Hilfe! -  vom Kindergarten in die Sonderschule ?

E

evalotta

Guest
Hallo !

Ich habe einen 6 jährigen Sohn mit ADS der zudem "grenzwertig" hochbegabt ist.
Wir gehen mittlerweile 1,5 Jahre mit so gutem Erfolg zur Ergotherapie , dass wir vorerst keine weiteren Stunden brauchen. Seit 1 Jahr machen wir privat Reittherapie - in Kombination bei uns unschlagbar. Das fiel auch im Kiga auf, wo uns seit 1 Jahr in regelmäßigen Abständen bestätigt wird, daß es große Fortschritte bei der Konzentrationsfähigkeit gibt, und er auch wesentlich ruhiger und fröhlicher sei.

Nun der Hammer : Beim letzten Elternabend wurde ich von den gleichen Erziehern gefragt, ob wir schon mal drüber nachgedacht hätten, ihn direkt in eine Sonderschule einschulen zu lassen, oder zu versuchen einen Platz in einer Schule für lernbehinderte Kinder zu bekommen. Er wäre durch seine fehlende Konzentrationsfähigkeit ( im Stuhlkreis und beim Würzburger Programm) und aufgrund seiner motorischen Unruhe nicht in der Lage eine normale Grundschule zu besuchen. " Die würden so ein Verhalten nicht lange mitmachen". Ich war wirklich platt. Ich habe mitgeteilt, eine Sonderschule käme überhaupt nicht in Frage. Er soll es hier auf unserer Dorfgrundschule probieren, denn die kennt er, und die neuen Erstklässler auch. Die Ergotherapeutin , die Kinderärztin und ich sind anderer Ansicht als der Kiga, aber nun habe ich doch Angst vor der Einschulungsuntersuchung und natürlich dem Ergebnis. Ich versuche ruhig zu bleiben, und erstmal so viele Infos wie möglich zu sammeln. Könnt ihr helfen ?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ? Wie geht ihr damit um ?

*entnervte* liebe Grüße von Evalotta



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Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Evalotta,

also erstmal herzlich Willkommen hier im Forum ;-)

Ich muß im Moment auch die Entscheidung treffen, in welche Schule ich meinen Sohn (auch 6 Jahre, auch ADHS) schicken werde.
Er ging bisher die ganzen 3 Jahre in einen Förderkindergarten, wo es nur 6-7 Kinder gab und er hat dort wahnsinnige Fortschritte gemacht.
Auch er macht in dieser Einrichtung eine heilpädag. Reittherapie mit (1 x wöchentlich) und hat dort das volle Förderprogramm.

Bei der Einschulungsuntersuchung kam bei ihm heraus, daß er auf jeden Fall Grundschultauglichkeit hat, d. h. eine Sonderschule kommt für ihn überhaupt nicht in Frage und ich denke so wird es bei Deinem Sohn ähnlich sein...

Diese Kinder haben meist die ganz normale Grundschulreife, das Wissen dafür, aber das Sozialverhalten ist eine Kathastrophe...
Mein Sohn bekommt seit er 4 Jahre alt ist Ritalin (Medikinet) und seit dem ist es wesentlich besser geworden.

Allerdings ist sein Verhalten immer noch nicht optimal und sein Sonderschullehrer, den er dort 1 x wöchentlich im Kiga hat, meint, es wäre evlt. besser ihn in eine E-Schule (Schule mit Erziehungshilfe aber mit ganz normalem Grundschulstoff) zu schicken...

jetzt hab ich schon ewig hin - und herüberlegt, was ich machen soll. Es steht für mich auf jeden Fall eines fest: Er kommt nicht auf eine Sonderschule, weil er dort erst recht unterfordert wäre und untergehen würde...

Hast Du schon mal über eine Medikamentengabe nachgedacht? Ich denke du solltest auf jeden Fall die Dorfgrundschule versuchen und mit den Lehrern zusammenkooperieren... das ist sehr wichtig dieser stetige Austausch zwischen Eltern und Lehrern...

