Traurig -  Trauma Trennung

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo,

ich bin jetzt zu der Überzeugung gekommen, daß ich's alleine nicht mehr schaffe. Eigentlich soll das Trennungsjahr dazu da sein, um zu prüfen, ob man nicht doch noch zusammenpasst - aber für sie ist das Trennungsjahr nur noch dazu da, um sich zu trennen und vollendete Tatsachen zu schaffen.
Wahrscheinlich ist sie sich nicht sicher, ob ihre Lebensentscheidung richtig oder falsch war - jedoch verbietet es ihr vermutlich der eigene Stolz, eine solche Entscheidung rückgängig zu machen. Sie hat gegen mich (in den letzten 2 Jahren) gekämpft - und, oberflächlich gesehen, den Kampf gewonnen. Ich bin erstens solche Kämpfe nicht gewohnt, und zweitens dachte ich auch nie daran, so sehr gegen (m)eine Frau zu kämpfen. Trotz der offensichtlichen Eheprobleme hatte ich nie an Scheidung/Trennung gedacht und es gab auch nie eine andere Frau, nicht mal im Ansatz. Ich liebe meine Frau immer noch. Die Kommunikation klappe überhaupt nicht mehr - und so dachte ich die ganze Zeit, sie sei deprimiert wegen der Todesfälle in ihrer Verwandtschaft (ihr Vater, ihre Schwester), die erst ein paar Jahre her sind.
Ihre nichtverarbeitete Trennung von mir schlägt leider auch heute bei ihrer Kindererziehung durch.

Ich habe in meiner gesamten Verwandtschaft nachgefragt, ob es jemand gibt, der/die zu mir ziehen könnte, um mich zu unterstützen. Aber leider gibt es da bei uns niemand.
Ich möchte keine neue Beziehung eingehen. Schon gar nicht deswegen, um nicht länger alleine zu sein und jemand zu haben, der/die sich etwas um mich kümmern kann. Im Gegenzug hätte ich anzubieten gehabt: Unterkunft und Arbeitsstelle. Früher mal wohnte in meiner 55m²-Wohnung eine 4-köpfige Familie.

Am 5.1.2010 habe ich Termin beim Psychologen hier bei mir in der Stadt, 9:00 Uhr.

Im Zusammenhang mit diesem Termin bitte ich euch um Ratschläge oder eigene Erfahrungen, denn ich habe ein Problem: Ich habe einen Job. Meinem Arbeitgeber ist mein Privatleben latte. Leider weiss ich nur immer 1 Woche im voraus, wie die nächste Woche aussehen wird: Nachtschicht oder Tagschicht.
Und stelle ich mir die Frage, ob ich noch weitere Methoden anwenden sollte/könnte:
Um die Psychologen-Termine wahrnehmen zu können, notfalls zum Arzt gehen und sich krankschreiben lassen? Anwalt inanspruch nehmen und meinem Chef Briefe schreiben lassen?

Wenn ich nur geringfügig laut in der Firma werde oder glaube, den Hermann spielen zu müssen, dann bekomme ich die Kündigung.
§1 Jeder Zweite, der sich beschwert - fliegt raus.
§2 einer war heute schon hier und hat sich beschwert.

Ist alles wie in einem schlechten Film. Hab früher Witze mit sowas gemacht - heute spiele ich selbst mit...

Grüsse :(
 

Lara1231

Lara
:shake :shakeIch weis nicht Gerhard,
ich kenn dich zu wenig....aber ich "lese" hier ganz viel "selbstmitleid"...
ICh glaube das es schwer ist....will ich garnicht bezweifeln...aber jammern hilft auch nichts....
Ich bin halt eher ein Mensch der Taten...
Ich habe auch scho viel mit gemacht in meinem Leben...und ich dachte oft ich schaffe es nicht mehr...
Aber im nachhinein hat es mich "stark" gemacht....
Ich lebe mein Leben...und lasse den andern ihr leben leben....
Ich will auch nicht das sich wegen mir ( z B mein Mann) wegen mir verbiegt.....
Du mußt es halt endlich akzeptiern das es so ist....und dann das beste daraus machen...und nicht jammern...das hilft nichts und zieht nur runter....und macht die sache nicht besser....
Und eigentlich bis ja schon ein "großer Junge" ...braucht man da jemanden der sich "Um einen kümmernt"????
ICH habe meinen engen Freudeskreis...aber keinen der mich auf dauer "betüddelt" :shake
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Lara,
schöne Grüsse nach Bayern. Bei München im Landkreis bin ich aufgewachsen. Zu Weihnachten werde ich mit Tochter wieder dorthin fahren. Und mindestens 1x um den Spitzingsee herumgehen. Einen Wolpertinger kaufen :-D
 

Liliki

Mensch
Hallo Gerhard,

Als erstes gute Nachrichten, dass Du Dir Hilfe gesucht hast und relativ kurzfristig einen Terrmin bekommst! :druecker

Ich finde, als erstes geht man mal hin zu seinem Termin und schaut, ob die Chemie mit dem /der Betreffenden stimmt. Dann kann man besprechen, wie eine weitere Terminplanung aussehen könnte.

Vielleicht ist es möglich, dass der Chef Dich für eine begrenzte Zeit nur in eine Schicht steckt? Spätschicht ist ja meist unbeliebter, hätte aber den Vorteil, dass man vormittags eher Therapietermine bekommt (weil weniger (arbeitende) Menschen vormittags frei haben)

Vormittage sind vielleicht auch einfacher zu strukturieren als lange dunkle Abende allein? Insofern wäre Spätschicht vielleicht keine üble Idee. Dazu würde ich ohne großes Nennen von Hintergründen meinen Arbeitgeber einfach ansprechen und fragen, ob das zeitlich begrenzt denkbar wäre. Die meisten Arbeitgeber haben eine Menge Verständnis, wenn man sie vernünftig fragt und wie normale Mitmenschen behandelt ;-)

Trennungen haben nachgewiesenermaßen eine ziemliche Dynamik und sind traumatisierend. Nach etwa 2 Jahren wird es meist besser und nach 5 Jahren sind vielfach viele Folgen (gut) überstanden ...

:druecker Lili
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
und nach 5 Jahren sind vielfach viele Folgen (gut) überstanden ...
Huhu Liliki,
ich hab ich zu dem Schritt entschlossen, weil:
- ich noch nie in so einer Situation war und nicht wissen kann, ob und wie ich reagiere, wenn ich den oder die Neuen bei ihr sehe. Der Verstand sagt mir zwar, ich MUSS sie auch diese Erfahrungen machen lassen. Aber kann ich mir meiner selbst sicher sein, wenn ich jahrelang gereizt wurde? Also meiner Tochter zuliebe. Denn ich darf mir keine Handlung erlauben, die das Vater-Tochter-Glück beeinträchtigen könnte.

- ich zeigen möchte, daß es mir ernst ist. Wenn ich was zu verbergen hätte, dann würde ich nicht zum Psychologen gehen. Vielleicht eine winzigkleine Chance bei ihr...

