Hallo,
das Blog hier ist zwar schon etwas älter, aber es war interessant zu lesen. Leider bin ich auch in so einer Situation... und würde mich freuen, wenn ich ein paar Meinungen/Einschätzungen von Euch erhalten könnte. Kurz vorab zu mir: Weibl., gutes Elternhaus, gute Ausbildung, gestandene Persönlichkeit, selbstbewußt und "weiß was sie will"... so sehen mich Aussenstehende. Hinter verschlossenen Türen bin ich auch mal zickig und launisch.
In meiner Partnerschaft gibt es leider auch Gewalt. In 90 Prozent der Fälle fange ich an, auf meinen Mann loszugehen. Auslöser sind meist banale Streits, irgendwann nervt seine gelangweilte herablassende Art, dann werde ich lauter und texte ihn zu. Er brüllt zurück, wird verletzend, dreht mir die Worte im Mund um und verhöhnt mich, äfft mich nach, schneidet Grimassen etc. Dies bringt mich so in Rage, dass ich irgendwann anfange, ihn wegzuschieben, schubsen, Mund zuhalten oder sowas damit er wieder aufhört. Das wiederrum nimmt er als Angriff und schubst, schiebt, schlägt, etc. zurück - mit all seiner Kraft (er ist stärker als ich). Ich werde dann noch wütender, weil er solche Gewalt anwendet und will das nicht hinnehmen und mich rächen... So schaukelt sich das hoch, bis wir eine regelrechte Rangelei/Schlägerei mit Treten, beisen, kratzen, schlagen, schreien etc. haben. Verletzungen trage meist nur ich davon, weil ich stets den Kürzeren ziehe. Es ist fürchterlich.
Wir haben schon eine Paartherapie versucht. Doch leider ohne Erfolg, er versteckt sich hinter einer "zauberhaften charmanten" Fassade und lässt keinen an sich ran. Er ist der Meinung, er handelt durchaus im Recht, er macht keine Fehler und würde nie schuldig sein an den Auseinandersetzungen. Wenn er mal anfängt, dann streitet er das im nachhinnein ab und stellt sich als Opfer hin. Und natürlich verabscheut er Gewalt. Er sieht aber leider nicht ein, dass er ebenfalls welche ausübt. Ich zu meiner Person kann selbstkritisch zugeben, dass Schlägereien meist auf mein Konto gehen, dass es absolut nicht in Ordnung ist.
Und alles was ich will, ist Respekt von ihm und nciht ständig verhöhnt oder runtergemacht zu werden, wenn ich ihn (berechtigt oder unberechtigt) kritisiere. Wie komme ich da raus?