Trennung von Tisch und Bett?

A

AnnKathrin

Guest
Hallo,

mich würde mal interessieren, ob jemand Erfahrung darin hat, "zum Wohle des Kindes/der Kinder" zusammen zu bleiben. Mein Mann und ich führen seit 17 Jahren eine leidenschaftslose Ehe, was den Vorteil hat, dass hier "die Fetzen nicht fliegen". Wir streiten uns quasi nie. Über die Nachteile lass ich mich möglicherweise an anderer Stelle hier im Forum bei Gelegenheit mal aus...
Wir haben einen gemeinsamen Sohn, den wir beide sehr lieben. Ich möchte mich nun innerhalb unseres Haus, das zum Glück groß genug ist, von meinem Mann abgrenzen, dh mir einen eigenen Raum einrichten, in dem ich auch schlafe, weil ich nicht mehr so tun mag, als wäre alles heile Welt. Zum Ausziehen fehlt mir eigentlich der Grund. Leben nicht viele Eheleute so? Und ist es nicht das Kind wert, dass man zumindest so lange "durchhält", bis es Verständnis dafür hat, dass sich Menschen eben auch trennen, wenn sie sich nichts mehr zu sagen haben? Ich hab bei der ganzen Sache nur das Gefühl, "meine schönsten Jahre" ziehen an mir vorbei. Ich hab Hunger nach dem Leben, nach Auseinandersetzung, nach echter Leidenschaft, aber nicht nach wahllosem Experimentieren...Ist das die Midlife-Krise, ist das Egoismus, oder kennt eine/r von euch das Gefühl?
 
S

Stephan

Guest
Schöner Avatar, man meint, das Wasser bewege sich.

Bei uns ist es ähnlich, wir streiten uns sehr selten. Das liegt daran, daß wir beide sehr tolerant sind und eigentlich nicht die Lust haben, uns in der knappen Freizeit noch anzubrüllen. Ich bin dazu auch zu wenig impulsiv, kann auch daran liegen, daß ich den ganzen Tag mich mit Menschen auseinandersetzen muss, die nicht das "tun, was ich für richtig halte". Da bin ich abends meist ziemlich harmoniebedürftig.

Und : Es passieren bei uns auch wenig Dinge, über die es sich zu streiten lohnt, also jeder respektiert den anderen und wie gesagt, wir sind mehr die Typen, die dann schmollend die Tür knallen und uns zurückziehen oder beleidigt rumsitzen. Dann weiss der andere das ist soviel wie "Du Miststück, jetzt habe ich Dir schon 1000 mal gesagt, nicht mit dem Geld so um Dich zu schmeissen. Lernst Du das nie? Klar, wenn man einen IQ von 70 hat, ist ja das Leben so einfach". Meine Frau hat mir oft erzählt, was sie in diesen Momenten gedacht, aber nicht gesagt hat und hätte sie es gesagt, dann wäre es ein handfester Streit gewesen. Ich denke dann aber auch: Wäre es nicht mal besser, wenn es wirklich mal was zu streiten gibt, nicht besser, richtig Dampf abzulassen?

Ich habe aber auch schon Männer Ihre Frauen im Streit anbrüllen gehört und denke dann immer: So etwas kommt nie über Deine Lippen". In diesem Zusammenhang haben wir an unser Kind noch nie gedacht, will heissen, wir nehmen uns nicht vor dem Kind "in acht" oder so.

Boah, jetzt sind meine Finger taub... Elchen, kannste mal weiterschreiben? :rofl :rofl :rofl
 
F

fussel

Guest
wir streiten uns schon...aber meistens rede ich mehr ,und mein mann schweigt,was mich dann nur noch mehr auf die palme bringt :angryfire
aber ich denke mal,dass gehört dazu,und wir zoffen uns auch mal vor den kindern.aber sie wissen,dass wir uns wiedervertragen,das sehen sie ja dann.
hmm...ob das ne midlivekrises ist @annkathrin,kann ich nicht sagen bei dir ?(
 
E

Elchen

Guest
Hört sich eher an,daß Du in eurer Ehe nicht mehr so glücklich bist und etwas vermisst.Ist ja eigentlich auch ganz logisch...denn wenn man sich nichts mehr zu sagen hat,ist das doch eher traurig ,oder??
Ich glaube schon,daß es viele Eheleute gibt,die nur aufgrund der Kinder und der Bequemlichkeit zusammen sind..Ich bin auch nicht immer glücklich mit meinem Mann,hätten wir die Kinder nich,wären wir vielleicht auch nicht mehr zusammen..ich weiß es nicht.-..
Ob Du auf Dauer,auch wenn Du Freiraum für Dich hast,glücklich wirst,gleube ich ehrlich gesagt nicht so ganz...Was sagt denn dein Mann dazu??Vermisst er nichts??
 
