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Julia 82

Namhaftes Mitglied
ich würde nie schlagen es sei denn ich werde so sehr bedroht das mir keine wahl bleiben würde.mein mann würde nicht zurück schlagen
 

Tanja

Namhaftes Mitglied
Ich bin zwar noch nie geschlagen worden, aber zurückschlagen würde ich auch nicht. Vielleicht im Affekt den Schlag abwehren, aber bestimmt würde ich nicht ausholen und dem anderen auch eine reinhauen.
Sowas geht für mich gar nicht und das wäre niemals mein Niveau.
 
C

Coleman

Guest
@black cat: Ich habe deine Eingangsfrage noch gar nicht beantwortet.

Und die Antwort lautet: es ist gleichgültig, ob der Mann oder die Frau zuerst schlägt. Es gibt für mich keinen denkbaren Grund, damit anzufangen. Und eine Rechtfertigung, zurückzuschlagen, ist es in keinem Falle. Ich rede jetzt von demütigenden, menschlich verletzenden Schlägen - nicht von lebensbedrohlichem Prügeln. Wenn jemand so schwer verletzt wird, dass seine körperliche Integrität auf dem Spiel steht, hat er gegenüber jedermann das Recht zur Notwehr. Das klang in ein paar der Antworten an, aber die Ausgangsfrage ging, wenn ich das richtig verstehe, nicht in diese Richtung.

Es macht für mich keinen Unterschied, welches Geschlecht der hat, der anfängt. Es macht auch keinen Unterschied, ob der Stärkere von beiden anfängt. Da ich hier, wie gesagt, nicht über exzessive Gewalt mit dem Ziel, zu töten oder zu verletzen, spreche, sondern über Schläge anstelle von fehlenden Argumenten oder als Ausdruck der Missachtung und des fehlenden Respekts, kann das durchaus auch der Schwächere sein.


@Zuckerschneckle: "der Süden" - das ist ein deeeeeehnbarer Begriff. Ich bin in der Kurpfalz aufgewachsen, aber schon wenn ich nach Stuttgart fahre, bin ich linguistisch völlig im Ausland. Auf der schwäbischen Alb muss ich schon manchmal nachfragen, um was es eigentlich grad geht. Dann kommt noch erschwerend hinzu, dass ich in einer weitgehend hochdeutsch sprechenden Familie aufgewachsen bin (gottlob - mein Vater ist gebürtiger Sachse, meine Mutter Pfälzerin: die Mischung wäre grausig gewesen). Das Wort "rumbubeln" und ich hatten daher bis jetzt keine Berührungspunkte miteinander.

Ich werd's mir aber merken: es ist ein lustiges Wort, und gegen die damit beschriebene Tätigkeit habe ich auch nichts einzuwenden. :-D
 

allyson

Aktives Mitglied
Original von littlefoot
Wollt ihr mir ernsthaft glaubhaft machen "Lieber halte ich noch die andere Backe hin als mich zu wehren, denn alles andere wäre unter meinem Niveau"?

Ich will hier nicht provozieren aber ich, für mich gesprochen, könnte mir das nicht vorstellen, dass ich diese Tat unkommentiert und ohne jede weitere Handlung hinnehmen würde.

Wenn ich von meinem Partner geschlagen würde, dann könnte ich im Affekt zurückschlagen. Ohne bewusst zu überlegen.
Geschlagen zu werden, abzuwarten und dann bewusst zurückzuschlagen könnte ich nicht. Das wäre genau so eine Gewalttat wie die des Erstschlagenden.

Im Übrigen muss man nicht noch "die andere Backe hinhalten". Man kann sich auch mit Worten verteidigen und einfach sofort kommentarlos gehen.
Und das wäre in meinen Augen auch kein "hinnehmen".

Aber wenn...dann wäre in der Beziehung schon einiges im Argen und die Gewalt wäre dann wohl eher ein zweitrangiges Partnerschaftsproblem.
 
C

Coleman

Guest
Original von littlefoot
Nun es sind ja nun schon einige Antworten gekommen die den Tenor hatten "Ich würde nicht zurückschlagen, denn es ist unter meinem Niveau".

Dazu hätte ich noch eine Frage:
Ist es nicht unter Eurem Niveau wenn ihr geschlagen werdet und Euch nicht dagegen wehrt?
Wollt ihr mir ernsthaft glaubhaft machen "Lieber halte ich noch die andere Backe hin als mich zu wehren, denn alles andere wäre unter meinem Niveau"?

Ich will hier nicht provozieren aber ich, für mich gesprochen, könnte mir das nicht vorstellen, dass ich diese Tat unkommentiert und ohne jede weitere Handlung hinnehmen würde.