Wenn Du meinen Thread mal lesen willst, dann schau mal unter: "Regelkiga verweigert Integration" auch im ADS-Forum...

Ich war auch am Freitag noch mit meinem Sohn beim IQ-Test und er hat einen durchschnittlichen IQ (99) und im Lesen (das hat er sich mit 5 Jahren selber beigebracht) kam er auf einen Wert von 112! (gemessen am Bogen für 7-Jährige...)... also ich denke, daß ein Kind mit diesem Wissen nicht auf einer Sonderschule landen sollte...

Gibt es bei Euch evtl. auch Erziehungshilfe-Schulen? Eben eine Schule, wo er dann den ganz normalen Grundschulstoff gelehrt bekommt?

Versuch Dich nicht zu etwas drängen zu lassen, was Du nicht willst und was für Deinen Sohn nicht gut ist (und das denke ich einfach), sondern informiere Dich gründlich, was Du noch für Möglichkeiten hast, es wird als ADS-Mutter immer ein Kampf sein, das Beste für sein Kind rauszusuchen, bzw. durchzusetzen, das habe ich leider schon vor der Einschulung erfahren müssen...

ich drück Dir die Daumen, daß du Dich richtig entscheidest...

Ganz liebe Grüße

Carmen
 
W

weißnichtalles

Guest
Vom Kindergarten in die Sonderschule

Hallo,

ich stecke im Moment mittendrin.

Mein Sohn (jetzt 11) wurde auf meinen Wunsch zurückgeschult, Stuhlkreise, Mini-Club usw. haben so recht und schlecht funktioniert, er bekommt jetzt seit 4 Jahre Medinikent und hat ADHS. Die ersten beiden Grundschuljahre verliefen relativ chaotisch (ca. 30 Kinder in der Klasse, Lehrer unterrichtete nach Schema F)- Die 2. Klasse hat er freiwiliig wegen Deutsch wiederholt, mittlereweile wurde auch LRS festgestellt. Bei der Klassenwiederholung überlegte ich mir schon den Schritt "Sonderschule", es war jedoch l e i d e r nichts frei (er hat einen überdurchschnittlichen IQ).Nach 2,5 jährigem weiteren Kampf in der Grundschule und dem nun anstehenden Schulwechsel war für mich klar, er geht in einer großen Klasse unter, da es auch in der kleinen Klasse nicht so geklappt hat, wie es eigentlich von der Klassengröße her möglich gewesen wäre.
Ganz schnell tat sich jetzt die Möglichkeit auf, ihn schon im 2. Halbjahr der 4. Klasse auf die "Erziehungshilfe" Schule umzuschulen, da auch die Klasse und die Klassenlehrerin bis zur 6. Klasse so bestehen bleibt.
Seit Montag ist er auf der Schule und fühlt sich wohl, die Klasse hat 10 Schüler, vorher hatte er vor lauter Frust medizinisch unerkärliche Bauchschmerzen, die aber auch wirklich da waren.... Tut das euren Kindern nicht an, wenn ihr die Möglichkeit habt, es gibt geeignete Schulen auf denen sie sich wohlfühlen und gefördert werden, man versteht sie mit ihren Eigenheiten usw. in den Grundschulen ist dies selten der Fall, bei uns war es nie so. Sollte ein geeigneter Lehrer vorhanden sein, lohnt sich ein Versuch, wenn nicht, springt über euren Schatten, den Kindern zuliebe. Wenn die Kinder ihren eigenen Weg gefunden haben, können sie immer noch etwas in Bewegung setzen und weitermachen, ADHS-Kinder lassen sich in keine Rollen zwängen, die ihnen nicht liegen (ich habe noch 2 "normale").