A

AnnKathrin

Guest
Hallo @ all,
harmoniebedürftig sind mein Mann und ich sicher auch. Die Frage ist für mich: Was heißt denn Harmonie? Ich fürchte, bei uns ist das schon lange mit Bequemlichkeit und völliger Gleichgültigkeit gleichzusetzen. Nur sind wir beide nicht die Typen, die sich nun"auf die Pirsch" begeben, oder anders ausgedrückt: wir sind aus dem Alter heraus, wo man den Partner einfach gegen "irgendwen" austauscht. Wir hatten mal eine Seelenverwandtschaft, die hat sich einfach so verflüchtigt, und das ist die Stelle, wo ich heulen könnte. Paartherapie, Familientherapie - nein. Ich weiß, was war, und ich weiß, was niemals möglich sein wird.
Ich weiß nicht, wie es meinem Mann dabei geht. Er kann nicht über seine Bedürfnisse und Gefühle reden, und ich bin es nur noch leid, zu versuchen, eine Kommunikationsebene herzustellen. Ich bin einfach müde von all den fehlgeschlagenen Versuche der letzten Jahre.
Während ich das jetzt schreibe, kommt mir in den Sinn, dass die meisten Trennungen mit Krawall und Geheul oder Wut und Vorwürfen zu tun haben. Wie geht man bloß mit einer "stillen Trennung" um?
Danke an alle für die obigen Antworten, ich sehe hier beim Schreiben nur Elchens Antwort, kann deswegen nicht konkreter Bezug nehmen ?(
Mfg
AnnKathrin
 
D

die_stille

Guest
Hallo Ann Kathrin,

Du sprichst hier ein Thema an, das mir schon länger unter den Nägeln brennt. Ich glaube nämlich, ich weiß sehr gut, wovon Du sprichst, bei uns ist es ähnlich. Streit gibt es so gut wie nie, aber nur, weil ich eben gelernt habe, dass es besser ist, den Mund zu halten.

An eine Trennung hab ich schon oft gedacht, zum erstenmal vor 18 Jahren. Aber ich hab mir auch immer gedacht....... die Kinder halt. Ich weiß nicht, ob man es als "durchhalten der Kinder wegen" bezeichnen kann. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber wenn, sind Kinder nicht das durchhalten wert? Wenn es laufend Streitereien, fremdgehen usw. gibt, dann ist es natürlich was anderes, aber wenn es friedlich ist zu Hause und die Eltern normal miteinander umgehen, ist es dann nicht besser für die Kinder, mit Vater UND Mutter zu leben?

Ich hab jedenfalls diesen Weg gewählt, ob er richtig war? Ich weiß es nicht. Für die Kinder war er sicher richtig, für mich vermutlich nicht.

Heute sind nun beide Kinder so gut wie erwachsen und mich beschäftigt der Gedanke an eine Trennung immer mehr und mehr. Irgendwie schaffe ich den Absprung nicht.

Es gibt nichts, was ich meinem Mann zum Vorwurf machen könnte, jedenfalls nichts richtiges. Er ist stur wie ein Esel und hat nie Zeit für mich. Er ist eifersüchtig für Drei und ich darf nichts, aber auch gar nichts, ohne seine Erlaubnis. Das gibt er nicht zu, aber es ist so.

Aber sonst? Er hat immer gearbeitet, er ist sparsam, hält Haus und Hof zusammen, es gab nie andere Frauen oder sowas. Er kann sogar lustig sein, wenn er mag. Ich weiß, dass viele mich um meinen Mann beneiden, das wird mir immer wieder gesagt. Ich konnte und kann mich auch nicht was Sex betrifft beklagen. Und wegen all dieser Dinge bin ich so unsicher, ob es wirklich richtig ist, zu gehen. Andererseits merke ich aber immer deutlicher, dass ich ganz und gar nicht glücklich bin und wie mich die Jahre mit ihm zu meinem Nachteil verändert haben. Ich weiß nicht, was richtig ist...
 
