Schwierig -  Wenn zwei sich streiten...

S

Susette

Guest
...freut sich der Dritte, sagt man.
Immer öfter höre ich "wenn die Beziehung in Ordnung ist, hat ein Dritter keine Chance". Ist das wirklich so? Oder machen wir es uns manchmal nicht herrlich einfach mit dieser Erklärung?

Zugegeben, in der Phase des Verliebtseins, ist kein Platz für einen anderen. :love2 Man ist nur mit sich beschäftigt, was interessiert einen der Rest der Menschheit? Ist diese Phase vorbei, kommt bei vielen der Bruch. Oder aber die Beziehung stabilisiert sich, jetzt beginnt die nächste Phase, in der es Auseinandersetzungen gibt :argue , es wird versucht, den Partner umzuerziehen, weil er doch nicht ganz so ist, wie man es sich vorstellte :nanana , die eigenen Freiräume werden abgesteckt :wand . Der Alltag kehrt ein, der Beruf nimmt einen in Anspruch, der Nachwuchs kommt. Dazwischen gibt es kleinere und größere Katastrophen. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Verlust eines Familienmitglieds. Diese schlechten Zeiten, in denen man eigentlich zusammenstehen sollte, sind aber genau die, in denen man so anfällig ist fürs Verlieben, für einen Seitensprung, den Wunsch zur Trennung. Aber nicht WEIL die Beziehung nicht mehr funktioniert, sondern weil man total vom Alltag genervt ist.

Als es bei uns mal extrem lange berufliche und private Stresszeiten gab, sagte ich zu meinem Mann, wenn mir jetzt der Richtige über den Weg liefe, würde ich fremdgehen. Du auch? Er verneinte vehement. Kurz darauf lief ihm die Richtige über den Weg. Es war eine Flucht, das wäre es übrigens bei mir auch gewesen.

Es gibt natürlich noch tausend andere Gründe, weshalb man fremd geht oder einen anderen in die traute Zweisamkeit einbrechen lässt. Aber da heißt es ja auch, nicht der Dritte bricht ein, sondern einer bricht aus.
Wie seht ihr das?
 
F

flower100

Guest
Hi,

ich hab schon oft darüber nachgedacht wie das geht. Wie kann ich wenn ich einen Partner und Familie habe mir noch mehr Probleme aufhalsen. Und dass es die zwangsläufig gibt wenn da noch ein Dritter im Spiel ist, ist doch völlig klar.

Ich meine, ich versuche doch meine ganze Energie zu moblisieren um alles wieder ins Lot zu bringen, und erst wenn das nicht geht denke ich um ....beende das was aussichtslos ist, und erst dann fange ich was Neues an.

Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wie das funktioniert, denn: wenn meine Familie oder mein Leben nicht in Ordnung ist, geht es mir schlecht, dann kann ich mich überhaupt nicht auf etwas neues einlassen...bin mit meinen Gedanken immer wo anders...hab ein schlechtes Gewissen...spüre einfach das ist nicht richtig was ich da tue..und es macht überhaupt keinen Spaß :(

Jemand der einfach so betrügen kann ist in meinen Augen eiskalt, dem bedeutet nichts und niemand etwas..dem ist nur die eigene Person und sein Vergnügen wichtig. Jemand, der auch an die anderen (Partner,Kinder) denkt....und daran was das für Folgen haben kann...lässt es bleiben.

Ich glaube nicht dass es passiert weil es in der Beziehung nicht stimmt, das Leben hat nun mal seine Höhen und Tiefen. Sondern daran dass viele nicht voll und ganz hinter dem stehen wofür sie sich einmal entschieden haben.
Einfach charakterschwach und unreif sind.

Ich betrachte sowas als verachtenswerte Schwäche und kann sowas auch nicht verzeihen.....nicht wegen des Betruges...sondern weil dieser Mensch in meinen Augen praktisch lebensunfähig ist, wenn er wenns schwierig wird sozusagen zur Mama(Freundin) rennt die ihn hätschelt, tätschelt und bemitleidet und was weiß ich noch alles.

