Kompliziert -  Dreiecksbeziehung, geht das?

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sanne

Guest
Manche Menschen sind sich ihr Leben lang bewusst, dass ihnen etwas fehlt und sie bleiben trotzdem bei dem Partner, der ihnen nicht alles geben kann.
Andere kriegen auch nicht alles, fühlen sich aber glücklich, weil es ihnen nicht bewusst ist...
Wieder andere trennen sich deshalb immer wieder und suchen ständig nach dem Idealpartner.

Aber es scheint so, dass niemand wirklich einen Partner findet, der ihm für sein ganzes Leben wirklich alles gibt... :(

Vielleicht sind die Menschen doch von Natur aus nicht monogam und zwingen sich nur dazu? ich meine für den Erhalt der Familien hat es natürlich unschätzbare Vorteile, Monogamie durchzuhalten!

Meine Frage an euch deshalb:
Kann man, um die Familie zu erhalten, eine Zweitbeziehung neben der Ehe tolerieren und auch so damit leben, dass kein Beteiligter leidet?

Ich selbst erlebe in meiner Ehe Phasen von viel Nähe und dann wieder Distanz, in der mein Mann auch von mir abschweift, weil es zwischen uns Lücken gibt, die ich nicht abdecken kann. Ich verstehe, wenn er sich dann von einer Frau angezogen fühlt, die genau diese andere Art hat...
Aber da wir sehr viel darüber geredet haben, können wir beide inzwischen gut damit umgehen.
Wir stärken uns sowohl gegenseitig als auch von außen - dadurch fühle ich mich nicht in meinem Selbstwertgefühl gekränkt, wenn er sich einer anderen zuwendet.

Nur, wenn daraus eine Zweitbeziehung wird, ergeben sich schon rein logistische Frage, wie man so eine Dreiecksbeziehung im Leben umsetzen könnte..?
Hat jemand da Erfahrungen gemacht?
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also ich kann mir nicht vorstellen, das eine solche Beziehung funktioniert wenn alle Beteiligten davon wissen ist der betrogene auf jeden Fall verletzt. Die Gefahr ist ja wohl auch, dass die Affaire irgendwann nicht nur eine Affaire bleiben will. Das gibt es ja oft genug. Ich kenne mehrere Männer, die ihren Ehefrauen nicht treu sind und die immer wieder was mit anderen Frauen anfangen und auch den Affairen immer sagen: ich trenne mich nicht von meiner Familie, du bist nur eine Affaire und wirst es nicht ändern. Meistens ist es dann doch so, dass irgendwann die Geliebten mehr wollen und doch der Meinung sind, der Mann soll sich scheiden lassen.
Wer will denn auch schon seine Zeit an jemanden verschwenden wenn man noch jung genug ist.

Primär finde ich es wichtiger sich vor einer Hochzeit zu unterhalten, was man von der Beziehung erwartet. Immer nur rosige Zeiten zu erwarten ist wohl völlig falsch. Ich bin der Meinung, genau daran scheitern die meisten Beziehungen. Sobald es wirkliche Probleme gibt und damit meine ich nicht Problemchen läuft einer weg. Vielleicht sollte man einfach mal seine Erwartungen runter schrauben und realistisch sein.
In guten wie in schlechten Zeiten ist eben nicht nur ein Spruch.
Meine Meinung.
 
S

sanne

Guest
@prinzessin
In mancher Hinsicht gebe ich dir recht.
So war bei uns vor der Hochzeit nicht alles geklärt und als mein Mann zum ersten mal untreu wurde, viel es mir auch wie Schuppen von den Augen, was ihm alles gefehlt hatte.
Aber wir konnten mit intensiven Gesprächen unsere Ehe retten.

Dass aus einer Affäre oder Zweitbeziehung mehr werden könnte, ist mir auch bewusst.
Diese Sorge habe ich auch erst jetzt, wo sich die Frau, für die sich mein Mann interessiert, eventuell wegen ihm von ihrem Mann trennt.
Eine verheiratete Frau bedeutete für mich nie so eine große Gefahr wie eine alleinstehende... ;-)

Wenn beide eine Ehe führen, die sie erhalten wollen, wird nicht einer plötzlich mehr Ansprüche anmelden und den Partner versuchen wollen, wegzuziehen.
Aber wenn einer allein ist, versucht er natürlich, den anderen auch für sich allein zu gewinnen.
 

