einem Trich-Spezialisten. Er hat schon angedeutet, dass Antidepressiva bei dieser Krankheit eine klare Option sind, was die Kinderpsychologin strikt ablehnte. Die Frage ist dann, wem glaube ich mehr? Ich denke, die kann ich mir nun beantworten...

LG
Micha
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

@feivelmaus: Alles was ich geschrieben habe, bezog sich nur auf Heranwachsende. Bei Erwachsenen sieht die Situation völlig anders aus, weshalb das auch deutlich bei der Zulassung der Medikamente unterschieden wird. Die Gewichtsabnahme ist eine mögliche Nebenwirkung, die nur bei einem Prozentsatz der Patienten eintritt (bei anderen Antidepressiva kann hingegen eine Gewichtszunahme eintreten).


Selbst wenn das Medikament wirken würde: Bei einem massiven Gewichtsverlust müsste der verschreibende Arzt eigentlich längst die Reißleine gezogen haben, selbst wenn man die möglichen negativen Folgen für die Psyche außer Acht lässt, weil Untergewicht ganz einfach schlecht für die körperliche Entwicklung ist und ganz schnell zu den psychischen Problemen auch Körperliche dazu kommen können - es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen zu Fluoxetin gibt.

Wie gesagt: Bei Kindern, und vor allem solchen, bei denen Depressionen nur ein Teil des Problems ist, gelten andere Maßstäbe als Erwachsene.

Viele Grüße,

Ariel
 

David

Armer Irrer! *g*
Leider kann ich dir zu dem Störungsbild, wie schon vermutet nichts sagen...

Das Medikament ist ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Das musste ich aber auch nachschlagen! :D ), wie er häufig in Antidepressivas zu finden ist. Der Wirkstoff erhöht die Konzentration des neurologischen Botenstoffes Serotonin im Körper. Ganz typisch für eine solche Wirkungsweise ist Appetitlosigkeit. Ich rate jetzt einfach mal und liege damit wahrscheinlich richtig:
Deine Tochter isst hauptsächlich Morgens / Abends, Mittags hat sie einfach keinen Hunger!?

Das ist eine Nebenwirkung, wie sie auch Eltern von AD(H)S-Kindern, die Medikamentös behandelt werden oft sehen. (Hier mag sich nun jeder über die Wirkungsweise von Methylphenidat sein eigenes Bild machen! ;-) )

Eventuell hilft es deiner Tochter auch, wenn ihr den Löwenanteil der Cholesterine auf diese Mahlzeiten verlagert...

Hitnak muss ich jetzt mal ein wenig über den Mund fahren, denn das Verschreiben von SSRIs unterliegt in Deutschland sehr wohl diversen Restriktionen bei Kindern und Jugendlichen! Das Absetzen eines solchen Medikamentes sollte, zumindest wenn es kontrollier geschieht KEIN suizidales Verhalten auslösen. Viel mehr ist es mitunter solcher Verhaltensmuster während der Therapie mit diesen Wirkstoffen überhaupt zu einem Streit um die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen gekommen.

Vor einem selbständigen bzw. abrupten Absetzen möchte ich euch aber an dieser Stelle warnen! ...So etwas muss in jedem Fall mit dem zuständigem Arzt abgeklärt werden... Eine medikamentöse Alternative könnte z.B. in einem sog. trizyklische Antidepressiva liegen, wobei euch da der zuständige Arzt mehr sagen kann.
 

freddilysie

Urlaubsreif
Um mal die Dringlichkeit besser zu erklären und auch die daraus entstandene Hilflosigkeit von uns.

- mit 5 Jahren wurde bei unserer Tochter hochbegabung festgestellt.
- mit 5 wurde sie dann eingeschult
- es gab in der Grundschule nur Probleme die Lehrerin hatte sie auf dem Korn, wusste nichts von der HB
- mit 7 Jahren dann der Knall - sie wurde nur noch fertig gemacht von den Lehrern und die Kinder machten mit
- dann haben wir die Diagnose rausgeholt und es wurde nicht besser sondern immer schlimmer
- mit 7,5 gab es so schlimme Tage in der Schule das sie von heute auf morgen aufhörte zu sprechen und sich die Wimpern und Augenbrauen rausriss, sie sagte immer nur: "mir glaubt ja eh keiner mehr, ich bin eh Schuld und ich bin das Monster."
- dann suchte ich mir einen Therapeuten der nach kurzer Zeit aufgab und meinte da hilft nur noch das Krankenhaus. D
- dann Tagesklinik.
- Entlassung mit Fluoxetin (worüber wir gelesen haben und uns echt gewährt haben und uns nach Tagen und langen Gesprächen nur drauf eingelassen haben weil es zur Überbrückung sein sollte.
- Therapeutin gefunden und von Monat zu Monat wurde zwar ihr Selbstbewusstsein und ihr Reden wieder besser (also ein bischen bewirkt hat die Therapie schon was) aber das Reißen wurde immer schlimmer.
- Sie hat nur noch ein paar lange Haare oben und mitlerweile sieht es jeder, sie sieht aus wie ein Kind mit Chemo
- Schulwechsel diesen Sommer, neue Kinder, neue Lehrer alles toll auf der neuen Schule, viele Freunde und keine Probleme.