:bye: Flower
 
A

AnnKathrin

Guest
Hallo Susette,

ich bin heute morgen noch nicht so fit, finde die Frage aber interessant und greife nur spontan zwei Aspekte aus deinem Posting heraus.

Das "Umerziehen" eines Partners halte ich in jedem Fall, in welcher Phase der Beziehung auch immer, für problematisch. Wenn man jung zusammenkommt, ist es leichter, sich zusammen zu entwickeln. Wenn man im mittleren Alter jemanden kennen lernt, stößt man auf Angewohnheiten und Eigenschaften, die sich schon ziemlich gefestigt haben. Passen muss es dann in den wirklich bedeutenden Punkten, und Anpassungsbereitschaft beiderseits muss vorhanden sein für die kleineren Belange.

Ich glaube nicht, dass es an der Krankheit oder Arbeitslosigkeit selbst liegt, wenn man sich streitet, sondern daran, wie sich diese Situation auf die jeweilige Persönlichkeit auswirkt. Wenn die Situation frustriert, ist es "nahe liegend", seinen Ärger an der Person auszulassen, die am häufigsten um einen ist. Wenn man das erkennt und sich zur Rücksichtnahme zwingt, können gerade die "schweren Zeiten" zwei Leute erst recht zusammen schweißen. Wie wunderbar ist es zum Beispiel in den Arm genommen zu werden, wenn man einen großen Auftrag vergeigt hat anstatt auch noch angepflaumt zu werden. Oder täglich im Krankenhaus besucht zu werden und eine Hand auf der Stirn zu fühlen, wenn es einem schlecht geht... Und das sind dann auch die Erinnerungen, die einen nicht so leicht zur Seite springen lassen... Es kommt einfach auf die Art an, mit der schweren Situation umzugehen.

LG

AnnKathrin
 
E

Elchen

Guest
Das hast Du schön geschrieben,AnnKathrin und ich stimme Dir da eigentlich zu..Ich nehme mal mich und meinen Mann als Beispiel....Wir hatten,habe ich das Gefühl hauptsächlich schlechte Zeiten hinter uns durch Streß,Krankheit,die kinder....Aber ich habe gemerkt,daß wir dran gearbeitet haben,damit umzugehen und zusammenzuhalten.Ich glaube,das schweisst entweder zusammen oder die Situation ist so dermaßen angespannt,daß die Partnerschaft zerbricht.
Ich denke,ein richtes Mittelding gibt es da nicht....
Ich persönlich hatte auch schon Gedanken,wie es wäre,ohne meinen Mann zu sein.Gerdae,wenn wir Streß hatten.Ihm geht es nicht anders.Trotzdem wissen wir,was wir aneinander haben,und das ist wichtig!!
 

JOLA

Aktives Mitglied
susette: Warum habt ihr so lange gewartet. Ihr beide habt doch die alle möglichen Signale bemerkt! Ihr habt euch doch nicht aufgegeben, oder? Mußte es wirklich so weit kommen??????? Und nun, weiß du was du an deinem Mann hast, liebst und umgekehr? Tja, manchmal muß es vielleicht doch so weit kommen, damit die Menschen merken wo sie stehen. Und wie geht es jetzt mit euch weiter? Seit ihr schlauer? Fängt ihr von Anfang an oder geht ihr auseinander? Wird es dir in Zukunft nicht stören, daß dein Mann fremdgegangen ist? Hätte ihm nicht gestört, wenn du fremdgegangen wärest?
JOla
 
S

Susette

Guest
@flower:
Eigentlich hast Du vollkommen Recht. Manchmal kommt aber alles im Leben so knüppeldick, dass man schwach wird und einfach nicht mehr kann.