A

AnnKathrin

Guest
Hallo, sterni und goldrosi, gut, dass ihr geantwortet habt. Es tut mir sooo gut, das zu lesen. Auch wenn ich schon wieder heulen muss. Scheiße. Lösungen findet wohl nur jeder für sich allein.
Ganz ganz liebe Grüße an euch
AnnKathrin
 
N

Nickyta

Guest
Hallo,

auch bei uns war ein Teil zumindest ähnlich-wir lebten aneinenader vorbei, hatten unterschiedliche Auffassungen vom Leben und von unseren Träumen. Des Kindes wegen haben wir beide sehr lange geschwiegen-er mehr wie ich.

Letzten Endes stritten wir sehr viel-d. h. ich stritt, er meinte, keine Probleme zú haben, solange ich alles von ihm fernhielt.

Aus eigener Erfahrung im Kindesalter kann ich aber sagen, daß ein Kind keine Basis ist und. Kinder bekommen nicht nur Streitereien mit, sie haben auch eine sehr feine Antenne für Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit. Und das kann für die Kinder oftmals sehr viel schlimmer sein.

Ich war 10 , als meine Eltern sich nach jahrelangen Streitereien und Gleichgültigkeit zum Ende hin trennten- nach der ersten Trauer kam ich damals zur Rihe, weil auch meine Mutter und mein Vater zur Ruhe kamen.

Ich wollte meiner Kleinen weder jemals eine Trennung noch solche Streitereien antun- es hat nicht sollen sein. Jetzt heiß0t es, das Beste daraus machen.

Vor allem denk letztendlich ein bißchen auch an Dich- das kling5t egoistisch, aber die Kinder werden groß und gehen eigene Wege und Du fragst Dich, was Du vom Leben hattest?

Das liest sich so leicht-ist eine objektive Meinung-die Realität sieht oft anders aus. Ich hänge so sehr an meinem Ex z. B. und habe zu mir selbst gefunden und zu meinen Gefühlen. Leider ist es zu spät-aber dieses Risiko bleibt dabei immer
 
S

Stephan

Guest
@Ann Kathrin: Wenn Du auf "Antworten" drüclst, kommt ne neue Seite und Du siehst nur die letzte Antwort. Also entweder vorher die Antworten lesen und merken oder die Schnellantwort aktivieren, so mache ich das. Findest Du unter "Profil", dann "Einstellungen".
 
B

Bert

Guest
Hi AnnKathrin ,

Ich beschäftige mich auch in letzter Zeit oft mit diesem Gedanken, wenn auch aus anderen Gründen heraus. Letzten Endes blieb es immer bei dem Gedanken, den ich allerdings meiner Frau gegenüber auch schon laut geäußert hab - wegen der Kinder kann ich mich aber nicht durchringen. Es klingt paradox, ich liebe meine Frau noch immer, trotz der beiden Seitensprünge, die sie hatte, aber sie erwidert dieses Gefühl nicht mehr... ich glaube inzwischen auch nicht, daß das jemals wieder wird. Sie lebt ihr Leben, ich meins, beide zunehmend jeder für sich. Auch darüber reden hat bisher nicht viel gebracht, Gefühle lassen sich nun mal nicht herbeireden. Es tut weh, zu sehen, was man einmal aneinander hatte und was daraus geworden ist. Hätten wir den Platz, würden wir wahrscheinlich getrennt schlafen, da sie von mir nichts wissen will. Einen Rat hab ich also auch nicht für Dich, ich kann aber Deine Überlegungen verstehen. Reden, ja Reden ist wirklich wichtig, schade, wenn das schon nicht funktioniert, Streiten ist auch in Ordnung, aber wenn man wieder und wieder an dem selben Punkt landet, dann bringt auch eine hochemotionale Diskussion nichts, aber auch gar nichts.

Nein, um Deine Frage zu beantworten, es hat wohl nichts mit Egoismus und/oder Midlifecrisis zu tun, es hat etwas mit Verantwortung zu tun, kann man den Ansprüchen der Kinder auch so gerecht werden, dann sollte man sich trennen, denn den Idealzustand kann man einem Kind nicht vorgaukeln, das frißt einen selber auf und irgendwann eskaliert das Ganze mit Sicherheit.

Den Hunger nach Leben... den spür ich auch, ich hab's einfach satt, IMMER nur für andere dazusein, deswegen tu ich jetzt einfach öfter was für mich.

Gruß

Bert
 
S

Sila

Guest
Wirklich was raten,kann ich dir auch nicht.
Aber ich weiss nicht ob es sinn hat sein Leben zu verplempern,ob Kinder oder nicht,und ein Leben lang mit einem Menschen zusammen bleibt,mit dem man sich nichts mehr zu sagen hat.
Ich denke man ist zu jung dafür um unglücklich zu sein.