Zum Medikament. Wir haben uns wirklich schwer getan mit der Entscheidung, und wirklich gehadert aber wir hatten Angst. Sie hat regelmäßige Blutkontrollen auch nun bald wieder und beim letzten Mal war es schon ein wenig Grenzwertig. Sie hat seit einem halben Jahr extrem an Gewicht verloren. Sie ist 12, 1,60 m groß und wiegt nur noch 34 kg.

@feivelmaus: Danke für Deine IM, wie haltet ihr das eigentlich aus als Eltern immer zu sehen das es Eurer Tochter so schlecht geht.

zu allen anderen: Ich darf nicht so einfach die Therapie abbrechen laut KK ich soll dann lieber mit der Therapeutin sprechen das sie die Form wechselt oder einen anderen suchen. Sie macht aber keine Verhaltenstherapie.

Das die Therapeutin Sachen sagt die einem auch mal nicht gefallen weiß ich, ich und mein Mann haben auch Fehler gemacht und diese versucht zu ändern. Ich bin aber nun schon nicht mehr ich selbst. Ich darf nicht schimpfen (wie soll das gehen bei einem Kind in der Pupertät), ich trau ihr zu wenig zu (sie fährt durch ganz Berlin ganz alleine wo andere in ihrem Alter immer noch gefahren werden, sie fährt schon lange ins Ferienlager, sie geht alleine in den Zoo usw. usw.) was soll sie denn noch alleine machen. Ich darf ihr nicht bei den Hausaufgaben helfen sie soll das komplett alleine machen - das machen andere auch nicht alleine.

Was mich auch sehr beschäftigt sind die Aussagen der anderen Menschen. Am Wochenende haben mich 2 Betreuer angesprochen aus dem Sommerlager, das sie das sehr bedenklich finden wie sich unsere Tochter in dem Jahr wo sie die Therapie hat entwickelt hat. Sie sind echt bestürzt. Alle fragen mich warum wir da überhaupt noch hingehen, es bringt doch nichts. Überall muß ich mich erklären und bei den Elterngesprächen bekomme ich noch oben eins drauf. Mein Mann ist richtig sauer geworden wo sie uns das letzte mal gesagt hat wir sollten die Kur mit ihr besprechen. Da meinte er, dass wir das nächste Mal noch die Farbe an den Wänden in unserer Wohnung mit ihr besprechen sollen oder wie. Da meinte sie doch glatt, ne aber ob wir unsere Tochter nach dem Farbwunsch gefragt hätten für ihr Zimmer???? Hä, sie hat sich alles alleine ausgesucht auch die Möbel. Ich war entsetzt was die Dame über uns denkt.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

@David: Ich sprach vom Wirkstoff Fluoxetin, nicht von SSRI im Allgemeinen - das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat zwar eine Warnung heraus gegeben, aber Fluoxetin daraus explizit heraus genommen, wobei die dafür angegebenen Gründe den Empfehlungen anderer Aufsichtsbehörden diametral widersprechen. Das bedeutet, dass Ärzte Fluoxetin Kindern und Jugendlichen in Deutschland uneingeschränkt Off-Label verordnen können,

SSRI und Methyphenidat kann man, was die Gewichtsabnahme betrifft, nicht miteinander vergleichen. SSRi zügeln nicht nur Appetit und Hungergefühl, sondern haben auch einen indirekten Einfluss auf den Stoffwechsel, was widerum zur Gewichtsreduktion führt.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

@freddilysie: Bei dem Gewicht würde ich an Deiner Stelle dringend handeln, und den Psychiater, der das Medikament verschreibt, um eine Alternative bitten.

