Veränderung

G

Gankerl

Guest
Ich hab mir die letzten Tage Gedanken gemacht, wie und wodurch sich ein Mensch ändert. Ändert er sich eigentlich, oder verändert einen die Umwelt? Sind Probleme eine Frage des Standpunkts? Kann man die Veränderung nicht aufhalten, wenn sie in die negative Richtung driften und verstärken, wenn sie positiv sind?
 

sterni

Himmlische Grüblerin ;-D
oh das ist eine gute Frage. Ich denke mal das eine schließt das andere nicht aus und auch das eins das andere irgendwie bedingt bzw. mit beeinflußt, denn es hängt ja doch alles irgendwie zusammen.
Nicht umsonst sagt man Umgang formt den Menschen.
 
S

silentsmile

Guest
Gankerl, Du überrascht mich...... positiv! :)

Original von Gankerl
Ich hab mir die letzten Tage Gedanken gemacht, wie und wodurch sich ein Mensch ändert. Ändert er sich eigentlich, oder verändert einen die Umwelt?

Ich denke, dass der Mensch ist praktisch einer ständigen Veränderung unterworfen, Leben IST Veränderung.

Es sind die Reaktionen auf Anforderungen, auf bestimmte Umstände, Lebensalter, Erfahrungen usw., die einen Menschen verändern......... den Menschen selbst und natürlich auch die Sichtweise verändern.

Das sind oft nur oberflächliche Veränderungen. Wenn wir z. B. verliebt sind, neigen wir dazu, alles locker und heiter und himmelblau zu sehen. Wir fühlen uns stark und allem gewachsen. Zeigt uns das Leben seine weniger heitere Seite, dann werden wir ernst, ziehen uns zurück...... werden vielleicht sogar mutlos, verzweifeln. Doch irgendwann sind wir durch dieses Tal hindurch und dann erst haben wir uns wirklich verändert... wir sind "gesetzter" geworden....... erfahrener, lassen uns nicht mehr so leicht aus dem Gleichgewicht bringen, werden gelassener. Ich habe hier mal was geschrieben, was zu diesem Thema passt.

Ich selber spüre seit langer Zeit so eine tiefe, wirkliche Veränderung. Mir wurde das auch schon von Leuten gesagt, die mich gut kennen, teils mit Bedauern. Sie beklagen, dass meine frühere absolute Offenheit, die Fröhlichkeit, auch die Empfindungs- und Begeisterungsfähigkeit......... und gestern erst sagte mir jemand, dass auch die Fähigkeit zur Hingabe kaum noch erkennbar ist. Man wirft mir vor, mich zu "verschließen".

Das stimmt alles und ich merke das selber. Ich erkenne daran, dass man eigentlich nicht so einfach sagen kann, ob eine Veränderung positiv oder negativ ist. Um bei dem Beispiel mit mir selber zu bleiben: für andere mag diese Veränderung negativ aussehen, für mich ist sie im Moment allerdings absolut positiv. Ich brauche diese "Abschottung" momentan einfach und ehrlich, ich kann irgendwie auch gar nicht anders.

Ob das alles so bleibt, wenn ich erst endgültig durch das derzeitige Tal hindurch bin, das weiß ich nicht. Doch vorstellen, wieder ganz "die Alte" zu sein, kann ich mir auch nicht, denn solche Phasen verändern wohl auf Dauer.

Sorry, eigentlich wollte ich gar nicht soviel von mir selber schreiben, aber das passte halt irgendwie grad, weil es vielleicht ein wenig veranschaulicht, wie ich über diese Dinge denke.

Original von GankerlSind Probleme eine Frage des Standpunkts?

Oft ist es so, ja. Verallgemeinern kann man natürlich nicht und es gibt Probleme, die sind einfach da, da kann man es drehen und wenden, wie man möchte, ausschlaggebend ist dann halt die Art des Umgangs mit diesen Problemen. Aber manche Probleme sind in Wahrheit keine, sie sind hausgemacht und entspringen oft einer einseitigen oder überhaupt einer beschränkten Sichtweise.