Ich habe mich vor 7 Jahren von meinem Ehemann getrennt obwohl wir ein Kind zusammen haben (damals 3 Jahre)viele sagten,das kannst du nicht machen,ihr habt ein Kind.
Aber sollte ich mit damals 29 Jahren auf ewig mit einem Mann zusammen bleiben,den ich nicht mehr liebte und nur Streit haten?NEIN,dafür hatte ich mein Leben noch vor mir.
Auch heute würde ich es wieder machen.wenn es mit meinem jetztigen Partner nicht mehr geht,ich quäle mich nicht mehr ab,ich beende es wen ich leide und nicht mehr glücklich bin.
Auch heute mit drei Kindern.
Aber es ist soweit alles in Butter.
 

Nina21

Aktives Mitglied
Ich weiß auch nicht so recht, aber das ist ja auch kein richtige sLeben mehr, wenn man so vor sich hin lebt - jeder geht seinen eigenen Weg!! Das sieht so aus, als ob Du Dich mit dem Zimmer irgendwie von ihm zurückziehen möchtest! Warum sucht sich nicht Dein Mann oder Du für eine Zeit lang einen anderen Unterschlupf? Z.B. bei einem Freund/Freundin?

Ich verstehe schon, dass man den Kindern zu Liebe zusammen bleiben möchte! Aber die Kinder sind doch nicht blöd, die spüren sofort, dass da etwas nicht mehr so klappt wie es klappen sollte! Grad Kinder haben für sowas einen sehr guten Sender :schiel

Jeder soll machen, was er für richtig hält, aber ich könnte das nicht! Vielleicht bin ich auch noch nicht lange genug mit meinem Schatz zusammen!

@STille: wie kann es sein, dass Du über eine Trennung mit Deinem Mann nachdenkst, wenn doch alles noch zu passen scheint! ?( Du sagst, ihr habt noch ein super Sexleben, sonst ist alles o.k. Was ist dann nicht mehr o.k.?

Ist er Dir zu langweilig geworden? Warum macht ihr nicht was, was Eure Liebe wieder neu entflammen lässt? Fährt doch allein auf Urlaub! Auf Eure Kinder wird wol sicher jemand aufpassen können?

Liebe Grüße Nina :winken:
 
D

die_stille

Guest
Original von Nina21
@STille: wie kann es sein, dass Du über eine Trennung mit Deinem Mann nachdenkst, wenn doch alles noch zu passen scheint! ?( Du sagst, ihr habt noch ein super Sexleben, sonst ist alles o.k. Was ist dann nicht mehr o.k.?

Ist er Dir zu langweilig geworden? Warum macht ihr nicht was, was Eure Liebe wieder neu entflammen lässt? Fährt doch allein auf Urlaub! Auf Eure Kinder wird wol sicher jemand aufpassen können?

Liebe Grüße Nina :winken:

Hab ich so nicht gesagt, Nina. Es passt eben NICHT alles. Es ist eher so, dass es oft Tage oder sogar Wochen gibt, an denen ich MEINE es würde alles passen und irgendwie immer hoffe, es bleibt so. Und das ist die Zeit, in der auch der Sex stimmt.

Langweilig? Ja, langweilig auch, aber das ist nicht der Punkt. Unsere Kinder sind groß und wir könnten eigentlich immer wieder mal ein paar Tage weg und wir haben das auch manchmal gemacht, mal mehr, mal weniger. In letzter Zeit gar nicht mehr, weil ich irgendwie nicht mehr mag. Allerdings muß ich zugeben, dass uns die Zeiten, die wir dann immer ganz allein und losgelöst vom Alltag verbrachten, immer sehr gutgetan haben. Doch eine Beziehung sollte halt auch im Alltag in Ordnung sein und nicht nur im Urlaub, da ist es keine Kunst.

Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Zwar wird mir Vieles immer klarer und noch klarer, aber ich bin mir noch keineswegs sicher ob meine Vermutungen diesbezüglich richtig sind. Ich weiß nicht einmal genau, ob ich meinen Mann noch liebe.