Für weitere Fragen könnt ihr mich gerne direkt ansprechen, ich antworte gerne!Viele Grüße
Heike
(weíßnichtallles)
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
RE: Vom Kindergarten in die Sonderschule

Hallo Heike,

schön, daß du auch geantwortet hast, bin im Moment auch froh, wenn ich ein paar Antworten bekomme, wie es bei anderen so läuft...

Ich habe nicht vor meinen Sohn irgendwo reinzuzwängen, weil ich selber weiß, daß er sich auch nicht irgendwo einfach so reinstecken läßt *gg*
Bei uns ist es so, daß diese E-Schule eine Privatschule ist und man sowieso beim Jugendamt erstmal von Pontius zu Pilatus rennen muß, um die Gelder bewilligt zu bekommen (bin AE...), d. h. es käme von vorneherein eh nur 1 Jahr in Frage, weil die beim JA sicher nicht länger die Kosten dafür übernehmen würden.

Ich denke halt, wenn ich ihn von vorneherein 1 Jahr auf die E-Schule schicke und die Rückgliederung in der 2. Klasse funktionirt dann nicht, was hab ich dann noch für einen Trumpf in der HAnd ??
Wenn ich ihn aber jetzt bis zu den Ferien noch in einen Regelkiga und dann in die Regelgrundschule schicke und es funktioniert nicht, hab ich immer noch die Ausweichmöglichkeit zur E-Schule...

Ich denke es ist einfach die bessere Lösung und wer sagt, daß es nicht gutgeht? Wenigstens weiß ich dann, daß ich wirklich alles probiert habe und brauch kein schlechtes Gewissen zu haben, was wäre gewesen, wenn... usw...

Wenn ich sehe, daß mein Sohn es auf der Grundschule nicht packt, dann werde ich es sicher nicht erzwingen, ich möchte einfach nur das Beste für ihn, aber ich werde ihn nicht von vorneherein "abstempeln" und das werde ich mit dieser Schule, weil sie bei uns eben den Ruf als "Schule für Schwererziehbare" hat und diese Kinder dann gleich von vorneherein "verurteilt" werden...
Mein Nochmann hat seine Ausbildung auch in einem Heim für Schwererziehbare gemacht, es verfolgt ihn noch heute, weil er es im Lebenslauf angeben muß und wenn man den Namen des Heims liest, nickt jeder gleich mit dem Kopf und sagt: Oh je... alles klar....
Es fragt dann keiner, warum er dort war...
Das ist eben noch ein Grund warum ich das meinem Sohn wenn irgendwie möglich ersparen möchte...

Ja, die Entscheidung ist wirklich nicht einfach und ich habe die letzten Wochen so manche Träne vergossen, so manche schlaflose NAcht hinter mir, aber je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer werde ich mir mit der Grundschule. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert...
 

Sabine2510

Mitglied
RE: Vom Kindergarten in die Sonderschule

Hallo!
Habe mir gerade eure Beiträge mit dem Problemen von ADHS durchgelesen. Durch Zufall bin ich hier in Berlin auf eine Spezialistin gestoßen, mit der ich mich sehr lange telefonisch unterhalten hatte. Die hat mir Dinge erzählt, wo ich immer nur dachte, dass es schade ist, dass ich das alles jetzt erst erfahre. Meiner Tochter hätte dieses Wissen gut helfen können. Es geht hier um Lateralität. Diese Professorin hat sich damit seit 30 Jahren beschäftigt und viele Reihenuntersuchungen durchgeführt. Sie kam zu der Ansicht, dass die meisten Legastheniker rechtshemisphärisch denken. Diese sind sehr kreativ und denken räumlich und dreidimensional (daher auch oft b-d Probleme). Unsere Welt ist linkshemisphärisch aufgebaut, vor allem in den Schulen lernt man linkshemisphärisch. Die rechtshem. passen da nicht rein und werden gar nicht ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert. Deshalb erscheinen sie oft als hyperaktiv und konzentrationsgestört. Die Professorin meinte, dass die meisten Legastheniker eigentlich Linkshändler sind und aber auf rechts getrimmt wurden. Oder sie sind weder noch. Sie empfahl mir außerdem ein Buch von Jeffrey Freed und Laurie Parsons "Zappelphilipp und Störenfrieda lernen anders". Ich habe es das Wochenende über durchgearbeitet und wie gesagt, musste immer an meine Tochter denken. Werde mit ihr das Buch besprechen, mal sehen, was sie dazu sagt. Also, ich kann es allen nur wärmstens empfehlen. Die Professorin übringends testet die Kinder auch und hat ihre eigene Beratungsstelle. Kostet natürlich was. Sie veranstaltet auch Seminare, nur falls jemand Interesse dafür haben sollte. Schöne Grüße, Sabine Omarow
 
