Hilfe! -  Was kann tun?

lolamarcel

Neues Mitglied
Hallo,

ich habe ein „Problem“ mit einem meiner Kinder.
Ich bin 29 und 4fache Mutter. Meine Kinder sind 12,5,4 und 3 Jahre alt.
Leonie (4 Jahre) ist mein „Problemkind“.
Hier einmal eine kleine Vorgeschichte:
- Sie wurde 4 Wochen zu früh geboren und war dann bis zum regulären Geburtstermin in der Frühgeborenenstation
- Mit einem Jahr hatte Sie eine Tränengangsstenose
- Als Leonie 1 ½ Jahre alt war zog Ihr Erzeuger aus und wir trennten uns
- Mit 2 Jahren klaute ich Ihr den Nuckel
- Mit knapp 3 Jahren kam ich mit meinem neuen Freund zusammen
- Zum 3ten Geburtstag bekam Sie eine Brille
- Beim Kinderarzt hat Sie eine Vorsorgeuntersuchung nicht mitgemacht und bekam darauf eine Ergotherapie verschrieben
- Im Kindergarten ist Leonie unauffällig bis man sie abholt
-
Bei der Ergotherapie kam heraus dass Sie eine Gleichgewichtsstörung und sehr wenig Selbstbewusstsein hat. Mit Ihrer Brille gab es nur die ersten Tage ein paar Tränen, aber Sie hat sich super schnell daran gewöhnt und, meines Erachtens trägt Sie die Brille inzwischen auch gerne. Ihren Vater sieht Sie alle 14 Tage (meist regelmäßig) und, obwohl schon eine Weile ohne, geht der Abschied inzwischen auch nur noch mit Tränen (was ja verständlich sein mag).
Die Trennung vom Vater verlief nicht friedlich und alle Kinder haben es auch mitbekommen. Vom Anschreien bis (zeitweise) gar kein Kontakt (ich renne niemanden hinterher)war alles vertreten. Auch in der Beziehung gab es einige…“nicht schöne Konflikte“ wobei ich aber nicht weiß wie viel Sie davon mitbekommen hat. Seit beinah 2 Jahren bin ich nun mit meinem neuen Freund zusammen der inzwischen auch hier wohnt. Reiberein gibt es auch zwischen den beiden, wobei diese aber nicht so extrem sind.
Erwähnen will ich hier auch das Sie wissen wer wer ist…Sie nennen meinen Freund nicht Papa.

Seit 2 Jahren ist es nun so, dass Leonie eine extreme Art in Ihrem Verhalten aufzeigt. Sie schreit sobald Ihr etwas nicht passt oder etwas nicht so klappt wie Sie es gerne hätte, schmeißt Sich auf den Boden, trampelt mit den Füssen, schmeißt Türen, brüllt uns an, Kneift, Haut, schmeißt Gegenstände durch die Gegend, will mutwillig Sachen kaputt machen, schreit (da wäre jede Opernsängerin neidisch auf die Höhe der Töne) und so weiter.
Auslöser ist oft eine Kleinigkeit wie z.B. Schuhe anziehen, Socken haben die falsche Farbe, Hose rutscht (dabei hängt die bereits unter der Brust), Schuhe gehen nicht zu(Klettverschluß), kommt als letzte/erste ran, ein Nein, falsches Brot (J), falscher Belag, zu wenig Trinken im Becher (dabei passt da schon gar nicht mehr rein) und all solche Sachen. Von einer Minute auf die andere fängt es dann an. Selten ist es nach wenigen Minuten vorbei, meist geht das dann über einen längeren Zeitraum. Wehe den, der Ihr dann in die Quere kommt.

Leonie und Ihre Schwester schlafen in einem Zimmer. Da es oft Theater mit dem Einschlafen gab (es wird lieber gespielt und co) darf die größere nun (je nach Benehmen) später ins Bett, in der Hoffnung dass das andere Kind bereits schläft oder zumindest kurz davor ist.
Dass es meist nicht gut geht muss man hier wohl nicht erwähnen. Eine Weile dürfen Sie, bis Sie zu laut werden (schließlich schläft der Bruder nebenan). Dann wird angedroht dass beim nächsten Mal einer raus geholt wird, was auch nicht lange auf sich warten lässt. Dummerweise ist es meist Leonie die sich dabei erwischen lässt und dann hier draußen am Tisch ein wenig sitzen darf. Dann geht das gebocke auch schon los…kreischen, weinen, brüllen und immer wieder aufstehen (teilweise findet Sie es dann auch wieder lustig). Dann sagt man Ihr das, wenn Sie so weiter macht, in die Küche gesetzt wird wo Sie brüllen kann wie Sie will (da hört es kaum jemand)…das sagt man Ihr 3x und dennoch macht Sie weiter. Dann steht man auf, nimmt Sie und was macht Sie…sie kreischt noch mehr, lässt sich fallen und all solche Sachen. Obwohl wir das schon eine ganze Weile so machen lernt Sie daraus einfach nicht.
(Damit nicht der Gedanke aufkommt das Sie die einzige ist die „bestraft“ wird will ich hier anmerken das es Ihre Geschwister auch oft trifft).
Inzwischen ist es bereits so dass Sie gerade einmal die Augen auf hat und mit dem Schreien anfängt. Nachdem das erste schreien irgendwann ein Ende gefunden hat geht es ans Anziehen wo dann das nächste schreien anfängt. Sobald Sie dann angezogen ist und sich beruhigt hat kommen die Schuhe…und ja, auch hier geht das schreien sofort wieder an. Auf in den Kindergarten…manchmal mit, manchmal ohne Theater. Beim Abgeben kommt es scheinbar auf Ihre Tageslaune an, aber spätestens beim Abholen (naja, in 90 von 100 Fällen) geht es dann wieder los. An „besonderen“ Tagen ist es dann bis zum Bus, im Bus und bis nach Hause, wo das bis zum schlafen dann so weiter geht.
Oft sind es Ihre Geschwister die darunter zu „leiden“ haben. Denn wer geht schon gerne mit jemanden auf den Spielplatz der nur schreit (um ein Beispiel zu nennen).