- ich bin verletzt, gestehe mir das ein. Möchte aber schön und gesund weiterleben. Mein Leben ist jetzt meine Tochter.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo Gerhard,

ganz ehrlich, und bitte verzeih mir die harten Worte, und noch viel mehr so, weil wir uns nicht kennen: Ich finde es ausgesprochen schlimm, wenn jemand nicht dazu in der Lage ist, sich allein zu beschäftigen und sein Umfeld anfleht, sich um ihn zu kümmern. Für mich klingt das im Moment so, als wäre Deine Frau für Dich vor allem Chef-Bespaßerin gewesen. Natürlich ist es sehr leicht, aus der Distanz heraus so etwas zu schreiben, und noch viel mehr so, weil wir nur Deine Version kennen - wir wissen nichts davon, warum sich Deine Frau von Dir getrennt hat, außer diesem: Sie will so nicht leben. Sie will ein neues Leben. ob sie sich sicher ist, nun, an diesem Moment, oder nicht, das ist nicht mehr, als Deine Meinung. Du weißt es nicht; und wir auch nicht.

Aber Eines kann ich Dir mit Sicherheit sein: Eine Therapie macht man für sich selbst. Nicht für jemanden anderen, in der Hoffnung, dass der oder die dann zurück kommt und alles so wird, wie es war. Selbst wenn nur das Spurenelement einer Chance bestünde, dass Deine Frau wieder zu Dir zurück kommt, müsstest Du Dich ändern. Es wird also nicht wieder so, wie es war. Deshalb ist es besser, heute, in diesem Moment zu sagen: "Ich fange auch ein neues Leben an - und lasse mir dabei helfen".

Im Umkehrschluss bedeutet das: Du musst damit beginnen, daran zu arbeiten, los zu lassen. Wunden werden für eine lange Zeit bleiben, und Narben zurück lassen, die Dich stärker machen werden, wenn Du aufhörst, daran zu arbeiten, die Vergangenheit zur Gegenwart zu machen, und Dir dabei helfen lässt.

Deine Therapie halte ich persönlich für extrem wichtig für Dich, nachdem ich bei Dir schon eine ganze Zeit lang mitlese. Deshalb würde ich mich auch, an Deiner Stelle, einfach krank schreiben lassen, wenn der Arbeitgeber nicht mitspielt.

Viel Glück, und viele Grüße,

Ariel
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
So, muss jetzt los zur Nachtschicht. Viele Worte bleiben da nicht. Das Leben, das wir wenigstenbs die letzten 2 Jahre führten, wollen wir beide nicht zurück. Also damit auch ausdrücklich ich nicht. Insoweit haben wir uns mal ausgesprochen. Ich würde ein anderes, moderiertes, (Zusammen-)Leben wollen. Aber sie eben nicht. Sie hat abgeschlossen und ihren Lebensplan geändert, das muss ich hinnehmen.
mfg
 

manda

Neues Mitglied
Trennung

wenn ich das alles so lese ,lieber Gerhard,dann kommt es mir so vor als wenn deine Frau für Dich Mamaersatz war.Das wollte sie mit Sicherheit nicht.Sie wollte einen Partner keinen Sohn ! Und mach jetzt bloß nicht den Fehler und dränge deine Tochter in die Rolle.Du bist der Papa und für sie verantwortlich,nicht umgekehrt.Die Therapie ist dringend notwendig,bei dem was ich gelsen habe-für Dich! Es fällt mir auch auf,daß alle Gründe der Trennung bei deiner Frau liegen und das kann nicht sein,zu einer Trennung gehören immer zwei und nie ist einer allein Schuld ! Ich spreche aus eigener Erfahrung.Und wenn ich weiter so zwischen den Zeilen lese,könnte man meinen,ohne dir zu nahe treten zu wollen,das du vielleicht doch so ein klitzekleinwenig ein Sofatyrann bist.Vielleicht ist das ja mal ein Denkanstoß
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Ok Leute,
hatte diese Nacht lang bei der Arbeit darüber nachgedacht. (darüber geschlafen - wollte ich jetzt nicht sagen... :rofl )

Im Ergebnis habe ich beschlossen: Erstmal den Ball flach halten und keine direkte Reaktion.
Ich werde mein(e) Vorhaben mit dem Psychologen besprechen, wenn das schon in der ersten Sitzung geht. Und Sinn & Nutzen (ihr mal so richtig mit allem was in mir steckt, meine Gefühle und den Ekel zu zeigen) mit ihm besprechen.
Sie ist mit allen Wassern gewaschen, und von daher könnte es auch eine Falle sein. Man muss sich immer vor Augen halten, mein "Gegner" besteht aus mindestens 2 Personen - denen alles egal ist und die nur rücksichtslos ihren (was auch immer) Egoismus ausleben wollen. Um sachliche Gründe geht es schon lange nicht mehr... Hier noch mit Argumenten Überzeugung erreichen zu wollen, ist ein vermeidbarer Fehler.

Ich gebe euch die Aufgabe auf, mal über das Scheitern ansich nachzudenken. Scheitern einer Beziehung/Liebe sowieso, aber auch Scheitern auf anderer Ebene.
Ich glaube, ihr werdet wie ich an den Punkt gelangen, wo man selbst erkennen muss, daß man nicht immer selbst für das Scheitern verantwortlich/die Ursache ist. Und daß es immer wieder vorkommt, daß man das Scheitern nicht mehr selbst steuern kann.

Ich bringe deshalb mein Thema öffenlich und offensiv so ein hier, weil ich hoffe, daß es auch andere tun (wollen). Haltet mich auf dem laufenden, wenn ich eine Geschmacksgrenze überschreite.

@Maju
danke für den Hinweis, ich berücksichtige das. Ich muss mich aber korrigieren: Ich lebe jetzt hauptsächlich für meine Tochter. Nicht, daß du das vorhin so aufgefasst hast, als ob ich die Tochter jetzt zum zentralen Vereinigungspunkt meiner Vorstellungen und Wünsche machen würde, weil es meine noch-Frau nicht mehr für mich gibt.
Ohne daß es meine Frau weiss, habe ich Kontakt mit Schule und Hort. Dort bestätigt man mir, daß meine Tochter supergummigut drauf ist, man ihr gar nicht anmerkt, daß ihre Eltern jetzt nicht mehr zusammen sind. Ich bekomme auch von Sozialpädagoginnen Tipps. Es reicht vollkommen, daß die Kleine ihren Vater liebt, schon immer geliebt hat. Und gar nicht versteht, was am Papa so schlecht sein soll. Zu ihr ist Papa gut - und dieses Urvertrauen war und ist nie gebrochen (gewesen).

Es gibt da etwas, was ich durchaus aus den Gesprächen mit den Erzieherinnen hier preisgeben kann: Es hat sich herausgestellt, daß die Kommunikation, die schon vorher zwischen meiner Frau und mir nicht klappte/nicht stattfand - jetzt zum Problem für meine Frau und ihrer Kindererziehung wird/ist. Dringende Erziehungsprobleme können immer wieder nicht zwischen uns Eltern besprochen werden. Aber gottseidank sind wir in einem netten und freundlichen Umfeld eingebettet. Und so fand sich bisher für alles eine Lösung. Ich habe es bisher auch erfolgreich vermieden, Dritte unnötig mit reinzuziehen.