S

Schnüffi

Guest
Hallo Evalotta,

es ist schon schlimm, wenn man plötzlich vor solchen Entscheidungen
steht.
Die Erzieher haben oft keinen Ahnung von ADS und wissen oft gar
nicht, wie sie damit umzugehen haben, das liegt an der schlechten
Schulung auf diesem Gebiet.
Auf jeden Fall laß dich nicht ins Boxhorn jagen!
Falls die Erzieherin eine Förderschule gemeint hat mit wenigen Kindern
und fürs 1. Jahr 1-2 Jahre Unterricht, könnte schon hilfreich sein, aber
ich mein, Du solltest das auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen, bei
dem Dein Sohn in Behandlung ist.
Bei meiner Tochter stand diese Entscheidung innerhalb des 1. Schul-
jahres zur Debatte, vielleicht Förderschule, zurück in den Kindergarten,
1. Klasse wiederholen oder am Ende in die Walddorfschule.
Ich habe echt Angst vor der Entscheidung gehabt.
Aber sie ist jetzt in der 2. Klasse und schafft diese auch, sie kommt auf
jeden Fall in die 3. Klasse.
Allerdings, ohne Medikamente hätten wir das nicht geschafft.

Denke immer daran, ADS Kinder sind sehr intelligente Kinder!
Sie gehören nicht auf das Abstellgleis und nicht in Klassen von Lernbehinderten.

Viele Grüße von Schnüffi
 
S

sanne

Guest
Hallo evalotta,

du schreibst, dein Kind wäre "grenzwertig" hochbegabt. Das kommt ja öfter mit ADS zusammen. Wie ist das festgestellt worden?
Wir haben einen hochbegabten Sohn, den der Schulpsycholische Dienst getestet hat. Nach dem Test hatte auch der Schulleiter (trotz negativem Test-termin in ser Schule) keine Einwände mehr gegen die Einschulung. (Unser Sohn war erst 5.)
Ich glaube, gegen ein Gutachten eines Schulpsychologen wird die Schule sich nie stellen.

Viele Grüße Susanne
 
E

evalotta

Guest
Hallo !

Danke schonmal für eure Beiträge ! Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sich ENDLICH mal mit Leuten austauschen kann, die wissen wovon man spricht.

Hi Snüffi,
der IQ-Test wurde in Kombination mit dem Test auf ADS/ADHS bei einer Kinderpsychologin/ Kinderpsychaterin gemacht. Das Ergebnis war ADS ohne (!) Hyperperaktivität (soweit die motorische "Unruhe" nach 1 Jahr Ergo und 6 Monaten Reittherapie). Deshalb hat mich auch die Aussage des Kiga so überrascht.
Wir haben schon ansatzweise mit der Kinderpsychologin über Ritalin gesprochen, aber nur allgemein, weil sie & wir erst soweit wie möglich ohne klarkommen wollen. Ergo+Reiten war bisher so erfolgreich, daß wir bisher auch keine andere Entscheidung treffen mußten. Zudem habe ich als "Ökotante" die euch ja reichlichst bekannten Bedenken - Eingriff in den Hirnstoffwechsel und so weiter. Bisher hatte ich kein gutes Gefühl dabei. Das soll auf gar keinen Fall heißen, daß ich andere verurteile. Eltern wissen in der Regel am besten, was für ihr Kind gut ist.


