Idee/Tipp -  Was ist wirklich verboten?

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x_lady

Guest
Die Do's and Dont's beim Stillen


Was ist wirklich verboten?

Ich habe ein Brustpiercing. Stört das beim Stillen?
„Ja. Sie sollten das Piercing für die Stillzeit herausnehmen“, erklärt Ute Renköwitz. Beim Stechen der Piercinglöcher können Milchausführungsgänge verstopft oder beschädigt worden sein. Dies lässt sich aber erst mit dem Milcheinschuss feststellen. „Frauen mit Piercing sollten sich daher auf jeden Fall Hebammenhilfe fürs Wochenbett sichern – damit bei Komplikationen, wie zum Beispiel einem Milchstau, schnell fachkundige Hilfe möglich ist.“

Darf ich während des Stillens abnehmen?
Machen Sie während des Stillens keine Abnehmexperimente.
Ihre überzähligen Schwangerschaftskilos werden Sie über das Stillen wieder los. „Ein Teil der Pfunde wird extra während der Schwangerschaft für die Stillzeit angelegt. Insofern ist Stillen eigentlich Diät. Die Pfunde werden jetzt verarbeitet“, so Renköwitz. Andere Diät-Experimente sollten Sie lieber sein lassen. Die Gefahr eines Mangels für die Mutter ist zu groß. „Außerdem setzt zu starke Gewichtsreduktion im Fettgewebe gespeicherte Schadstoffe frei, was zu einer erhöhten Belastung der Muttermilch führen kann“, erklärt Dr. Schaefer.

Ich möchte wieder joggen gehen. Schadet das der Milch?
Nein. Die Vorstellung, Muttermilch könne durch schnelles Laufen sauer werden, gehört ins Reich der Mythen.
„Man nimmt an, dass sich der Geschmack ändern kann, weil sich bei sehr ausgiebiger Bewegung vermehrt Milchsäure in den Muskeln bildet“, erklärt die Bundesstillbeauftragte. „Die Milch ist aber auf jeden Fall bekömmlich.“ Schmeckt dem Kind die Milch dennoch nicht, sollten Sie einfach vor dem Laufen stillen. Wichtig: Bauen Sie vorher einige Wochen lang Ihre Beckenbodenmuskulatur wieder auf. Lassen Sie sich dabei von Ihrer Hebamme beraten. Tragen Sie beim Sport einen gut stützenden BH, und gleichen Sie nach dem Training den Flüssigkeitsverlust aus. Übertreiben Sie nicht. Maßvolles Joggen (oder auch Walken oder Radfahren) ist für junge Mütter besser.

Ich bin auf eine Geburtstagsfeier eingeladen. Ist es okay, wenn ich ein Glas Sekt oder Wein trinke?
„Bei besonderen Anlässen mal ein Glas Sekt zu trinken ist tolerabel.
Dadurch wird das Kind mit Sicherheit nicht geschädigt“, meint Dr. Schaefer. „Täglich ein bis zwei Gläser sind tabu.“ Von starken alkoholischen Getränken sollten Sie ganz Abstand halten. Und Fakt ist: „Der Alkohol geht nicht nur ins Blut der Mutter, sondern in vergleichbarer Konzentration auch in die Milch über“, betont der Experte. Ute Renköwitz schlägt Stillenden vor: „Wenn Sie wissen, dass Sie aus besonderem Anlass etwas trinken möchten, sollten Sie vorher Milch abpumpen, damit eine alkoholfreie Mahlzeit für das Kind bereitsteht.“ Abpumpen sollten Sie frühestens, wenn das Kind sechs Wochen alt ist. Sonst werde zu sehr in den Regelkreislauf von Milchangebot und -nachfrage eingegriffen, erklärt die Bundesstillbeauftragte.

Eine einzige Zigarette am Tag, das kann doch nicht schaden, oder?
„Doch, das schadet auch“, sagt Ute Renköwitz.
„Aber die Vorteile des Stillens sind so groß, dass Frauen, die rauchen, trotzdem stillen sollten.“ Deshalb: Wenn eine Zigarette sein muss, dann nach dem Stillen. So können sich die Schadstoffe bis zur nächsten Mahlzeit etwas abbauen. Klar ist aber, das Kind raucht passiv mit. Zum einen über die Muttermilch, in die das Nikotin gelangt. Zum anderen über die verrauchte Luft. Dr. Schaefer: „Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Kinder aus Raucherhaushalten später deutlich häufiger beim Kinderarzt wegen Atemwegserkrankungen und Magen-Darm- Beschwerden sind.“ Beide Experten raten Müttern daher dringend, sich schon in der Schwangerschaft das Rauchen abzugewöhnen und dies nach der Geburt beizubehalten. Die Wohnung sollte eine rauchfreie Zone sein.