Original von Gankerl Kann man die Veränderung nicht aufhalten, wenn sie in die negative Richtung driften und verstärken, wenn sie positiv sind?

Da bin ich jetzt wieder bei dem Absatz weiter oben......... aber mit der Antwort bin ich überfragt, eigentlich tendiere ich - aus meiner jetzigen Sicht - zum Nein. Doch ich glaube, das ist nicht ganz richtig. Ein Mensch, der wirklich stark ist, der kann solche Veränderungen in eine ungewollte Richtung vermutlich doch zumindest korrigieren.

Mein Gott...... und das früh um halb acht......
 
S

Susette

Guest
Original von Gankerl
Ich hab mir die letzten Tage Gedanken gemacht, wie und wodurch sich ein Mensch ändert. Ändert er sich eigentlich, oder verändert einen die Umwelt? Sind Probleme eine Frage des Standpunkts? Kann man die Veränderung nicht aufhalten, wenn sie in die negative Richtung driften und verstärken, wenn sie positiv sind?


Bei mir sind Veränderungen meistens ein Zusammenspiel aus innerer Weiterentwicklung und Ereignissen in meiner Umwelt. ;-)
Also, in mir reift eine Veränderung heran, 'zufällig' begegnet mir ein Mensch oder es geschieht etwas, der oder das den letzten Anstoß gibt und schwupps begibt sich z.B. eine Elfenbeinturmbewohnerin wieder mitten ins Leben.
Wobei in meinem Leben die Anstöße meiner Mitmenschen sowohl positiv als auch negativ immer immens wichtig waren. Wir Menschen sind nunmal soziale Wesen oder um es anders auszudrücken 'Niemand ist eine Insel'. :-D Auch ich nicht, obwohl ich stark dazu tendiere.

Veränderungen kann man aufhalten. Negative muss man sogar aufhalten. Bei sich selbst und bei anderen.
Ich denke gerade an ganz schlimme Zeiten in meiner Ehe. Da muss ich mir heute noch vorwerfen, dass ich einfach zu spät gehandelt habe. Ich habe bestimmten Entwicklungen zu lange zugesehen und nichts gemacht.

Positive Veränderungen kann man immer verstärken! Da reicht oft ein Lob, ein Lächeln, ein Blick.

Sind Probleme eine Frage des Standpunkts? Ja und nein.
Ich weiß jetzt nicht genau, auf was Du hinauswillst, darum schreibe ich erstmal nichts dazu.

Gruß Susette, die sich gerade verändert ;-)
 

Jenny

Kennt mich noch wer? ;-)
Original von Susette
Bei mir sind Veränderungen meistens ein Zusammenspiel aus innerer Weiterentwicklung und Ereignissen in meiner Umwelt. ;-)

Das empfinde ich genauso. Veränderungen des Menschen sind durch Erfahrungen die man im Leben macht geprägt. Wenn ich z.B. von jemandem enttäuscht worden bin, mein Vertrauen missbraucht worden ist, bin ich in Zukunft sehr vorsichtig, ich traue meinen Mitmenschen nicht mehr so schnell und als Folge verschließe ich mich um mich zu schützen. Das kann mit der Zeit durch ein positives Ereignis vorbei gehen, kann aber auch bleiben.

Ich sehe das als steten Kreislauf. Positive Erfahrungen heben negative auf und umgekehrt. Und das alles prägt unsere Einstellung und Denkweise.
 

Pizza

Mitglied
"Erfahrungen" sind nur Bilder von außen.
Ändern tut ein Mensch bestensfalls seine Meinung;
seinen Charakter jedoch, der ihn ausmacht und der
sein Handeln in erster Linie bestimmt, kann ein
Mensch NICHT ändern - meine Meinung !
 
F

Fay

Guest
Ihr habt das alle so geschrieben, wie ich es auch empfinde.