Wenn es gut läuft, dann meine ich ja....... aber dann kommt wieder irgendwas und das reisst mich dann wieder derart in ein Loch rein.......... Das ist das, was es mir so schwer macht. Wir fahren z. B. jede Woche ein- oder zweimal für ein paar Stunden weg und haben da auch immer viel Spass und die ganze Zeit Stoff zum Reden. Aber es kann sein, dass eine Stunde später alles wieder ganz anders ist. Da hat er sich dann wieder über irgendwas geärgert und ich kann auf einmal nichts mehr rechtmachen. Das ist das, was mich mehr und mehr zermürbt. Wäre es NUR schlecht, dann würde ich mich mit einer Entscheidung leichter tun, aber so.......-
 

Nina21

Aktives Mitglied
Doch eine Beziehung sollte halt auch im Alltag in Ordnung sein und nicht nur im Urlaub, da ist es keine Kunst.

Ich finde, dass grad im Urlaub es eine Kunst ist! Denn viele Paare sehen sich unterm Jahr nicht so oft (wegen der Arbeit) Für viele Paare ist es schwierig, längere Zeit dauernd zusammen zu picken! Und grad dass ist der Grund, dass viele Paare sich im Urlaub in die Haare kriegen!

Wenn es gut läuft, dann meine ich ja....... aber dann kommt wieder irgendwas und das reisst mich dann wieder derart in ein Loch rein.......... Das ist das, was es mir so schwer macht. Wir fahren z. B. jede Woche ein- oder zweimal für ein paar Stunden weg und haben da auch immer viel Spass und die ganze Zeit Stoff zum Reden. Aber es kann sein, dass eine Stunde später alles wieder ganz anders ist. Da hat er sich dann wieder über irgendwas geärgert und ich kann auf einmal nichts mehr rechtmachen. Das ist das, was mich mehr und mehr zermürbt. Wäre es NUR schlecht, dann würde ich mich mit einer Entscheidung leichter tun, aber so.......-

Warum schlägst Du Deinem Mann nicht eine Eheberatung vor?
 
D

die_stille

Guest
Original von Nina21
Doch eine Beziehung sollte halt auch im Alltag in Ordnung sein und nicht nur im Urlaub, da ist es keine Kunst.

Ich finde, dass grad im Urlaub es eine Kunst ist! Denn viele Paare sehen sich unterm Jahr nicht so oft (wegen der Arbeit) Für viele Paare ist es schwierig, längere Zeit dauernd zusammen zu picken! Und grad dass ist der Grund, dass viele Paare sich im Urlaub in die Haare kriegen!

Meine Erfahrung ist da anders. Im Urlaub gibt es keinen Stress mit Arbeit, keinen Ärger mit Kindern, keinen Zeitdruck und sonst auch nix.

Original von Nina21



Warum schlägst Du Deinem Mann nicht eine Eheberatung vor?

Das hatten wir schon vor ein paar Jahren, da hielt ich das noch für sinnvoll. Damals wollte mein Mann nicht und heute möchte ich nicht mehr. Ich versprech mir da für uns nichts mehr davon. Vermutlich wäre alles ganz einfach, wenn ICH endlich wüsste, was ich will.
 
F

Fay

Guest
Ich habe das Gefühl ihr seid einfach mit dem von Euch eingeschlagenem Lebensweg nicht mehr glücklich. Das ist ja auch nicht unbedingt negativ, denn man entwickelt sich ja weiter.

Es sollte nur schon über einen gewissen Zeitraum gehen-damit es nicht nur eine kleine Eskapade ist, sondern wirkliches Unwohlsein mit der momentanen Lebenssituation. Sonst wäre es nur eine Midlifecrises und geht dann eben nur eine gewisse Zeitspanne.

Wegen der Kinder zusammenzubleiben halte ich aus zweierlei Gründen für falsch. Erstens zählt das eigene Leben enorm viel und sollte nie nur einfach "ausgehalten" werden. Zweitens ist es für die Kinder wirklich so wichtig beide Elternteile zusammen zu haben? Ich denke, sie können gut damit leben wenn die Eltern anständig auseinandergehen. Manchmal müssen sie sich auch einfach mal der Situation anpassen, auch wenn es nicht ihren Wunschvorstellungen entspricht. Es ist eben dann ihr Leben und sie werden sich sicher darin zurechtfinden.


Es ist sicher keine einfache Entscheidung sich zu trennen und auch sehr mutig, wenn man ja eigentlich zufrieden ist. Man muss ja rein individuell entscheiden. Wäre ich das, würd ich mich fragen: Ist das das Leben das du willst??? Und wenn es auch nur 40%ig mit Ja beantwortet würde, dann würde ich darum kämpfen und mich nicht trennen.