Soweit ich weiß, kann man in Deutschland bei der Krankenkasse einen sogenannten "Verfahrenswechsel", also einen Wechsel zwischen den Therapiearten, beantragen, für den Ihr dann möglicherweise zu einem Gutachter geschickt werdet.
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
@freddilysie

Wie man das aushält? Tja, dass war am Anfang sehr schlimm. Es hat unheimlich weh getan, zuzusehen, wie sie sich immer mehr die Haare vom Kopf reißt. Das Gefühl, so machtlos zu sein, nichts tun zu können macht einen fast wahnsinnig. Dann versucht man es selber irgendwie hinzukriegen, versucht sie in Watte zu packen, bloß nicht zu belasten, ihr alles abzunehmen, damit sie keinen Grund mehr hat zu reißen.

Dann gab es Vorfälle in der Schule, wo die Mitschüler ihr das Kopftuch runtergerissen und sie ausgelacht haben. Da hab ich dann richtige Wut bekommen und manchmal gedacht "Jetzt gehst Du in die Schule und verteilst Ohrfeigen". Ja, Kinder können grausam sein.

Man informiert sich, versucht sie zu untersützen. Standard ist ja den Reißimpuls "umzulenken". Dafür hatte sie eine zeitlang einen Ball, den sie immer in der Hand hatte und feste drückte, wenn das Verlangen kam. Was ihr dann gut half, war überall Zettel hinzukleben, an den PC, am Fernsehr, am Bett mit dem "Reißmännchen" von der Trichseite. Damit schaffte sie mehrere Monate, auch weil sie das Ziel hatte, wieder ins Freibad zu gehen im Sommer.

Jetzt ist es schlimmer geworden, sie hat ihre Ausbildung geschmissen, weil sie den Druck nicht mehr ausgehalten hat.

Man leidet also mit und ich bin aber froh, diese Trich-Seiten im Netz gefunden zu haben (www.trich.de). Viele Eltern meinen, die Kinder können es lassen, es sei nur eine Macke und es wäre undiszipliniertes Verhalten. Manche bekommen sogar Schläge deswegen, weil die Eltern sich schämen. Ich akzeptiere die Krankheit und weiß, dass sie nicht geheilt, sondern nur eingedämmt werden kann.

Es ist eigentlich keine Zwangserkrankung, sagte mit nun der Experte, bei dem wir waren, sondern eine Sucht. Das macht es so schwer und viele behandeln deswegen auch falsch.

LG
Micha
 

David

Armer Irrer! *g*
Hey freddilysie, du musst dich hier definitiv nicht rechtfertigen!

Ich habe dein Anfangsposting eher als ein "Was meint ihr?" verstanden und gehe auch mal schwer davon aus, dass es so gemeint war.

Was das Gewicht deiner Tochter betrifft, so ist das doch ziemlich bedenklich. :( Was sagt denn euer Hausarzt dazu? Entspricht ihr Essverhalten dem was ich "geraten" habe?

Was die Aussagen anderer betrifft...
Ob eine Therapie hilft oder nicht ist äusserlich nicht immer zu sehen.

Was die Aussagen der Therapeutin betrifft:
Sie will eure Lebensumstände abklären und um auf das Beispiel mit der Zimmerfarbe zurück zu kommen. Viele Kinder werden da nicht gefragt... Eigentlich schade! :( Das ihr eine Veränderung der Lebensumstände mit Ihr absprechen sollt kann ich nachvollziehen, aber genau so muss die Therapeutin euch über ihren Urlaub informieren. Das ist ein geben und nehmen, auch wenn ihr tendenziell mehr Informationen hergeben müsst als Sie.

Aber wie ich schon sagte, euch steht immer der Weg zu einem anderen Therapeuten / einer anderen Therapeutin offen! Die jetzige Therapeutin wegen einem Wechsel der Methodik an zu sprechen ist bestimmt ein Anfang.

Viel Erfolg!

@hitnak
Ja, dieses Medikament wurde heraus genommen, weil die klinischen Studien hier gezeigt haben, das diverse Nebenwirkungen anderer SSRIs nicht auftreten. Die Auswirkungen von SSRIs auf den Magen-Darm-Trakt sind mir bekannt, ich habe lediglich die neurologischen Wirkung beider Medikamente verglichen. Da stehst du nur ein wenig an der Wand, da dir die Studien nicht bekannt sind. (Tauchen nämlich in dem dir zur Verfügung stehenden Nachschlagewerk Google nicht auf.) Ich hab übrigens keinen Bock mich (schon wieder) mit dir zu streiten. Wenn du darauf Lust hast kannst du gerne einen eigenen Thread erstellen...
 

freddilysie

Urlaubsreif
@hitnak: danke für den Hinweis mit dem Verfahrenswechsel da werde ich mich mal kundig machen.

