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Guest
Hallo!
Ich frage mich schon länger, was mit der Tochter meiner besten Freundin los ist.
Meine beste Freundin und ich kennen uns schon sehr lange. Ich habe die Entwicklung ihrer Kinder von Anfang an mitverfolgen können.
Sie hat zwei Kinder, das ältere, um das es hier geht und ihre kleine.
Die ältere ist 11 (fast 12), die jüngere 9.
Beide sind in wohlbehütenden Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern sind jedoch seit Kurzem getrennt und leben in verschiedenen Wohnungen. Die Kinder leben bei der Mutter, sehen den Vater aber ca. 2x in der Woche.
Der Trennung ging ein längerer Streit voraus.
Die Eltern des Vaters leben noch. Die Kinder haben ein gutes Verhältnis zu ihnen und sehen sie regelmäßig.
Nun zum eigentlichen Thema:
Seit einiger Zeit hat die ältere Tochter große Probleme.
Sie war bereits im Kindergartenalter auffällig, sprach dort mit kaum jemanden und zog sich in ihre eigene Welt zurück. Es war die Rede von autistischen Zügen, dem wurde aber nicht weiter nachgegangen, weil sie im Großen und Ganzen zurechtkam.
Außerdem war auffällig, dass sie nach Bewegungsspielen sehr schnell erschöpft war. Am Ende des Kindergartentages war sie manchmal so müde und erschöpft, dass sie kaum noch den Heimweg bewältigen konnte.
Im ersten Grundschuljahr besserte sich ihr Sozialverhalten von alleine. Sie sagt, sie sei ehrgeizig und wolle lernen, daher habe sie versucht, ihre Schüchternheit zu überwinden.
Das hat auch gut funktioniert.
Sie hatte in der Grundschule wenige Freunde, wurde aber nicht gemobbt.
Jedoch stellte sich eine immer größere Erschöpfung ein, die auch mit zeitweise mit Müdigkeit einhergeht.
Auch im Freizeitbereich wurde sie immer schlapper.
Die üblichen Untersuchungen beim Kinderarzt brachten keine Ergebnisse.
Meine Freundin ließ es daher erstmal einfach so laufen. Sie selbst hatte in dieser Zeit und auch vorher schon mit Eheproblemen zu kämpfen, die dann später auch zu der Trennung führten.
Weil die Tochter immer schlapper wurde, kam sie oftmals morgens nicht mehr rechtzeitig aus dem Bett. Das hatte zur Folge, dass sie an manchen Tagen zu spät zur Schule ging. Natürlich kümmerten sich die Eltern darum, dass sie frühzeitig aufsteht, aber sie schafften es nicht.
Das zog sich über Jahre so hin. Gegen Ende der Grundschulzeit ging sie sogar an manchen Tagen gar nicht zur Schule. Auf Nachfrage antwortete sie, sie sei zu müde und erschöpft. Sie müsse sich ausruhen.
Da es nicht besser wurde, zogen die Eltern einen Kinderpsychiater zu Rate.
Dieser sprach mit den Eltern über die Entwicklung des Kindes und später auch noch mit dem Kind.
Eine auffällige Entwicklung wurde festgestellt, aber nicht im Sinne einer konkreten Behinderung wie zum Beispiel Asperger-Syndrom.
Das Kind betonte immer wieder, dass es zwar erschöpft und müde sei und mit den anderen Kindern nur noch schwer mithalten könne, es ihm aber stimmungsmäßig gut gehe.
Dennoch diagnostizierte der Psychiater eine Depression.
Das Schulverweigerungsverhalten wurde immer schlimmer.
Im Alter von 10 begann das Mädchen eine Psychotherapie.
Es finden seitdem regelmäßig ein Austausch zwischen der Psychologin und dem Psychiater statt. Außerdem finden auch Familengespräche statt.
Inzwischen folgte ein Wechsel auf eine weiterführende Schule.
Die Tochter wurde langsam immer wütender, weil sie der Meinung ist, dass die Probleme nicht von ihrer Psyche kommen.
Sie verweigert weiterhin die Schule. Insbesondere der Sportunterricht erschöpft sie sehr stark. Die Lehrer haben für ihre Probleme kein Verständnis.
Es wurde noch ein Neurologe hinzugezogen. Weil sie dort manche der Untersuchungen mit der Begründung, dass diese zu schmerzhaft seien, verweigern wollte, hielt sie der Neurologe ebenfalls für verhaltensauffällig.