Wichtig ist auch, dass man sein eigenes Leben halt lebt, bei Bert ging es offensichtlich gerade schief...das ist der Balanceakt den man leider schaffen muss. Ich führe auch nicht die 100%tolle Ehe, aber wir haben ein gemeinsame Lebensvorstellung und ziehen an einem Strang.

Ich glaube ich bin die treibende Kraft, was neue Erfahrungen, Wege usw. betrifft, aber er läßt sich leicht begeistern oder bringt mich mit guten Argumenten davon ab. Würde er dem anders gegenüberstehen, müsste man das alleine machen und ich denke hier liegt Eurer Problem. Aber oft ist es so, dass wenn man seine Wege dann alleine geht, wird das Interesse beim Partner erweckt und oft zieht er dann doch mit.

Ich hab die Weisheit ja nicht gepachtet, das ging mir nur durch den Kopf als ich Eure Beiträge las.
 
A

AnnKathrin

Guest
@ stille: allmählich festigt sich bei mir der Eindruck, dass wir in einer sehr ähnlichen Situation sind ;-) Nur das mein Sohn eben "noch klein" ist. Aber auch nicht "so klein", dass ich mein Lebensglück von ihm abhängig mache. Ich traue mir (und auch meinem Mann - logisch, netter Typ ;-) ) zu, dass wir ihm beide erhalten bleiben, wenn wir uns trennen. Er hat ein gutes Fundament, würde zwar sicher leiden, aber nicht ewig, glaub ich.
Bei mir ist es in erster Linie die Angst vor der "Veränderung", raus aus dem Trott, die Unsicherheit, was kommt auf mich und meinen Sohn zu, und auch ein bisschen: was wird aus meinem Mann. Ich ertappe mich immer häufiger bei dem Gedanken, wie einfach alles wäre, wenn ER eine Freundin hätte und MICH verlassen würde. Und wenn ich das so zufrieden vor mich hindenke, muss ich mir gleich darauf klarmachen: das kann doch keine Liebe mehr sein.
@nina: Unsere Urlaube sind unsere schönsten Erinnerungen, wir haben die gleichen Vorstellungen und haben immer so "Abenteuerurlaube" unternommen, bei denen wir uns über Land und Leute unterhalten konnten. Als es noch passte, hat der "Urlaubskick" funktioniert, aber letztes Jahr war die Hölle. Ich hab meinen Mann fast nicht mehr ertragen und mir alles mögliche ausgedacht, um den Urlaub vorzeitig abzubrechen. Am Ende hab ich gerad mal einen Tag rausschinden können, den wir früher abgereist sind.
Ich hab Angst vor diesem großen Schritt, auszuziehen, und vielleicht "entwöhnen" wir uns so besser voneinander, wenn ich in kleinen Schritten vorgehe. Wobei das alles nicht wirklich berechnet ist. Ich handle nach Gefühl.
@ Fay: gerad les ich noch deinen Beitrag... Ja, diese 40% sind ein Maßstab. Wenn es in diesem Maße stimmen würde, würde ich auch kämpfen.

LG
AnnKathrin
 
D

die_stille

Guest
Original von AnnKathrin

Bei mir ist es in erster Linie die Angst vor der "Veränderung", raus aus dem Trott, die Unsicherheit, was kommt auf mich und meinen Sohn zu, und auch ein bisschen: was wird aus meinem Mann. Ich ertappe mich immer häufiger bei dem Gedanken, wie einfach alles wäre, wenn ER eine Freundin hätte und MICH verlassen würde.

Ich glaube, wir können uns da wirklich die Hand reichen. Auch ich hab mir schon öfters gewünscht, dass er eine Freundin oder so hätte, damit mir die Entscheidung praktisch abgenommen wäre. Aber den Gefallen hat er mir bisher nicht getan.

Und vor der Veränderung fürchte ich mich auch, ich muß nämlich zugeben, dass ich ziemlich unselbständig geworden bin. Und ich hab auch Angst vor seiner Reaktion, ich fürchte nämlich, Fairness hab ich von ihm nicht zu erwarten, wenn er sich gekränkt fühlt und das wäre er ganz sicher, wenn ich gehen würde. Also, was bleibt? Wo ist die Lösung?
 
S

Susette

Guest
Original von die_stille
Original von AnnKathrin

Bei mir ist es in erster Linie die Angst vor der "Veränderung", raus aus dem Trott, die Unsicherheit, was kommt auf mich und meinen Sohn zu, und auch ein bisschen: was wird aus meinem Mann. Ich ertappe mich immer häufiger bei dem Gedanken, wie einfach alles wäre, wenn ER eine Freundin hätte und MICH verlassen würde.