@AnnKathrin:
Ich bin ein Feind des Umerziehens. Ich musste aber die Erfahrung in meiner Ehe machen, dass mein Mann alles, was ihm anfänglich so gut an mir gefiel, plötzlich verändern wollte.
Ich nehm' jetzt mal ein ganz banales Beispiel. Ich bin mehr der Jeanstyp, nach der Hochzeit wollte mein Mann mich plötzlich in Rüschchen und Blüschen, was mir gar nicht steht. Ich sollte ein Abbild seiner Mutter werden :firedevil , das gab er sogar zu. Und so ging es mit vielen Dingen, nicht nur mit Äußerlichkeiten.

@Elchen:
Da stimme ich Dir zu, Krisenzeiten schweißen einen zusammen oder die Partnerschaft zerbricht.

@Jola:
Warum haben wir so lange gewartet? Zunächst war es schwierig, auch für mich, in unserer Beziehung Probleme anzusprechen, weil mein Mann immer gleich so bedrohlich wurde. Ich war dann lieber still.
Als ich es nicht mehr aushielt und mit ihm reden wollte, möglichst auch mit Hilfe eines Beraters, hieß es immer nur, wir hätten keine Probleme, nur ich hätte welche.

Ja, es musste soweit kommen, laut Aussage meines Mannes. Er MUSSTE erst in der Sch.... sitzen, damit er wieder wusste, was Sache ist.

Ja, schlauer sind wir. Wir haben von vorn angefangen. Aber ob das alles so richtig war? Manche Dinge, die passiert sind, kann man nicht vergessen. Die Untreue ist es gar nicht, was mich quält, aber manche Aussagen, Bemerkungen, die sitzen immer noch wie ein Stachel in meiner Seele.

Er hätte es sich gewünscht, dass ich fremdgegangen wäre. Dann hätte er nicht so ein schlechtes Gewissen haben müssen und er hätte es benutzt, um mich "fertigzumachen" (Zitat).
 
D

die_stille

Guest
Original von Susette
Diese schlechten Zeiten, in denen man eigentlich zusammenstehen sollte, sind aber genau die, in denen man so anfällig ist fürs Verlieben, für einen Seitensprung, den Wunsch zur Trennung. Aber nicht WEIL die Beziehung nicht mehr funktioniert, sondern weil man total vom Alltag genervt ist.

Nein...... ich glaub eher, dass in diesem Fall der Beziehung die Basis fehlt. Zusammenzuhalten, wenn es schwer wird, das ist es doch, was eine Beziehung ausmacht. In guten Tagen zusammenzustehen, das ist keine Kunst.

Ich denke, man hat in diesem Fall die Prioritäten falsch gesetzt. Es geht nicht darum, dass ICH von nun an ein schönes Leben habe, es geht darum, GEMEINSAM das Leben zu meistern. Und wenn einer das nicht begriffen hat, dann fehlt der Beziehung meiner Meinung nach die Grundlage.

Und wenn man ehrlich ist, gerade diese sogenannten "schlechten" Zeiten...... die sind es doch, was das Leben überwiegend ausmacht, die heile Welt, von der man so gern träumt, die gibt es in Wahrheit doch gar nicht. Fast jeden Tag kommen kleinere oder auch größere Probleme auf uns zu und diesen sich gemeinsam zu stellen, das lässt einem doch erst richtig zusammenwachsen....... jedenfalls seh ich das so. Davonlaufen ist fast immer die einfachste Lösung........ strenggenommen ist es aber gar keine Lösung.
 