Liliki

Mensch
Ich sag dazu nix 8) :-D


Neeee, nicht wirklich ... ;-)


Zunächst mal denke ich, es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen offen geführter Dreiecksbeziehung und "jemanden betrügen" gibt ... und zwar im Denkansatz: "Betrügen" meint, dass zwei Menschen miteinander vereinbart haben, ein monogames Lebenskonzept zu leben und dann bricht einer aus dieser Absprache (heimlich) aus und belügt den anderen ... wobei mir persönlich das Belügen mehr weh täte als alles andere. Das ist in meinen Augen Mist!

Bei einer Dreiecksbeziehung (wobei es nicht um Dreiecke geht, ich kenne zumindest eine Vierecksbeziehung, die lange Jahre gehalten hat) geht es um eine grundsätzliche Absprache zweier Menschen, die ein offenes, nicht monogames Lebenskonzept leben oder versuchen wollen. Hier geht es vielleicht darum, eigene Sehnsüchte zu leben, die in der Paarabsprache nicht abgedeckt sind (kein Paar schafft 100% ...) UND es geht darum, dem anderen das Leben der Sehnsüchte zu wünschen/ zu lassen, die man/frau selbst nicht abdeckt!

Einen ganzen Teil dieser Sehnsüchte können wir ja im Rahmen von Freundschaften abdecken, die keine Paardimension haben (z.B. hatte ich schon immer einen jahrzehntelangen Kinofreund ...) - bleibt also als "kritische Frage" die Beziehungen zu Menschen anderen Geschlechts, die irgendwie Paardimension haben, also im weitesten Sinne Nähe, Leidenschaft, ggf Sex und "Paarerlebnisse" einschließen.

HIER sind Gefühle dabei, anders geht es wohl in der Regel gar nicht ... und DAS ist dann eine kritische Frage, für die ich keine echte Antwort hab.

Wie will ich ein Herz dosieren? Gefühle steuern? Nähe messen???


Ich denke immer noch, dass Menschen in Absprachen offen leben können und dabei Prioritäten setzen können ... unbedingt notwendig dazu ist sicher sehr weit offene Kommunikation, Ehrlichkeit, sensible Wahrnehmung der eigenen Gefühle und der der anderen. Eine gewissen Schmerztoleranz gehört sicher auch dazu ...ohne Schmerz keine Liebe!
Alle Beteiligten müssten emotional eher stabil und belastbar sein und Konsequenzen ziehen, wenn irgend ein Schaden für einen Beteiligten droht ...

Ich glaub, es gibt keine allgemeingültige Antwort, OB es klappen kann oder nicht - da kann jedes Paar nur für sich selbst experimentieren und sorgen!
 
S

sanne

Guest
Original von Liliki

Bei einer Dreiecksbeziehung (wobei es nicht um Dreiecke geht, ich kenne zumindest eine Vierecksbeziehung, die lange Jahre gehalten hat) geht es um eine grundsätzliche Absprache zweier Menschen, die ein offenes, nicht monogames Lebenskonzept leben oder versuchen wollen. Hier geht es vielleicht darum, eigene Sehnsüchte zu leben, die in der Paarabsprache nicht abgedeckt sind (kein Paar schafft 100% ...) UND es geht darum, dem anderen das Leben der Sehnsüchte zu wünschen/ zu lassen, die man/frau selbst nicht abdeckt!

Ich denke immer noch, dass Menschen in Absprachen offen leben können und dabei Prioritäten setzen können ... unbedingt notwendig dazu ist sicher sehr weit offene Kommunikation, Ehrlichkeit, sensible Wahrnehmung der eigenen Gefühle und der der anderen. Eine gewissen Schmerztoleranz gehört sicher auch dazu ...ohne Schmerz keine Liebe!
Alle Beteiligten müssten emotional eher stabil und belastbar sein und Konsequenzen ziehen, wenn irgend ein Schaden für einen Beteiligten droht ...

So ähnlich sehe ich das auch.
Es klingt fast ein bisschen unmachbar und doch wünschenswert.

Sich gegenseitig Sehnsüchte zugestehen wird fast jeder, sie den anderen aber ausleben lassen kaum jemand...

Offene Gespräche scheinen mir dabei auch eine wichtige Grundlage zu sein.
Fraglich ist dann nur, ob man wirklich Abmachungen findet, die allen gerecht werden.
Die Schäden, die entstehen können, sollten vielleicht vorher schon in den Köpfen bekannt sein... und ob wirklichg alle stabil genug sind, weiß man leider vorher nie genau.