Ich glaube, wir können uns da wirklich die Hand reichen. Auch ich hab mir schon öfters gewünscht, dass er eine Freundin oder so hätte, damit mir die Entscheidung praktisch abgenommen wäre. Aber den Gefallen hat er mir bisher nicht getan.

Und vor der Veränderung fürchte ich mich auch, ich muß nämlich zugeben, dass ich ziemlich unselbständig geworden bin. Und ich hab auch Angst vor seiner Reaktion, ich fürchte nämlich, Fairness hab ich von ihm nicht zu erwarten, wenn er sich gekränkt fühlt und das wäre er ganz sicher, wenn ich gehen würde. Also, was bleibt? Wo ist die Lösung?

Ich habe mir jahrelang gewünscht, meinen Mann bei einem Seitensprung zu ertappen, ich habe inständig gehofft, es würde ihm eine Frau über den Weg laufen, die ihn nicht mehr loslässt.
Sie kam tatsächlich. Aber es war anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich war gar nicht so erleichtert, auch die Kinder hat es sehr mitgenommen.
Klar, ich hatte die Verantwortung los, allen konnte ich sagen, ER ist es, der mich verlässt. Und trotzdem, es war schrecklich, nicht wegen mir, aber wegen der Kinder. Und ich war auch beschämt, ich dachte, warum wagt er das, wozu ich nie den Mut hatte?
 
A

AnnKathrin

Guest
oh-oh, Susette, so hab ich das noch gar nicht gesehen ?( Selbstverständlich ist die potentielle neue Partnerin meines Mannes in meinen "Tagträumen" eines unauffällige Person, die sich den Gegebenheiten anpasst, nicht etwa ein "toller Schuss", der auch gleich noch das Heft in die Hand nimmt und meinen Mann negativ beeinflusst... :mua Ich fürchte nur, wenns wirklich drauf ankäme, würde mich keiner um meine Meinung fragen... :angst
Bei mir ist die Vorstellung, dass mich mein Mann wegen einer anderen verlässt, blanke Theorie. Kann auch gut sein, dass es mich dann doch in meinem Stolz treffen würde, wenn er an ihrer Seite "aufblüht". Wer weiß.

Ich bin diese Versorgerinnen-Rolle so satt. Die, die alles im Griff hat, auf die sich alle verlassen können. Ich versuche schon seit mehreren Jahren, ein Gleichgewicht herzustellen, sag häufig: Ich kann das nicht, mach du das bitte, oder: Ich brauche deine Hilfe, versuche "Schwäche zu zeigen", aber ich fühle mich immer wieder in diese "mütterliche Funktion" zurückgedrängelt.
LG
AnnKathrin
 
A

AnnKathrin

Guest
Heute ist unser Hochzeitstag.
Ich hab den Tag eigentlich mit Sorge begonnen, weil ich befürchtete, dass mein Mann sich alle Mühe der Welt geben würde und Schauspielerei nicht mein Ding ist. Tatsächlich lag auch auf dem Küchentisch ein Zettel mit Herz und lieb gemeintem Text.
Als er mir dann am Nachmittag17 große rote Rosen schenkte, sagte ich: „Die sind wunderschön, und die sind jetzt für uns beide, weil wir es 17 Jahre ganz gut geschafft haben, uns nicht zu zerfleischen. Du hast doch wirklich keinen Anlass, mir für die letzten Monate für irgendwas zu danken.“
Daraus entwickelte sich ein Gespräch über unsere emotionale Trennung, die sich nun schon seit eineinhalb Jahren hinzieht, ein ganz sachliches, freundschaftliches Gespräch, bei dem es mich vor allem erstaunte, dass er es nicht viel anders sieht als ich: Wir mögen uns nach wie vor, aber als Eheleute taugen wir nichts mehr.
Dass einer von uns beiden auf der Stelle auszieht, ist unnötig und aus rationalen Gründen auch unklug. Warum doppelt Miete zahlen, wenn das Haus groß genug ist, sich aus dem Weg zu gehen?
Ich war absolut überrascht, dass mein Mann keinen Versuch unternahm, mich zu überreden, zu klammern oder irgendwelche Vorschläge machte, wie man die Beziehung aufleben lassen kann. Wir sprachen über das, was wir miteinander erlebt haben und dass wir nichts davon bereuen und es in guter Erinnerung behalten wollen.
Wir schafften es tatsächlich, uns gegenseitig keine Vorwürfe zu machen.
Mir kam es zum einen darauf an, dass er endlich aufhört, Dinge zu tun, die ihm andere raten, um mich „zurückzugewinnen“; es tat mir schon lange leid, so abweisend und kühl auf seine „Zuneigungsbeweise“ zu reagieren. Andererseits wollte ich ihn auch von seiner „ehelichen Treuepflicht“ entbinden und ihm zu verstehen geben, dass er sich „neu orientieren“ darf. Dass ich das selbstverständlich auch für mich machen werde, haben wir erst mal nicht zum Thema gemacht. Soll er dieses Gespräch erst mal sacken lassen.
Es hat mir sooooo gut getan.
Es war wie eine schwere Last los werden.
Und ich glaube, für ihn war es auch okay.
Ich denke, wir beide sind uns in „Gefühlsdingen“ sehr ähnlich, was auch unsere „Seelenverwandtschaft“ begründet. Wir haben beide vor allem Angst vor der riesigen Veränderung, die eine Scheidung mit sich bringt.
Nun, wir gehen einen anderen Weg als viele andere Paare, die sich trennen, einen, aus dem wir hoffen, so unversehrt wie möglich hervorzugehen. Ich mache mir da aber keine Illusionen: Spätestens, wenn neue Partner „mitmischen“, wird es brisant.
Wie ich mit meinem Sohn darüber sprechen soll, weiß ich noch nicht.
So. Fertig für heute.