Sabine 2401
das genannte Buch Zappelphillip und Störenfrieda lernen anders habe ich vorsichtshalber auch schon mal durchgelesen - ein ganz tolles Buch. Ich bin der Überzeugung, daß mein Sohn - genau wie ich - extrem in Bildern denkt. Es war mir schon immer ein Rätzel wie man in Worten denken soll. Hört sich komisch an - aber ich habe sozusagen Farb-Tv mit Geruch, wenn ich nachdenke. Vor der Lektüre dachte ich immer, das hätte Jeder. Ich hatte eine sehr glückliche Grundschulzeit. Schwierig wurde es erst danach. Und ehrlich - eine Grundschule sollte doch für alle Kinder da sein, die nicht ganz ganz große Probleme haben.
Und Kindergarten - Sonderschule ist doch wirklich ein Hammer. In der Familie haben wir keine Probleme mehr, im familiären Umfeld auch nicht, da heißt es nur - na der ist halt genauso wild und draufgängerisch wie sein Onkel und so sensibel und liebevoll wie sein Vater.


Grüße von Evalotta
 

phönixchen

Mitglied
Hallo evalotta,
vielleicht solltest du dein Kind mal mit Wissen füttern, meiner ist auch einer von der Hochbegabtensorte und dem hab ich mit einem Computer und vielen Lehrspielen (kein Kikkikram) richtig glücklich gemacht. Ich muß jetzt nur noch die Mengen dosieren, die er so in sich rein baggert. Allerdings geht es bei uns nicht ohne Medikament, sonst würde der mir alles aufs andere End setzen.

gruß phönixchen
 
E

evalotta

Guest
Hallo phönixchen !

Wir füttern schon - mit Geolino, Geo, National Geographic der letzten 2 Jahre. Wie gut, das es Geschenk-Abos gibt. Hast du vielleicht einen guten Tip für Computer-Lernspiele ? Wir haben bisher nur ein paar Online-Spiele gefunden, aber wenn Tim die 2 mal durch hat, reicht es ihm auch schon. Ansonsten versuchen wir es mit Büchern wie "Mumien und Hieroglyphen (ab 10, aber er findets überhaupt nicht gruselig)" Dinosaurier (für Erwachsene) und einem Englisch/Deutsch Bilderwörterbuch. Wir üben im Moment malen - das wird im Schultest verlangt und der unsrige malt eher wie ein durchgeknallter Miro. Halbabstrakte Bilder aus Strichen, Kugeln, Fahrzeugen und Männchen. Ich finde sie toll - nur "dürfen" Bilder von 6 jährigen so wohl nicht aussehen.

Grüße ! Evalotta
 

Schnuffi

Putzfee
Hallo evalotta,
ich kann den anderen hier auch nur zustimmen! Wenn dein Kind auch noch hocbegabt ist eine Sonderschule ????
Lass dich dadurch nicht verunsichern!
Wenn der Test auf ADHS positiv sein sollte, dann bekommt er Medis mit denen er den Schulalltag dann wohl in den Griff bekommt.
Mein Sohn war wie umgewandelt. :)
Es liegt wirklich daran, dass Erzieher einfach nicht ausreichend weitergebildet sind auf diesem Gebiet! Das ist sehr schade, denn so könnte frühzeitig was unternommen werden und viel Leid ersparen.
:bye:
 
E

evalotta

Guest
Hallo !