;-)
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@hitnak
deine Kraftausdrücke à la "Chef-Bespaßerin" oder auch "warum hängst du nur so sehr an dieser einen Frau?" (stammt zwar nicht von dir, ordne ich aber in dieselbe Kerbe ein) sind an Rohheit und Gefühllosigkeit nicht mehr zu überbieten.
- Ich heiratete nicht einfach nur mal so, nur weil heute z.B. schönes Wetter ist.
- Ich weiss ja nicht, wie das bei dir ist - aber ich habe aus Liebe geheiratet. Und doch schon mit der Vorstellung, mal alt mit ihr zu werden. Lass mich überlegen, hatte ich nicht diesbezüglich sogar ein Versprechen beim irgendsoeinem Amt abgegeben??
- Bin ich etwa altmodisch und spießiger Sofa-Dingsbums??? (nur weil ich nicht automatisch alle 9 Jahre die Frau wechsle, so selbstverständlich wie meine Unterhose?)
- ich war wohl in anderen Umständen: Da gab's mal so ein weibliches Wesen, daß mich mit Trick in Handschellen legte und mit Gewalt ins Standesamt zerrte und mir immer wieder am Ohr knabberte: "Schatz ich lieb dich so sehr, verlass mich bitte nie - und es macht mir auch nichts aus, wenn du mal zwischendurch arbeitslos wirst."

Aber so ist das: Ist ein Paar zerfleddert - kreisen schon die Aasgeier... Normalerweise, wenn wir uns auf der Strasse begegnen würden, hätte ich keinen Grund, mit dir über meine Ehe zu sprechen.

Und jetzt hab ich den schweren Brocken für dich: Ich kann mit deinem Text nicht viel bis garnichts anfangen. Wenn's mich geringfügig doch jucken sollte, dann sag ich mir, daß mich bei dir nichts wundern braucht, denn du bist erwiesenermassen in keiner leichteren Situation wie ich. Ha, ich glaube dir sogar, ehrlich; wie findest du das?

Vater werden ist nicht schwer - Vater bleiben dagegen sehr...

mfg ;-)
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Gerhard, ich befürchte wirklich, dass du "jetzt hauptsächlich für deine Tochter lebst".
Da wird die Tochter zur Therapeutin und sie könnte an dieser Aufgabe nicht nur scheitern, sondern sogar zerbrechen. Du brauchst ein neues, aufgeräumtes Leben, in der Arbeit und Freizeit sich ordentlich ergänzen, in dem du gerne lebst. An diesem Leben kannst du dann deine Tochter teilhaben lassen. Als ganzer, runder Mensch kannst du dann für sie da sein.
Es ist nur so ein Gefühl von mir, verzeih wenn ich nicht richtig zwischen den Zeilen gelesen habe: ich meine, deine Tochter ist gerade der ganze, runde Mensch, der dich teilhaben lässt. Sie ist deine Stütze.
Ich finde gut, dass du deine Probleme professionell angehst! Das wird auch der Beziehung zu deiner Tochter letztendlich dienen, ist aber erstmal nur für dich gut. Denk mal an dich!
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Guten Morgen Maju,
du brauchst dir keine Sorgen machen, was meine Tochter und zur-Therapeutin werden betrifft.
Lassen wir doch mal alles hätte, wäre, könnte weg:
Eine wirkliche, berufsmässige Therapeutin sagt (schreibt auch Bücher, macht Radiosendungen), daß Kinder irgendwann damit beginnen, ihre Eltern zusammenzubringen zu wollen. An diesem Wunsch scheitern 95% aller Kinder. Den erziehungsberechtigen, getrenntlebenden Eltern ist in den meisten Fällen nicht bewusst, welchen Schaden sie ihrem Kind/Kindern zufügen. Und zwar, weil: Das Kind bekommt die Eltern nicht zusammen und macht die schmerzliche Erfahrung, daß Mama+Papa lebenslange Entscheidungen, ohne das Kind miteinzubeziehen, treffen. Diese massive Gewalt der Eltern erwischt es kalt am Bein. Das Kind entwickelt fortan Versagensängste, die locker bis zum Eintritt ins Erwachsenenalter reichen - oft sogar weiterreichen, bis das Kind selbst Kinder hat; und u.U. auch dann noch die eigene Kindheitserfahrung "weitervererbt".

Bei diesen weitreichen und zutiefst verletzenden Gefühlen handeln Eltern laut dieser Therapeutin höchst unverantwortlich, wenn nicht wenigstens Versuche unternommen werden, dem/der Ex wieder vertrauen zu können. Oder es eine Möglichkeit gibt, das Zusammenleben zu erarbeiten/neu aufzubauen. Liebe & Zweisamkeit kann nicht verlangt werden - und soll schon nicht verlangt werden; wenn es sich trotzdem wieder ergibt, auch schön. Jedoch müsste laut Therapeutin mindestens dabei rausspringen, daß man sich der Kinder zuliebe die Elternbeziehung behält.

mfg

Und jetzt, werte Maju erzähle ich dir: Neulich war unsere Tochter (6 Jahre alt!) bei mir und wir waren gerade am gemeinsamen Erlebnis-Malen, da fragte sie mich: "Papa, warum küsst dich Mama nicht mehr?" und "Papa, soll ich mal mit Mama reden?"

Glaube mir, in solchen Situationen bekräftige ich hauptsächlich, daß ich immer für mein Kind da sein werde und das zumindest Mama+Papa ihr Kind gleich lieb haben.
Aber das Herz ist mir im Verborgenen in die Hose gerutscht...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Gerhard, was du mir erzählst habe ich so selber erlebt, als zweites Scheidungskind im ganzen Kuhdorf. Und damals gab es noch keine schlauen Leute im Radio oder anderswo, die gut gemeinte Tipps gaben. Damals nahm man noch an, es sei das beste fürs Kind, wenn der Vater sich nicht allzu oft blicken ließe.

Die Kinder heute können zwar auf mehr Scheidungserfahrung zurückgreifen, wehtun tut es aber immer noch genauso, wenn sich die Eltern trennen. Erst viel später kann man vielleicht erkennen, wofür es gut war.

Wenn du jetzt aber ewig versuchst, die Beziehung zu deiner Frau wieder zu kitten, die das ja offensichtlich nicht will, dann gehst du selber vor die Hunde. Kann es sein, dass du eine etwas hollywoodmäßig romantische Einstellung zur Liebe hast? Oder dass du "nur" deiner Tochter zuliebe, deine Frau noch lieben willst? Das "nur" soll nicht abwertend sein, ich habe mir gewünscht, dass meine Eltern das versucht hätten. Das müssen aber beide wollen, ansonsten kann man getrost die Liebe sterben und an anderer Stelle wieder auferstehen lassen. Du kannst dir doch nicht den Vorwurf machen, du hättest nicht alles versucht.
 