Und ich meine damit nicht die Trennung von dem Gewaltausübenden, denn dies ist sowieso eine logische Folge daraus.
Gegen provokative Fragen ist an sich nichts einzuwenden - wenn sie ein gewisses Niveau nicht unterschreiten. Deine Frage wird nach Überprüfung dieser Kriterien hiermit als zulässig eingestuft und beantwortet:

Nein, es ist nicht unter meinem Niveau, einen Schlag einzustecken, ohne zurückzuschlagen. Mein Niveau definiere ich selbst, durch meine Handlungen, Äußerungen und Einstellungen - nicht der andere.

Um auch noch die andere Backe hinzuhalten, bin ich allerdings nicht Christ genug. Ich will nicht sagen, dass das unter meinem Niveau wäre - aber ich bin kein Masochist und habe keinen Spass daran, geschlagen zu werden. Und ich bin, wie gesagt, kein Buddha: ein Schlag ist ein Zeichen von fehlendem Respekt, eine Demütigung - und da steh ich auch nicht drauf. Also beende ich die Situation und gehe.

Dagegen ist für mich - anders als für dich - die Trennung keineswegs eine logische Folge daraus. Ich habe mich zum Beispiel damals von meiner Freundin nicht getrennt.

Wäre ich nicht ohnehin getrennt lebend und würde meine Frau mich schlagen, wäre das ein Argument für eine Trennung. EIN Argument - je nach Intensität des Vorfalls ein gewichtiges oder weniger gewichtiges. Aber nicht das einzige. Stünde die Entscheidung auf der Kippe, könnte ein einziger solcher Vorfall den Ausschlag geben. Andererseits würde meine Liebe zu meiner Partnerin mich dazu bringen, auch schwere Zeiten mit ihr durchzumachen und zu versuchen, ihr bei der Lösung ihres Problems zu helfen (ich betrachte die Gewalt als Symptom eines Problems). Ich glaube mich zu erinnern, dass mir mal irgendwann einer was von guten und von schlechten Zeiten gesagt hat.

Ein einmaliger Ausrutscher wäre daher für mich kein zwingender Trennungsgrund.
 
U

UserC

Guest
Original von Coleman

Ein einmaliger Ausrutscher wäre daher für mich kein zwingender Trennungsgrund.

Das sehe ich genauso, coleman

Im übrigen bin ich der Meinung, dass man dieses Thema sowieso sehr schwer einschätzen kann. Wenn man nicht schon in der Situation war.
 

kuschelpuschel

Neues Mitglied
also ih habe schon viele erfahrungen gemacht . in meiner ersten beziehung war ich die die geschlagen wurde.. bis ich zurückgeschlagen hab.. in meiner zweiten beziehung hab ich damit nen großes problem gehabt, weil ich angst hatte ich würde nochmal zuschlagen.. habe mir vorwürfe gemacht... ich denke immer der klügere gibt nach... also sollte man sowas nicht machen.
doch wenn es zu dem punkt fremdgehen kommt würde ich glaub ich schon ihn eine backfeife hinterlassen, wenn er zurückschlagen würde, hätte er bestimmt auch einen grund gehabt... vielleicht auch reflex...
klar sind die männer stärker aber frauen sind auch nicht ganz ohne... also sollte man es nicht vergleichen. doch wenn so eine situation in der beziehung geschieht.. sollte man wirklich darüber nachdenken ob die beziehung noch einen sinn hat. den es gibt meistens nur einen auslöser!
 

Laetizia

Neues Mitglied
... es gibt nun schon einige Antworten in diesem Thread....


Ich bin der festen Überzeugung, dass schlagen niemals eine Form von Artikulation sein kann und darf. Viel mehr ist es der Ausdruck von enormer Hilflosigkeit.

Es geht doch schon mit Respektlosigkeit einher, wenn der Partner , den man "vorgibt" zu lieben, körperliche Gewalt erfahren muss.

Da wird so elementar Vertrauen zerstört, das ist nie wieder gut zu machen....