Aber meistens kann ein ansonsten ausgefülltes Leben und ein hohes Selbstwertgefühl durch viel Bestätigung helfen.
Ich habe gemerkt, dass meine Eifersucht sich dadurch in Grenzen hält und mein Selbstwertgefühl groß genug ist, um mich nie zu fragen "was hat die, was ich nicht hab?" - denn das weiß ich ja... ;-)
 
U

User1

Guest
Liebe Sanne,
Aber wenn einer allein ist, versucht er natürlich, den anderen auch für sich allein zu gewinnen.
DAS ist neben einigen anderen Punkten Derjenige, an denen Dreiecksbeziehungen letztendlich immer wieder scheitern...!
Es geht plötzlich um "Besitz" und auf der anderen Seite um massive Verlustängste...
Ich bin auch jemand, der eher mit, wenn auch schmerzhaften, Wahrheiten umgehen kann, als mit fortwärender Lüge.
Ich hab eine Dreiecksbeziehung so lange verstehen und tolerieren wollen, bis ich merkte, daß ich darin keinerlei liebevolle Anteile mehr hatte, war sozusagen der Mann für den Alltag geworden, fürs Geldverdienen, für die Kinder, fürs wohnliche und für den Urlaub... Liebe und Wärme waren nicht mehr für mich vorgesehen!
Und so wurde dann eine Affäre im Geheimen daraus..., mit allen bösen Anteilen an Lüge, Betrug, Verrat und Verletzungen bis an/über die Grenzen des Erträglichen...

Es scheint, als gäbe es keine 3 Menschen, die soviel dafür erforderliche "emotionale Intelligenz" besäßen, die allen das Gefühl von Verlustangst ersparen könnte... Es ist wohl eine Illusion, wenn auch eine nicht ohne Reiz...

der Mick
 
S

sanne

Guest
@mick

ich verstehe dich - für dich wurde es dann natürlich ganz besonders schlimm...

Ich glaube auch, dass es das schlimmste ist, wenn man dann so viel verliert, dass man sich nur noch für's Organisatorische zuständig fühlt und die Gemeinsamkeiten nur noch in der Erinnerung sind.

Ich erlebe meinen Mann mir immer noch sehr nah - ich kann zur Zeit eigentlich sagen, mir fehlt gar nichts, aber ich blicke etwas unsicher in die Zukunft.
Er gibt mir noch alles wie bisher und ich erkenne nicht, was die andere mir wegnehmen würde... noch nicht...
 

Liliki

Mensch
Ich hätte noch zwei Nachsätze in den kontemplativen Momenten meiner Mittagspause beim Kochen geboren:

1.) Eine Absprache ist zunächst etwas theoretisches und man kann a) schon in der Kommunikation der Absprache scheitern und b) können theoretische Gedanken und gefühlte Realitäten weit auseinander klaffen.

2.) ganz skeptisch wäre ich beiallen Absprachen, die aus der Not stammen, dass ein Partner die ehedem monogame Absprache bricht und dann in eine offene Absprache "zu seinen Gunsten" umfunktionieren möchte. Hier will ich nicht ausschließen, dass Menschen gemeinsam wachsen und der andere "Betroffene" auch im Herzen die gleiche Absprache plötzlich gut und sinnvoll findet ... aber alles in allem hätte ich immer Bedenken, ob sich der eine nicht den Wünschen des anderen unterordnet, um ihn "zu halten"

ach und ... fast vergessen ...

3.) meine praktischen Erfahrungen?

Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Faktoren so günstig zusammentreffen (so wie auch von Mick oben beschrieben), dass das längerfritsig und zufriedenmachend für 3-4 Menschen klappt?
Nigh on impossible ... was in meinen Augen noch nicht sagt, ob es eine Utopie oder eine Illusion ist
angel-smiley-002.gif
... da sollte jedes Paar seine eigenen Erfahrungen machen - Herzensdinge lassen sich nicht theoretisch regeln!


:maldrueck Lili
 
S

sanne

Guest
Besitzansprüche werden, glaube ich, fast unvermeidlichbei einer längeren, intensiven Beziehung wach.
Vor allem, wenn man eine Familie miteinander hat, erwartet man Verantwortungsgefühl und eine gewisse Opferbereitschaft vom Partner.
Aber auch sonst habe ich den Eindruck, dass niemand ewig ganz selbstlos bleibt. Dann hat man eher den Eindruck von einer distanzierten Beziehung - oder eben einer affäre, die keinen Anspruch auf Pespektiven erhebt...
Und wenn da einer anfängt, Pläne zu schmieden, weil er allein ist und den anderen ganz auf seine Seite ziehen will, ist die Affäre nicht mehr möglich.
 