D

die_andere_Mama

Guest
@Gerhard
Ich bin selbst Scheidungskind und gehöre anscheinend zu den 5 %, die nicht wollten, das meine Eltern wieder zusammen kommen. Ich wuchs bei meinen liebevollen vater auf, der mir viele gute Werte mitgegeben hatte. Ich kann mich nicht beschweren, auch wenn es nicht immer leicht gewesen ist.
Ich finde es gut, das du dich auf deine Tochter konzentrierst. Weiß Gott, sie braucht am besten beide Elternteile, auch wenn sie nicht mehr unter einen Dach wohnen. Man kann trotzdem da sein. Kinder sind Kinder und sollten es so lange es möglich ist, es auch bleiben (sprich: Sie nicht in Rollen zwängen, denen sie nicht gewachsen sind, halt keine kleinen Erwachsen aus ihnen machen... verstehst du, was ich meine?)
Das du eine Theraphie beginnst, empfinde ich als ein Weg zur Besserung. Man muss nicht alles in Leben allein meistern und sollte Hilfe in Anspruch nehmen, wenn man sie braucht. Alles andere ist falscher Stolz.
Ich wünsche dir alles gute! Hoffe das du bald eine Besserung im Leben wahrnehmen kannst.
wegen deinen Arbeitgeber ... Vielleicht beim Arzt ein Attest holen, wenn du der Meinung bist, es geht wirklich gar nicht mehr ...
Aber Arbeit lenkt ab! So bist du nicht 24 Stunden mit der Trennung in Verbindung, sondern 6 oder 8 Stunden am Tag einfach in Aktion, draußen und machst was! Mir hat dies echt mal den hals gerettet!
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

bitte entschuldige meine gestrige Entgleisung: Ich wollte Dich nicht beleidigen. Aber ich habe nie geschrieben, und es auch nicht impliziert, dass es mich wundern würde, dass Du "an dieser Frau hängst" - ich weiß sehr gut, wie sehr man an Menschen hängen kann, im Positiven wie im Negativen, und dass es kaum einen Ausweg aus diesem Gefühl gibt.

"...dann sag ich mir, daß mich bei dir nichts wundern braucht, denn du bist erwiesenermassen in keiner leichteren Situation wie ich."

Dieser Nebensatz hat mich etwas ratlos gemacht: Kann es sein, dass Du mich mit jemandem verwechselst? Ich habe weder Eheprobleme (ich bin auch gerade erst seit eineinhalb Jahren verheiratet), noch wechsele ich "alle neun Jahre die Frau".

Viele Grüße,

Ariel
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
@hitnak
ups, mein Versehen. Hab dich mit Kollegen Tom verwechselt.

Dann: Entschuldigung angenommen.
Freut mich für dich, wenn du diesem Thema keine eigenen Erfahrungen vorweisen kannst. Jedoch nachdenklich macht es mich schon; als ich noch 'glücklich' lebte, da wollte ich mit all diesen Dingen wie Scheidung & Zetrennng nichts zu tun haben, hat mich nicht interessiert. Mein Hobby Computer(-Technik) hat mich zwar schon länger intensiv beschäftigt, und vielleicht auch so manches Schäferstündchen (mit der eigenen!!!) verpassen lassen. Aber gechattet hatte ich nie, und hatte auch alle diese Themen-Foren vermieden. Sprich: wenn ich glücklich war, dann wollte ich mit dem Unglück anderer Leute nichts zu tun haben.

@Maju
Damals nahm man noch an, es sei das beste fürs Kind, wenn der Vater sich nicht allzu oft blicken ließe.
Auch du schei..e!!! Unter dieser Vorverurteilung müssen wir Männer heute noch leiden. So ist das, ich bin schuld, weil ich die Frechheit besitze, als Mann geboren worden zu sein. Das hat mich auch an all den Erzählungen meiner Schwiegermutter und dem (inzwischen verstorbenen) Vater meiner Frau gewundert: Daß die Ehefrau damals einfach so glatt überall durchgekommen ist damit, daß ihr Ehemann auf Montage immer 1-3 Wochen im Ausland war, nur ein Häuschen abbezahlen wollte - und seinen wir mal ehrlich? Hast du schonmal einen treuen Mann auf Montage im Ausland gesehen?
Männer sind nunmal Schweine - und hör' auf mir den Quark mit dem ach so treu sorgenden Ehemann zu erzählen.
Vor Jahren, als wir noch glücklich verheiratet waren, hatte ich mal ein Gespräch mit meiner Schwiegermutter: Ich fand heraus, daß sie (insgeheim) von der Untreue ihres Ehemanns überzeugt war, obwohl es keine Beweise und auch keine Hinweise gab (z.B. Zettel mit Nummer von einer anderen Dame in der Jackentasche). 2 Jahre nach der Scheidungsreform musste eine Ehefrau, die sich scheiden lassen will, keine Gründe mehr nennen und sich nicht rechtfertigen. Das hatte sie ausgenützt - oder sage wir es mal so: Dieser Umstand ist ihr zu gute gekommen.
Mein Schwiegervater hatte Selbstmordgedanken und hätte sich fast erschossen. Als Kriegsverteran hatte er Zugang zu einer Waffe. Es tat's dann dann doch nicht, weil es ihm Genugtuung verschaffte, daß der neue St...., pardon, Mann seiner Frau schon bald nach der Heirat am Ende der Liebe war. Und bestimmt 2 Jahrzehnte vergingen, wo der 2. Mann seiner Frau Gewalt und Schläge angetan hatte. Komisch, und trotzem trennte sich die Ehefrau nicht erneut; sich hielt wohl durch, weil es in der damaligen Zeit besser war, sich nicht allzuoft scheiden zu lassen und die Ehemänner zu wechseln!!!
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

super, dass wir das geklärt haben.

"Mein Hobby Computer(-Technik) hat mich zwar schon länger intensiv beschäftigt, und vielleicht auch so manches Schäferstündchen (mit der eigenen!!!) verpassen lassen. Aber gechattet hatte ich nie, und hatte auch alle diese Themen-Foren vermieden. Sprich: wenn ich glücklich war, dann wollte ich mit dem Unglück anderer Leute nichts zu tun haben."

Nun, bei mir ist es etwas anders: Ich bin glücklich in meinem Leben, aber als Vater von fünf Teenagern, die wir adoptiert haben (neben zwei "Eigenen"), und die Jahre lang, positiv ausgedrückt, in sehr schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind, sind Unglück, Tragödie, Katastrophe, wie immer man es auch nennen mag, wenn es schief läuft, im eigenen Leben, etwas das meine Frau und ich Tag für Tag verwalten, verstehen und bearbeiten müssen, damit unsere Kinder hoffentlich irgendwie einigermaßen glücklich werden. Und es ist mein Beruf: Grob beschrieben ist es mein Job, Jugendlich, die auf die schiefe Bahn geraten sind, in ein normales Leben zurück zu führen. Ich stelle mir dabei oft die Frage, wie meine Frau und ich an diesem Punkt im Leben zueinander stehen, denn ich halte das Verhältnis der Eltern zueinander für einen der Schlüssel, den Kindern ein glückliches Leben zu ermöglichen: Wir leben vor, wie unsere Kinder später einmal sein werden - wenn es zwischen den Eltern nicht stimmt, bekommen die Kinder das mit, und ich habe den Eindruck, dass es vor allem die Rosenkriege sind, die vor, während und nach einer Trennung gefochten werden, die Trennungskinder "verkorksen". Genauso wie der ewige Guerilla-Kampf, den sich manche Paare über Jahre hinweg liefern, ohne dabei an Trennung zu denken. Ich bekomme ziemlich häufig mit, wie sehr Kinder und Jugendliche durch die zwischenmenschlichen Probleme ihrer Eltern belastet werden, und wie schnell die Kids dann den falschen Weg einschlagen, weil niemand da ist, der auf sie aufpasst und sie anleitet, weil diejenigen, deren Aufgabe das ist, zu stark mit sich selbst beschäftigt sind. Vielleicht hilft Dir das dabei, mich einzuordnen.

