brauche Rat -  Und schon wieder hilflose Neulinge

O

offebaescher

Guest
Hallo Ihr Fragengequälten!
Und schon wieder Frischlinge, die keinen Plan haben wie eine Adoption funktioniert, auf was man achten sollte, an wen man sich wenden kann usw.
Wir sind beide 40 und seit über 20 Jahren verheiratet.
Da wir leider keine Kinder bekommen können, denken wir jetzt an eine Adoption (vielleicht auch Pflegschaft). Wir sind für jeden Ratschlag dankbar!
Danke D.+M.
 

Corona

Gesundheit, Wohlbefinden und Erfolg
Hej und Herzlich Willkommen hier.

Leider kann ich Dir bei Deinen Fragen nicht helfen. Ich bin aber sicher, daß es hier einige gibt, die Dir einen Tipp geben können.

*anmerk* Ich glaube, in Eurem Alter ist es schwierig mit einer Adoption.
- Man gilt schnell als zu alt.
Aber laßt Euch bitte nicht entmutigen.

Und nun nehme erstmal Platz hier.
*Stuhl hinschieb*

:sonne Corona
 
O

offebaescher

Guest
Hi Corona!

Danke für den Zuspruch! :winken:

Allerdings hat sich bis jetzt noch keiner bei uns gemaildet. Hier also nochmal unsere eMail-Adresse: offebaescher@onlinehome.de

Wir sind eigentlich eine glückliche Familie, nur der i-Punkt fehlt.

Gruß, Offebaescher
 
R

Regina 1

Guest
Hilflos/Adoption

Hallo,
fand beim suchen zum Thema Adoption deinen Beitrag. Wir haben einen 14. jährigen Sohn, der als er 4 Monate alt war in unsere Familie als i Tüpfelchen kam. Mit knappen 6 Jahren konnten wir ihn dann endlich adoptieren. Du schreibst

Da wir leider keine Kinder bekommen können, denken wir jetzt an eine Adoption (vielleicht auch Pflegschaft). Wir sind für jeden Ratschlag dankbar!

Was möchtest du denn für Ratschläge?? Ratschläge kann dir doch zu diesem Thema wohl kaum einer geben.

Doch wenn du Fragen hast, dann will ich sie dir gern beantworten.
Wenn ich hier einfach mal so anfangen würde zu berichten was Adoption bedeutet, wie schön und erfreulich, wie schwer und traurig und vieles mehr dann................................... würde es ein Buch mit sehr vielen Seiten werden. Als wir uns damals mit der Adoption eines Kindes beschäftigten, tauchten auch endlos viele Fragen auf. Ich kann dich da schon gut verstehen wenn du versuchst, Informationen zu erhalten.

Ich drücke ich die Daumen, das ihr für euch die richtige Entscheidung trefft und gebe dir gern Antwort auf deine Fragen.

Grüsse Regina
 
O

offebaescher

Guest
Hallo Regina :]
Danke für Deine Antwort. Da wir mit 40 wohl wirklich zu alt für eine Adoption eines deutschen Kindes sind (sagt das Jugendamt) haben wir uns jetzt erstmal kiloweise Infomaterial über Auslandsadoptionen besorgt. Wenn wir da durch sind werde ich sicher auf Dein Angebot zurückkommen, denn da gibt es Fragen über Fragen.
Bis bald, Manfred
 
R

Regina 1

Guest
Zu alt??

Hallo Manfred,

laßt Euch nicht entmutigen. Die Jugendämter sind schnell mit der Aussage "zu alt"!!!! Sie haben halt sehr viele Bewerber und schrecken mit dieser Aussage sicherlich viele schon von vornherein ab. Mein Mann war auch schon 39 als unser Sohn zu uns kam. Aus meiner Tätigkeit im Adoptiv- und Pflegeelternverein kenne ich einige Adoeltern die auch nicht so ganz "frisch" :) waren.

Nur ein Bespiel: Eine Bekannte und ihr Mann waren 42 u. 43 Jahre alt, als sie ein 3 jähriges Mädchen als Pflegekind bekamen. 13 Monate später bekamen sie dann ihren Sohn. Er war 14 Monate alt und sie konnten ihn gleich adoptieren. Und es gab keine Diskussion über das Alter!!! Und das Mädchen konnten sie einige Jahre später auch adoptieren.

Ich schrieb in meiner ersten Nachricht, das man nicht gut Ratschläge geben kann. Will ich auch nun nicht tuen. Doch laßt Euch nicht abwimmeln, was daraus wird, sieht man dann später.

Auslandsadoptionen bringen sehr viele Probleme mit sich. Man muß auch hier viel Geduld und Nerven aufbringen.

