Über den Tod reden

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lailamausi

selten da...
Meine Große ist 3 und redet schon seit Monaten immer wieder über den Tod. Nicht, daß sie davor Angst hätte, aber sie erwähnt es immer wieder in irgend einem Zusammenhang. Meist kommen Sätze wie: "Als ich einmal tot war..." oder "wenn ich mal gestorben bin..." Dann kommt ihre Phantasie voll in Schwung und sie erzählt mir z. B. daß sie jetzt die Lena ist, aber vorher der Elias (ihr kleiner Bruder) war. Sie stellte auch mal die Frage: "Wo war ich, bevor ich in Deinem Bauch war?" und beantwortete sie kurzerhand selbst mit "Im Himmer, oder?"

Heute sagte sie beim Frühstück, ohne daß wir heute oder in den letzten Tagen das Thema hatten: "Wenn Du mal gaaanz alt bist, dann will ich mit Dir sterben"
Da haut's mich manchmal fast von den Socken, wenn so ein Spruch kommt. Ist das normal? Haben/hatten eure Zwerge auch solche Phasen? Vor allem schon in dem Alter?



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Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ja, haben sie, beide! Ich glaube, dass mit dem Alter kommt auch hin, weiß ich aber nicht mehr so ganz genau. Ich war damals erstmal auch voll erschrocken und habe lange überlegt, wo die Kinder irgendwas gehört oder gesehen haben könnten. Heute denken ich aber, dass das eine ganz normale Phase ist, die in diese Zeit des "wo komm ich her, wo geh ich hin, wo sind die Eltern der Eltern der Eltern" gehört.
Wir sind damals mit diesem Thema ganz normal umgegangen, haben die Fragen beantwortet, so wie sie uns gestellt wurden. Ist ein bißchen mit der Aufklärung zu vergleichen, wobei beim Tod ja noch die individuelle Betrachtung hinzukommt.
LG Schiffchen :maldrueck
 
Justin hatte das in dem Alte auch ganz ausgeprägt
ers verging irgendwie kein TAg an dem er das nicht erwähnt hat.
es hat auch teilweise gesagt er sei der Bruder von jemandem gewesen in einem früheren Leben.
ich denke auch das das einfach dazu gehört
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Es gehört zum groß werden dazu und der Tod muss ja nicht mit einer negatien Erinnerug belastet sein.
Man sollte es den Kindern dem alter entsprechend erklären, denn irgendwann müssen sie sich sowieso mit dem tehma auseinandersetzen und wenn sie von klein an wissen, dass irgendwann alle menschen mal sterben fällt es ihnen leichter wenn Oma oder Opa oder sonst jemand aus der Familie irgendwann mal sterben wird.
Alex weis z.B. ganz genau, dass seine Oma alöso meine Mutter im Himmel bei den Engeln ist (Auch wenn wir nicht gläubig sind haben wir es ihm so erklärt) Jedesmal wenn wir nun zum friedhof gehen erklärt er mir, dass hier nur an die Oma gedacht wird und sie gerade vom Himmel auf uns runter schaut usw.

Erwachsene haben meist ein viel kompliziertesres Verhältnis zum Tod als Kinder. Das liegt aber daran, das Kinder an ihre Vorstellungen was nach dem Tod ist glauben.
 

Lola

EF-Team
Teammitglied
Auch mein Sohn hat mit 4 eine Phase gehabt, wo er viel über den Tod sprach. Es verging kein Tag, andem das Thema nicht "auf den Tisch" kam. Und da kamen wirklich die kuriosesten Fragen auf :schiel. Manchmal wünschte ich mir, ich selbst könnte das Thema Tod mit soviel Leichtigkeit und Unbedarftheit "anfassen" , wie es kleine Kinder tun.

LG
Lola
 
U

User4

Guest
Problematisch ist halt, dass in unserer Kultur der Tod fast schon ein Tabuthema ist, obwohl er zum Leben dazugehört.

Ich denke, man sollte ganz natürlich damit umgehen und auch den Kindern (natürlich dem Alter entsprechend) zeigen, dass es ein Teil des Lebens ist...

Ich hab bei mir zu Haus einige Bilder von geliebten verstorbenen Menschen stehen und ich nehme Rouven auch immer mit auf den Friedhof. Da ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Fragen kommen....
 

lailamausi

selten da...
Na, da bin ich ja beruhigt, daß das doch so normal zu sein scheint. 8) Andere Mütter aus meinem Bekanntenkreis und auch meine Family waren immer so überrascht, daß ich dachte, unsere Große ist "anders als die anderen".

Wenn sie uns auf den Tod anspricht reagieren wir auch ganz sachlich und normal. Für uns ist es kein Tabu-Thema. Wobei ich zugeben muß, daß ich selbst große Probleme mit dem Thema Tod habe und ich jetzt schon Angst vor dem Moment habe, in dem ich mal eine dieser schlechten Nachrichten bekomme. Mir geht's da wie Lola. Ich wäre froh, wenn ich so locker mit Thema umgehen könnte, wie es Kinder tun. Aber sie wissen ja auch noch nicht, wie es ist, jemanden zu vermissen und (voraussichtlich :engel) nie wieder zu sehen.
 

schnupe

Aktives Mitglied
Der Tod ist doch auch kein Tabu.