Leider steht ADS fest. Ohne Hyperaktivität.
Mit den Erzieherinnen im Kiga habe ich am Donnerstag noch einen weiteren Gesprächstermin. Mit der Kinderpsychologin kann ich erst irgendwann im März sprechen, wenn jemand einen Termin absagt, oder sogar erst im April. Total überlaufen. Vielleicht habe ich ja in den nächsten zwei Wochen doch noch einen Termin. Ansonsten gehe ich - falls mir das alles zu brenzlig wird - mal vorbei, und "breche dort mal ein wenig zusammen". Sowas beschleunigt - aber nur als absolute Notmaßnahme.

Ich habe mich heute im Netz rumgetrieben und Sonderschule oder E-Schule ab Kindergarten ist wohl tatsächlich mehr als ungewöhnlich, vor allem, weil Tim keine! Aggressivität zeigt. Wäre toll, wenn ihr noch was schreiben könntet, denn am Donnerstag muß ich gut vorbereitet sein.

:argue
 
S

Schnüffi

Guest
Sage doch einfach, daß Du erst mal den Termin
beim Arzt abwarten willst, da wird ja unter anderem
ein IQ Test gemacht, und falls Dein Sohn einen
hohen IQ Test hat, was soll er denn dann auf der
Sonderschule?
ADS oder Hochintelligenz kann eine Erzieherin
bestimmt nicht feststellen!

Da würde ich ´mich auf das Urteil des Arztes be-
rufen.

Gruß von Schnüffi
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo!!

Man, ich kann das gut nachvollziehen, vor nem Jahr waren wir in der gleichen Situation!
Die Einschulungsuntersuchung meines Sohnes.
Und was soll ich euch sagen, sie war wirklich der reinste Horror!
Bei uns ist das so, das die Untersuchung im Kindergarten durchgeführt wird.
Grad in dieser Woche war mein Sohn (der sonst wirklich sehr selten!! Krank ist, mit fast 40 Grad Fieber im Bett gelegen).
Also gut, ein paar Wochen später haben wir dann einen Termin beim Gesundheitsamt.
Ich schon voll rutiniert, da grade die ADS Untersuchungen liefen.
Kind eingebläut, sei ja schön brav und benimm dich!


Hahahah.....

ER hat wunderbar mitgemacht, super konzentriert gearbeitet, und als wir fertig waren, hat er sich unter den Schreibtisch der netten Frau gelegt.
Sie wollte dann noch in den Zettel für die Schule reinschreiben, das er eben auffällig ist.
Ich hab mit ihr geredet, und gesagt, das ich selbst nochmal den Kontakt zur SChule suchen möchte, und wir eben gerade auch mitten im ADS Test stecken.

Gut sie hat nichts angekreuzt!!
Als wir dann ein paar Wochen später das ERgebnis des ADHS Testes hatten, und auch in der Einstellungsphase waren, bin ich von mir aus zum Rektor der Schule gegangen, und hab mit ihm gesprochen.

ER meinte, das er mir das hoch anrechnet, und er das gut findet, das ich gekommen bin.
Der Schuss hätte klar auch nach hinten losgehen können.

Ich denke mir im Prinzip kommt man mit Ehrlichkeit, und ner riessenportion Gelassenheit wirklich am weitesten!!

Gruss Sandra
 
E

evalotta

Guest
Hallo Sandra !

Vielen dank für deinen Bericht!
Vor dem Einschulungstest habe ich schon ganz schön
angst. Meinem Sohn erzähle ich, es wäre halt so ähnlich
wie die "Aufgaben"( gemeint sind die diversen Tests) die er
sowieso schon kennt. Und der Arzt guckt, ob er hüpfen und
auf einem Bein stehen kann. Wäre alles nicht so dramatisch.

Na, hoffentlich klappt die Notlüge.

Von der Kinderpsychologin, die viele ADS/ADHS Schulkinder
kennt, erhoffe ich mir ein paar Tips - sozusagen
"was ist wenn ... " und welche Möglichkeiten es dann noch gibt.
Leider habe ich erst in den nächsten 4 Wochen einen "Notfall-
Termin".