LG AnnKathrin
 
U

User1

Guest
@AnnKathrin
das klingt so überzeugend nüchtern...
Nur..., seht Ihr zwei das auch nach ein Paar Tagen Abstand so nüchtern?
Ich denk mal, eine tiefe Traurigkeit, das es nicht mehr geht, wird doch auch
Euch treffen und Tränen sind doch irgendwie auch unvermeidbarer, je bewußter Euch das wird? :(
Kann man eine so lange Beziehung wirklich so ohne Emotionen beenden???
Ich glaub das nicht...

liebe Grüße
Mick
 
A

AnnKathrin

Guest
Hallo, Mick,

ich weiß, dass es nüchtern klingt, aber Tränen sind genug geflossen, als man noch geglaubt hat, die Liebe irgendwie erhalten zu können. Das ist allerdings schon zwei Jahre her.
Wir haben uns hier einigermaßen gut arrangiert, jeder hat seinen Raum, wir sprechen ganz normal miteinander. Ich glaube, mein Mann ist einfach zufrieden, dass er weiterhin "gut versorgt" ist. Im Grund hat sich an seinem Leben nicht viel geändert, das wird erst passieren, wenn ich den nächsten Schritt gehe. Dass ich das sein werde, und nicht er, ist absolut klar. Dann wird es sicher noch mal schwer, aber nur, weil es so unerträglich viel zu organisieren gibt und weil man Abschied von seinem alten Leben nehmen muss, nicht etwa, weil man einer Liebe nachtrauert. Dies habe ich schon hinter mir. Sentimentalität hilft mir jetzt nicht weiter, nur rationales Vorgehen. Halt mich jetzt nicht für obercool 8) . Es ist nur die für mich beste Art, mit Konflikten und existentiellen Veränderungen umzugehen.

LG
AnnKathrin
 
A

AnnKathrin

Guest
Jetzt mach ich mir Gedanken um mein eigenes Posting.... Es stimmt schon, dass das Schreiben hilft, sich über vieles klarzuwerden.

Vor etwa zwei Jahren lief in meiner Ehe genau das ab, was bei anderen dann zur Trennung führt. Ich hab Nacht für Nacht geheult und nur noch Wutanfälle bekommen, wenn mein Mann mich irgendwie blöd anmachte. Ich gab mir daran die Schuld, weil sich mein Mann eigentlich nicht verändert hatte. Er war so wie immer, nur ich hatte mich in den Jahren eben verändert. Ich wollte diese Veränderung an mir nicht akzeptieren, doch ich war ein einziges Nervenbündel und hab dann Antidepressiva genommen, die mich in eine Egal-Stimmung versetzten. Vor einigen Wochen habe ich diese abgesetzt, aber ich wurde nicht wieder deppresiv/aggressiv, weil ich inzwischen begonnen hatte, auszubrechen und mich nicht einfach in mein Schicksal zu ergeben. So sehe ich das jetzt ganz klar. Mein Mann hat letztens zu mir gesagt, nimm doch die Tabletten wieder. Das werde ich aber nicht tun.

AnnKathrin
 
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