Aufgrund ihrer und der Beschreibung ihrer Mutter diagnostizierte der Neurologe eine Depression mit schwerer Antriebsstörung und verschrieb ein Antidepressivum.
Die Einnahme dessen verweigert die Tochter bis heute. Sie sei nach eigener Aussage nicht depressiv. Sie hat auch tatsächlich oft gute Laune, ist aber kaum körperlich belastbar. Als wir zusammen wandern war, blieb sie im Laufe der Zeit immer weiter zurück und musste sich stark anstrengen, um überhaupt noch weiterzulaufen. Man sieht ihr die Anstrengung richtig an. Übergewichtig ist sie nicht.
In der Therapie gibt es weiterhin keine Fortschritte. Sie genießt es aber, dass die Therapeutin mit ihr angenehme Sachen macht, wie zum Beispiel Massagen.
Der Druck auf die Eltern wird immer schlimmer, sie haben Angst vor einem Bußgeldbescheid wegen der Schulverweigerung.
Der Psychiater schickte das Kind in eine psychosomatische Kurklinik. Dort schaffte sie gerade so die Anforderungen, die allerdings auch leichter als die waren, die sie Zuhause zu bewältigen hat.
Wieder Zuhause angekommen, machte das Mädchen dort weiter, wo es aufgehört hat. Sie verweigerte wieder die Schule, mit der Begründung, die Kurklinik sei so anstrengend gewesen, dass sie jetzt eine Erholung verdient hätte.
Das Antidepressivum verweigert sie weiterhin.
Sie ging nach wie vor ihren Interessen nach und traf sich mit Freunden.
Aber das Schulverweigerungsverhalten wurde immer schlimmer.
Nun überlegen die Eltern in Zusammenarbeit mit dem Psychiater und der Psychologin eine Einweisung in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in die Wege zu leiten.
Als sie das der Tochter erklärten, ist diese wütend geworden und sagte, sie sei nicht psychisch krank und es wäre nicht zulässig, sie ohne Grund einzusperren.
Ihre Schulverweigerung sieht sie nicht als schlimm an, sondern als ihr gutes Recht, weil sie ihrer Meinung nach überfordert wird.
Die Eltern streiten das ab. Ein Intelligenztest bescheinigt eine normale Intelligenz, allerdings leicht unterm Durchschnitt, aber noch im normalen Bereich, also keine Lernbehinderung. Teilleistungsstörungen liegen auch nicht vor.
Da die üblichen körperlichen ärztlichen Untersuchungen nichts ergeben haben, kommt sie mit ihrer Argumentation, ihre Beschwerden seien körperlich bedingt, nicht durch. Niemand glaubt ihr.
Ihr wurde klipp und klar gesagt, dass eine Einweisung gegen ihren Willen in die Psychiatrie folge, wenn sie ihr Verhalten nicht ändere.
Sie versprach Besserung, aber es passiert nichts.
Nun rückt diese Drohung immer näher. Das Mädchen hatte Angst davor.
Mittlerweile sind noch ein paar weitere Monate vergangen und die Tochter kam fast gar nicht aus dem Bett. Sie sagte immer, sie müsse sich ausruhen, aus körperlichen Gründen. Ein normaler Alltag sei Quälerei für sie. Sie hielt in dieser Zeit über Internet Kontakt zu ihren Freunden.
Aufgrunddessen haben die Eltern sie vor 2 Monaten gegen ihren Willen in die Kinder- und Jugendpsychiatrie gebracht. Dort ist sie nun und kommt natürlich nicht raus.
Es geht ihr kein Stück besser.
Medikamente bekommt sie keine.
Die Eltern sagen, sie würde wohl noch lange Zeit dort bleiben müssen. Sie ist dort unglücklich.
Sie hat Besuchsverbot, weil die Besuche ihr Heimweh massiv verstärkt haben.
Auch Freunde dürfen sie zur Zeit nicht besuchen.
Es gibt dort einen strengen Tagesplan, an den sie sich halten muss. Sie sagt, dass sie das frühe Aufstehen nicht schafft, aber es hilft nichts, die Mitarbeiter nehmen ihr die Bettdecke weg und schieben sie im Bett weg, wenn sie nicht pünktlich aufsteht.
Die anderen Kinder sind zum Teil sehr aggressiv, sodass sie Angst vor ihnen hat.
Außerdem gibt es viele Essgestörte und Jugendliche, die sich selbst verletzen dort.
Gibt es irgendeine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun?