@David: ja Du hast das voll richtig verstanden. Ich möchte gerne Eure Meinung dazu hören. Finde es auch super das hier so viele sind die mir helfen können. Ich habe bloß überall das Gefühl oder Bedürfniss mich wegen der Medikamente erklären zu müssen, weil es für mich selbst noch schwer ist das zu akzeptieren.

Ich verstehe die Denkweise der Therapeutin aber nicht so ganz.Sie weiß das sie unser einziges Kind ist und das sie alles von uns bekommt wenn es möglich ist, ohne das sie dies ausnutzen würde. Selbstverständlich fragen wir sie alles was sie möchte und eigentlich weiß sie das.

@feivelmaus: das mit dem Ball kennen wir auch, sie hatte einen mit Fusseln an den sie noch reißen konnte. Irgentwie alles nicht lange. Das mit den Zettelchen finde ich eine tolle Idee aber unsere Tochter reißt fast ausschließlich in der Schule. Da geht das schlecht.

Das mit dem Kopftuch kennen wir. Bisher waren die Haare so das sie nichts tragen musste, es war nur zu sehen wenn die Haare nass waren. Sie hat das Deckhaar immer in Ruhe gelassen, bis vor kurzen. Nun ist der Pony weg und es sieht aus wie bei "einem reudigen Tier" (entschuldigt den Ausdruck aber es ist nur noch fusselig, stänig und keine eindeutige Frisur). Jetzt trägt sie ein Cappy und das wird ihr auch gerne mal runter gerissen aber eher so als Schäkern von den Jungs. Von den neuen Klassenkameraden interessiert das keinen (außer einer hat sie blöd angemacht und da hat sie nach 2 mal nett antworten es mal ein bischen direkter gesagt und seitdem ist Ruhe). In der alten Schule wurde sie doll beschimpft. Psychopatin, Behinderte, Bekloppte und Pillenfresser. Da wollte ich auch manchmal los gehen.

Ich bin im Moment an meine Grenzen gekommen. Ich kann es kaum ertragen sie anzuschauen, mache mir Vorwürfe und bin hilflos weil wir auch alles schon gemacht haben wie ihr. Die Seiten kenne ich auch, habe auch mit der Hilfestelle schon mehrmals telefoniert. Habe mit dem Spezialisten hier Kontakt gehabt wo ich aber ein wenig enttäuscht von war. Daher nun die Kur damit wir mal hier raus kommen.
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Hi du,

Original von freddilysie
dem Verfahrenswechsel

Mach das unbedingt.
Du liest dich auch für mich nicht als ob die jetztige Thera passt. Wie seid ihr an die gekommen, war das eine Empfehlung der Klinik?

Ich bin im Moment an meine Grenzen gekommen. Ich kann es kaum ertragen sie anzuschauen, mache mir Vorwürfe und bin hilflos weil wir auch alles schon gemacht haben wie ihr.

Hast du mal an Hilfe für dich gedacht?
Ich meine das alles all die Jahre durchzustehen wird auch bei dir tiefe Spuren hinterlassen, von der gefühlten Schuld will ich gar nicht erst anfangen. Ich denke einfach das du für dich auch mal an psychische Entlastung denken solltest.

LG,
Tina
 

freddilysie

Urlaubsreif
Hallo Hextina,

schön Dich zu lesen. Danke.

Die Therpie wurde uns von der Klinik gesagt. Deshalb haben wir auch speziell danach gesucht.

Hilfe für mich? Nein, indirekt aber schon. Die Kur. Damals war ich auch ziemlich am Boden und habe bei der Kur sehr viel für mich getan und das hat viel gebracht.


@David: hatte das mit dem Essverhalten überlesen. Nein es ist ein wenig anders. Sie ist schon aber sehr ungerne Warm, Fleisch gar nicht, auch keine Wurst. Immer nur Lätta und eine Sorte Schnittkäse. Keine Eier, kein Quark. Es ist absolut berechenbar und einseitig. Sie rennt immer mit einer Trinkflasche rum weil sie mal umgekippt ist weil sie zu wenig getrunken hat und nun geht sie nicht mal für eine Stunde einkaufen ohne Trinken.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

