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Komplikationen
Zwar war die Gefährdung der Mutter bei einem Kaiserschnitt noch nie so gering wie heute. Dennoch ist das Risiko einer Schwangeren, an den Folgen der Geburt zu sterben, beim Kaiserschnitt etwa dreimal so hoch wie bei einer Vaginalgeburt, wie die Statistiken der bayerischen Perinatalerhebung deutlich zeigen.
Die gefährlichste und manchmal sogar tödliche Komplikation ist eine Lungenembolie, wobei das gefährliche Blutgerinnsel oft aus einer Beinvenenthrombose stammt. Nach einem Kaiserschnitt ist die Gefahr für die Entwicklung von Thrombose und Lungenembolie besonders hoch, da die Blutgerinnung durch die Schwangerschaft verändert ist.
Bei der Operation kann es ausserdem zu starkem Blutverlust kommen, der in Ausnahmefällen (zirka 1% der Kaiserschnitte) auch eine Bluttransfusion nach sich zieht. Ein derartiger Blutverlust kann auch entstehen, wenn sich die Gebärmutter nach der Geburt des Kindes nicht gut zusammenzieht oder der Mutterkuchen in die Gebärmutter eingewachsen ist (Plazenta accreta). In solchen Fällen werden zunächst Medikamente verabreicht, die zu einer Kontraktion der Gebärmutter führen. Sehr selten muss die Gebärmutter wegen der lebensbedrohlichen Blutung entfernt werden.
In Ausnahmefällen kann es beim Kaiserschnitt zur Verletzung der Nachbarorgane Blase und Darm kommen, was weitere Operationen nach sich zieht. Manchmal wird auch das Kind geschnitten; hierbei handelt es sich jedoch meist um sehr oberflächliche Verletzungen, die nur selten genäht werden müssen.
Wie bei allen Operationen besteht durch die Sectio die Gefahr einer Wundinfektion. Besonders gefährdet sind Frauen mit Diabetes mellitus und sehr dicken Bauchdecken. Meist helfen schon Antibiotika, manchmal muss allerdings die Operationsnarbe zum Ablassen von Sekret und Eiter erneut aufgeschnitten und wieder zugenäht werden.
Die häufigste Komplikation nach der Operation ist eine milde Darmträgheit, die mit ausreichender Trinkmenge und leicht abführenden Medikamenten schnell überwunden wird. Gelegentlich gibt es Blasenentleerungsstörungen, die mit der Einlage eines Einmalkatheters kurzfristig behandelt werden. Blasenentzündungen kann man mit reichlich Flüssigkeit und eventuell Antibiotika in den Griff bekommen.
Spätfolgen eines Kaiserschnitts können, wie bei jeder anderen Bauchoperation, Wucherungen und Verwachsungen sein. Narbengewebe im Bauchraum kann die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigen und zu Unfruchtbarkeit führen. Auch die Operationsnarbe kann noch lange Zeit schmerzen. Nach einer Kaiserschnittgeburt passiert es häufiger als sonst, dass bei weiteren Schwangerschaften die Plazenta den Muttermund versperrt (Plazenta praevia).
Ein Kaiserschnitt ist unter Umständen auch mit gewissen Nachteilen für das Kind verbunden.
Stand: 02/04, BH