Herzlichst

Laetizia
 
C

Coleman

Guest
@Littlefoot:
Ich bin noch einmal anderer Meinung als du:

zu a): es gibt ein Zurück. Nicht immer, nicht für jeden, nicht aus jeder Lage. Aber ich habe mit meiner Frau Phasen durchlebt, in der wir sehr respektlos miteinander umgegangen sind. Es war nie eine unbelastete Beziehung, und wir haben Höhen, aber eben auch Tiefen durchlebt. Wir haben uns den gegenseitigen Respekt wieder erarbeitet, wir haben an uns selbst gearbeitet, und wir leben zwar zur Zeit getrennt, aber wir sind gleichwohl eine Familie, wir sind die besten Freunde und sorgen gemeinsam für unser gemeinsames Kind.
Meine Frau hat Gewalt-Erfahrung. Sie kommt aus einer belasteten Familie, und sie hat auch schon Gewalt in Partnerschaften erlebt (nicht von mir allerdings). Es ist ihr sehr hoch anzurechnen, dass sie die Gewalt nicht in unsere Ehe getragen hat - aber wie ich schon sagte: es gibt andere Wege, jemanden zu verletzen, auch ohne physische Gewalt.
Wenn beide das wollen und daran arbeiten, dann gibt es ein Zurück.

zu b): Gewalt als Mittel der Unterdrückung einzusetzen entspringt der Persönlichkeit des Schlagenden und nicht der Situation.
Das bedeutet aber nicht, dass es nicht zu Affekthandlungen kommen kann und damit zu ungeplanter Gewalt dessen, der zuerst schlägt.
Ich selbst habe in einem Wutanfall meine Aktentasche gegen die Wand geschleudert (schade, dass da auch mein Laptop drin war...). Wäre ich ein anderer, hätte ich die Aktentasche meiner Frau ins Gesicht gepfeffert statt an die Wand.
Selbst dieser Wutausbruch, der in erster Linie mir selbst geschadet hat, tat mir danach leid, und bewusst und geplant hätte ich das niemals getan. Meine Hemmung, einen Menschen, meine Frau, zu schlagen, hat verhindert, dass ich es tue - aber die Hemmschwelle, voller Wut etwas zu zerstören, war überschritten.
Umgekehrt hat meine Frau mal ein Ölbild, das sie mir gemalt hat, in einem Wutanfall zerfetzt. Wir haben später die Leinwand geflickt - man sieht es nur, wenn man genau hinschaut.
Auch das war ein impulsiver, spontaner Gewaltausbruch.
Ich glaube daher, dass deine Einschätzung, jede Gewaltanwendung sei in dem von dir beschriebenen Sinne geplant, so nicht stimmt.
 
C

Coleman

Guest
Littlefoot, ich habe nicht den Eindruck, dass wir aneinander vorbeireden. Wir schätzen halt verschiedene Dinge einfach unterschiedlich ein, und daran ist nichts auszusetzen.

Wenn ich im Affekt etwas zerschlage - eine Vase gegen die Wand donnere oder meine Aktentasche wütend an die Wand haue - hätte es da nicht genauso passieren können, dass ich mein Gegenüber schlage?

Die Antwort lautet: nein - ich glaube nicht, dass mir das hätte passieren können. Ich glaube, dass meine innere Hemmschwelle das verhindert, egal wie wütend ich bin. Und das ist auch gut so: ich habe eine Waffenbesitzkarte und besitze ein Gewehr, und wenn ich wollte, dürfte ich auch eine Pistole oder einen Revolver besitzen. Gut, die hat man nicht geladen zur Hand... aber trotzdem. Ich vertraue mehr auf meine innere Hemmschwelle als auf äußere Hemmnisse wie einen abgeschlossenen Waffenschrank.

Aber ist jeder, bei dem diese Grenze anders verläuft als bei mir, deswegen ein Mensch, mit dem eine Beziehung unmöglich ist? Denn darauf läuft es doch hinaus: sobald es das erste mal passiert ist, wäre die Beziehung vorbei!

Dabei würde ich auch mit jemandem, der immer wieder Sachen zerstört (vor allem Dinge, die mir etwas bedeuten, wie das Ölbild), nicht zusammen bleiben wollen.

Ich glaube sogar, dass es schlimmere Dinge als physische Gewalt gibt. Kennst Du zufällig den Film "Gaslicht" (Das Haus der Lady Alquist), mit Ingrid Bergmann? Man kann einen Menschen auch zerstören, ohne ein einziges mal die Hand gegen ihn zu erheben. Respekt und Achtung vor dem anderen müssen da sein, damit eine Beziehung auf Dauer funktioniert. Und das schliesst physische UND psychische Gewalt aus.

Ich lehne beides vollständig ab - aber: ich habe zwar weder meine Frau noch eine meiner früheren Partnerinnen jemals geschlagen und kann mit grosser Gewissheit sagen, dass das auch künftig nicht passieren wird. Aber ich habe sie gleichwohl sehr verletzt, und es gab auch Zeiten, in denen ich sie respektlos behandelt habe. Ich schäme mich dafür, und es tut mir leid - aber es ist dennoch geschehen. Ich müsste damit leben, wenn meine Beziehung damit vorbei gewesen wäre. Und ich bin sehr froh, dass das nicht der Fall ist.

