Gankerl, Du überrascht mich...... positiv!
Original von Gankerl
Ich hab mir die letzten Tage Gedanken gemacht, wie und wodurch sich ein Mensch ändert. Ändert er sich eigentlich, oder verändert einen die Umwelt?
Ich denke, dass der Mensch ist praktisch einer ständigen Veränderung unterworfen, Leben IST Veränderung.
Es sind die Reaktionen auf Anforderungen, auf bestimmte Umstände, Lebensalter, Erfahrungen usw., die einen Menschen verändern......... den Menschen selbst und natürlich auch die Sichtweise verändern.
Das sind oft nur oberflächliche Veränderungen. Wenn wir z. B. verliebt sind, neigen wir dazu, alles locker und heiter und himmelblau zu sehen. Wir fühlen uns stark und allem gewachsen. Zeigt uns das Leben seine weniger heitere Seite, dann werden wir ernst, ziehen uns zurück...... werden vielleicht sogar mutlos, verzweifeln. Doch irgendwann sind wir durch dieses Tal hindurch und dann erst haben wir uns wirklich verändert... wir sind "gesetzter" geworden....... erfahrener, lassen uns nicht mehr so leicht aus dem Gleichgewicht bringen, werden gelassener. Ich habe
hier mal was geschrieben, was zu diesem Thema passt.
Ich selber spüre seit langer Zeit so eine tiefe, wirkliche Veränderung. Mir wurde das auch schon von Leuten gesagt, die mich gut kennen, teils mit Bedauern. Sie beklagen, dass meine frühere absolute Offenheit, die Fröhlichkeit, auch die Empfindungs- und Begeisterungsfähigkeit......... und gestern erst sagte mir jemand, dass auch die Fähigkeit zur Hingabe kaum noch erkennbar ist. Man wirft mir vor, mich zu "verschließen".
Das stimmt alles und ich merke das selber. Ich erkenne daran, dass man eigentlich nicht so einfach sagen kann, ob eine Veränderung positiv oder negativ ist. Um bei dem Beispiel mit mir selber zu bleiben: für andere mag diese Veränderung negativ aussehen, für mich ist sie im Moment allerdings absolut positiv. Ich brauche diese "Abschottung" momentan einfach und ehrlich, ich kann irgendwie auch gar nicht anders.
Ob das alles so bleibt, wenn ich erst endgültig durch das derzeitige Tal hindurch bin, das weiß ich nicht. Doch vorstellen, wieder ganz "die Alte" zu sein, kann ich mir auch nicht, denn solche Phasen verändern wohl auf Dauer.
Sorry, eigentlich wollte ich gar nicht soviel von mir selber schreiben, aber das passte halt irgendwie grad, weil es vielleicht ein wenig veranschaulicht, wie ich über diese Dinge denke.
Original von GankerlSind Probleme eine Frage des Standpunkts?
Oft ist es so, ja. Verallgemeinern kann man natürlich nicht und es gibt Probleme, die sind einfach da, da kann man es drehen und wenden, wie man möchte, ausschlaggebend ist dann halt die Art des Umgangs mit diesen Problemen. Aber manche Probleme sind in Wahrheit keine, sie sind hausgemacht und entspringen oft einer einseitigen oder überhaupt einer beschränkten Sichtweise.
Original von Gankerl Kann man die Veränderung nicht aufhalten, wenn sie in die negative Richtung driften und verstärken, wenn sie positiv sind?
Da bin ich jetzt wieder bei dem Absatz weiter oben......... aber mit der Antwort bin ich überfragt, eigentlich tendiere ich - aus meiner jetzigen Sicht - zum Nein. Doch ich glaube, das ist nicht ganz richtig. Ein Mensch, der wirklich stark ist, der kann solche Veränderungen in eine ungewollte Richtung vermutlich doch zumindest korrigieren.
Mein Gott...... und das früh um halb acht......