A

AnnKathrin

Guest
Susette, ich will dir nur kurz schreiben, dass ich bei deinem Posting die Stirn gerunzelt habe... Ich meine, die Menschen sind verschieden, und du weißt, was du aushältst und was dir wichtig ist... Aber dass er deine Garderobe nicht akzeptiert und dich wie eine Barbiepuppen stylen möchte... Oder so ein Satz wie "Geh doch fremd dann kann ich dich fertigmachen". Sagt man so etwas zu jemandem, den man liebt? Im Streit können viele Dinge gesagt werden, die man hinterher bereut, aber bei mir dürfte eine bestimmte Grenze nicht überschritten werden. Der Satz oben würde eindeutig diese Grenze überschreiten. Da steckt eine Boshaftigkeit, fast ein Hass dahinter, der mir Angst machen würde. Das dürfte der Mann, den ich im Moment vielleicht gerade zum K***** finde, der aber grundsätzlich der Partner meiner Wahl ist , nicht zu mir sagen... Ich würde darauf auch nichts erwidern und noch härter zuschlagen, sondern wahrscheinlich würde ich weinen und wissen: Es gibt kein Zurück mehr.
Ich wünsche dir aber, dass ihr beide anders gestrickt seid, härter im Nehmen vielleicht, und es tatsächlich noch mal schafft.

LG

AnnKathrin
 
S

Susette

Guest
Original von AnnKathrin
Susette, ich will dir nur kurz schreiben, dass ich bei deinem Posting die Stirn gerunzelt habe... Ich meine, die Menschen sind verschieden, und du weißt, was du aushältst und was dir wichtig ist... Aber dass er deine Garderobe nicht akzeptiert und dich wie eine Barbiepuppen stylen möchte... Oder so ein Satz wie "Geh doch fremd dann kann ich dich fertigmachen". Sagt man so etwas zu jemandem, den man liebt? Im Streit können viele Dinge gesagt werden, die man hinterher bereut, aber bei mir dürfte eine bestimmte Grenze nicht überschritten werden. Der Satz oben würde eindeutig diese Grenze überschreiten. Da steckt eine Boshaftigkeit, fast ein Hass dahinter, der mir Angst machen würde. Das dürfte der Mann, den ich im Moment vielleicht gerade zum K***** finde, der aber grundsätzlich der Partner meiner Wahl ist , nicht zu mir sagen... Ich würde darauf auch nichts erwidern und noch härter zuschlagen, sondern wahrscheinlich würde ich weinen und wissen: Es gibt kein Zurück mehr.
Ich wünsche dir aber, dass ihr beide anders gestrickt seid, härter im Nehmen vielleicht, und es tatsächlich noch mal schafft.

LG

AnnKathrin

Oh nein, ich bin nicht anders gestrickt und hart im Nehmen bin ich erst geworden.
Ich denke, das Problem liegt darin, dass ich die Ursachen für das Verhalten meines Mannes kenne bzw. zu kennen glaube, und er arbeitet ja auch daran.
Sonst wäre ich wohl schon weg. Dieser Hass, ja den spüre ich auch, der gilt eigentlich seinen Eltern. Dazu kommt, dass in seiner Familie ADS weit verbreitet ist und er ist auch betroffen. Das erschwert manches. Und es erklärt auch manches, er verhält sich da oft wie unser Sohn und es ist schwer, die einzige Erwachsene unter 3 "Kindern" zu sein.

Ein andermal mehr, ich brauch mal eben ein Taschentuch.
 