Am Donnerstag werde ich den Erzieherinnen aus seiner Gruppe
ausdrücklich untersagen, Äußerungen zu Tims Verhalten und
Entwicklung gegenüber der Schule zu machen ( diese Vorgehensweise
wurde bei uns neu eingeführt, es ist aber eine schriftliche Einwilligung
der Eltern notwenig. Die werden wir aber nicht geben.)
Na, das Gespräch wird grenzwertig. Vor allem wegen der
Sonderschulempfehlung.

Viele Grüße von Evalotta



:bye:
 

phönixchen

Mitglied
Hallo Evalotta,
also es gibt da sehr viele Wissensspiele. Hier ein paar die ich selber sehr gut finde und meine Kinder sind begeistert:

Tim 7 für 3.Klasse (mein Sohn ist 7) machen wir gemeinsam
Kids entdecken die Geschichte
Komm wir zeigen dir die Welt
Alfons Lernwelt (gibts für unterschiedliche Klassen) Deutsch und Mathe getrennt
Welt der Zahl (auch verschiedene Altersstufen)
Ollis große Reise (spiel über verschieden Länder)
Addy Junior oder Addy (unterschiedliche Altersstufen)
Es war einmal das Leben (Biologie)
Hugo (gibt verschieden sind nicht die jump und run Spiele mit gemeint)
Entdecken mit Spass (die Welt der Wissenschaft)
Kids entdecken den menschlichen Körper
dann hat noch der Heureka/Klett verschiedene Spiele über Chemie, Biologie und Physik die sind etwas schwer für die Kleinen aber da mache ich als Erwachsener auch gerne mal mit.

ansonsten such doch einfach mal bei LÜK oder anderen Schulbuchverlagen, die haben zum teil auch schon Software zum lernen.

Sei froh das er nur ADS ist, wäre er auch noch Hyper, dann hättest du noch ein weiteres Problem.
Guck doch mal ob er nicht ein halbes jahr in die erste Klasse gehen kann und dann zum Winter hin in die Zweite schon aufsteigen kann. Bei uns an der Schule ist das mit einem Hochbegabten gemacht worden und der ist ganz glücklich damit.

gruß phönixchen
 
E

evalotta

Guest
Hi !

Danke für die Tipps ! Wir haben uns erstmal "meterhoch" mit LÜK eingedeckt, diverse Lexika's Technik/Natur/Mensch für 7-8 jährige haben wir glücklicherweise auf Vorrat gekauft. Deine Vorschläge sind auf fruchtbaren Boden gefallen.

Der Termin mit den Kiga-Erzieherinnen ist auch erledigt. Erstmal habe ich meine Info-Materialsammlung zum Thema ADS und die Definitionen zu Lernbehinderung sowie Verhaltensstörung auf den Tisch gepackt, und einen "Vortrag" gehalten was ich davon denke, Eltern eines nachgewiesen intelligenten Kindes mit ADS den Rat zu geben, es am besten gleich ab der 1.Klasse in der Sonderschule anzumelden. :shake

Nun der Hammer. Erst wollten sie das so nicht gesagt haben. Haben sich dann aber doch noch dran erinnert, und dann haben sie es zwar gesagt, aber natürlich so nicht gemeint.
?( Sie hätten halt drüber nachgedacht, und in der Sonderschule gäbe es eben schöne kleine Klassen. Mir ist echt ... :kotz: geworden.
Das kann doch wohl alles nicht wahr sein. :wand So was bescheuertes habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört. Es ist unglaublich, mit welcher Naivität so schwerwiegende Empfehlungen gegeben werden.