Man kann einen Menschen nicht ändern. Aber der Mensch kann sich selbst ändern. Und mir ist es einfach zu schnell, eine Ehe aufzugeben, weil mein Partner einen Fehler gemacht hat. Man kann vieles verzeihen, und zumindest eine Chance, einen Fehler wieder gutzumachen, hat in meinen Augen jeder verdient.

Nein, wir reden nicht aneinander vorbei, und wir versuchen nicht, uns gegenseitig zu bekehren. Wir vertreten einfach unterschiedliche Standpunkte.
 
C

Coleman

Guest
Original von black cat
@ littlefoot

Wenn ich abschätzen kann, wann ich einen Menschen im Affekt schlagen würde...

- passiert das Schlagen dann nicht schon wieder bewusst?

Dann wäre es ja kein Affekt mehr...
Puh... jetzt wird's kompliziert. ?(

Die Antwort darauf überlass ich jetzt Littlefoot! :-D
 
C

Coleman

Guest
Original von black cat
Feigling! :rofl
Willst du mich provozieren, damit ich dich im Affekt haue?
Das klappt nicht. :baeh:

Ich könnt schon was dazu schreiben - ich hab mal allen ernstes was über den Putativ-Notwehr-Exzess geschrieben (sowas gibt's wirklich!). Aber da du Littlefoot angesprochen hast, lass ich ihm erstmal den Vortritt. Er kann den Ball ja an mich zurückspielen.
 
U

User8

Guest
:bye:
entschuldigt wenn ich jetzt nicht alles gelesen habe...aber zu BC's Fragen:
Ist es das Selbe, wenn eine Frau einen Mann schlägt wie umgekehrt?
Naja- in der Regel ist der Mann um einiges kräftiger- sollte z.B mein Liebster mich schlagen( was er niemals tun würde- ach nicht zurückschlagen) bin ich platt.
Sollte ich ihn schlagen ( was ich auch niemals tun würde) wäre das ein kurzer Schmerz und fertig. Der Unterschied liegt hier für mich in der Gewalt.
Ansonsten sollte natürlich niemand schlagen, das ist total klar.
Oder sollte es grundsätzlich unter der Würde eines Mannes sein zurückzuschlagen,
weil der Mann ja im Regelfall der Stärkere ist?

Eigentlich sollte es unter der Würde eines jeden Menschen sein zurück zuschlagen, erstrecht wenn der, der schlagen "will" stärker ist. Wie gesagt mein Freund würde niemals eine Frau schlagen und ist auch keiner der sich prügelt. Hat das aber zu früheren zeiten auch schon mal gemacht. Ich übrigens auch... als Kind, mit Freundinnen :-D
Beide stehen sich gegenüber und sie verpasst ihm eine Ohrfeige (der Klassiker).
Grund: er hat sie betrogen, sie blöd angemacht, ihr eine Rolle Packband ins Kreuz geschmissen... oder so.
Würdet ihr zurückschlagen? Und wenn ja warum?

Also wenn ich der Typ wäre und meine Freundin vorher blöd angemacht hätte und sie betrogen hätte und eine Rolle Paketband ins Kreuz geschmissen hätte- UND dafür dann eine Ohrfeige kassiert hätte...naja vermutlich wäre ich froh so leicht weggekommen zu sein. Kommt aber sicher darauf an ob ich( als Mann) meine Freundin behalten wollen würde.Das die betrogene Freundin so reagiert ist vielleicht nicht meine Art, aber es geschah sicher aus Reflex und aus einer ganz tiefen Verletztheit. Den Mann der da zurückschlägt würde ich- wäre ich die Freundin- ganz schnell abhaken( unter"ins Klo gegriffen")
So der Standpunkt einer weiblichen Userin- aber ich bin ganz sicher mein Freund sieht das genauso. Mit dem Zusatz: Diese Beziehung, von der du als Beispiel berichtest, ist definitiv vorbei- und sollte keine weitere Chance bekommen
 
C

Coleman

Guest
Eine Affekthandlung kann durchaus vorhersehbar sein - und bleibt dennoch eine Affekthandlung. Im umgangssprachlichen Sinne ist Affekt eine reflexartige, also nicht durch Überlegung und anschließende Entscheidung gesteuerte Reaktion. Wenn ich noch nie in einer entsprechenden Situation war, kann ich kaum wissen, wie ich im Affekt handeln werde. War ich aber schon in einer solchen Situation, weiss ich es zwar, kann es aber deshalb noch lange nicht bewusst steuern: es bleibt eine (jetzt vorhersehbare), unerwünschte Affekthandlung (ich schlage zu).