JOLA

Aktives Mitglied
Man klopft so lange an eine Tür, bis sie geöffnet wird. Du sollst dein Kumer, Probleme nicht sammeln, sonder sofort mit deinem Mann besprechen. Er als Mann wird sie nie von dieser Perspektive sehen wie du als Frau. Er soll dir so lange zu hören, bis er merkt, daß es ein Problem ist. Es mag ja sein, daß es kein problem für ihn ist, aber doch für dich. Sprechen, miteinander reden finde ich als beste Lösung. Und wenn er meint, es gibts nichts zu besprechen, dann versuch ihn von Gegenteil überzeugen. Ich denke mehr kann er dich nicht verletzen als er das schon gemacht hat. Also nur Mut, lass es nicht locker bis du nicht der meinung bist, daß es alles geklärt sein ist.
Ob das was passiert ist für immer zwischen euch stehen wird, oder euch mehr schweißen wird, liegt an euch beiden und eure Liebe. Es gibt eigentlich nur zwei Wege vor euch: 1 ihr arbeitet gemeinsam an der Zukunft 2 ihr tut es nicht und geht irgendwann auseinander.
Dein Mann kann ruhig die Schuldgefühle haben, schließlich er ist der jenige, der eine Schwäche gezeigt hat nicht du. Du bist wie der Kapitän, der auf dem senkendem Schiff bis zum Schluß geblieben ist. Fremdgehen ist keine Lösung für die probleme, danach sind sie noch größer und schlimmer. Das ist ihm jetzt wahrscheinlich bewußt. Aber ich würde auf jeden Fall probieren, erst dann kannst du dir selber sagen: Ich habe alles mögliche ausprobiert. Allerdings gibt es Menschen die damit (fremdgehen von dem Partner) nicht fertig sein können und wollen. Stell dir die Frage: WAS WILLST DU EIGENTLICH? und dann mach dich an die Arbeit.
Jola
 
S

Susette

Guest
So, jetzt geht es wieder.

Mich hatten eben nur die Erinnerungen übermannt. :traene
Wichtig ist es vielleicht auch noch zu erwähnen, dass der o.g. Satz mit dem "Fertigmachen" beim Psychologen fiel, also in der Aufarbeitungsphase, nicht während unserer schlechten Zeiten. Da hatte mein Mann nur immer gemeint, ich könne mir ruhig einen Lover zulegen. Er hätte nichts dagegen.

Was auch wichtig ist, er ist ja nicht IMMER so gewesen und hat auch viele positive Seiten.

Tja und ob es an der Basis liegt, wie die_stille meint, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich all die Jahre für diese Ehe gekämpft habe und mich nicht habe unterkriegen lassen. Ob es ein Kampf gegen Windmühlen war? Das werde ich später mal wissen.
 
S

Susette

Guest
Original von JOLA
Er soll dir so lange zu hören, bis er merkt, daß es ein Problem ist. Es mag ja sein, daß es kein problem für ihn ist, aber doch für dich. Sprechen, miteinander reden finde ich als beste Lösung. Und wenn er meint, es gibts nichts zu besprechen, dann versuch ihn von Gegenteil überzeugen. Ich denke mehr kann er dich nicht verletzen als er das schon gemacht hat. Also nur Mut, lass es nicht locker bis du nicht der meinung bist, daß es alles geklärt sein ist.

Du bist wie der Kapitän, der auf dem senkendem Schiff bis zum Schluß geblieben ist. Fremdgehen ist keine Lösung für die probleme, danach sind sie noch größer und schlimmer. Das ist ihm jetzt wahrscheinlich bewußt. Aber ich würde auf jeden Fall probieren, erst dann kannst du dir selber sagen: Ich habe alles mögliche ausprobiert. Allerdings gibt es Menschen die damit (fremdgehen von dem Partner) nicht fertig sein können und wollen. Stell dir die Frage: WAS WILLST DU EIGENTLICH? und dann mach dich an die Arbeit.
Jola


Jola, jetzt hört er mir ja zu, aber es war ein harter Weg bis dahin.
Nur früher eben nicht. Wie kannst Du jemanden zum Zuhören bewegen, der nicht zuhören will? Und vor allem, wie lange schafft man es, über seine innersten Gefühle, Gedanken, Probleme zu reden, wenn der andere alles nur ins Lächerliche zieht? Aber wie gesagt, DIESE Zeiten sind vorbei.

Das mit dem Kapitän hat mir gut gefallen...ja, so kam ich mir manchmal vor...die Frage: Flüchten oder Standhalten? habe ich mir oft gestellt und mich fürs Standhalten entschieden.