Die motorische Unruhe ist im übrigen nicht größer geworden, es wäre halt nur auffällig, das sich Tim nach einer Weile nicht mehr für das angebotene Spielzeug interessiere (kennt er halt schon alles nach 2 Jahren). Er würde zwar außergewöhlich komplexe Dinge konstruieren, aber nach ein paar Wochen (!!!!!!!!!!!!) könne er sich nicht mehr dafür begeistern. :)respekt mein Kleiner, ich langweile mich schon nach ein paar Stunden).

Daraufhin habe ich zum x-ten Mal berichtet, daß er nicht gern in den Kiga fahren will, weil er sich langweilt. Zitat: "es ist so schrecklich langweilig, das einem ganz komisch im Kopf davon wird" und "es passiert überhaupt nichts Spannendes". .. Das saß.... Nun wollen sie ein Konzept erarbeiten, das Tim mehr fordert, ein paar andere Konstruktionskästen heraussuchen, LÜK Lernspiele anbieten, und ich soll sofort Bescheid sagen, wenn er sich wieder langweilt.

Es war zum Glück ein sehr erfolgreiches Gespräch, und bei uns zu Hause ist nach dem "Taifun" den die Empfehlung - Sonderschule - ausgelöst hat, ersteinmal wieder Ruhe eingekehrt. .....
(Aber mit der Schule reden dürfen sie ohne mein Beisein dennoch nicht)

Danke für Eure Hilfe und das Durchhaltevermögen beim lesen des Mega-langen
Textes, aber ich wollte es loswerden .... :bye:
Evalotta.
 

annerada

Mitglied
Der Verlauf des Gespräches mit den Erzieherinnen ist leider typisch, aber das Ergebnis läßt ja hoffen....

Viel Glück weiterhin!

LG
Anne
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Na das hört sich ja schon viiiiiel besser an ;D

Mit einem ADS-Kind muß man sich IMMER durchboxen, es wird nie einfach sein...

Aber leider hab ich gemerkt, daß man mit Ehrlichkeit nicht immer am Besten fährt... wenn ich da an die Regelkigas denke, die Michael überhaupt keine Chance gelassen haben (in einem durfte er ja nichtmal hin, obwohl sie ihn noch nie gesehen hatten... er wurde wegen seines ADS gleich in den anderen "abgeschoben" und das mit lauter fadenscheinigen Begründungen...
Was wäre gewesen, wenn ich nichts von seinem ADS gesagt hätte?? Dann hätten sie ihn auch nehmen und schauen müssen, wie sie mit ihm klarkommen...


Tja, aber so ein Kind könnte ja schließlich anstrengend sein... :wand
Und wer fragt uns MÜtter, ob es anstrengend ist?? :shake
 
S

Schnüffi

Guest
ja, ja, manchmal denkt man echt, es wäre besser es keinem zu sagen.

Manche sagte schon zu mir: was, aber sie ist mir nie so aufgefallen,
oder: wirklich? sieht aber doch ganz normal aus.

Was soll denn das heißen: normal?
Sind denn unsere Kinder deswegen behindert? Oder haben sie irgentwelche
sichtbaren Merkmale im Gesicht?

Ich erzähle es keinem mehr, der es nicht unbedingt wissen soll.
Auch in der Schule ist es fraglich, ob man es jedem Lehrer erzählen sollte.

Eine Bekannte von mir erzählte mir folgendes: Ihre Tochter kam ins Gymnasium und sie erzählte der Klassenlehrerin davon. Die Lehrerin erschien
sehr freundlich und verständnisvoll. Im Unterricht hat sie dann vor der ganzen
Klasse gesagt: Kinder, Ihr wißt ja, daß Kinder die Ritalin nehmen nicht ganz
normal sind.
Daraufhin wollte das Mädchen ihre Med. nicht mehr nehmen.

Das hat mich geschockt! Ich werde auf jeden Fall erst mich mal umhören,
wie der oder der Lehrer ist, bevor ich was sagen werde.

Viele Grüße von Schnüffi

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ADS-Kind vom KiGa auf die Sonderschule? Meinungen gesucht.
 
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