R

redneb

Guest
Das hier

Ich denke eine offene polygame Beziehung scheitert immer nur da, wo es zu Besitzansprüchen kommt
sehe ich gaaaanz anders. Die bohrende Frage "was hat der, was ich nicht habe" hat mit Besitzanspruch nichts zu tun. Es hat mit seiner eigenen Wahrnehmung zu tun. Bin ich nicht liebenswert genug? Das ist eine Frage, die ich mir in meiner unfreiwilligen Dreiecksbeziehung immer wieder gestellt habe.

Das ist ein Aspekt, der hier noch nicht beachtet wurde. Alle, die in einem Dreieck oder Viereck sind, müssen ein verdammt gut entwickeltes Selbstwertgefühl haben.

Mehr will ich eigentlich gar nicht dazu sagen. Für mich ist das Thema ausdiskutiert. Für uns (die wir in unserer Generation leben, mit unserer gesellschaftlichen Prägung - Dinge, die uns doch beeinflussen) ist das eine Illusion. Durchaus möglich, dass das ein, zwei Generationen weiter schon wieder ganz anders aus. Aber da leb ich nicht.
 
S

sanne

Guest
Original von redneb
Die bohrende Frage "was hat der, was ich nicht habe" hat mit Besitzanspruch nichts zu tun. Es hat mit seiner eigenen Wahrnehmung zu tun. Bin ich nicht liebenswert genug? Das ist eine Frage, die ich mir in meiner unfreiwilligen Dreiecksbeziehung immer wieder gestellt habe.

Das ist ein Aspekt, der hier noch nicht beachtet wurde. Alle, die in einem Dreieck oder Viereck sind, müssen ein verdammt gut entwickeltes Selbstwertgefühl haben.

das ist genau das, was ich anfangs auch geschrieben habe. Ohne dieses Selbstwertgefühl geht es nicht.
Ich kann nicht sagen, dass mir diese Frage in jedem Lebensabschnitt fremd war - früher war ich sicher viel eifersüchtiger - aber heute fühle ich mich nicht so, dass ich sie mir stellen müßte...
 

Liliki

Mensch
Ich glaub, es gibt auch noch eine Zwickmühle, die was mit Intensität von Gefühlen und mit Längsschnitten von Zeit zu tun hat.

Wenn ich mich voll und ganz in jeglicher Tiefe gerade in einer der früheren Beziehungsphase einbringe, mag ich vielleicht gar nicht teilen und es fehlt noch die Dimension "wir gehen schon lange gemeinsam durch dick und dünn"- obwohl es meinem an sich liberalen und offenen Wesen entspräche, dem anderen so viel Erfüllung wie möglich zu wünschen - dann wäre diese Frage eine Frage für spätere Zeiten einer Beziehung ... ebenso wie gerade in einer langfristigen Beziehung die Frage neu auftreten kann ...

Es "fehlt" noch ein bisschen der Aspekt: "Geht es "nur" um Sex" oder geht es um eine zweite Beziehung mit einer komplett eigenen Gefühlsdynamik? Hier scheint es große Unterschiede in der Akzeptanz zu geben und das
Warum wir Besitz immer wieder an sexuellen Aktivitäten festmachen, ist mir selbst nicht ganz klar.

spricht mir aus der Seele ...


Kommt ja immer wieder, das Thema :sonne
 
S

sanne

Guest
Ich glaube, es ist anderum:
Sexuelle Aktivitäten wurden früher mit Beitz verbunden.
Erst war der Besitzwunsch da, dann wurde die Sexualität zum Manifestieren des Besitzes benutzt.
Auch heute noch wird eine Beziehung enger, wenn Sex ins Spiel kommt - da könnte schon ein uralter Mechanismus sein.
 
R

redneb

Guest
Hallo Sanne,

Du hast erlebt, wie sich Dein Selbstwertgefühl im Laufe der Jahre verändert hat. Es wird sich weiter entwickeln - vielleicht auch wieder ein Stück rückwärts, wer weiß das schon.