Ich bleibe mal im Theoretischen - und zwar bei Deinen Ausführungen zum Thema Mann: Ich sehe darin einige Wahrheiten. Mir fällt auch hier im Forum auf, dass, wenn Ratsuchende ihre Fragen vor allem zur Kindererziehung posten, der Vater nur am Rande oder gar nicht auftauchen. Ich frage mich oft, wenn geklagt wird, dass der Teenie-Sohn außer Kontrolle gerät, warum sich eigentlich nur ein Elternteil, in diesen Fällen so gut wie immer die Mutter, grämt. Natürlich ist es immer möglich, dass im Geschriebenen das tatsächliche Wirken mehrerer unzureichend beschrieben wird. Und ich weiß, dass das Wirtschaftliche in vielen Familien eine häufigere Anwesenheit der Väter verbietet. Aber nur bis zu einem gewissen Grade. Meist vermute ich eher, dass es einfach die klassischen Rollenmuster sind, die dort gelebt werden: Der Vater jagt das Essen, die Mutter stellt es auf den Tisch und sorgt sich um den Nachwuchs.

Aber außerhalb des Forums musste ich im Laufe der vergangenen Jahre immer wieder die Erfahrung machen, dass man als Mann tatsächlich Klischees und Vorverurteilungen ausgesetzt ist. Als ich im Frühjahr vergangenen Jahres meinen Ältesten Sohn adoptierte, wurde mir von der Gegenseite in Person des leiblichen Vs (der, bevor mir vorgeworfen wird, ich würde treusorgenden Eltern die Kinder wegnehmen, seinen Sohn immer und immer wieder krankenhausreif geprügelt hat, und trotzdem nicht von ihm lassen wollte, selbst als er schon im Gefängnis saß) vorgeworfen, ich sei nicht dazu in der Lage, ein Kind zu erziehen, weil ich ein Mann bin. Anlass war eigentlich eine Technikalität: Meine Verlobte und ich waren noch nicht vereiratet, es wären deshalb zwei getrennte Verfahren notwendig gewesen, und wir hatten uns deshalb gedacht, dass ich erstmal allein die Adoption durchziehe, weil sie durch die Heirat dann automatisch zur Kindsmutter wird (wir sind Ausländer; bei uns sind die Abläufe bei sowas anders als bei Euch. Noch ein Beispiel: Im Strafverfahren gegen die LE unseres Drittältesten, der homosexuell ist, und deshalb extremste Gewalt über sich ergehen lassen musste, wurde von der Staatsanwaltschaft ohne mit der Wimper zu zucken, oder anders gesagt, mal vorher ein bisschen zu ermitteln, angenommen, dass der LV der Haupttäter war: Die LM wurde zunächst nur wegen Beihilfe angeklagt - bis sich heraus stellte, dass sie die treibende Kraft war. Von den vielen vielen Sorgerechtsverfahren, in denen den Müttern de facto routinemäßig das Sorgerecht zugesprochen wird, ohne sich die Dame mal genauer anzuschauen, weil ja jeder weiß, dass Kerle es nicht bringen, will ich gar nicht reden.

Das war jetzt ziemlich viel über mich. Komme ich zu Dir: Ich finde es gut, dass Du für Deine Tochter da sein willst. Und, trotz aller Widrigkeiten, da bist. Wer schuld hat, wer gescheitert ist, wird da meiner Ansicht nach, eher zweitrangig: Denn klar ist - Deine Tochter ist nicht schuld. Die Frage der Schuld am Scheitern ist etwas, dass nur Dich und Deine Frau betrifft, und das am Ende des Tages wenig Bedeutung für Dein weiteres Leben haben wird. Ich habe viele Menschen, meist Verbrechensopfer allerdings, kennen gelernt, die glauben, dass es ihnen besser gehen wird, wenn die Frage geklärt ist, wer Schuld hat, bevor sie dann danach dazu übergehen zu glauben, dass es ihnen besser gehen wird, wenn der, der Schuld hat, schuldig gesprochen wird. Und wenn das passiert ist, dann hofft man, dass der schuldig gesprochene Schuldige ordentlich dafür büßt. Man bewegt sich, verletzt, wie man ist, durch ein Gestrüpp aus Hass, Schmerz und Verzweiflung, und muss oft irgendwann feststellen, dass dahinter nur Leere ist, weil Hass und Schmerz und Verzweiflung zum Lebensinhalt geworden sind, in der Hoffnung, dass die Anklage, der Schuldspruch, die Strafe diese Gefühle tilgen werden. Aber das ist wirklich selten der Fall. Denn welche Strafe ist angemessen, für dass, was einem angetan wurde? Und was tut man danach, wenn die Strafe vollstreckt ist?

Wie gesagt: Ich habe jetzt erst einmal von Verbrechensopfern und deren Angehörigen geschrieben. Allerdings lässt sich das auch auf den Prozess übertragen, den Du gerade durch machst: Indem Du die Schuldfrage stellst, bringst Du zunächst einmal zum Ausdruck, dass Du Dich belogen und betrogen fühlst. Es ist eine logische Abwehrreaktion: Indem Du Dir und anderen erklärst, dass sie diejenige ist, die die Schuld am Ganzen hat, kannst Du Dich als Opfer sehen, und Deinen Schmerz erklären. Aber es das eine heilsame Reaktion? Ich befürchte nicht. Denn was kommt als Nächstes? Wie willst Du sie dafür bestrafen, was sie Dir angetan hat? Du kannst sie mit Klagen und Eingaben bombardieren, ihr das Leben zur Hölle machen, wie es manche ex-Partner tun, die in einer ähnlichen Situation bist, aber am Ende des Tages wirst Du Dir selbst am meisten weh tun. Denn in Ermangelung eines Vollstreckers wirst Du selbst die Energie für die Vollstreckung Deines eigenen Urteilsspruches aufbringen müssen, und diese Energie wird Dir schnell fehlen. Ich denke deshalb, dass es fatal ist, sich selbst in solch einer Situation die Schuldfrage zu stellen - man landet schnell in einem emotionalen Prozess, der einen selbst am Weiterleben hindert.

Viele Grüße,

Ariel
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Ariel,
wir sind nicht so weit voneinander entfernt, was das berufliche, bzw. die Lebensaufgabe betrifft.
Ich muss zugeben, daß ich bisher nicht so recht erkannt habe, daß ich immer wieder mal meinen Schmerz habe durchklingen lassen. Also werde ich jetzt, von euch den Spiegel vorgehalten, den Schmerz für mich abhaken: Er ist zwangsläufig da - und seine Existenz kann sich jede(r) vorstellen und mitfühlen.
Somit bedeutet die Angabe links in der Sig unter Familienstand: "getrennt" -> "hat Schmerzen". Braucht man also nicht weiter Aufhebens machen drum - unglückliche oder sonst wie zufällig involvierte Leute wissen bestens bescheid.