Die Frage, was ich eigentlich will, habe ich mir jahrelang NICHT gestellt. Die Kinder gingen vor, der Beruf, die Karriere meines Mannes. Ich dachte nur, ich müsse funktionieren und es allen recht machen.
Aber ich bin dran an der Frage, seit einiger Zeit und ich werde eine Antwort finden.
 
S

Susette

Guest
Jetzt sind wir aber über das UMERZIEHEN ganz vom Thema abgekommen ;-) .

Hat also ein Dritter eine Chance, weil die Beziehung zwischen zweien nicht stimmt oder geschieht es nicht oft auch nur aus Langeweile, momentanem Frust, Leichtsinn oder der Flucht vor Problemen? :whatever
 
D

die_stille

Guest
Susette, Du beklagst Dich in einem anderen Thread, dass Dein Mann zu wenig mit Dir schläft.... für mich passt das irgendwie nicht zusammen, denn ein Mann, der so mit mir spricht, der hätte seinen Anspruch auf mich für alle Zeiten verwirkt.

Aber davon abgesehen, er hat Dich doch einmal geliebt, nehme ich an. Wann und wodurch ging dieses Gefühl verloren? Ich glaube, man kann davon ausgehen, dass das nicht von heute auf morgen passiert ist, aber was waren die Auslöser dafür?
 
S

Susette

Guest
Seid mir nicht böse, aber wir lassen's besser. Um das alles zu erklären müsste ich die letzten 15 Jahre hier niederschreiben und das kann UND will ich nicht. Die Geschichte ist zu komplex und hat auch schon ein paar Psychologen beschäftigt. :ausheck

Ich danke aber Euch allen, die geantwortet haben und mir helfen wollten.
 

JOLA

Aktives Mitglied
Wenn ich an deine unsprüngliche Frage denke, dann würde ich sagen: Es liegt an einem Menschen, an seinem Charakter. Auch in heutigen zeiten gibt es Menschen die monogam sind. Egal dann wie schwer, welche Probleme auf das Paar kommen, er/sie bleibt bei dem Partner. Ist im Moment egal ob es kämpft, ob es leidet, ob ob ob. Es ist geschworen in gutem wie in schlechten Zeiten. Vielleich für viele es lächerlich ist, für mich jedoch nicht. Also die Frage, die du gestellt hast, kann sich jeder nur persönlich beantworten. Jeder weiß wie er/sie ist. Natürlich alle mögliche Alkohol-Situationen ausgeschloßen (oder auch nicht?)
Jola
 
S

Susette

Guest
Original von Cat_Max
... und wenn es WEDER Langeweile wäre, noch der ganz große Frust, elender Leichtsinn oder eine Beziehung ohne Basis ... sondern einfach NUR passierte?

Unser heutiges Modell der monogamen Dauer-Beziehung ist ja menschheitsgeschichtlich evtl noch relativ jung, weil wir Menschen uns einen Verhaltenskodex gegeben haben. Mit etwas Glück haben wir bei heutiger Lebenserwartung dann durchaus 50 gemeinsame Jahre vor uns ...

Ich lebe das NICHT, aber manchmal habe ich ein Gefühl davon, dass Begegnungen, die evtl in einer Beziehung/Affäre münden, letztlich auch einfach bedeuten, etwas zu verschenken, ohne einem anderen etwas nehmen zu wollen.
Wer sagt denn, dass wir Menschen nicht ab und zu einfach etwas zu verschenken hätten ... und dann alle Probleme hinterher vielleicht gar nicht wirklich not täten???


Das ist jetzt wirklich NUR ein Gedankenspiel zu Deinem Thread - und nicht mal anonym oder mit zweitem Nick gepostet ;-) ... auch wenn das vielleicht nicht recht mehrheitsfähig ist.

Anke


Anke, diese Gedanken habe ich mir schon oft gemacht. Und auch schon so gelebt - VOR meiner Ehe. Es ging aber nie gut.