Außerdem ist Deins eins von min. drei Selbstwertgefühlen. Was ist mit dem der Frau, die sich von ihrem Mann trrennt und dann doch nur Geliebte ist? Ist die dauerhaft so selbstsicher, dass sie das leisten kann? Oder fängt sie an zu ziehen? Was ist mit dem Selbstwertgefühl eines Mannes, der zwei Frauen liebt (ich verkneife mir die Gänsefüßchen). Fühlt der sich plötzlich omnipotent? Sucht der sich bei jeder, was ihm dort am besten gefällt? Blendet die unangenehmen Seiten aus?

Viele Fragen. Magst Du noch eine hören? Wer sagt denn, dass das "Zentrum" des Dreiecks - in diesem Fall Dein Mann - nicht irgendwen zu irgendwas bewegen will? "Schau her, ich habe jetzt noch eine - weil DU

o zu selten mit mir ins Bett gehst
o mich immer kritisierst
o geistig und/oder emotional stärker bist als ich
o zu viele Außenkontakte ohne mich pflegst

Kannst Du beliebig fortsetzen und das Dir passende ankreuzen.


:shake ist noch der harmloseste von denen, die mir da so einfallen.

Lieber Gruß,
redneb
 

Liliki

Mensch
Hm, da hab ich dann vielleicht ein grundlegendes Problem: sexuelle Aktivitäten kann ich gefühlsmäßig gut mit Leben füllen, "Besitzsanspruch" ist für mich ein schwierigeres Thema, weil ich rundheraus behaupte, niemandem zu gehören ... sondern allenfalls als freien Stücken ZU jemandem zu gehören oder BEI jemandem zu stehen ... DAS meinetwegen auch gerne sehr langfristig oder für immer - aber nicht, weil ich "muss" und "jemandem gehöre", sondern weil ich es so will!


Ist Sex entwicklungsgeschichtlich Inbesitznahme????
 
S

sanne

Guest
In den endlosen Gesprächen mit meinem Mann haben wir über so vieles (sehr offen) gesprochen, dass wirklich mehr als ich für möglich hielt, angesprochen wurde.

Davor, dass die Frau, die evtl. ihren Mann verläßt, danach anfängt mehr zu ziehen, habe ich am meisten Angst.

Was meinen Mann betrifft, sind seine gefühle, die er aus der Situation jetzt hat, am ehesten mit Angst vor Überforderung oder zu hoher Verantwortung zu beschreiben. Er ist nicht der Typ, der sich schnell für allzu stark hält...
 

Liliki

Mensch
Eins noch dazu: Man KANN das schon leben ... mal geht es vielleicht "besser" und mal "schlechter" ... aber man muss wissen, dass es nie ohne viel Energie, Kraft und Zuversicht geht .... deutlich mehr als in einer "einfachen" Beziehung, was ja schon Kraft genug "kostet"!

Die Frage ist, OB man das wirklich will und WENN man das wiederholt im Leben wirklich will, woran es liegen könnte, dass man immer den harten und kraftaufwändigen Weg geht :whatever aber da sind Menschen ja enorm unterschiedlich und DAS mag ich sehr :sonne
 
R

redneb

Guest
Aha,

zwei der drei haben schon mal Ängste. Nummer drei auch, schätze ich. Wäre für mich eine schlechte Basis.
 

Wolkenschieber

Dive now, work later!
Original von Liliki
Eins noch dazu: Man KANN das schon leben ... mal geht es vielleicht "besser" und mal "schlechter"

In jeder Sprache dieser Erde: NEIN.

Es ist verblüffend, dass dieses Thema immer wieder aufkommt.
Vielleicht hat Thomas recht damit, wie ist ggfls. in einigen Generationen aussieht.

In unseren Breitengraden und bei unserer Konditionierung und bei unserem Verständnis wird das nicht funktionieren.
Warum auch? Es ist unnötig und bringt nur :crying
 

Liliki

Mensch
Original von Ralphi
Original von Liliki
Eins noch dazu: Man KANN das schon leben ... mal geht es vielleicht "besser" und mal "schlechter"

In jeder Sprache dieser Erde: NEIN.


In unseren Breitengraden und bei unserer Konditionierung und bei unserem Verständnis wird das nicht funktionieren.
Warum auch? Es ist unnötig und bringt nur :crying

JA und NEIN, Ralphi ... unsere Konditionierung ist nicht komplett gleich und unser Verständnis varriert und was dem einen nur :crying mag dem anderen trotzdem sehr viel Erkenntnis und "Gewinn" sein!

Worauf ich letztlich hinauswill: niemand kann es einem anderen ausreden ... wir können alle nur am Rande einer solchen Expedition stehen und schon mal die Halteseile überprüfen, die Wärmelampen vorglühen und die Taschentücher bereit halten.
Das will ich für Menschen, die ich mag, gerne tun!