Schön, daß du die Schuld erörterst.
Aber du kannst es nicht wissen, wenn ich es nicht ausdrücklich angebe:
Ja, ich hätte gerne die Auseinandersetzung, Aufarbeitung und auch streckenweise den Streit (aber trotzdem gesittet mit Kultur dabei). Aber nicht, um für mich oder sonstwen ihre Schuld festzustellen; sie anschliessend zu bestrafen; und, wie du schon erwähntest, die Strafe selbst an ihr vollziehen zu können/müssen. Ich nehme heute an, daß sie genau diese Motive bei mir vermutet - und mich deswegen auf Abstand hält. Ich denke, die Frauen können nicht anders, als die Männer nach gelebten, oder miterlebten, anderen Männern (Vater, Onkel, Bruder, frühere Partner) zu identifizieren. Sie kann meinen Typ nicht einschätzen, weil sie ihn nicht kennt. Und im Zweifelsfall lehnen wir doch alle etwas ab, was wir nicht kennen?
Ganz sicher hat sie Mutterinstinkt, den will ich gar in Abrede stellen - auch wenn ich die 3 Jahre Kinderaufzucht-Zeit hatte. Alleine ohne Hilfe wird sie deswegen keine "Experimente" wagen. Selbst wenn sie sogar noch geringfügig Gefühle für mich haben sollte.

Nein, es geht mir um was anderes. Der Hobbypsychologe in mir hat immer noch die Hoffnung/Vorstellung, daß das Auseindersetzen mit der Vergangenheit alte Verhaltensmuster manifestieren könne und ein neues Zusammenleben möglich wäre, wenn man nicht mehr in die alten Verhaltensmuster zurückverfällt. Um das zu erreichen/ermöglichen, müssen die Mechanismen des Scheiterns erkannt sein.
Es ist dann für mich selbstverständlich, daß ich auch etwas an mir erkenne und verändere: Ich nenne es jetzt mal nicht Schuld, sondern Mitverantwortung.

Denn im Grunde genommen kann ich mich an nichts erinnern, was so schlimm wäre, daß damit das lebenslange Urteil "Zerüttet/Auseinandergelebt" begründet werden könnte.

Mal profan ausgedrückt: Wo anders wird gesoffen, geprügelt, missbraucht, geqäult, betrogen. Das alles gab es bei uns nicht. Ich bin sogar überzeugt, daß wir beide, also meine Frau und ich, nie wirklich bewusst und absichtlich auf ein Scheitern hingearbeitet haben. Das, was bei uns passiert ist, nenne ich "fahrlässige Gefühls-Existenzgefährdung". Und, daß wir beide spät zum ersten mal geheiratet hatten, ohne genau zu wissen, auf was wir uns einlassen. Eine Ehe-Paar-Schule gibt es in dem Sinne nicht; ich habe mich auf die Werte verlassen, die ich von meinen Eltern vermittelt bekommen habe. Und genauso ist es auch bei ihr, muss so sein. Vor 7 Jahren war uns beiden nicht klar, daß die Lebenswertevostellungen so weit differieren. Und wenn ich mal ansatzweise darüber dachte, dann sagte ich mir, daß da keine Gefahr bestehen kann, weil ich mir ihrer Liebe & Loyalität so sicher war, daß unsere frische Ehe/Familie unangreifbar sein müsse.

Ich denke, der Psychologe wird mit mir darüber reflektieren wollen. Sind es die unvorhersehbaren Schicksalsschläge, die dann doch unsere Ehe ereilt haben?
Ich würde für mich gerne Klarheit darüber verschaffen.

Eine Art Strafe bürde ich mir selbst auf: Ich muss, um Frieden leben zu können, verzeihen müssen. Oder zumindest darauf eingestellt sein, daß es nötig werden könnte. Ich bin 48, körperlich gesund und halte meine sozialpsychischen Kräfte für ausreichend. Ich habe noch genügend Selbstschutzmechanismus, um nicht als Wrack zu enden. Die Selbstachtung nicht verlieren, meiner Tochter zuliebe - und, man höre und staune, auch meiner Frau zuliebe. Denn sie kämpft ganz sicher mit ihrer Enttschäuschung über mich, sieht aber keine Möglichkeit zum Ausweg. Und so bleibt ihr nur völliges Abschalten.

Gruß Gerhard
 

Liliki

Mensch
Hallo Gerhard,

Die Idee, auch ein anderer Mensch (hier: Deine Frau) könne Krise und "Scheitern" als Chance für die persönliche Weiterentwicklung erkennen und nutzen, ist eine sehr schöne.

Nach meiner praktischen Erfahrung mit dem Thema "Trennung und Scheidung", die ich in den letzten 5 Jahren umfassend sammeln konnte (vor 7 Jahren hätte ich über dieses Thema vielleicht auch nur schmunzeln oder augenbrauenrunzeln können ...) , gehe ich aber inzwischen davon aus, dass nur der kleinere Teil an Betroffenen (egal, ob aktiv Trennender oder passiv Getrenntwerdender) bereit ist, sich die eigene Mit-Verantwortung und damit die eigenen Mechanismen gründlich anzusehen und dann ggf sogar aktiv zu verändern.

Das ist keine Prognose für das, was Deine Frau machen wird ... nur die Ahnung davon, dass nicht sooo viele Menschen bereit sind, diesen Weg mitzugehen und es allemal wahrscheinlicher ist, den Schmerz über die eigenen Anteile und das eigene "Versagen" weitgehend in Wut und Agression über den anderen auszuleben.

Da haben viele Menschen enorm viel Geduld und auch nach 20 Jahren keine Skrupel, sich immer noch abwertend über einen ehemaligen Partner zu äußern und immer noch keine Ahnung von den eigenen Anteilen zu haben ...

Nein, das ist nicht resignativ gemeint :sonne - nur eine Summe dessen, was ich erlebt habe und wofür mir persönlich meine Zeit (auf Erden) zu schade wäre ...

Insofern :druecker für persönliche Entwicklung und einen guten Weg aus der Krise. Vielleicht beschäftigst Du Dich in einiger Zeit etwas mehr mit Dir, als immer und immer wieder an den Strukturen des Familiensystems Deiner (Ex-) Frau zu grübeln; denn nur die könnten ihr System neu balancieren und es kostet schlichtweg zuviel Energie, in solchen Abgründen (gedanklich) zu wühlen. Energie, die Du für Deine Tochter und Dich viel besser nutzen kannst 8)


:druecker Lili
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich muss mich leider kurz fassen, weil heute Schabbat (und Channukka, yeah - Geschenke her) ist und mein Ältester, begeisterter Hobbykoch, zum Abendessen ein bisschen von seinem Sauerbraten raus rückt, auf dem er normalerweise sitzt wie die Henne auf dem Ei.

Aber so viel: So reflektiert gefällst Du mir besser - darauf kann man was antworten. Am Liebsten würde ich einen großen Flipchart irgendwo hinhängen und die unterschiedlichen Ansätze drauf malen, denn wir haben viele davon jetzt, und wir sollten aufpassen, dass wir nicht alles miteinander vermischen.