LG
Denise
Ich frage mich schon länger, was mit der Tochter meiner besten Freundin los ist.
Meine beste Freundin und ich kennen uns schon sehr lange. Ich habe die Entwicklung ihrer Kinder von Anfang an mitverfolgen können.
Sie hat zwei Kinder, das ältere, um das es hier geht und ihre kleine.
Die ältere ist 11 (fast 12), die jüngere 9.
Beide sind in wohlbehütenden Verhältnissen aufgewachsen, die Eltern sind jedoch seit Kurzem getrennt und leben in verschiedenen Wohnungen. Die Kinder leben bei der Mutter, sehen den Vater aber ca. 2x in der Woche.
Der Trennung ging ein längerer Streit voraus.
Die Eltern des Vaters leben noch. Die Kinder haben ein gutes Verhältnis zu ihnen und sehen sie regelmäßig.
Nun zum eigentlichen Thema:
Seit einiger Zeit hat die ältere Tochter große Probleme.
Sie war bereits im Kindergartenalter auffällig, sprach dort mit kaum jemanden und zog sich in ihre eigene Welt zurück. Es war die Rede von autistischen Zügen, dem wurde aber nicht weiter nachgegangen, weil sie im Großen und Ganzen zurechtkam.
Außerdem war auffällig, dass sie nach Bewegungsspielen sehr schnell erschöpft war. Am Ende des Kindergartentages war sie manchmal so müde und erschöpft, dass sie kaum noch den Heimweg bewältigen konnte.
Im ersten Grundschuljahr besserte sich ihr Sozialverhalten von alleine. Sie sagt, sie sei ehrgeizig und wolle lernen, daher habe sie versucht, ihre Schüchternheit zu überwinden.
Das hat auch gut funktioniert.
Sie hatte in der Grundschule wenige Freunde, wurde aber nicht gemobbt.
Jedoch stellte sich eine immer größere Erschöpfung ein, die auch mit zeitweise mit Müdigkeit einhergeht.
Auch im Freizeitbereich wurde sie immer schlapper.
Die üblichen Untersuchungen beim Kinderarzt brachten keine Ergebnisse.
Meine Freundin ließ es daher erstmal einfach so laufen. Sie selbst hatte in dieser Zeit und auch vorher schon mit Eheproblemen zu kämpfen, die dann später auch zu der Trennung führten.
Weil die Tochter immer schlapper wurde, kam sie oftmals morgens nicht mehr rechtzeitig aus dem Bett. Das hatte zur Folge, dass sie an manchen Tagen zu spät zur Schule ging. Natürlich kümmerten sich die Eltern darum, dass sie frühzeitig aufsteht, aber sie schafften es nicht.
Das zog sich über Jahre so hin. Gegen Ende der Grundschulzeit ging sie sogar an manchen Tagen gar nicht zur Schule. Auf Nachfrage antwortete sie, sie sei zu müde und erschöpft. Sie müsse sich ausruhen.
Da es nicht besser wurde, zogen die Eltern einen Kinderpsychiater zu Rate.
Dieser sprach mit den Eltern über die Entwicklung des Kindes und später auch noch mit dem Kind.
Eine auffällige Entwicklung wurde festgestellt, aber nicht im Sinne einer konkreten Behinderung wie zum Beispiel Asperger-Syndrom.
Das Kind betonte immer wieder, dass es zwar erschöpft und müde sei und mit den anderen Kindern nur noch schwer mithalten könne, es ihm aber stimmungsmäßig gut gehe.
Dennoch diagnostizierte der Psychiater eine Depression.
Das Schulverweigerungsverhalten wurde immer schlimmer.
Im Alter von 10 begann das Mädchen eine Psychotherapie.
Es finden seitdem regelmäßig ein Austausch zwischen der Psychologin und dem Psychiater statt. Außerdem finden auch Familengespräche statt.
Inzwischen folgte ein Wechsel auf eine weiterführende Schule.
Die Tochter wurde langsam immer wütender, weil sie der Meinung ist, dass die Probleme nicht von ihrer Psyche kommen.
Sie verweigert weiterhin die Schule. Insbesondere der Sportunterricht erschöpft sie sehr stark. Die Lehrer haben für ihre Probleme kein Verständnis.
Es wurde noch ein Neurologe hinzugezogen. Weil sie dort manche der Untersuchungen mit der Begründung, dass diese zu schmerzhaft seien, verweigern wollte, hielt sie der Neurologe ebenfalls für verhaltensauffällig.