Lili :sonne
 

Liliki

Mensch
Ich habe eine Dreiecksbeziehung gelebt und es ging sehr sehr gut.

Vielleicht ist es die übliche Sichtweise, dass nur Liebe=Beziehung=ewig sich gut anfühlen kann, die uns das Leben so schwer macht?

Denn Liebe=begrenzt=vielleicht keine übliche Beziehung fühlt sich natürlich anders an und beinhaltet mehr Schmerzen als ein langer ruhiger Lebens-Fluss ...
 

Liliki

Mensch
Liebe Sadhana,

Keine Ahnung, ob wir uns gerade verstehen in dieser Metaebene ... ich wollte sagen: indem ich mich festlege, dass NUR eine Partnerschaft, die langfristig, stabil und zufriedenmachend läuft, eine GUTE Liebe ist (was ja vielleicht der Haltung von Thomas oder Ralph entspräche?), postuliere ich damit, dass eine Liebe, die z.B. keine Partnerschaft beeinhalten kann, die nicht langfristig oder sogar labil ist, eine "schlechte" Liebe sein muss.
Damit kann ich sie dann schlecht anerkennen als etwas, das ist.

Das war also mehr eine Idee zu den Konditionierungen und Normen, die wir fast alle zu diesem Thema haben.

Die Ursprungsfrage war aber "kann das gehen?" und meine Frage und mein Statement ist am ehesten:
"kommt drauf an, was man unter "gehen" versteht! Wenn man auch eine kürzer gelebte Liebe, eine, die nicht stabil ist und eine, die anschließend Schmerzen verursacht als gute und wichtige Liebe im Leben sehen und annehmen kann, kann das sicher gehen ..."


"Liebe" an sich ist etwas sehr Dynamisches, während man Beziehung auch sehr schön überwiegend statisch gestalten kann ... alles nicht so einfach ...
Zweifel und/oder Selbstzweifel haben ja die allermeisten von uns zumindest dann, wenn sie deutlich gegen geltende Normen verstoßen oder wenn sie die Ängste (unter Umständen gar nicht beteiligter) anderer Menschen oder die eigenen Ängste wahrnehmen/aufnehmen ...
 
S

sanne

Guest
Original von Liliki
Die Ursprungsfrage war aber "kann das gehen?" und meine Frage und mein Statement ist am ehesten:
"kommt drauf an, was man unter "gehen" versteht! Wenn man auch eine kürzer gelebte Liebe, eine, die nicht stabil ist und eine, die anschließend Schmerzen verursacht als gute und wichtige Liebe im Leben sehen und annehmen kann, kann das sicher gehen ..."

"Liebe" an sich ist etwas sehr Dynamisches, während man Beziehung auch sehr schön überwiegend statisch gestalten kann ... alles nicht so einfach ...

Ja, Liebe sehe ich auch als etwas Dynamisches.
Natürlich verändert sie sich - das sieht man ja auch meistens innerhalb einer langjährigen Ehe... (Verliebtheit bleibt nicht über Jahre hinweg und tiefes Vertrauen wächst nicht innerhalb weniger Monate)

Die Gestaltung von Beziehungen ist dagegen oft an enge Muster gebunden - spätestens wenn man Familie hat, muss die Liebe bestimmte statische Äußerlichkeiten (Job-, Wohnsituation, Alltag) aushalten.

Ich merke, dass meine Familie ein geformten Alltag hat, der gut aufeinander eingespielt ist und in dem meine Beziehung zu meinem Mann auch einen guten Platz hat.
Die Frage stellt sich jetzt, welchen Stellenwert sie bei Auflösung dieser Bedingungen einnimmt und wieviel durch die Auflockerung der Normen ins Wanken geraten könnte.

Eine gewisse "Doppelgleisigkeit" (oder sowas wie eine offene Ehe) könnte ich mir schon vorstellen. Vielleicht fällt es mir auch gar nicht so schwer, wie ich früher immer dachte, weil ich berufstätig bin und viel Bestätigung von anderen Seiten bekomme.
Auf jeden Fall wäre es mir lieber, als auf meinen Mann ganz zu verzichten. Dazu trägt auch sein Verhalten bei, denn eigentlich ist er sensibel genug, sich mir noch so viel wie möglich zuzuwenden. ;-) Und ich habe dadurch auch das gefühl, Ansprüche anmelden zu dürfen...
 
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