Zunächst mal: Schmerzen zu haben, ganz gleich ob es physische oder psychische Schmerzen sind, ist nichts was man einfach wegwischen sollte. Ich persönlich kann diese "Indianer-kennen-keinen-Schmerz-Attidüde", die manche an den Tag legen, nicht ab. Niemand sollte Schmerzen haben müssen, und genau deshalb diskutieren wir ja: Wenn Du das Problem in den Griff bekommst, werden die Schmerzen weg gehen. Bis dahin ist es nichts Verwerfliches, seinen Schmerz zu zeigen.

Wenn es aber um Schuld geht, dann meinst Du etwas vollkommen anderes als ich: ich habe ein Verhaltensmuster beschrieben, dass ich für kontraproduktiv halte, und vor dem man sich mit größter Kraft hüten sollte. Du beschreibst hingegen einen Ausweg, ein Rezept gegen den Schmerz: Streit. Denn der bedeutet immer auch Kommunikation. Und damit gleichzeitig einen Austausch von Gefühlen, eine Möglichkeit, sich anzunähern, wenn man es richtig macht, was meistens bedeutet, dass man einen externen Moderator dabei hat. Was Du Dir wünschst, ist im Prinzip nichts anderes als das, was im Strafbereich der Täter-Opfer-Ausgleich ist, und was, wie ich aus eigener, familiärer Erfahrung weiß, weil mein Zweitältester seit mehreren Monaten als Gewalttäter an einem solchen Ausgleich teilnimmt, für beide Seiten sehr positiv sein kann, wenn es richtig gemacht wird. Denn wenn das nicht getan wird, kann die Sache unglaublich ins Auge gehen.

Meist aber scheitert es schon im Vorfeld daran, dass eine der beiden Seiten nicht dazu bereit ist, denn man kann auf keinen Fall jemand dazu zwingen. Deshalb besteht die ausgesprochen große Möglichkeit, dass Deine Frau es einfach nicht will - wenn sie in der Vergangenheit schon nicht kommuniziert hat, dann wird sie es auch jetzt nicht tun wollen. Und noch viel mehr: Wenn sie die Trennung als endgültig betrachtet, dann wird sie vor allem keine Notwendigkeit darin sehen, bei sowas mitzumachen. Deshalb könnte es passieren, dass dieser Wunsch für immer ein Wunsch bleiben wird. Aber vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, sie an einen Tisch, gemeinsam mit einem Mediator zu bringen, um darauf hin zu arbeiten, eine Formel zu finden, die es Euch ermöglicht, wie normale Menschen miteinander zu kommunzieren. Denn eines weiß ich mit Sicherheit: Wenn man Kinder hat, dann trennt man sich nie ganz, jedenfalls nicht, bis das Kind erwachsen ist.

So, und jetzt muss ich mittendrin Schluss machen, um am Verteilungskampf um den Sauerbraten teil zu nehmen.

Viele Grüße,


Ariel
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Die Sekretärin vom Psychologen deute bei der Terminvereinbarung an, daß später meine Frau dazu eingeladen werden könnte, wenn sie denn Interesse und Bereitschaft hat.
Abwarten.
Danke euch. :respekt :troest
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo und Guten Tag,

ich hoffe Ihr hattet alle einen wenigstens halbwegs angenehmen Start ins Wochenende. Ich denke, wir sollten uns alle, vor allem vor dem Hintergrund solcher Gespräche, für ein paar Minuten zurück lehnen, dankbar für das sein, was wir haben, was uns glücklich macht, auch wenn es auf den ersten Blick nur wenig ist, und ein paar Gedanken darauf verwenden, wie wir uns diese Momente bewahren und sichern können, wie wir glückliche Momente für uns schaffen und mehren können. Wer kann schon auf Anhieb sagen, was er gerne tut?

Ich muss Lili Recht geben: Reflektion, das Streben nach Veränderung im Miteinander, nach Neu-Organisation alter Strukturen und Abläufe, um es in eigenen Worten zusammen zu fassen, ist eine wahnsinnig schöne Sache. In meiner Arbeit machen wir genau das mit den Familien jugendlicher Strafgefangener auf dem Weg zurück ins Leben: Die Leute, auch und vor allem die Eltern, sollen sich verändern, ein neues Leben mit neuen Strukturen beginnen, in diesen Fällen einfach aus der puren Tatsache heraus, dass, wenn das das eigene Kind ins Gefängnis muss, dies im Umkehrschluss heraus auch bedeutet, dass man die Kontrolle verloren hat, und nur eine vollkommene Überarbeitung des Miteinanders kann dazu führen, dass diese Menschen kurzfristig wieder zusammen zu bringen, und so Rückfälle zu verhindern. In der Theorie. Denn Lili hat auch Recht, wenn sie schreibt, dass es oft, ich sage mal vermutlich meist, ein hehrer Traum ist, und die wenigsten Menschen die Bereitschaft aufbringen, sich auf diesen Weg zu begeben. Wer den Dialog eingeht, muss oft hinnehmen, dass ihm auch die eigene Mitverantwortung, wenn nicht gar Mitschuld, für eine bestimmte Situation aufgezeigt wird, und natürlich ist es ein mühsamer Prozess, vor allem wenn es darum geht, Veränderung für ein besseres Zusammenleben zu schaffen: Man muss möglicherweise vermeintlich Liebgewonnenes über Bord werfen. Ich sage "vermeintlich", weil das, was wir gern zu haben glauben, nicht unbedingt das ist, was wir wirklich gerne haben - es hat sich oft nur im Laufe der Zeit so, nun ja, "eingebürgert". Die Psychologen, die bei uns im Team arbeiten, lassen die Eltern, die sie betreuen, immer auflisten, was sie persönlich als Qualitätszeit in ihrem Leben betrachten und sprechen dann jeden Punkt mit den Leuten durch: Sehr oft stellt sich dann heraus, dass das, was man als Spaß betrachtet, eigentlich nur reine Gewohnheit ist. Und sehr oft stellt sich heraus, dass die Leute insgeheim von einem Neuanfang träumen, aber die Hoffnung zwischen allen wirtschaftlichen und zwischenmenschlichen Zwängen längst aufgegeben haben. Und dennoch: Die meisten wählen, wenn sie Wahl haben, die Hölle des Alltags, den alltäglichen Kleinkrieg ohne Aussicht auf Sieg, auch wenn es sie offensichtlich wertvolle Energie kostet.

Gerhard hat ebenfalls Recht: Wenn man sich auf den Weg des Ausgleichs macht, sollte man sich besser auf die Suche nach den Systemfehlern machen, denn nur wenn man seinen Feind kennt, kann man ihn besiegen. Aber es ist dabei wichtig, sich gleich zu Beginn einzugestehen, dass der Feind auch in einem selbst wohnt - denn wie es schon gesagt wurde: Selten ist nur ein einzelner schuld.