Der Tod ist das selbstverständlichste, und unausweichlichste was zum Leben dazu gehört.

Und persönlich denke ich, bedarf es genau diesem Thema, mit viel einfühlungsvermögen, aber ab frühester Kindheit, das dem Kind altersgerecht vermittelt wird.

Denn schliesslich, kann für jedes Kind die Oma und Opa, und auch Vater und Mutter von ein auf die andere Sekunde aus dem Leben verschwinden.

Also meine Kinder kennen seit Buggyzeiten schon den Friedhof...weil ich dort Gräber besuchte. Nicht, das sie in dem alter wußten, was es auf sich hat.........aber ein Friedhof....ist nichts unheimliches.

Und der Tod auch nicht.

Und keiner kann ihn umgehen. UNd ich denke, man sollte Kindern (dem alter entsprechend, wenn möglich) alles nahelegen.

Denn schneller kann der Tag da sein, wo Oma, opa, Vater oder Mutter für immer weg sind.

UNd dann fragt dann keiner mehr, wie bringe ich es dem Kind rüber, den Begriff Tod.

Dann steht man aufeinmal da, und muß wahrhaftig erklären, durch eingetretene Tatsachen. Warum dann nicht langsam ranführen?
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
Ja, das sagst Du so einfach - für uns war das auch selbstverständlich. Aber ich habe Freunde, da leben sogar noch die Urgroßeltern beiderseits, also sind da vier Ur- und zwei Großeltern. Die Kinder haben mit Tod überhaupt keine Erfahrung, einfach weil auch meine Freundin keinerlei Erfahrung damit hat. Se selber findet dieses Thema auch superschrecklich - als mal deren Hase gestorben ist, hat sie den Kindern erzählt, dass es ja im Wiinter draußen zu kalt für den geworden ist und er jetzt bei - ich weiß grad nicht mehr wem - zum Überwintern ist. Sie hoffte, dass die Kinder bis zum Frühjahr das Thema vergessen hätten - hatten sie aber nicht!!! Und da kam sie dann in ziemliche Erklärungsnot.

Du siehst, es ist nicht überall selbstverständlich, mit den Kindern über dieses Thema zu reden.

LG Schiffchen
 

schnupe

Aktives Mitglied
Hallo Schiffchen,

vielleicht mag es dann an meinen Lebenswerten liegen...

Denn seit meiner kleinstkindheit wurde ich mit Krankheiten konfrontiert....(krebs etc. der Eltern).....und leider muß ich sagen, das ich schon sehr viele auch aus meinem innigsten Freundeskreis zu Grabe trug.

Vielleicht habe ich dadurch eine andere vorgehensweise und Ansicht dem Tod und meinen Kindern gegenüber, diesen ihnen nahezuführen???
 

Schiffchen

Namhaftes Mitglied
:maldrueck
Ja, das ist wohl so. Auch wir haben u.a. meine SchwiMu schon beerdigt und als die Kinder wissen wollten, warum die nicht mehr da ist, dann haben wir natürlich mit ihnen geredet. Sie wissen auch, dass es meinem Vater sehr schlecht geht und es auch nicht mehr besser wird.
Ich denke auch, dass es einfacher (!?) ist, über den Tod zu sprechen, wenn man sich selber damit schon auseinandersetzen mußte.
LG Schiffchen
 
U

User4

Guest
als mal deren Hase gestorben ist, hat sie den Kindern erzählt, dass es ja im Wiinter draußen zu kalt für den geworden ist und er jetzt bei - ich weiß grad nicht mehr wem - zum Überwintern ist. Sie hoffte, dass die Kinder bis zum Frühjahr das Thema vergessen hätten - hatten sie aber nicht!!! Und da kam sie dann in ziemliche Erklärungsnot.

Das ist so ziemlich die schlimmste Herangehensweise... Die Kinder müssen sich total belogen gefühlt haben. So hat man ihnen die Möglichkeit genommen, sich von ihrem Hasen zu verabschieden und die Trauer aufzuarbeiten...

Ich denke auch, dass es einfacher (!?) ist, über den Tod zu sprechen, wenn man sich selber damit schon auseinandersetzen mußte.

Stimmt. Aber wenn dieses Thema bereits von den Kindern angefragt wurde, könnte man z.B. auf den Friedhof gehen, um ihnen das zu erklären. Oder andere Bezugspersonen fragen (Großeltern bzw. Urgroßeltern oder Kindergärtnerin, zur Not auch Pfarrer, wenn man in der Kirche ist), ob sie mit den Kindern drüber sprechen, wenn es einem selbst zu schlimm ist...

Aber lügen oder verschweigen ist keine Lösung, weil´s dann, wenn das Kind sich damit auseinandersetzen MUSS bzw. die Wahrheit erfährt, es umso schlimmer wird...
 
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