Ich lackiere mir gerne die Fingernägel. Ist das problematisch?
Die Körperoberfläche, mit der Nagellack in Kontakt kommt, ist äußerst klein. Damit sind die Dosen, die in den Organismus gelangen können, minimal. „Nägel lackieren ist erlaubt“, sagt Dr. Schaefer. Renköwitz ergänzt: „Die Frauen sollten, wenn möglich, ein Formaldehydfreies Produkt benutzen.“

Macht es etwas aus, wenn ich Parfüm auftrage?
„In Parfüm wie in Waschmitteln stecken oft so genannte künstliche Moschusverbindungen, die über den Kreislauf der Mutter in die Milch gelangen“, erklärt Dr. Schaefer. „Man hat beobachtet, dass sie in Milchproben weit verbreitet sind.“ Also nur noch Kernseife statt wohlriechender Düfte? Diese Konsequenz hält der Experte von der Berliner Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie für übertrieben. „Einen Tropfen Parfüm hinter das Ohr zu tupfen ist okay.“ Ute Renköwitz empfiehlt, den Duft auf Kleider und Haare zu geben, so vermeiden Sie Hautkontakt. Aus einem anderen Grund rät sie zudem, in den ersten Stillwochen überhaupt kein Parfüm zu verwenden: „Neugeborene erkennen ihre Mütter über den Duft. Auch die Brust finden sie über den Geruch. Ein starkes Parfüm kann sie irritieren und zu Stillproblemen führen.“ Deshalb sollten Mütter direkt nach der Geburt und in der ersten Zeit, in der das Stillen noch gelernt wird, auf Parfüm oder parfümierte Deos verzichten.

Ich will meine Haare färben. Darf ich das?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen.
Zwar ergab eine Heidelberger Studie, dass Chemikalien aus Haarfärbemitteln in der Muttermilch und im Fettgewebe des Säuglings nachweisbar sind. „Es gibt aber keinen einzigen Fall, der darauf hindeutet, dass ein Kind durch das Haare färben der Mutter vergiftet oder geschädigt wurde“, schränkt Experte Dr. Schaefer ein. „Wenn eine Frau sich mit neuer Haarfarbe glücklicher fühlt und ausgeglichener ist, soll sie dies tun. Wechselt sie jedoch aus Modegründen alle zwei Wochen die Farbe, sollte sie überlegen, ob dies wirklich sein muss“, erläutert er. Die Bundesstillbeauftragte empfiehlt: „Mütter sollten in dieser Zeit ausprobieren, Naturfarben zu benutzen, gegebenfalls auch nur Strähnchen machen zu lassen.“

Scharfe Gewürze und blähende Bohnen – bekommt mein Baby alles zu spüren, was ich esse?
Nein. „Es gibt keinen Beweis, dass blähende oder andere derartige Stoffe in die Milch übergehen“, sagt Renköwitz.
„Schließlich findet die Verdauung im Darm der Mutter statt. Was das Kind bekommt, ist wunderbar verarbeitete Muttermilch – Nährstoffe in ihrer Endform.“ Sollte eine Mutter dennoch den Eindruck haben, das Baby verträgt etwas nicht, liegt es daran, dass das Verdauungssystem des Kindes noch nicht ausgereift ist. Dann gilt: Die Verdächtigen nacheinander vorübergehend vom Speisezettel streichen. „Bessern sich die Symptome nicht, liegen die Ursachen woanders, die Mutter kann normal essen“, so Renköwitz. „Verträgt das Kind tatsächlich ein Nahrungsmittel nicht, kann die Mutter es einige Wochen später erneut testen, wenn das Verdauungssystem reifer ist.“

Muss ich mit der Einnahme von Medikamenten vorsichtig sein?
Vorsicht ist geboten.
Trotzdem kommt man manchmal um ein Mittel nicht herum. „Es gibt für fast alle Erkrankungen Medikamente, die ausreichend erprobt und in der Stillzeit einsetzbar sind“, beruhigt Dr. Schaefer. Deshalb: nachhaken, wenn der Arzt wegen eines Medikamentes zum Abstillen rät. „Dann haben Sie höchstwahrscheinlich entweder ein nicht geeignetes Medikament anstelle eines geeigneten bekommen, oder das Medikament ist doch für Stillende akzeptabel“, sagt Dr. Schaefer. Denn oft seien Warnhinweise im Beipackzettel oder in der Roten Liste für Ärzte aufgeführt, obwohl in bestimmten Fällen eine Verordnung für Stillende möglich ist. Selbst mit speziellen Antibiotika lassen sich die meisten Infektionen in der Stillzeit gut behandeln, erklärt Dr. Schaefer. Im Zweifelsfall können Sie Ihren Arzt bitten, sich an die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (www.embryotox.de) zu wenden. Oder fragen Sie Ihren Kinderarzt oder Gynäkologen. Sie wissen häufig genauer, welche Medikamente während des Stillens zulässig sind.

Kann ich mir beim Zahnarzt eine Betäubungsspritze geben lassen?
Das ist möglich. „Der Betäubungsstoff wird schnell abgebaut und bleibt vorwiegend dort, wo er gebraucht wird: im Zahnbereich“, erläutert Schaefer. Er sei in der Milch nicht nachweisbar. „Alle heute üblichen örtlichen Betäubungsmittel, die beim Zahnarzt oder bei anderen Eingriffen angewendet werden, sind kein Grund, das Stillen hinauszuzögern oder zu unterbrechen.“
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
watt? und ich dachte, wenn ich sport betreibe, hat mein baby immer leckeren milchshake
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Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Super Interressant!!! :druecker

Dann kann ich ja auch anfangen langsam zu joggen, ich dachte die Milchmenge reduziert sich dann und da wollte ich eigentlich noch warten.
 

flussrose

hier und jetzt
Meine Hebi rät vom joggen ab, da der Beckenboden dabei noch zu arg belastet wird. Damit sollte man doch länger warten. Auch Sprünge sind wohl tabu.
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Meine Hebi hat gesagt wenn man mit voller Blase 10x Hüpfen kann ohne das ein Unglück passiert kann man schon laufen gehen, und an Fastnacht tanze ich auch ´nen Showtanz mit unserer Gruppe, da hüpfe ich auch ein wenig.
Aber ich werde langsam machen, sicher ist sicher!
 
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