Gruß Regina
 

Mermaid

Mitglied
Hallo Manfred,

ich wurde damals aus dem Ausland adoptiert, aber leider nicht ganz legal, was ich meinen (Adoptiv-) Eltern heute entsprechend übelnehme. Ihr solltet daher unbedingt darauf achten, Euch an eine seriöse Agentur zu wenden. Es ist für ein Kind alles andere als toll, wenn es z. B. erfährt, daß seine leiblichen Eltern gar nicht wußten, daß ihr Kind weggegeben wird.

Möchtet Ihr denn am liebsten einen Säugling adoptieren, oder könnte es auch ein Kind im Kindergarten- oder Vorschulalter sein? Bei einem älteren Kind hättet Ihr beim Jugendamt vielleicht bessere Chancen. Wie Regina bereits ansprach, ist es mit Auslandsadoptionen oft nicht so einfach. Und es kann mitunter sehr lange dauern.

Mermaid
 
R

Regina 1

Guest
Auslandadoption

Hallo Mermaid,

was Du schreibst ist genau das, was ich angedeutet habe. Adoptivkinder haben es sowieso schon sehr schwer. Unser Sohn sollte von uns nie belogen werden. So erfuhr er mit 3 Jahren das er adoptiert ist. Da konnte er es noch nicht erfassen. Doch die Jahre vergingen und er verstand was mit ihm passiert ist. Dieses Wissen begleitet ihn ständig und es beschäftigt ihn. Auch wenn er mit uns in der Familie glücklich ist, ist auf der anderen Seite immer das Unbekannte. Und das hat sehr viel Einfluss in seinem Leben. Und ganz bestimmt nicht nur positiven.

Auslandsadoptionen bringen noch mehr "Unbekanntes" mit sich.

Nachfolgend eine ganz frische Geschichte:
An Halloweeen standen mein Mann und ich auf unserer Terasse. Es war dunkel und man konnte uns nicht sehen. Eine Horde Kinder im Alter von 6-11 Jahren kamen. Sie standen vor unserem Grundstück und einer sagte, hier gehen wir klingeln. Darauf brüllte der größere lauthals - da gehe ich nicht klingeln, da wohnt ein "Adoptivgöhr". Die kleineren fragten was das ist. Erklärung des großen....... das sind so schei.. Gören die von anderen adoptiert wurden.Alle brüllten daraufhin, ohhh diese schei.. Adoptivgören. Auch jetzt beim schreiben kommt meine Wut und Trauer wieder hoch! Unser Sohn hat diese Geschichte nicht mitbekommen, doch genug andere erlebte er in den letzten Jahren. Und er ist kein Einzelfall, und es sind auch nicht nur Kinder die soetwas von sich geben. Erwachsene arbeiten da noch viel präzieser mir den "gut gemeinten" Aussagen, die die Adoptivkinder bis ins Mark treffen.

Alles Gute für Dich und Deine Familie und liebe
Grüsse Regina
 

Mermaid

Mitglied
RE: Auslandadoption

Hallo Regina,

weißt Du ... ich habe meine Adoption jahrelang zu verdrängen versucht, nachdem ich insbesondere bei meinem Vater auf Granit stieß. Bis heute verharmlost er alles, obwohl die (überwiegend gefälschten) Dokumente eindeutig besagen, daß alles illegal ablief.

Momentan versuche ich, soviel wie möglich aufzudecken, doch es ist schwierig, da ich in meinem Geburtsland nie registriert wurde. Anfang Januar kommt unser Baby zur Welt, und ganz plötzlich wurde mir bewußt, daß es mein erster leiblicher Verwandter sein wird. Das ist schon ein seltsames Gefühl. Und irgendwann wird es sicherlich merken, daß wir beide (das Kind und ich) eine ganz andere Hautfarbe haben als mein Mann und meine Eltern. Was also erkläre ich ihm dann und wie?

als ich klein war, war mir das alles nicht so sehr bewußt, und in der Schule ging es dann los. Die anderen Kinder fragten, woher ich käme und ob ich adoptiert sei. Oder warum meine Eltern kein deutsches (weißes) Kind genommen hätten. Und wenn ich angebe, in Thailand geboren zu sein, denken nun mal sehr viele an Kinderprostitution bzw. haben eingefahrene Vorurteile gegen das Land.

Mittlerweile habe ich zum Glück auch Adoptiveltern kennengelernt, die - das vermute ich auch bei Euch - ihr Kind nicht total umzukrempeln versuchen, sondern sich bemühen, daß das Kind seine ursprüngliche Identität nicht völlig verliert. Und vor allem aufklären, was natürlich nicht gerade einfach ist. Gerade bei Auslandsadoptionen hangelt man sich immer irgendwie zwischen zwei Kulturen entlang.

Ich wünsche Euch jedenfalls auch von Herzen alles Gute!