@freddielysie: Bitte entschuldige, falls ich Dir das Gefühl gegeben habe sollte, Dich für die Medikamente rechtfertigen zu müssen - ich habe nicht nur beruflich viel mit dem Thema zu tun, sondern auch Kids zu Hause, die schweres Gepäck mitbringen, und ich weiß sehr gut, dass es manchmal, leider, nicht ohne Medikamente geht, auch wenn ich gerne selbst derjenige wäre, der die Kids einmal in den Arm nimmt, und alles ist gut. Es geht nicht ohne. Aber es müssen die besten Medikamente sein, die es gibt, und wenn die nicht wirken, oder Sachen machen, die der Sache nicht dienlich sind, dann muss man ein anderes nehmen,

Du musst Dich vor niemandem rechtfertigen, und schon gar nicht vor mir - ich weiß, was Du alles tust, und wie Du um das Wohlergehen Deiner Tochter ringst. Ich weiß, wie schwer das ist. Mein Ältester hat neulich gesagt, dass der erste Schritt aus der Hölle dann getan ist, wenn man jemanden findet, der einen führt, und ich weiß, dass er Recht hat, nicht nur, weil ich es an mir selbst, und an ihm erlebt habe, sondern auch, weil ich jeden Tag im Job erlebe, wie die Kinder und Jugendlichen, die Eltern haben, die sich kümmern, aufblühen, und jene, deren Eltern das nicht tun, an den Rande des Abgrundes geraten, bis sie jemanden anderen gefunden haben, der sie hält.

Micha ringt um seine Kinder, und Du tust das auch - es ist deshalb ziemlich unwahrscheinlich, dass bei Euch beiden immer alles so bleiben wird, wie es jetzt ist, wenn Ihr beide weiter ringt.

Du musst Dich nicht rechtfertigen. Die Psychologin muss das. Und der verschreibende Arzt auch.

Viele Grüße,

Ariel
 

David

Armer Irrer! *g*
Sag mal, dann war dieses Essverhalten aber schon vor der Medikation vorhanden oder? Ich meine das eine so einseitige Ernährung für jeden Körper nicht gut ist muss ich vermutlich nicht erwähnen. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob sich in diesem Fall bei einem Absetzen der Medikation irgendwas ändert. Ich möchte es ja schon gar nicht sagen, aber ihr solltet dringend mit eurer Tochter mal zu einem Ernährungsberater!
 

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Original von freddilysie
Die Therpie wurde uns von der Klinik gesagt. Deshalb haben wir auch speziell danach gesucht.

Hmm, genau diese Art der Therapie, das wundert mich jetzt schon. Hat denn die Thera Erfahrung mit diesem Krankheitsbild?

Wie immer, es scheint nicht zu passen, also sucht euch in Absprache mit der KK einen anderen Therapeuten mit vielleicht auch einer anderen Ausrichtung und Erfahrung mit dem Krankheitsbild.

Hilfe für mich? Nein, indirekt aber schon. Die Kur.

Ja, aber die Kur ist dich vorbei ;) Die konnte die massiven Erschöpfungszustände abmildern, aber ich dachte ehr an etwas das dich begleitet. Etwas wo du Kraft tanken kannst und verarbeiten. Dann kannst du dem Ganzen evtl. auch anders gegenübertreten und damit auch deiner Tochter helfen.

Ich wünsch euch viel Kraft.

LG,
Tina
 

feivelmaus

Aktives Mitglied
Hallo

nochmal zu dem Essverhalten, das lässt mir keine Ruhe:

Meine Tochter nimmt KEINE Medikamete. Sie trinkt fast nichts (0,5 Liter am Tag), isst auch kaum was, außer massenweise Süßkram wie Chips, Schokolade. Die Reste davon hortet(e) sie in ihrem Zimmer, bis es das Schimmeln anfing.

Wir waren ständig dahinter, sie zu erinnern, mehr zu trinken, vernünftig zu Essen.
Dafür bekamen wir nur "Gemotze" zurück.

Von daher schließe ich nicht aus, dass problematisches Essverhalten evtl. gar nichts mit Fluoxetin zu tun hat.

P.S. Trich ist kein Symptom einer anderen Krankheit, man muss es für sich sehen.

LG
Micha
 

David

Armer Irrer! *g*
0,5 Liter?

Das ist viel, viel zu wenig... Deine Tochter macht sich auf Dauer gesehen die Nieren kaputt... Micha, da müsst ihr was tun! (Trinken vor essen!)

Das Problem mit den Schimmeligen Lebensmitteln kenne ich, kommt in den besten Familien vor. Meine / unsere Lösung war ein wenig Rabiat. Ein offenes Zimmer mit wenig Schubladen, also wenig verstecken.

Vielleicht hilft es wenn du deiner Tochter mal erklärst, das die alternative zum trinken ein venöser Zugang mit einer Infusionsflasche ist!?
 
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