Ich stelle oft fest, dass genau dieser Punkt der Moment ist, an dem alles steht oder fällt: Mit dem Eingeständnis der Mitverantwortung und der Notwendigkeit der Überarbeitung der eigenen Handlungsweisen kommt ein ganzer Rattenschwanz aus Emotionen - man ist doch hier das Opfer. Wie kann man da was verkehrt machen? "Ich habe doch alles versucht, Jahre lang, aber der / die will einfach nicht" - Aussagen wie diese höre ich täglich: Man schiebt lieber weg, weil man nach all' diesen Jahren in der Alltagshölle, nach all' dieser Energie, die man aufgewandt hat, es als Unverschämtheit empfindet, mit der Feststellung konfrontiert zu werden, dass "alles probieren", nicht wirklich alles ist. Es ist auch und vielleicht vor allem ein Ego-Problem, wenn es auch nicht das einzige Problem ist: Es verstärkt die Sache. Das Ego ist das Letzte was einem bleibt, wenn man vom Partner verlassen wird, oder offensichtlich wird, dass man die heilige Kuh unserer Gesellschaft, die Kindererziehung, geschlachtet hat. Und weil das Eingeständnis eigener Mitverantwortung ans Ego geht, wirft man den Selbstschutzmechanismus an und geht zum Gegenangriff über: Man schießt auf jeden, mit Worten und mit Taten, der Kritik übt, und vor allem auf den Ex-Partner, selbst das eigene Kind, gerne auch Jahre lang - der Prozess des Bestrafens setzt ein, den ich gestern beschrieben habe.

Warum ich das schreibe? Ganz einfach: Ich denke, dass man sich davor schützen kann, indem man sich das im Kopf behält, wenn man in einer solchen Situation landet.

Ich denke aber auch, dass Du, Gerhard, auf dem richtigen Weg bist, auch wenn Du ihn vielleicht ohne Deine Frau wirst gehen müssen, denn das ist eine sehr reale Möglichkeit: Ich finde es gut, dass der Psychologe diese Tür offen hält, aber es ist fraglich, ob Deine Frau wirklich hindurch gehen wird. So oder so birgt dieser Prozess aber eine reale Chance für Dich: Er kann Dich stärken, verändern, Dich in eine Lage versetzen, in der Du nicht nur Neues für Dich entdeckst, sondern auch bewusst mit dem glücklich wirst, was Du Dir geschaffen hast. In einer solchen Situation der Stärke kann man dann auch stärker seiner Ex-Frau gegenüber auftreten und sagen: "Ganz gleich wie Du mich behandelst - mich ficht das nicht an." Auch das: Ein Teil des Glücks.

Viele Grüße,

Ariel
 
ich möchte zu dem ganzen geschriebenen eigendlich nichts sagen.
Ich denke dass eine trennung egal wie sie läuft immer spuren hnterlässt. Egal wer geht oder unter welchen umständen derjenige gegangen ist.
Es ist immer einer der auf der Strecke bleibt. Vielleicht manchmal auch beide.
Ich denke man sollte sich aus den gedankenfesseln versuchen zu befreihen dass man verlassen wurde und man sollte die Trennung als neustart sehen.
Man kann meiner Meinung nach sicher trauern weinen und sich auch den Gedanken der Rache hingeben! Aber wie gesagt den gedanken.
Wie sagt man wenn man sich aufregt gibt man seinem gegenüber die genugtuung wichtig zu sein .
Nichts sagen das haut rein.
Aus so situationen sollte man versuchen das beste zu machen und als kraftvoller, gestärkter Mensch rausgehen, auch wenn es schwer ist!
Wie gesagt ich bin der meinung man soll sich mit der trauer Zeit lassen, aber man soll nichts auf dauer hinterherweinen.
Aus einer Trennung geht man meiner meinung nach immer als Verlierer raus, denn man lässt immer einen Teil der seele da. Es kostet Kraft und schmerz sowas zu verarbeiten, aber wenn man es zulässt, dann kann man viel mitnehmen.
LG Winnie
 

Gerhard S.

fast-Alles-Versteher
Hallo Freunde,

Das Fest der Nächstenliebe rückt immer näher - für den/die eine(n) oder andere(n) wird es auch das Fest der nächsten Liebe.
:w1 :w1 :w2 :w2

Die Suche nach den Systemfehlern können wir am Wochenende ruhen lassen. Ich zumindest für meinen Teil, weil ich heute noch meine Einbauküche fertigmache.

@Ariel:
"(...) das kann unglaublich ins Auge gehen"

Aus Verantwortung für's Kind müssen wir schon wissen, warum wir beide (ich & noch-Gattin) wieder Paar sein wollen. Ich persönlich habe die Befürchtung, daß das Kind Schaden nehmen würde, wenn wir unvorbereitet und unaufgearbeitet uns wieder nahe kommen - aber nach 1-2 Wochen alles wieder zerstört ist.
Dieser Leitsatz ist jetzt aktuell auf meinem eigenen Mist gewachsen - jedoch äusserte sich meine Frau schon vor 3 Monaten dazu in gleicher Weise zuerst. Darum halte ich es für möglich, daß sie bereits in Therapie ist.

Heute am 12.12. haben wir unseren Hochzeitstag Und ich besuche Frau+Kind jetzt gleich und bringe eine Rose für meine Frau mit und werde ihr alles gute zum Hochzeitstag wünschen. Anschliessend 1/2 h mit Kind in ihrer Wohnung spielen, weil die Kleine sich das vom Papa jetzt wünscht. Danach möchte ich aber weiter Handwerken, s.o.
:geb4


Für alle die, die sich von "so einem" getrennt haben:
Vielleicht ist noch entscheidend, auf welche Art und Weise ich auf die Trennung/Auszug reagiert hatte. Ich habe ihr das immer wieder gesagt in Worten, daß ich dagegen bin, gegen Trennung, gegen Scheidung, dagegen bin, daß sie mit einem Möbelwagen die halbe Wohnungseinrichtung mitnehmen möchte (in der Hauptsache aber das komplette Kinderzimmer und ihre Bauernschränke) und flehte um Gnade, weil ich sie noch lieben würde und Gefühle für sie habe.
Resigniert sagte ich aber dann auch: "Ich kann dich nicht daran hindern - also nimm dir alles, was du brauchst." Und sie hat ordentlich zugegriffen. Tatsächlich die Perlen rausgepickt. Es ist für mich in ordnung so gewesen, hatte es ja deutlich verlautbart.
Ich habe aber mein Einverständnis nie zurückgezogen oder versucht, ihr das eine oder andere Teil wieder abzuluchsen.
Ich war in der Arbeit und der Umzugs-LKW kam und nahm
Insofern war die Sache dann mit nachfolgenden Räumung der Ehewohnung einfach: Alles, was sie übrig gelassen hatte, konnte ich verwenden, wenn ich es denn wollte.
Die 1/2 ging zur Mülldeponie, die andere Hälfte ist jetzt bei mir in der neuen Wohnung. Wie z.B. die 15 Jahre alte, weisse Alno-Küche.
Ich hatte sie nicht geschlagen oder bedroht. Immer wieder wie besinnungslos Liebeserklärungen gemacht. Zwar zorning viele Anträge beim Gericht gestellt - jedoch alle Anträge zurückgenommen. Kein Anwalt von meiner Seite aus. Sie wollte mir einen Anwalt vorschlagen - den ich jedoch ablehnte mit dem Hinweis, daß Liebe keine Straftat sei.

Gruss Gerhard
 
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