@ Manfred:

Vielleicht schaust Du mal auf www.adoptionsopfer.de; dort gibt es Checklisten, allerdings nur für Indien und Kenia. Lieber etwas länger auf ein Kind warten, als Gefahr zu laufen, an eine unseriöse Agentur zu geraten. Gerade wenn die Eltern sehr verzweifelt sind, nehmen sie vieles in Kauf und merken dann oft nicht, daß sie "über den Tisch gezogen werden" - alles auf Kosten des Kindes!

Wie stellt Ihr Euch "danach" den weiteren Kontakt zu den leiblichen Eltern bzw. auch nur der Mutter vor? Für ein adoptiertes Kind ist es immer wichtig, zu wissen, wo seine Wurzeln liegen.

Mermaid
 
O

offebaescher

Guest
Danke

Danke erstmal für Eure Antworten. Natürlich haben auch wir uns Gedanken gemacht bevor wir an eine Adoption dachten. Zuerst hatte ich Bedenken, da ich befürchtete einem Kind das nicht mein eigenes ist irgendwann vorzuwerfen, daß es nicht von mir ist. Aber ich glaube heute steh ich da drüber. Die vielen Infos die wir jetzt von den anerkannten Auslandsadoptionsstellen bekommen haben sind teilweise starker Tobak. Da lässt sich der Eindruck des Kinderhandels nur sehr schwer ausschließen, zumindest in vielen Fällen.

Eine illegale Adoption kommt sowieso nicht in Frage und wir haben auch vor, dem Kind, wo auch immer es herkommt, seine wahre Identität nicht zu verschweigen und falls möglich Kontakt zu seinem Herkunftsland und auch zur Familie zu ermöglichen.

Natürlich ist die Adoption eines möglichst jungen Kindes der Wunsch jeden Paares aber warum sollte es kein Kind sein, daß schon 3 oder 4 Jahre alt ist?! Ich denke dann haben alle eine Chance eine eventuelle Sprachbarriere bis zur Einschulung abzubauen.

Es wird sicher noch ein bischen Zeit ins Land gehen, bis wir uns entschieden haben, welchen Weg wir gehen.

Zu Reginas Geschichte mit den Adoptivgören möchte ich anmerken:
Kinder sind grausam. Egal ob ein Kind dick, Brillenträger, arm, behindert, dumm oder einfach nur anders als die Anderen ist, ständig werden sie gehänselt und beschimpft. Meine Mutter z.B. wurde in der Schule noch angespuckt, weil sie die erste Evangelische an der Schule war. Mein Bruder wurde ständig verprügelt weil die anderen Kinder wussten, daß er nicht zurückschlug. Aber zum Glück werden aus Kindern irgendwann Erwachsene, die Meisten davon mit Verstand und dann ist das (hoffentlich) kein Thema mehr.

Ich werde jedenfalls weiter berichten und komme gerne auf Euch zurück, wenn wir mal nicht weiter wissen oder auch wenn wir etwas erfahren, was für Andere Interessant sein könnte! :bye:
 

Mermaid

Mitglied
RE: Danke

Hallo Manfred,

Deine Antwort finde ich ganz toll, und sie berührt mich auch. Meine Hochachtung. :) Zugegeben wußte ich nach Deinen ersten Postings nicht genau, wie ich Dich einschätzen sollte ... Leider ist es noch immer so, daß viele Adoptiveltern glauben, mit einer Auslandsadoption der deutschen Bürokratie entkommen zu können. Und dann muß ein fremdländisches Kind als "Lückenbüßer" für das entgangene deutsche Kind herhalten. Das alles natürlich zu Lasten des Kindes und dessen Identität. (Wie ich es leider am eigenen Leib erfahren mußte.)

Nicht alle Agenturen, die ausländische Kinder vermitteln, arbeiten unseriös. Aber auf dem Privatsektor gibt es leider sehr viele schwarze Schafe! :( Ihr solltet Euch also vorher ganz genau über die Agentur informieren - lieber etwas mehr Zeit aufwenden, aber dafür die Gewißheit haben, daß alles korrekt ablief. Aber das habt Ihr ja auch vor.

Alles Gute!
Mermaid
 

Puschel

Mitglied
Pflege - Adoptivkind

:respekt Lässt euch nicht entmutigen....Aber wie wäre es , mit einem Pflegekind an zu fangen mit der Option auf spätere Adoption ???
Da ist vom Säugling bis zum Teenie alles gegeben.
Macht euch doch mal schlau... ob Vollpflege, Bereitschaftspflege und so vieles mehr.
Die Auflagen für Pflegeeltern sind nicht ganz so schwierig zu erfüllen, wie die von Adoptiveltern!!!!!
 
Oben