@Kerstin
habe euchnoch mal was rausgesucht, steht unter
www.vafk.de:
Amendt: Umgang mit Scheidungsvätern überdenken
Studie abgeschlossen / „Rechtsanwälte ausklammern“
Von unserer Redakteurin
Petra Spangenberg
Scheidungsväter – verkannt, frustriert, zum Unterhaltszahler und Sonntagsunterhalter für Sohn und Tochter degradiert. Was Professor Gerhard Amendt, Direktor des Instituts für Geschlechter- und Generationenforschung an der Universität Bremen, in seiner Studie über Scheidungsväter nach und nach herausfand (wir berichteten), klingt erschütternd. Nun ist die – wohlgemerkt: nicht repräsentative – Untersuchung abgeschlossen, und Amendt bilanziert: „So wie man in unserer Gesellschaft mit Väterlichkeit umgeht, kann es nicht weitergehen.“
Amendt will, dass im Sinne der Kinder auch Väter im Scheidungsfall stärker Gehör finden. Ihre Probleme müssten endlich in die politische Debatte eingebracht werden. Amendts praktische Schlussfolgerungen nach vier Jahren Beschäftigung mit dem Thema: Eine Qualifizierung des Jugendamtspersonals für eine bessere Beratung von Scheidungsvätern und Scheidungsmüttern; die Herauslösung der Scheidungsproblematik aus dem Zuständigkeitsbereich von Rechtsanwälten und eine qualifizierte, allgemein zugängliche Scheidungsberatung. Amendt: „Es geht mir dabei vor allem um das Wohl der Kinder, die Anspruch auf beide Eltern haben.“
3600 Männer haben sich an der Amendt-Studie beteiligt, sie meldeten sich auf einen Aufruf des Wissenschaftlers im Internet. Dabei kam zu Tage (von repräsentativen Studien unterlegt), dass knapp 25 Prozent der Scheidungsväter den Kontakt zu ihren Kindern abbrachen. „Nicht aus bösem Willen, sondern weil sie ganz individuelle Gründe dafür hatten“, betonte Amendt.
Weitere Erkenntnisse der Studie: Viele Väter fühlten sich durch die Jugendämter schlecht betreut und wollen auch nach einer Scheidung am Alltag ihrer Kinder beteiligt sein. Es helfe nicht weiter, wenn Männern und Vätern undifferenzierte Vorhaltungen gemacht würden. Dies erhöhe nicht den Kinderwunsch von Männern und könne auch ein Grund für den Rückgang der Geburtenrate sein, so Amendt. Die große Resonanz auf seinen Aufruf führt er auf eine Motivation zurück: „Die Väter waren froh, endlich zu ihren Problemen befragt und damit ernst genommen zu werden.“
Gruß