Wahrscheinlich unterscheidet man noch ob persönliche Eigenschaften eines Menschen verändert werden, z.B. Traurigkeit die aufeinmal aufkommt, bei sonst lebenslustigen Menschen, oder ob die Umwelt sich weiterentwickelt und man selber zieht nicht mit.
Sicherlich ist das Leben eine ständige Weiterentwicklung und wir sind nicht mehr die Menschen die wir vor 10 Jahren waren (übrigens auch körperlich nicht, denn alle Zellen haben sich erneuert) man kann nur versuchen, die persönlichen positiven Eigenschaften zu erhalten, und sie nicht kaputt machen lassen durch schlechte Erfahrungen, wenn man dem nachgibt , ist man auf der Verliererstrasse.

Das ist sicher die Kunst "das Leben zu meistern", wenn man durch Veränderungen sich selber treu bleibt

Original von Susette
[
Veränderungen kann man aufhalten. Negative muss man sogar aufhalten. Bei sich selbst und bei anderen.
Ich denke gerade an ganz schlimme Zeiten in meiner Ehe. Da muss ich mir heute noch vorwerfen, dass ich einfach zu spät gehandelt habe. Ich habe bestimmten Entwicklungen zu lange zugesehen und nichts gemacht.

Positive Veränderungen kann man immer verstärken! Da reicht oft ein Lob, ein Lächeln, ein Blick.

Gruß Susette, die sich gerade verändert ;-)

da hab ich eine Weile drüber nachgedacht, da ich erst dachte man kann Veränderungen nicht aufhalten oder beeinflussen. Aber ich gebe Dir recht, man kann es wohl. Gerade positve Veränderung lässt sich durch die schlichte Freude daran verstärken.


@Pizza, da bin ich mir unsicher, ich weiss nicht ob er der Charakter festgelegt ist, ich könnte mir vorstellen, dass auch er sich durch Erfahrungen ändert, z.B. wenn ein misstrauischer Mensch stets gute Erfahrungen macht, wird er sein Misstrauen vielleicht verlieren.
 

David

Armer Irrer! *g*
Ich glaube der Mensch ändert sich, seine Umgebung und seine Lebensweise. Also im gewissen masse ein bisschen von allem. Ich selbst stecke momentan in einer Phase der Veränderung, die ich allerdings (so glaube ich) unterbewusst selbst herbeiführen wollte.

Der Mensch strebt nun mal nach Verbesserungen! Verbesserungen an seiner Umgebung und sich selbst. Sind wir nicht alle irgendwo kleine Weltverbesserer? ;-)
 
G

Gankerl

Guest
Zum Charakter: Ich denke, dass positive Erfahrungen naturgemäß besser angenommen werden und auch zu Änderungen des Wesens beitragen können. Das könnte man ja als positive Bestärkung des Lebens ansehen.
Ich tendiere dazu, negative Veränderungen zu verharmlosen, gehe weit über meine Grenzen hinaus und wenn es dann den großen Knall gibt, dann gibt’s fragende Gesichter bei meinem Gegenüber. Aber ich möchte nicht ständig an meinem Partner oder Mitmenschen rumzuschnitzen, das kann nämlich schnell zur Gewohnheit werden.
Wenn man sich selbst nicht verändern würde, dann wäre das ziemlich traurig. Wenn es um einen selbst geht, dann fällt das aber auch meistens leichter als bei anderen.
 
J

Joesy

Guest
ein gutes, aber auch sehr umfassendes Thema :)

Ich glaube nicht, dass sich viele Menschen grundlegend
verändern. Sie haben zwar manchmal das Gefühl, als
"neuer" Mensch aus Situationen rauszukommen, landen
jedoch sehr schnell wieder bei ihren alten Verhaltensmustern
und Reaktionen, sobald sich der Alltag wieder normalisiert.

Und meiner Meinung nach, ist ein Grund dafür, dass es keine
eindeutigen Bewertungen geben kann, da die eigenen Augen
subjektiv sehen und die Betrachtungsweise eines Dritten
im Zweifel auch fern ab aller Neutralität geschieht.