Langsam bin ich mit meinen Nerven am Ende und ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich noch machen soll. Bei jeder Kleinigkeit schreit und bockt Sie. Auch wenn man Sachen im Tagesablauf ändert hilft es nur bedingt. Wird Sie als erstes angezogen ist es genauso falsch wie als wenn ich Sie als zweites oder drittes fertig mache. Ich hoffe schon oft mit dem Gedanken gespielt Sie zu Ihrem Vater zu geben.

Geht es jemanden genauso und kann mir eventuell Tipps geben?
 

Ilona

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ich cenke ich würde in dem Fall mal mit dem kinderarzt reden was der raten würde.
Den das geht über das übliche trotzverhalten weit hinaus.
 

schnupe

Aktives Mitglied
Wenn ich das aus einem anderen Posting richtig in Erinnerung habe, gehen die kleinen bis Nachmittags in den Kindergarten(17 Uhr), und Du bist arbeiten, richtig?

Da bleibt für 4 Kinder doch nicht mehr wirklich Zeit, bzw.....wenn ich mich mal vergleichen würde in der Situation, auch nicht mehr Geduld, den Kindern in den 2-3 Stunden die man sie sieht, Grenzen konsequent durchzustezn.

So würde es mir gehen...nach einem arbeitstag bis 17 Uhr 3 Kinder einsammeln, dann Haushalt, Abendbrot machen.....da würde ich verstehen, wenn man als Mama 3 mal nein sagt, und auch das 4. und fünfte mal noch, und dann selbst entnervt gar nicht mehr diskutiert...

Nicht falsch verstehen!!!!

Könnte aber die von mir beschriebene Situation so sein bei Euch?
 

lolamarcel

Neues Mitglied
Original von schnupe
Wenn ich das aus einem anderen Posting richtig in Erinnerung habe, gehen die kleinen bis Nachmittags in den Kindergarten(17 Uhr), und Du bist arbeiten, richtig?

Da bleibt für 4 Kinder doch nicht mehr wirklich Zeit, bzw.....wenn ich mich mal vergleichen würde in der Situation, auch nicht mehr Geduld, den Kindern in den 2-3 Stunden die man sie sieht, Grenzen konsequent durchzustezn.

So würde es mir gehen...nach einem arbeitstag bis 17 Uhr 3 Kinder einsammeln, dann Haushalt, Abendbrot machen.....da würde ich verstehen, wenn man als Mama 3 mal nein sagt, und auch das 4. und fünfte mal noch, und dann selbst entnervt gar nicht mehr diskutiert...

Nicht falsch verstehen!!!!

Könnte aber die von mir beschriebene Situation so sein bei Euch?

Hallo,

Grenzen setzen und Konsequent sein ist sicherlich ein Problem. Aber zu meiner "Verteidigung" muss ich sagen das ich das gerade "lerne" und es inzwischen immer besser damit klappt.
Die anderen 3 Kinder sind doch "normal" und zicken doch auch nicht so. Mein Denken ist, das ja dann alle Kinder mehr oder weniger so drauf sein müssten. Da es aber nur dieses eine Kind ist macht es mich doch schon sehr nachdenklich.
Mein Freund ist konsequenter als ich, aber auch da hilft es bei Leonie nicht immer.


@Ilona:

Beim Kinderarzt habe ich das "Problem" bereits angesprochen und dieser meinte es würde an Ihrem mangelnden Selbstvertrauen liegen (weswegen Sie ja unter anderem eine Ergo bekommen hat). Die Ergo macht Sie nun bereits knapp 1 Jahr. So wirklich geholfen hat es nicht. Am Anfang war es immerhin noch so, das Sie danach ein paar Tage ruhiger gewesen ist. Aber wahrscheinlich lag es daran das es etwas neues, etwas eigenes gewesen ist.

Uns ist aufgefallen das Leonie das absolute Gegenteil ist sobald Sie alleine mit jemanden unterwegs ist. Sobald man aber in die Nähe vom zuhause kommt geht es dann langsam los, und sobald wir dann zuhause sind holt Sie alles nach.
Widmet man seine ganze Aufmerksamkeit größtenteils Leonie (was nicht einfach ist) und beweist eine Menge Geduld geht es manchmal.Aber dann müssen die anderen "mit spielen" da es sonst nicht klappt.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Und warst du auch mal bei einem anderen kinderarzt?
Eine zweite meinung ist in einigen Fällen sicherlich von Vorteil.
Was sagen eigentlich die Erzieherinnen? ist sie im Kiga auch so?
 

lolamarcel

Neues Mitglied
Original von Ilona
Und warst du auch mal bei einem anderen kinderarzt?
Eine zweite meinung ist in einigen Fällen sicherlich von Vorteil.
Was sagen eigentlich die Erzieherinnen? ist sie im Kiga auch so?

Hallo,

im Kindergarten ist Sie absolut unauffällig. Bis jemand von uns Sie abholt :)

Mit einem 2ten Kinderarzt habe ich noch nicht geredet, aber vielleicht sollte man das wirklich einmal in Betracht ziehen
 
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