Allerdings kann ich dann aber auch versuchen, mich zu beherrschen oder meine Handlung bewusst zu steuern. Habe ich mir einen Reflex antrainiert ("schlage nicht dein Gegenüber, sondern schlage auf den Tisch!"), bleibt es eine Affekthandlung, denn in dem Moment handele ich ja weiterhin reflexartig und ohne bewusste Überlegung und Entscheidung - also eine vorhersehbare, erwünschte Affekthandlung (ich schlage nicht zu).

Vieles kann ich im Vorfeld einer kritischen Situation planen und mich damit gewissermassen programmieren. Ich kann mir Reaktionen antrainieren und lernen, meine unwillkürlichen Handlungen zu beherrschen. Das ist aber eine Lernprozess. Und zwischen dem Erkennen einer unerwünschten Affekthandlung und dem Erreichen des Lernziels einer antrainierten Handlung (wenn man das denn überhaupt versucht) befindet sich eine Phase, in der man eine (unerwünschte: ich schlage zu!) Affekthandlung voraussagen kann.

Alle Klarheiten beseitigt?
 
U

User8

Guest
Ja klar:
Affekthandlungen geschehen impulsiv( darum der Name) , wenn man aber ein wüstes Temperament hat kann man sich antrainieren dieses Temperament dahingehend umzulenken nicht andere Leute zu schlagen. Und stattdessen zum Beispiel lieber den Tisch....
 
C

Coleman

Guest
Original von Rebecca
Ja klar:
Affekthandlungen geschehen impulsiv( darum der Name) , wenn man aber ein wüstes Temperament hat kann man sich antrainieren dieses Temperament dahingehend umzulenken nicht andere Leute zu schlagen. Und stattdessen zum Beispiel lieber den Tisch....
Danke - für diese allgemeinverständliche Übersetzung meines Kauderwelschs. :-D
 

vorstadtkind

Neues Mitglied
Hallo,
das Blog hier ist zwar schon etwas älter, aber es war interessant zu lesen. Leider bin ich auch in so einer Situation... und würde mich freuen, wenn ich ein paar Meinungen/Einschätzungen von Euch erhalten könnte. Kurz vorab zu mir: Weibl., gutes Elternhaus, gute Ausbildung, gestandene Persönlichkeit, selbstbewußt und "weiß was sie will"... so sehen mich Aussenstehende. Hinter verschlossenen Türen bin ich auch mal zickig und launisch.
In meiner Partnerschaft gibt es leider auch Gewalt. In 90 Prozent der Fälle fange ich an, auf meinen Mann loszugehen. Auslöser sind meist banale Streits, irgendwann nervt seine gelangweilte herablassende Art, dann werde ich lauter und texte ihn zu. Er brüllt zurück, wird verletzend, dreht mir die Worte im Mund um und verhöhnt mich, äfft mich nach, schneidet Grimassen etc. Dies bringt mich so in Rage, dass ich irgendwann anfange, ihn wegzuschieben, schubsen, Mund zuhalten oder sowas damit er wieder aufhört. Das wiederrum nimmt er als Angriff und schubst, schiebt, schlägt, etc. zurück - mit all seiner Kraft (er ist stärker als ich). Ich werde dann noch wütender, weil er solche Gewalt anwendet und will das nicht hinnehmen und mich rächen... So schaukelt sich das hoch, bis wir eine regelrechte Rangelei/Schlägerei mit Treten, beisen, kratzen, schlagen, schreien etc. haben. Verletzungen trage meist nur ich davon, weil ich stets den Kürzeren ziehe. Es ist fürchterlich.
Wir haben schon eine Paartherapie versucht. Doch leider ohne Erfolg, er versteckt sich hinter einer "zauberhaften charmanten" Fassade und lässt keinen an sich ran. Er ist der Meinung, er handelt durchaus im Recht, er macht keine Fehler und würde nie schuldig sein an den Auseinandersetzungen. Wenn er mal anfängt, dann streitet er das im nachhinnein ab und stellt sich als Opfer hin. Und natürlich verabscheut er Gewalt. Er sieht aber leider nicht ein, dass er ebenfalls welche ausübt. Ich zu meiner Person kann selbstkritisch zugeben, dass Schlägereien meist auf mein Konto gehen, dass es absolut nicht in Ordnung ist.

Und alles was ich will, ist Respekt von ihm und nciht ständig verhöhnt oder runtergemacht zu werden, wenn ich ihn (berechtigt oder unberechtigt) kritisiere. Wie komme ich da raus?
 
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