Nichtsdestotrotz ist ein persönliches Herauswachsen,
Bewusstwerden über meine Handlungsweisen und gegenenfalls
Veränderung für mich das schönste Ziel, was ich für mich
erreichen kann. :]
 
G

Gankerl

Guest
Original von Susette

Veränderungen kann man aufhalten. Negative muss man sogar aufhalten..........Ich habe bestimmten Entwicklungen zu lange zugesehen und nichts gemacht.

Und warum muß man negatives aufhalten? Es geht mir jetzt echt um das "warum ich als Betroffener"???? Weil ich der Klügere bin? Wann höre ich auf der "Klügere" zu sein? Für diese Argumente gibt’s doch nur eine Erklärung, weil einem was an der Beziehung liegt. Und jetzt kommt der Partner ins Spiel.
Durch sein Verhalten verändert er die Beziehung – wissentlich zum Schlechten.
Gerade kommt Gretchen um die Ecke und will wissen warum das der Partner nicht von vornherein so gehandhabt hat?

Die Veränderung durch den Menschen, der einem am nächsten steht ist ein sensibles Thema. Denn wer aus meiner Umwelt hat mehr Einfluss auf mich als mein Partner. Bestenfalls kann ich ihm blind vertrauen.
 
J

Joesy

Guest
und schlimmstenfalls verurteilt er das an einem, was
er früher geschätzt und sogar geliebt hat
 
F

Fay

Guest
Wenn der Partner die Beziehung wissentlich zum Schlechterem verändert, dann hat er oft ein Problem mit sich selber. Ich kenne das von mir . Mein Mann ist dann derjenige der meine Wut abkriegt, eigentlich ja weil ich ihm vertraue. Er kann damit auch überhaupt nicht umgehen ( ich könnte es sicher auch nicht :-(), bis dato habe ich mich immer entschuldigt, ich weiss auch nicht, warum es gerade der Partner abkriegt, den man doch am meisten liebt-oft ist er einfach gerade greifbar.

Wenn es nicht mehr spontan ist und längerfristig, hilft manchmal nur klar seine Grenzen zu zeigen, damit dem Partner bewusst, wird, dass es zuweit geht und er sich einfach zusammenreißen muss. Denn eigentlich will er meist garnicht der Beziehung schaden, sondern ist persönlich unzufrieden. Ich habe nun leider Deine Kraüterhexe im Kopf und kann mich erinnern, dass sie vor einer Weile über Depressionen klagte, ich halte es für eine logische Folge, dass, wird es nicht behandelt und löst sich nicht von selbst, sich das irgendwann auf die Beziehung auswirkt. Sorry-ich möchte Dir nicht zu nahe treten oder irgendwas reininterpretieren, aber es fiel mir halt auf........
 
S

Susette

Guest
Original von Gankerl
Original von Susette

Veränderungen kann man aufhalten. Negative muss man sogar aufhalten..........Ich habe bestimmten Entwicklungen zu lange zugesehen und nichts gemacht.

Und warum muß man negatives aufhalten? Es geht mir jetzt echt um das "warum ich als Betroffener"???? Weil ich der Klügere bin? Wann höre ich auf der "Klügere" zu sein? Für diese Argumente gibt’s doch nur eine Erklärung, weil einem was an der Beziehung liegt. Und jetzt kommt der Partner ins Spiel.
Durch sein Verhalten verändert er die Beziehung – wissentlich zum Schlechten.
Gerade kommt Gretchen um die Ecke und will wissen warum das der Partner nicht von vornherein so gehandhabt hat?

Die Veränderung durch den Menschen, der einem am nächsten steht ist ein sensibles Thema. Denn wer aus meiner Umwelt hat mehr Einfluss auf mich als mein Partner. Bestenfalls kann ich ihm blind vertrauen.

Sensibles Thema, ja.
Es geht ja auch nicht darum, Veränderungen des Partners aufzuhalten, nur weil sie einem selbst nicht in den Kram passen. Es geht - aus meiner Sicht - um Dinge, die dem sich verändernden Partner oder auch der Beziehung massiv schaden.
 
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