Aufgrund ihrer und der Beschreibung ihrer Mutter diagnostizierte der Neurologe eine Depression mit schwerer Antriebsstörung und verschrieb ein Antidepressivum.
Die Einnahme dessen verweigert die Tochter bis heute. Sie sei nach eigener Aussage nicht depressiv. Sie hat auch tatsächlich oft gute Laune, ist aber kaum körperlich belastbar. Als wir zusammen wandern war, blieb sie im Laufe der Zeit immer weiter zurück und musste sich stark anstrengen, um überhaupt noch weiterzulaufen. Man sieht ihr die Anstrengung richtig an. Übergewichtig ist sie nicht.
In der Therapie gibt es weiterhin keine Fortschritte. Sie genießt es aber, dass die Therapeutin mit ihr angenehme Sachen macht, wie zum Beispiel Massagen.
Der Druck auf die Eltern wird immer schlimmer, sie haben Angst vor einem Bußgeldbescheid wegen der Schulverweigerung.
Der Psychiater schickte das Kind in eine psychosomatische Kurklinik. Dort schaffte sie gerade so die Anforderungen, die allerdings auch leichter als die waren, die sie Zuhause zu bewältigen hat.
Wieder Zuhause angekommen, machte das Mädchen dort weiter, wo es aufgehört hat. Sie verweigerte wieder die Schule, mit der Begründung, die Kurklinik sei so anstrengend gewesen, dass sie jetzt eine Erholung verdient hätte.
Das Antidepressivum verweigert sie weiterhin.
Sie ging nach wie vor ihren Interessen nach und traf sich mit Freunden.
Aber das Schulverweigerungsverhalten wurde immer schlimmer.
Nun überlegen die Eltern in Zusammenarbeit mit dem Psychiater und der Psychologin eine Einweisung in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in die Wege zu leiten.
Als sie das der Tochter erklärten, ist diese wütend geworden und sagte, sie sei nicht psychisch krank und es wäre nicht zulässig, sie ohne Grund einzusperren.
Ihre Schulverweigerung sieht sie nicht als schlimm an, sondern als ihr gutes Recht, weil sie ihrer Meinung nach überfordert wird.
Die Eltern streiten das ab. Ein Intelligenztest bescheinigt eine normale Intelligenz, allerdings leicht unterm Durchschnitt, aber noch im normalen Bereich, also keine Lernbehinderung. Teilleistungsstörungen liegen auch nicht vor.
Da die üblichen körperlichen ärztlichen Untersuchungen nichts ergeben haben, kommt sie mit ihrer Argumentation, ihre Beschwerden seien körperlich bedingt, nicht durch. Niemand glaubt ihr.
Ihr wurde klipp und klar gesagt, dass eine Einweisung gegen ihren Willen in die Psychiatrie folge, wenn sie ihr Verhalten nicht ändere.
Sie versprach Besserung, aber es passiert nichts.
Nun rückt diese Drohung immer näher. Das Mädchen hatte Angst davor.
Mittlerweile sind noch ein paar weitere Monate vergangen und die Tochter kam fast gar nicht aus dem Bett. Sie sagte immer, sie müsse sich ausruhen, aus körperlichen Gründen. Ein normaler Alltag sei Quälerei für sie. Sie hielt in dieser Zeit über Internet Kontakt zu ihren Freunden.
Aufgrunddessen haben die Eltern sie vor 2 Monaten gegen ihren Willen in die Kinder- und Jugendpsychiatrie gebracht. Dort ist sie nun und kommt natürlich nicht raus.
Es geht ihr kein Stück besser.
Medikamente bekommt sie keine.
Die Eltern sagen, sie würde wohl noch lange Zeit dort bleiben müssen. Sie ist dort unglücklich.
Sie hat Besuchsverbot, weil die Besuche ihr Heimweh massiv verstärkt haben.
Auch Freunde dürfen sie zur Zeit nicht besuchen.
Es gibt dort einen strengen Tagesplan, an den sie sich halten muss. Sie sagt, dass sie das frühe Aufstehen nicht schafft, aber es hilft nichts, die Mitarbeiter nehmen ihr die Bettdecke weg und schieben sie im Bett weg, wenn sie nicht pünktlich aufsteht.
Die anderen Kinder sind zum Teil sehr aggressiv, sodass sie Angst vor ihnen hat.
Außerdem gibt es viele Essgestörte und Jugendliche, die sich selbst verletzen dort.
Gibt es irgendeine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun?
LG
Denise