Denn war ich selber betroffen, hatte also eine Begegnung außerhalb meiner Beziehung und verschenkte meine Liebe, litten dann meistens doch welche, im schlimmsten Fall alle drei. Hatte mein Partner eine solche Begegnung, habe ich gelitten, wenn ich es erfuhr.

Rein theoretisch finde ich diesen Gedanken immer noch faszinierend, ihn in der Realität zu verwirklichen, ohne jemandem wehzutun, ist sicher schwierig.
 
S

Susette

Guest
Anke, ich merke gerade, dass ich dieses Thema ziemlich aus meinem Leben verdrängt hatte. Lass' mich mal 'n "büschen" drüber nachdenken, dann schreib' ich was dazu. Ja?
 
S

Susette

Guest
Original von Cat_Max
Ich hab mir diese Gedanken schon immer gemacht - vor meiner Ehe, zu Beginn meiner Ehe und jetzt, 15 Jahre später, wieder ... ein paar Jahre lang hab ich versucht, nicht so zu denken, weil es meinen Mann sehr beunruhigt hat, aber das ist mir nicht bekommen!

Also DENKE ich jetzt wieder so, wie ich immer gedacht habe, ABER lebe NICHT so ... aus Rücksicht auf meinen Mann.
Für mich gehört es zur Liebe einfach dazu, Rücksicht zu nehmen und mich NICHT in allem zu verwirklichen - auch wenn ich ein bisschen die Tendenz dazu hätte ;-)

Ob allerdings die mehrheitlich anerkannte Lebensform unbedingt dir Richtige ist, weiss ich damit immer noch nicht.
Eifersucht mag ich zum Beispiel kein bisschen - WEDER bei mir noch bei meinem Mann ... wobei die wenigen kurzen Momente, in denen ich eifersüchtig war, IMMER reine Verlustangst waren - und von Angst hab ich die Nase voll!

Ich hab in meinem Leben eigentlich noch nie mit sehr eifersüchtigen Menschen zu tun gehabt und die meisten meiner Freunde haben -zumindest theoretisch- ein ähnliches Verständnis - WARUM ist es dann nur so schwer, was meinst Du?
Und WARUM ist es nie gut gegangen?

LG Anke


Hallo Anke,

ich habe bis zu meinem 26. Geburtstag so gelebt.
Es war faszinierend, aber es war auch die Hölle. Das ging bei den Eifersuchtsszenen los und endete bei nächtelangen Diskussionen, ob man so leben könne und wolle. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass meine beiden Freunde damals solo waren und mich heiraten wollten.

Organisatorisch war es schwierig, dann mein schlechtes Gewissen, denn die beiden waren ja mit der Situation nicht zufieden. Und ich irgendwann auch nicht mehr. Geliebt habe ich aber beide.

Schluss war, als ich meinen Mann kennen lernte, nicht von heute auf morgen, aber irgendwann dann doch.
Heute verstehe ich gar nicht, warum die beiden das so lang mitgemacht haben. Aber wir sind immer noch gute Freunde, auch wenn die Männer untereinander sich immer noch als Konkurrenten sehen.

Heute denke ich, dass ich auch jetzt noch 2 Männer lieben könnte, aber ausleben würde ich es sicher nicht mehr, dazu fehlt mir die Zeit und außerdem wäre es mir viel zu kompliziert. ;-)
 
M

Meereshexe

Guest
Ich teile da die Ansicht mit Flower100!


Mache ja grad das ganze Spektrum mit meiner Freundin durch(hat Verhältniss mit verheirateten Mann,und das arme Hasimännchen möchte niemanden verletzen :kotz: )
Darum muss er ja 2 Frauen beschlafen die arme Sau!
Er opfert sich praktisch dafür,das es keiner von beiden schlecht geht..ist das nicht wahre Nächstenliebe?? :respekt
 
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